Hier haben die Menschen am meisten Geld – wie die Deutschen abschneiden
Im Vergleich: Das Durchschnittsvermögen in 25 wohlhabenden Nationen

Die Schweiz oder Luxemburg. Das sind wahrscheinlich Länder, die vielen spontan als erstes einfallen, wenn es um die Frage geht, wo Menschen viel Geld haben. Aber wie hoch ist das Vermögen eines durchschnittlichen erwachsenen Bürgers in diesen Nationen wirklich? Und wie sieht es in anderen Ländern aus?
Der aktuelle Global Wealth Report der Schweizer Bank UBS hat die dafür relevanten Zahlen für 25 wohlhabende Länder zusammengestellt. Das Durchschnittsvermögen errechnet sich dabei aus allen Vermögenswerten, einschließlich Immobilienbesitz und abzüglich von Schulden. Da selbst eine kleine Anzahl extrem reicher Menschen den Durchschnittswert verzerren kann, hat die UBS in den meisten Fällen auch den Medianwert angegeben, der das Vermögen eines Durchschnittsbürgers genauer beziffert.
Lesen Sie hier, wie reich der Durchschnittsdeutsche im Vergleich zum Rest der Welt ist – und welches Land auf Platz eins unseres Rankings steht.
(Alle Geldbeträge basieren auf US-Dollar-Angaben und wurden in Euro umgerechnet.)
Adaptiert von Barbara Geier
Platz 25 – Katar, Pro-Kopf-Durchschnittsvermögen: 180.000 Euro

Laut dem UBS-Report, der im Juli 2024 veröffentlicht wurde, betrug das Vermögen eines erwachsenen Katarers im vergangenen Jahr im Durchschnitt rund 180.000 Euro. Der Medianwert – oder das Medianvermögen – lag bei rund 84.000 Euro. Das bedeutet, dass die Hälfte der erwachsenen Bürger in Katar weniger als 84.000 Euro besitzt und die andere Hälfte ein höheres Vermögen hat.
Auch wenn der Vermögensmedian weniger als die Hälfte des Durchschnitts ist, hat Katar den zweitbesten Gini-Koeffizienten aller untersuchten 25 Nationen. Dieser Wert misst auf einer Skala von 0 bis 100 die Vermögensverteilung in einzelnen Ländern bzw. die Ungleichheit der Verteilung. Null steht für vollkommene Gleichverteilung und 100 für vollkommene Ungleichverteilung. Katars Wert für das Jahr 2023 liegt bei 48, wobei er 2008 mit nur 43 niedriger war.
In keinem anderen Land der Top-25-Liste ist das Durchschnittsvermögen in diesem Jahrhundert so schnell gewachsen wie in Katar – und auf Basis der Indikatoren zur Vermögensverteilung scheint nicht nur eine kleine Elite, sondern ein Großteil der Bevölkerung an dem öl- und erdgasbasierten Reichtum teilzuhaben.
Platz 24 – Italien, Pro-Kopf-Durchschnittsvermögen: 199.000 Euro

Erwachsene Italiener konnten im Jahr 2023 im Durchschnitt ca. 199.000 Euro ihr Eigen nennen. Das Medianvermögen lag bei rund 103.000 Euro, also etwa die Hälfte des Durchschnitts. Dennoch schneidet Italien bei der Vermögensverteilung mit einem Gini-Koeffzienten von 58 schlechter ab als Katar. 2008 waren es noch 50.
Die Vermögensungleichheit in Italien nimmt zu. Zwischen 2010 und 2023 ist die Vermögenszuwachsrate zudem in den negativen Bereich gesunken, während viele andere Länder ein starkes Wachstum verzeichnen. Die Gründe dafür sind vielschichtig.
Die alternde Bevölkerung Italiens ist aber sicher ein Schlüsselfaktor: Laut der UBS dämpfen abnehmende Bevölkerungszahlen und alternde Gesellschaften tendenziell die Wirtschaftstätigkeit und damit auch die Vermögensbildung.
Platz 23 – Japan, Pro-Kopf-Durchschnittsvermögen: 199.000 Euro

