Diese Länder machen weiterhin Geschäfte mit Putins Russland
Putins Freunde

Zahlreiche Regierungen haben Sanktionen gegen Russland verhängt. Diese unterbinden oder schränken den Handel mit dem inzwischen weitgehend ausgestoßenen Staat stark ein. Dennoch gibt es eine Reihe von Ländern, die weiterhin mit Russland Geschäfte machen – und somit indirekt Wladimir Putins Krieg in der Ukraine finanzieren.
Lesen Sie hier, wer wie gewohnt weitermacht oder die Beziehungen sogar ausbaut. (Alle Fremdwährungen in Euro umgerechnet.)
Vereinigte Arabische Emirate (VAE)

Seit der militärischen Intervention in der Ukraine sind die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) zu einem der größten Handelsplätze für russisches Gold geworden. Laut der Nachrichtenagentur „Reuters“ soll die Föderation seit Kriegsbeginn 75,7 Tonnen des Edelmetalls im Wert von umgerechnet rund vier Milliarden Euro importiert haben. Im Jahr 2021 waren es gerade einmal 1,3 Tonnen.
Aus russischen Zolldokumenten, auf die sich „Reuters“ beruft, geht hervor, dass der Großteil des russischen Goldes von der Firma Temis Luxury Middle East bewegt wurde. Die in Dubai ansässige Tochtergesellschaft eines französischen Logistikunternehmens verschiffte allein zwischen April 2022 und März 2023 insgesamt 15,6 Tonnen Gold im geschätzten Wert von umgerechnet rund 800 Millionen Euro.
Vereinigte Arabische Emirate (VAE)

Die USA kündigten unterdessen an, allen Ländern den Zugang zu den G7-Märkten zu verwehren, die Geschäfte mit Staaten machen, gegen die die USA Sanktionen verhängt haben. Mitte Juli 2023 setzte die London Bullion Market Association – der wichtigste außerbörsliche Handelsplatz für Gold und Silber – die Mitgliedschaft einer der größten Goldraffinerien der Vereinigten Arabischen Emirate bis auf weiteres aus. Es wird befürchtet, dass die Emirate einen Absatzkanal für sanktioniertes russisches Gold bieten könnten.
Auch das Ölgeschäft scheint im Nahen Osten gut zu laufen. Nach Angaben der britischen Wirtschaftszeitung „Financial Times“ haben in den VAE registrierte Unternehmen zwischen Januar und April 2023 mindestens 15,7 Milliarden Euro für russisches Öl ausgegeben. Rund 90 Prozent davon seien direkt in andere Länder geflossen.
Iran

Bereits im November 2022 wurde bekannt, dass der Iran von Russland nicht nur 140 Millionen Euro in bar, sondern auch jede Menge westlicher Waffen erhalten hatte. Diese sollen aus dem Vereinigten Königreich und den USA stammen und bei Kämpfen in der Ukraine erbeutet worden sein. Als Dank dafür erhielt Putin angeblich mehr als 160 Drohnen. Weitere folgten seitdem. Erst im März sollen Berichten zufolge mehr als 70 dieser unbemannten Flugkörper den Iran verlassen haben. Und auch sonst scheinen die Geschäftsbeziehungen beider Länder ziemlich gefestigt.
Der Iran hat im vergangenen Jahr ein Kooperationsabkommen mit Gazprom im Wert von umgerechnet 38 Milliarden Euro unterzeichnet. Der große russische Energiekonzern soll bei der Erschließung von zwei Gas- und sechs Ölfeldern helfen. Berichten zufolge will der Iran russisches Gas importieren und eigenes Gas weiter exportieren.
Iran

Da beide Länder wegen internationaler Sanktionen vom westlichen SWIFT-Zahlungssystem ausgeschlossen sind, haben sie ihre Bankkommunikations- und -transfersysteme miteinander verknüpft. Mit einem alternativen Zahlungssystem könnten der Iran und Russland ihr Handelsvolumen steigern. Berichten zufolge ist außerdem eine durch Gold gedeckte Kryptowährung geplant, die den US-Dollar für Zahlungen im internationalen Handel schwächen könnte.
Beide Länder wollen erklärtermaßen „den Dialog vertiefen und Kontakte im Verteidigungsbereich auf- und ausbauen“. Ein Abkommen über den Kauf russischer Sukhoi-Kampfflugzeuge durch Teheran soll jedoch gescheitert sein. Außerdem hatte der Iran eine Vereinbarung mit den USA unterzeichnet, „keine ballistischen Raketen an Russland zu verkaufen“.
China