Japan ist das beste Beispiel für diesen Zusammenhang zwischen Überalterung und Durchschnittsvermögen der Bürger: Vor allem aufgrund der schnell alternden Bevölkerung ist das Vermögenswachstum des Landes zwischen 2010 und 2023 um 23 Prozent eingebrochen.
Das Pro-Kopf-Durchschnittsvermögen lag im vergangenen Jahr dennoch bei rund 199.000 Euro. Laut Vorhersagen wird zudem die Zahl der US-Dollar-Millionäre im Land bis 2028 voraussichtlich um 28 Prozent auf über 6,6 Millionen ansteigen. Das projizierte Wachstum in diesem Segment wird damit nur von Amerika übertroffen.
Mit etwa 97.000 Euro ist das Medianvermögen mehr oder weniger die Hälfte des Durchschnitts. Japan gehört weltweit zu den Ländern mit der geringsten Vermögensungleichheit, obwohl sich der Gini-Koeffizient seit 2008 von 50 auf 54 im Jahr 2023 verschlechtert hat.
Platz 22 – Spanien, Pro-Kopf-Durchschnittsvermögen: 204.000 Euro

Das Vermögenswachstum in Spanien stagnierte zwischen 2010 und 2023. Dafür sind zweifellos die jahrelange Finanzkrise und andere Ereignisse und Faktoren wie die Pandemie und die Überalterung der Gesellschaft verantwortlich.
Gleichzeitig blieb das Wachstum des Medianvermögens in Spanien hinter dem durchschnittlichen Lohnwachstum zurück. Der Medianwert liegt jetzt bei etwa 101.000 Euro und damit bei fast der Hälfte des Durchschnittslohns. Vor 2010 lagen diese beiden Werte noch enger beieinander.
In Konsequenz ist auch der Gini-Koeffizient Spaniens von 47 im Jahr 2008 auf 57 im Jahr 2023 gestiegen. Nichtsdestotrotz gehört Spanien im globalen Vergleich hinsichtlich des Wohlstands seiner Bevölkerung zu den ausgeglicheneren Ländern.
Platz 21 – Südkorea, Pro-Kopf-Durchschnittsvermögen: 222.000 Euro

In Südkorea nimmt die Vermögensungleichheit ab. Der Gini-Koeffizient des Landes sank von 62 im Jahr 2008 auf 57 im vergangenen Jahr. Im gleichen Zeitraum stieg das Durchschnittsvermögen pro erwachsener Person um mehr als 150 Prozent – ein größeres Wachstum als in den meisten anderen Ländern der Top 25. Das Medianvermögen ist noch am Aufholen, stieg aber bis 2023 auf rund 87.000 Euro und damit auf fast 40 Prozent des Durchschnitts von etwa 222.000 Euro.
Die Zahl der US-Dollar-Millionäre in Südkorea soll bis 2028 um 27 Prozent zunehmen. Bis dahin soll es im Land über 1,6 Millionen solcher vermögenden Privatpersonen – oder High-Net-Worth-Individuals – geben.
Platz 20 – Irland, Pro-Kopf-Durchschnittsvermögen: 226.000 Euro

Die Kluft zwischen Arm und Reich ist in Irland vergleichsweise groß und im Land herrscht eine der stärksten Vermögensungleichheiten in ganz Europa. Dies spiegelt sich im Medianvermögen, das mit ca. 86.000 Euro nur 38 Prozent des Durchschnittswerts beträgt.
Laut der internationalen gemeinnützigen Organisation Oxfam besitzt das reichste Prozent der irischen Bevölkerung mehr als ein Drittel des gesamten Vermögens im Land. Wie in vielen anderen Ländern steckt dahinter im Wesentlichen Immobilienbesitz. So stellte die irische Zentralbank Anfang 2024 fest, dass 97 Prozent des nationalen Vermögens von Personen gehalten wird, die Immobilien besitzen.
Platz 19 – Österreich, Pro-Kopf-Durchschnittsvermögen: 231.000 Euro

Auch in Österreich ist die Vermögensungleichheit im europäischen Vergleich recht ausgeprägt, obwohl der Gini-Koeffizient von 69 im Jahr 2008 auf 65 im letzten Jahr gesunken ist. Damit schneidet Österreich hier auch besser ab als seine Nachbarländer Deutschland und Schweiz, die beide einen höheren Gini-Koeffizienten aufweisen.
Die UBS weist im diesjährigen Report für Österreich kein Medianvermögen aus, da dieser Wert außerhalb der Top 25 liegt. Die aktuellste Zahl, die hierzu vorliegt (aus dem Bericht für 2023), entspricht allerdings nur 28 Prozent und damit nur knapp mehr als ein Viertel des Durchschnittsvermögens – eine große Diskrepanz. Laut der gemeinnützigen Organisation Club of Rome besitzt das reichste Prozent mehr als 55 Prozent des Gesamtvermögens in Österreich.
Platz 18 – Israel, Pro-Kopf-Durchschnittsvermögen: 236.000 Euro

Abgesehen von Katar ist in keinem anderen Land der Top 25 das Durchschnittsvermögen in diesem Jahrhundert so schnell gewachsen wie in Israel. Die Wohlstandsgerechtigkeit hat sich parallel zum Wachstum verbessert, die Ungleichheit ist aber weiterhin recht ausgeprägt. Der Gini-Koeffizient liegt für das Berichtsjahr 2023 bei 64, 2008 waren es noch 72. Der 2023 zuletzt veröffentlichte Wert für das Medianvermögen einer erwachsenen Person lag bei etwa einem Drittel des Durchschnitts, was eine erhebliche Verbesserung gegenüber 2008 darstellt.
Nach Angaben der UBS gehört Israel zu den Ländern, für die bis 2028 ein Anstieg der Zahl der US-Dollar-Millionäre vorhergesagt wird. Dabei soll die Zahl der Personen, die über ein siebenstelliges Vermögen verfügen, um 26 Prozent wachsen.
Platz 17 – Deutschland, Pro-Kopf-Durchschnittsvermögen: 239.000 Euro

Laut der UBS konnten Deutsche im Jahr 2023 durchschnittlich 239.000 Euro ihr Eigen nennen. Das aussagekräftigere Medianvermögen wird im Bericht allerdings nicht angegeben, nur hervorgehoben, dass sein Wachstum zwischen 2008 und 2023 mehr als doppelt so hoch war wie das des Durchschnittsvermögens. Auch wenn die Vermögensungleichheit seit 2008 abgenommen hat, ist sie mit einem Gini-Koeffizienten von 68 weiterhin hoch.
Gleichzeitig zeigt die aktuellste Zahl von 2022, die zum Medianvermögen zur Verfügung steht, dass es nur ein Viertel des Durchschnitts beträgt. Laut der Stellenbörse StepStone Group liegt das vor allem an drei Faktoren: Als klassische Mietnation gibt es in Deutschland keinen weit verbreiteten privaten Immobilienbesitz. Deutsche investieren allgemein wenig in Aktien und Renten sind in der Mehrheit nicht börsengebunden wie in anderen Ländern.
Folgen Sie uns schon? Klicken Sie oben auf das Pluszeichen und lesen Sie mehr von loveMONEY
Platz 16 – Taiwan, Pro-Kopf-Durchschnittsvermögen: 274.000 Euro