Zwar hat sich die chinesische Regierung gegen Putins angedrohten Einsatz von Atomwaffen ausgesprochen, wirklich verurteilt hat das Land Russlands Einmarsch in die Ukraine allerdings bis heute nicht.
China gilt als der wichtigste Handelspartner des kriegführenden Landes. Und der Warenverkehr scheint zu florieren, denn laut eigenen Angaben erreichte der Handel mit Russland im Jahr 2022 ein Rekordhoch. Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine hat China seine Importe – vor allem von billigem russischem Öl und Gas – aus dem nördlichen Nachbarland stetig erhöht. Russland ist somit zum wichtigsten Energielieferanten Chinas geworden. Und die Partnerschaft-Prognose sieht nach Vorhersagen aus Russland auch 2023 rekordverdächtig aus. In der ersten Jahreshälfte importierte die Volksrepublik 11,4 Millionen Barrel Rohöl – 11,7 Prozent mehr als noch im Vorjahr, so jedenfalls die Berechnungen der „Financial Times“ auf der Grundlage von Zolldaten.
China

Im Gegenzug kaufte Russland chinesische Mikrochips und andere Komponenten und Rohstoffe für sein Militär. China bestreitet nach wie vor, Waffen an Russland zu verkaufen. Dennoch soll Putins Armee in diesem Jahr bisher chinesische Drohnen im Wert von knapp 100 Millionen Euro erhalten haben. Die Aluminiumoxid-Exporte in das kriegführende Land sind um das 400-Fache in die Höhe geschossen. Die russischen Einfuhren chinesischer Keramik, wie sie zur Herstellung von Verbundpanzerungen verwendet wird, stieg um fast 70 Prozent. Die chinesischen Exporte desselben Materials in die Ukraine gingen dagegen um 61 Prozent zurück.
Nicht nur in der Rüstungsindustrie ist ein Anstieg des Handels zu verzeichnen. Da westliche Unternehmen nicht mehr an Russland verkaufen, bezieht die Föderation viele Konsumgüter wie Autos, Maschinen und Ausrüstungen aus China.
Ende März 2023 versicherte Chinas Staatschef Xi Jinping den russischen Nachrichtenagenturen, dass auch der neue Ministerpräsident Lo Qiang „der umfassenden strategischen Partnerschaft zwiwchen China und Russland weiterhin Priorität einräumen“ werde.
Belarus

Vor dem Krieg gegen die Ukraine war Deutschland der zweitwichtigste Handelspartner Russlands, gefolgt von den Niederlanden, Belarus und den USA. Während die drei westlichen Länder den Handel mit Russland aufgrund der Aggression eingeschränkten, hat Belarus das Gegenteil getan und die Exporte gesteigert. Mittlerweile ist der osteuropäische Binnenstaat nach China der zweitwichtigste Handelspartner Russlands.
Da sich viele internationale Unternehmen weigern, in Russland Geschäfte zu machen, importiert die Kriegsnation wichtige Konsumgüter wie Smartphones und Autos aus dem Westen nun über Belarus.
Belarus

Wenig überraschend, schließlich ist Belarus der treueste Verbündete Russlands, der sich offen zu Putin bekennt. Sein Staatschef und Diktator Alexander Lukaschenko wird sogar als Marionette des Kremls bezeichnet. Belarus' Bereitschaft, trotz Sanktionen mit Russland Handel zu betreiben, ist aber wahrscheinlich die geringste Sorge des Westens. Das ehemalige Sowjetland hat gegen die UN-Resolution gestimmt, den Krieg in der Ukraine zu beenden, und es Russland erlaubt, von seinem Territorium aus Raketen auf die Ukraine abzufeuern. Sogar den Transport russischer Truppen, Panzer und Flugzeuge hat Lukaschenko ermöglicht – womit sich das Land selbst Sanktionen eingehandelt hat.
Wie eng die Beziehungen zwischen den beiden Ländern sind, zeigte sich, als Polen Truppen in die Nähe der weißrussischen Grenze verlegte. Putin sprach daraufhin Drohungen aus und ließ verlauten, dass ein Angriff auf Belarus ein Angriff auf Russland sei.
Türkei

Als Ausreißer innerhalb der NATO legt die Türkei im Vergleich zu den anderen Mitgliedern eine sehr nachsichtige Haltung gegenüber Russland an den Tag. Obwohl die Regierung in Ankara die Invasion in der Ukraine als unrechtmäßig bezeichnete, verfolgt Präsident Recep Tayyip Erdoğan eine Politik der Neutralität. Und weigert sich, Sanktionen zu verhängen. Lange blockierte die Türkei übrigens den NATO-Beitritt von Finnland und Schweden. Beide Länder hatten nach Russlands Angriff auf die Ukraine am 24. Februar 2022 die Aufnahme ins militärische Verteidigungsbündnis beantragt.
Türkei

Die Handelsbeziehungen zwischen der Türkei und Russland verstärkten sich im Jahr 2022. Der bilaterale Warenaustausch verdoppelte sich im April des vergangenen Jahres, als die Türkei – als eines der wenigen Länder – die Ausfuhren nach Russland steigerte. Gleichzeitig wurden die Importe von russischem Öl erhöht. So bezog die Türkei mit 246.000 Barrel pro Tag dreimal so viel wie noch im Vormonat März. Im August 2022 stiegen die türkischen Exporte nach Russland um 110 Prozent. Berichten zufolge sollen die Präsidenten Putin und Erdoğan vereinbart haben, den Handel zwischen ihren Ländern bis 2030 auf 95 Milliarden Euro zu steigern.
Russland sieht in der Türkei genau wie in Belarus eine Möglichkeit, westliche Sanktionen wie etwa bei Haushaltsgeräten und elektronischen Waren zu umgehen. Das russische Transportunternehmen FESCO hat die Schiffsverkehr-Kapazitäten zwischen den beiden Ländern im Schwarzen Meer erhöht und auf zusätzliche Häfen ausgebaut.
Während der Neuverhandlungen über das inzwischen gescheiterte Schwarzmeergetreideabkommen hat der russische Vizeaußenminister Sergej Werschinin die „fortgeschrittenen und guten“ Beziehungen zur Türkei betont. Er sagte, Ankara und Moskau würden „unweigerlich weiter miteinander kommunizieren, um Ergebnisse zu erzielen, die sowohl Russland als auch der Türkei und der regionalen Stabilität zugute kommen“.
Kasachstan

Nach dem Angriff auf die Ukraine versuchte Kasachstans Präsident Kassym-Jomart Tokajew die diplomatische Gratwanderung. Einerseits wollter er den Westen besänftigen, andererseits es sich aber auch nicht mit den Verbündeten in Moskau verscherzen. Das hätte er aber fast: Auf dem Sankt Petersburger Wirtschaftsforum im Juni 2022 wagte er es, die Rechtmäßigkeit der Republiken Donezk und Luhansk infrage zu stellen, während er direkt neben Präsident Putin saß.
Kasachstan

Trotz dieses Vorstoßes gelten die Beziehungen zwischen Russland und Kasachstan nach wie vor als solide. 2022 vervierfachte sich der bilaterale Handel sogar und erreichte allein im ersten Quartal 2022 einen Wert von umgerechnet rund elf Milliarden Euro. Viele der nach Russland verkauften Waren wie Computer oder Mobiltelefone stammen aus westlichen Ländern – von Kasachstan importiert und dann nach Russland reexportiert. Inzwischen sind bereits umgerechnet rund 16 Milliarden Euro aus Russland in die Wirtschaft der ehemaligen Sowjetrepublik geflossen. Weitere gemeinsame und ehrgeizige Infrastruktur-Megaprojekte sind angeblich bereits in Vorbereitung. So soll ab Oktober 2023 eine neue Gaspipeline von Russland über Kasachstan nach Usbekistan führen.
Dennoch ist die Regierung von Präsident Tokajew um einen guten Draht zum Westen bemüht, was auch daran liegen mag, dass die EU Kasachstan derzeit mit Handelsmöglichkeiten und erneuerbaren Energien zu umwerben versucht.
Indien

Wie einige andere asiatische Länder hat auch Indien eine neutrale Haltung gegenüber dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine eingenommen – schon allein seiner geopolitischen Lage wegen. Das siebtgrößte Land der Erde pflegt zwar sowohl mit Russland als auch mit der Ukraine eine offene Kommunikation, Indiens Außenminister Subrahmanyam Jaishankar allerdings bezeichnete die Landesbeziehungen zu Moskau als „stark und beständig“. Die Nation betrachtet Russland weiterhin als nützliches Gegengewicht zur wachsenden Macht Chinas. Zusätzliche Vorteile sind die derzeit günstige Energie aus Russland sowie seine Investitionsmöglichkeiten.
Indien