Im Gegensatz zu Deutschland wuchs das durchschnittliche Pro-Kopf-Vermögen in Taiwan zwischen 2008 und 2023 viel schneller als der Vermögensmedian und liegt jetzt bei rund 274.000 Euro. Das Medianvermögen beträgt etwa 100.000 Euro, was knapp 37 Prozent des Durchschnittsvermögens entspricht. Das ist zwar kein katastrophal schlechter Wert, zeigt aber dennoch, dass sich die Vermögensungleichheit verschärft hat.
Der Gini-Koeffizient unterstreicht das, denn er ist von 55 im Jahr 2008 auf 61 im vergangenen Jahr gestiegen. Gleichzeitig verzeichnet das Land einen Millionärsboom, der mit seiner florierenden KI-Chipindustrie zusammenhängt. Laut Prognose soll sich die Zahl der US-Dollar-Millionäre von 2023 bis 2028 auf rund 1,2 Millionen Personen fast verdoppeln. Der prozentuale Anstieg ist damit größer als in jedem anderen im UBS-Report analysierten Land.
Platz 15 – Schweden, Pro-Kopf-Durchschnittsvermögen: 289.000 Euro

Gemeinsam mit den USA ist Schweden das Land, in dem innerhalb der Top 25 die größte Ungleichheit bei der Vermögensverteilung herrscht. Der Gini-Koeffizient lag 2023 bei 75. 2008 betrug er 74, was zeigt, dass sich die Situation in den letzten Jahren noch verschlechtert hat. Das Durchschnittsvermögen ist damit fast viermal so hoch wie das Medianvermögen. Wenn man bedenkt, dass skandinavische Länder für Gleichheit und Fortschrittlichkeit bekannt sind, passen diese Zahlen nicht ins Bild.
Die medizinische Fachzeitschrift „The Lancet Regional Health – Europe“ identifiziert politisches Versagen als Ursache für die zunehmende Ungleichheit und die steigenden Armutsraten in Schweden. So sei es gleich mehreren aufeinanderfolgenden Regierungen nicht gelungen, eine Steuerpolitik zu reformieren, die Reiche begünstigt.
Platz 14 – Frankreich, Pro-Kopf-Durchschnittsvermögen: 298.000 Euro

Für Frankreich hat der UBS-Report auf Basis der 2023-Daten ein Pro-Kopf-Durchschnittsvermögen von rund 298.000 Euro ermittelt. Mit 127.000 Euro liegt das Medianvermögen bei fast 43 Prozent davon. Die Kluft ist damit zwar noch überschaubar, hat sich in den letzten anderthalb Jahrzehnten aber vergrößert, da das Durchschnittsvermögen schneller als der Medianwert gewachsen ist.
Diese Entwicklung spiegelt sich im Gini-Koeffzienten, der von 56 im Jahr 2008 auf 59 im letzten Jahr gestiegen ist. Übrigens: Das Observatoire des Inégalités, das in Frankreich Daten zu sozialer Ungleichheit erhebt, definiert jeden als reich, der mindestens 3.800 Euro netto im Monat verdient. Nach den Berechnungen dieser Organisation gibt es damit in Frankreich 4,7 Millionen reiche Menschen, was 7,4 Prozent der Bevölkerung des Landes entspricht.
Platz 13 – Großbritannien, Pro-Kopf-Durchschnittsvermögen: 317.000 Euro

Das durchschnittliche Pro-Kopf-Vermögen lag in Großbritannien 2023 bei ungefähr 317.000 Euro und das Medianvermögen bei 148.000 Euro, was rund 47 Prozent des Medianvermögens entspricht. Anders als in Frankreich sind das Durchschnitts- und das Medianvermögen zwischen 2008 und 2023 weitgehend im Gleichschritt gewachsen. Der Gini-Koeffizient des Landes und damit die Ungleichheit in der Vermögensverteilung ist trotzdem von 57 auf 61 gestiegen.
Die auffälligste britische Statistik im UBS-Bericht ist der erwartete Rückgang der US-Dollar-Millionäre bis 2028. Die Zahl soll um 17 Prozent von über drei Millionen auf etwa 2,5 Millionen sinken. Dahinter stehen hauptsächlich die progressivere Steuerpolitik der neuen Labour-Regierung, die Abwanderung reicher EU-Bürger nach dem Brexit und der Abzug russischer Vermögen aus London seit dem Krieg in der Ukraine.
Platz 12 – Niederlande, Pro-Kopf-Durchschnittsvermögen: 327.000 Euro