Und so deckte sich Indien im vergangenen Jahr mit viel billigem russischem Öl ein. Die Importe stiegen von 100.000 Barrel pro Tag im Januar 2022 auf einen Rekordwert von 870.000 Barrel pro Tag im Mai 2022. Laut der britischen Zeitung „Financial Times“ war Russland im November desselben Jahres Indiens größter Öllieferant. Und der Trend setzt sich weiter fort. Nach Angaben der indischen Zentralbank (Reserve Bank of India) stammen 19,1 Prozent der indischen Rohölimporte aus Russland. Vor einem Jahr waren es gerade einmal zwei Prozent.
Auch bei russischem Flüssiggas und Kohle hat Indien kräftig zugegriffen, allein die Kohleimporte stiegen im ersten Quartal 2022 um 345 Prozent. Insgesamt sind noch zwölf große indische Unternehmen in Russland aktiv. Die indischen Exporte von Maschinen und Anlagen haben sich Berichten zufolge fast verdreifacht und erreichten im Juni 2023 einen Wert von knapp 108 Millionen Euro.
Brasilien

Russland ist bestrebt, die Beziehungen zu seinen BRICS-Bündispartnern Brasilien, Indien, China und Südafrika weiter zu vertiefen. Auf der letzten Jahreskonferenz im Juni 2022 erklärte Putin (hier noch im Bild mit Brasiliens Ex-Präsident Bolsorano), dass der Handel zwischen Russland und den BRICS-Ländern in den ersten drei Monaten des Jahres um 38 Prozent gestiegen sei.
Wie Indien und China hat sich auch Brasilien in Bezug auf den Krieg gegen die Ukraine neutral verhalten. Es ist aber noch zu früh, um zu beurteilen, wie der neue Präsident Luiz Inácio Lula da Silva die Beziehungen des Landes zu Moskau gestalten wird.
Brasilien

Präsident Putin tut gut daran, den seit Anfang 2023 amtierenden brasilianischen Staatschef zu umwerben. Im Jahr 2022 erreichte der Handel zwischen den beiden Ländern ein Rekordniveau. Die russischen Exporte nach Brasilien verdoppelten sich im ersten Halbjahr 2022 fast, womit Russland zum fünftgrößten Lieferanten des lateinamerikanischen Landes aufgestiegen ist. Dies ist vor allem auf den Export von Düngemitteln und Treibstoffen zurückzuführen. Die brasilianischen Exporte nach Russland haben dagegen erstmals den Wert von umgerechnet knapp einer Milliarde Euro überschritten.
Der Handel zwischen den beiden Ländern zeigt keine Anzeichen einer Stagnation. Brasilien bekundete inzwischen die Absicht, den Handel mit Russland weiter auszubauen – auch um so seine Abhängigkeit vom US-Dollar zu verringern.
Südafrika

Ähnlich wie die BRICS-Kollegen China, Indien und Brasilien spricht sich auch Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa gegen die westlichen Sanktionen gegen Russland aus. Die guten Beziehungen der beiden Länder reichen bis in die Zeit zurück, als die UdSSR den Kampf gegen die Apartheid unterstützte.
Viele Politikwissende können derzeit Südafrikas Beziehung zu Russland nicht wirklich einschätzen. Einerseits betreibt die Republik mit den Russen – im Vergleich zum hohen Handelsvolumen mit Ländern wie etwa den USA – einen kaum nennenswerten Warenverkehr. Andererseits stößt Russlands antiimperialistische und antiwestliche Rhetorik bei vielen afrikanischen Ländern, die als ehemalige Kolonien vom Westen unterdrückt wurden, auf offene Ohren.
Südafrika

In die Kritik geriet Südafrika, als das Land russischen Milliardären erlaubte, ihre Superyachten im Hafen von Kapstadt zu parken. Und mittlerweile dürfen dort sogar Kriegsschiffe und andere sanktionierte Schiffe einlaufen. Noch beunruhigender für den Westen sind die gemeinsamen Marineübungen mit China und Russland, die Ende Februar 2023 ausgeführt wurden und mit dem Jahrestag der russischen Invasion der Ukraine zusammenfielen.
Im Mai dagegen reagierte die südafrikanische Regierung auf die Vorwürfe der USA, nach denen ein sanktioniertes russisches Schiff Anfang des Jahres Waffen von einem Marinestützpunkt in der Nähe von Kapstadt abgeholt haben soll. In einer Erklärung hieß es: „Der Präsident hat sich aufgrund der Schwere der Vorwürfe, des Ausmaßes des öffentlichen Interesses und der Auswirkungen dieser Angelegenheit auf die internationalen Beziehungen Südafrikas dazu entschlossen, eine Untersuchung einzuleiten.“
Sri Lanka