Auch in den Niederlanden wird bis 2028 von einem Rückgang der US-Dollar-Millionäre ausgegangen. Ähnlich wie Großbritannien war das Land ein beliebtes Ziel für superreiche „Nomaden“, die nun in steuerfreundlichere Orte abwandern. So soll deren Zahl in den Niederlanden um vier Prozent auf unter 1,1 Millionen sinken. Angesichts der relativ geringen Bevölkerungszahl des Landes ist diese Zahl jedoch immer noch hoch.
Die Vermögensungleichheit verbessert sich zwar in den Niederlanden, mit 64 ist der Gini-Koeffizient aber immer noch hoch. Der Vermögensmedian liegt bei 45 Prozent des Durchschnittsvermögens von 327.000 Euro.
Platz 11 – Belgien, Pro-Kopf-Durchschnittsvermögen: 328.000 Euro

Im Nachbarland Belgien ist der Reichtum viel gleichmäßiger verteilt als in den Niederlanden. Der Gini-Koeffizient ist zwischen 2008 und 2003 von 51 auf 46 gefallen. Kein anderes Land in den Top 25 hat derzeit einen besseren Wert.
Belgien weist auch die geringste Diskrepanz zwischen dem Durchschnittsvermögen von 328.000 Euro und dem Medianvermögen von 232.000 Euro auf: Der Medianwert liegt bei über 70 Prozent des Durchschnitts. Da der Reichtum gleichmäßiger verteilt ist, gibt es in Belgien relativ gesehen weniger US-Dollar-Millionäre als in vielen anderen fortgeschrittenen Volkswirtschaften. Ihre Zahl nimmt dennoch zu und bis 2028 wird ein Anstieg um 16 Prozent erwartet.
Platz 10 – Kanada, Pro-Kopf-Durchschnittsvermögen: 340.000 Euro

Mit rund 340.000 Euro ist das Durchschnittsvermögen eines kanadischen Erwachsenen viel niedriger als das der amerikanischen Nachbarn. Der Medianwert von 129.000 Euro dagegen ist in Kanada höher und auch der Reichtum ist gleichmäßiger verteilt.
Das Vermögenswachstum vollzog sich in Kanada zwischen 2008 und 2023 langsamer als in den USA, aber die Zahl der US-Dollar-Millionäre soll in den nächsten Jahren schneller wachsen als im Nachbarland: Bis 2028 wird ein Anstieg um 21 Prozent auf über 2,4 Millionen erwartet.
Platz 9 – Norwegen, Pro-Kopf-Durchschnittsvermögen: 346.000 Euro

In Norwegen ist die Vermögensungleichheit weniger ausgeprägt als beim schwedischen Nachbarn, aber auch dieses skandinavische Land ist in Bezug auf den Wohlstand nicht so ausgeglichen, wie man vielleicht erwarten würde. Das Medianvermögen beträgt 40 Prozent des Durchschnittsvermögens und der Gini-Koeffizient des Landes liegt in der gleichen Größenordnung wie der von Deutschland und Österreich.
Die Konzentration des Reichtums am oberen Ende der Skala zeigt sich auch in der UBS-Prognose für die Zunahme an US-Dollar-Millionären. Zwischen 2023 und 2028 soll die Zahl der Menschen in Norwegen, die über ein mindestens siebenstelliges Vermögen verfügen, um 22 Prozent steigen.
Platz 8 – Singapur, Pro-Kopf-Durchschnittsvermögen: 360.000 Euro

Singapur scheint in einer Spirale der Vermögensungleichheit gefangen zu sein. Zwischen 2008 und 2023 ist das Pro-Kopf-Durchschnittsvermögen um mehr als 100 Prozent gestiegen, während gleichzeitig das Medianvermögen so weit gesunken ist, dass es kaum mehr als ein Viertel des Durchschnittsvermögens beträgt.
Im gleichen Zeitraum stieg der Gini-Koeffizient des Stadtstaates von 57 auf 70, was auf einen extremen Anstieg der Ungleichheit hindeutet. Die Regierung ist sich des Problems bewusst und versucht mit verschiedenen Maßnahmen, das Gleichgewicht wiederherzustellen. Dazu gehören höhere Bargeldzuwendungen für Geringverdiener oder eine bessere finanzielle Unterstützung von Hochschulabsolventen. Am anderen Ende der Vermögensleiter wächst die Zahl der US-Dollar-Millionäre in Singapur weiter an. Sie beträgt bereits 6,5 Prozent der Gesamtbevölkerung und soll bis 2028 um weitere 13 Prozent wachsen.
Platz 7: Neuseeland, Pro-Kopf-Durchschnittsvermögen: 369.000 Euro

Für Neuseeland ermittelte der UBS-Report ein Pro-Kopf-Durchschnittsvermögen von 369.000 Euro. Laut der Website „Inequality: A New Zealand Conversation“ ist die Einkommensungleichheit in den 1990er- und 2000er-Jahren allerdings nirgendwo in der entwickelten Welt so stark gestiegen wie in Neuseeland.
Nichtsdestotrotz hat sich der Gini-Koeffizient in den letzten Jahren verbessert und ist im internationalen Vergleich niedrig. Das Medianvermögen betrug 2023 knapp die Hälfte des Durchschnittsvermögens. Der Anteil der Millionäre ist derweil auf rund neun Prozent gestiegen.
Platz 6 – Dänemark, Pro-Kopf-Durchschnittsvermögen: 406.000 Euro

In Dänemark konzentriert sich der Reichtum am oberen Ende der Vermögensskala und die Ungleichheit nimmt zu. Der Gini-Koeffizient in dem skandinavischen Land stieg von 56 im Jahr 2008 auf 62 im vergangenen Jahr an.
Für das Medianvermögen ermittelte die USB die Summe von 175.000 Euro, was 43 Prozent des Durchschnittsvermögens von 406.000 Euro entspricht. Das ist zwar höher als in Schweden und Norwegen, aber niedriger als in Großbritannien, Italien, Spanien und verschiedenen anderen europäischen Ländern.
Platz 5 – Australien, Pro-Kopf-Durchschnittsvermögen: 494.000 Euro

Die Vermögensungleichheit in Australien hat zwischen 2008 und 2023 um 5,4 Prozent zugenommen, da das Wachstum des Medianvermögens hinter dem des Durchschnittsvermögens zurückgeblieben ist. Dennoch ist die Vermögensverteilung auf dem fünften Kontinent nach wie vor gerechter als in den meisten anderen Ländern. Australiens Gini-Koeffizient liegt bei 54 und nur Katar und Belgien haben unter den Top 25 einen besseren Wert.
Dementsprechend liegt das Medianvermögen einer erwachsenen Person von 237.000 Euro bei im Vergleich hohen 48 Prozent des Durchschnittsvermögens. US-Dollar-Millionäre machen inzwischen fast zehn Prozent der Bevölkerung aus und laut der USB-Prognose wird ihre Zahl von 1,9 Millionen im letzten Jahr auf über 3,2 Millionen im Jahr 2028 steigen.
Platz 4 – USA, Pro-Kopf-Durchschnittsvermögen: 511.000 Euro