Sri Lanka befindet sich in der schwersten Finanzkrise seit seiner Unabhängkeit vor 70 Jahren. 2022 konnte das Land seine Schulden nicht mehr bedienen, die Inflation stieg auf einen Höchststand von 90 Prozent. Wegen der hohen Kosten für lebensnotwendige Güter wie Nahrungsmittel, Treibstoff und Medikamente konnten viele Bürger nicht mal mehr ihre Grundbedürfnisse befriedigen. Im ganzen Land kam es zu Protesten und Gewalt (hier ein Bild von Anfang Juli 2022), die Mitte Juli zum Rücktritt des damaligen Präsidenten Gotabaya Rajapaksa führten.
Sri Lanka

Eine Woche zuvor hatte sich der ehemalige Präsident Rajapaksa (hier auf dem COP-26-Gipfel) in seinem Bemühen, die Treibstoffversorgung Sri Lankas zu sichern und die Spannungen abzubauen, an Russland gewandt. „Ich habe um ein Angebot für eine Kreditunterstützung zur Einfuhr von Treibstoff gebeten“, twitterte Rajapaksa und fügte hinzu: „Wir waren uns einig, dass die Stärkung der bilateralen Beziehungen in Bereichen wie Tourismus, Handel und Kultur für die Festigung der Freundschaft zwischen unseren beiden Nationen von größter Bedeutung ist.“
Moskau hatte sich bereit erklärt, das südasiatische Land beim Bau von zwei Mini-Kernkraftwerken zu unterstützen, und hat die Möglichkeit angedeutet, weitere zu bauen.
Andere Länder, die weiter Geschäfte mit Russland machen

Auch viele andere Länder pflegen weiterhin ihre Handelsbeziehungen mit Russland. Armenien als sein langjähriger Verbündeter zum Beispiel. Oder Indonesien, dessen Regierungschef Joko Widodo im Juni 2022 mit Präsident Putin zusammentraf (im Bild). Nach Angaben des russischen Staatschefs stieg der Handel zwischen den beiden Ländern im vergangenen Jahr um 42 Prozent. Auch Israel scheint seine Handelsbeziehungen zur Föderation auszubauen. Ausfuhren nach Russland sollen in den vergangenen Monaten zugenommen haben.
Andere Länder, die weiter Geschäfte mit Russland machen

Seit dem Einmarsch in die Ukraine Ende Februar 2022 haben zahlreiche Länder Sanktionen gegen Russland verhängt. Darunter die USA, die EU-Staaten, Japan, das Vereinigte Königreich, Kanada, Südkorea, Australien, die Schweiz, Norwegen, Taiwan, Singapur, Neuseeland und die Bahamas. Zu den strengen Maßnahmen gehören Öl- und Goldembargos, Exportverbote für kritische Technologien und das Einfrieren von Oligarchen-Vermögen. Von diesen weitreichenden Sanktionen sind jedoch einige Schlüsselindustrien und -rohstoffe ausgenommen. Atombrennstoff zum Beispiel.
Dies brachte die deutsche Bundesregierung im September 2022 in eine missliche Lage. Sie konnte nicht verhindern, dass eine russische Uranlieferung – für französische Kernkraftwerke bestimmt – zur Verarbeitung im niedersächischen Lingen landete (hier im Bild: Bundeskanzler Olaf Scholz (r.) mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron). Laut einem Sprecher des Umweltministeriums habe der deutsche Staat „keine rechtliche Handhabe“, um die Einfuhr von Uran aus Russland zu verhindern. „Sie können sich vorstellen, dass wir solche Urantransporte wegen der russischen Invasion, aber auch wegen des deutschen Atomausstiegs im Allgemeinen, sehr kritisch sehen.“
Auch andere Produkte aus Russland gelangen über Umwege auf den westlichen Markt. Nach Recherchen der Londoner Umweltorganisation Earthsight wurde seit Beginn des Ukraine-Krieges russisches Sperrholz im Wert von schätzungsweise 1,1 Milliarden Euro über US-Häfen verschifft – trotz Sanktionen und Handelsstopp. „US-Importeure können nicht sicher sein, dass ihre Produkte nicht direkt die russische Kriegsmaschinerie befeuern“, so Earthsight.
Lesen Sie jetzt: Das geheime Vermögen von Putin und seinem Clan
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