Wenn es um privates Vermögen geht, könnten die Gegensätze in den USA kaum größer sein. Mit 22 Millionen hat das Land die größte Millionärsbevölkerung der Welt. Das entspricht 38 Prozent der weltweiten Gesamtzahl an Millionären und es wird erwartet, dass es bis 2028 25,4 Millionen davon in den USA geben wird. Laut dem Wirtschaftsmagazin „Forbes“ leben auch nirgendwo so viele Milliardäre wie im Land der unbegrenzten Möglichkeiten: 813 sind es, was 30 Prozent der weltweiten Gesamtzahl entspricht.
Auf der anderen Seite der Medaille steht die ungleiche Verteilung des Reichtums. Mit 75 haben die USA einen der schlechtesten Gini-Koeffizienten in der entwickelten Welt und den zweitschlechtesten in dieser Top-25-Liste, der sich im Vergleich zu 2008 nur geringfügig verbessert hat. Obwohl das Wachstum des Medianvermögens zwischen 2008 und 2023 mit dem des Durchschnittsvermögens mithalten konnte, bleibt die Kluft zwischen den beiden Zahlen groß. Das Durchschnittsvermögen von 511.000 Euro beträgt mehr als das Fünffache des Medianvermögens von rund 101.000 Euro. In keinem anderen Land unter den Top 25 ist diese Diskrepanz so hoch.
Platz 3 – Hongkong, Pro-Kopf-Durchschnittsvermögen: 526.000 Euro

Der aktuelle USB-Report zeigt für Hongkong einen Trend zu einer gleichmäßigeren Vermögensverteilung und abnehmenden Ungleichheit. Der Gini-Koeffzient sank im vergangenen Jahr auf 63. 2008 lag er noch bei 66. Gleichzeitig ist das Medianvermögen bis 2023 im gleichen Tempo wie das Durchschnittsvermögen gestiegen. Der Abstand zwischen den beiden Zahlen – 187.000 Euro im Vergleich zu 526.000 Euro – ist allerdings weiter groß und der Medianwert beträgt nur knapp über 35 Prozent des Durchschnitts.
Laut Angaben der Finanzseite „Insider Monkey“ leben in Hongkong pro Kopf die weltweit meisten Milliardäre. Millionäre machen fast zehn Prozent der erwachsenen Bevölkerung aus und ihre Zahl soll bis 2028 um 17 Prozent bis auf knapp unter 740.000 steigen.
Platz 2 – Luxemburg, Pro-Kopf-Durchschnittsvermögen: 549.000 Euro

Auch wenn Luxemburg nicht das höchste Pro-Kopf-Durchschnittsvermögen aufzuweisen hat, ist das winzige Herzogtum dennoch am ehesten das Land, in dem das Wort „reich“ wirklich für einen relativ großen Teil der Bevölkerung gilt. Mit 337.000 Euro kann Luxemburg das höchste Medianvermögen der Top 25 und den höchsten Anteil (über 16 Prozent) an US-Dollar-Millionären weltweit aufweisen.
Im Vergleich zu vielen anderen wohlhabenden Ländern ist der Reichtum in Luxemburg zwar besser verteilt. Geldnöte haben Menschen aber auch dort. Angesichts der sehr hohen Lebenshaltungskosten ist jeder siebte Arbeitnehmer von Armut bedroht, so offizielle luxemburgische Zahlen für das Jahr 2023.
Platz 1 – Schweiz, Pro-Kopf-Durchschnittsvermögen: 642.000 Euro

Mit rund 642.000 Euro übertrifft die Schweiz jedes andere Land in Bezug auf das Pro-Kopf-Durchschnittsvermögen erwachsener Bürger. Allerdings ist das Medianvermögen mit 155.000 Euro mehr als viermal niedriger, obwohl sein Wachstum das des Durchschnittsvermögens in den letzten Jahren übertroffen hat.
Grundsätzlich bewegt sich der Gini-Koeffizient für eine gleichmäßigere Verteilung des Reichtums in die richtige Richtung, denn er sank von 70 im Jahr 2008 auf 67 im letzten Jahr.
Der hohe Anteil ultrareicher Menschen im Land verzerrt die Zahlen allerdings weiterhin. Auch Armut ist definitiv ein Thema, denn rund neun Prozent der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze, wobei die Messlatte hier im Vergleich relativ hoch liegt.
Comments
Be the first to comment
Do you want to comment on this article? You need to be signed in for this feature
Most Popular
Savings and ISAs Check if you’ve won big in the latest Premium Bond prize draw