Geisterschiffe: Die spektakulärsten Wracks der Welt
Deborah Cicurel
10 February 2020
Die unheimlichsten Schiffswracks der Welt

The Truth About Titanic/Facebook
Es gibt wohl kaum etwas Faszinierenderes und Unheimlicheres zugleich als ein Schiffswrack, egal, ob es in einem Sturm auf Grund lief oder absichtlich im Meer versenkt wurde. Hier werfen wir einen Blick auf einige der spektakulärsten Schiffsskelette der Welt und verraten Ihnen, wie Sie sie zu sehen bekommen können.
Dayspring, Fort Williams, Schottland

David Marquis/Unsplash
Der 1975 erbaute Fischkutter „Dayspring“ brachte einst Makrelen und Heringe an die Küste der schottischen Highlands. Im Jahr 2000 lief er zum letzten Mal aus und war danach sicher vertaut, bis er durch einen Sturm am 8. Dezember 2011 losgerissen wurde und auf Grund lief.
Dayspring, Fort Williams, Schottland

Evenfh/Shutterstock
Das Wrack, das wegen seiner Lage vor dem Ort Corpach auch „Corpach Wreck“ genannt wird, ist ein beliebtes Fotomotiv bei Touristen aus aller Welt. Als spektakulärer Hintergrund dient der höchste Berg Großbritanniens, Ben Nevis.
Point Reyes, Kalifornien, USA

Kace Rodriguez/Unsplash
Von Seeelefanten bis hin zu alten Leuchttürmen, im knapp 290 Quadratkilometer großen Schutzgebiet Point Reyes National Seashore in Nordkalifornien gibt es viel zu sehen. Aber nicht nur 1.500 Pflanzen- und Tierarten sind hier zu finden, sondern auch das fotogene Wrack der SS „Point Reyes“, eines von vielen Schiffen, die hier auf Grund liefen.
Point Reyes, Kalifornien, USA

Action Sports Photography/Shutterstock
Das Schiffswrack im Tomales Bay ist ebenfalls ein beliebtes Fotomotiv. Die besten Bilder entstehen bei Ebbe, wenn es im Sand liegt. Dass die SS „Point Reyes“ so beliebt ist, ist allerdings auch ein Problem: 2016 wurde das Heck des Schiffes durch ein Feuer beschädigt und immer wieder wird es mit Graffiti beschmiert.
Maheno, Queensland, Australien

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Die 1905 erbaute SS „Maheno“ war eines der ersten Dampfschiffe mit Turbinenantrieb und verkehrte regelmäßig zwischen Sydney in Australien und Auckland in Neuseeland. Als der Erste Weltkrieg ausbrach, wurde sie in Europa zu einem Lazarettschiff umgebaut. Als sich die „Maheno“ 1935 auf dem Weg zu einem Schiffsfriedhof in Japan befand, wurde sie von einem Zyklon erfasst, der ihr Aus bedeute.
Maheno, Queensland, Australien

Fotoaray/Shutterstock
Das Skelett ist heute das bekannteste Wrack auf Fraser Island im australischen Queensland und Anziehungspunkt zahlreicher Rucksacktouristen, die die australische Ostküste bereisen. Zwar setzt das salzige Meerwasser dem Metall des Schiffes immer weiter zu, doch ist das verrostete Wrack einen Besuch wert. Fraser Island ist mit der Fähre in 50 Minuten von der Fraser Coast aus zu erreichen.
Sweepstakes, Ontario, Kanada

Ontariotravel.net/uk
Wen Schiffswracks faszinieren, der sollte unbedingt nach Tobermory im kanadischen Ontario reisen. Mehr als 25 Stück können hier auf Tauchgängen, beim Schnorcheln oder an Bord eines Bootes mit Glasboden erkundet werden. Das bekannteste Wrack ist das der „Sweepstakes“, ein 36 Meter langer Schoner, der 1885 einen Felsen rammte und im seichten Wasser versank.
Sweepstakes, Ontario, Kanada

Kibrok Photography/Shutterstock
Ein paar Wochen nach der Havarie wurde die „Sweepstakes“ in den Hafen geschleppt und untersucht, wobei allerdings irreparable Schäden festgestellt wurden. Alles, was noch von Nutzen war, wurde ausgebaut und nur der nackte Rumpf, die Ankerwinde und ein Teil des Bugs blieben übrig. Die letzte Ruhestätte des Schoners befindet sich etwa vier Stunden mit dem Auto von Toronto entfernt.
Kodiak Queen, Britische Jungferninseln

Owen Buggy/bvitourism.com
Die „Kodiak Queen“ ist ein gutes Beispiel dafür, wie abenteuerlich ein Wrack sein kann, das Geschichte und Zukunftsvisionen miteinander vereint. Als eines von nur wenigen Schiffen überstand es während des Zweiten Weltkriegs den Angriff der Japaner auf den US-Stützpunkt Pearl Harbor. Im Frühjahr 2017 wurde es absichtlich auf den Britischen Jungferninseln versenkt, weil daraus ein künstliches Korallenriff und damit eine Tauchattraktion werden sollte.
Kodiak Queen, Britische Jungferninseln

Owen Buggy/bvitourism.com
Das ehemalige Marineschiff ist eines der neuesten Projekte von Unternehmer und Virgin-Gründer Richard Branson. Das Wrack beheimatet bereits zahlreiche Meereslebewesen und begeistert Taucher zudem mit außergewöhnlicher Unterwasserkunst.
Bessie White, New York, USA

Nick Normal/Flickr/CC BY-NC-ND 2.0
Häufig sind Stürme für die Havarie eines Schiffes verantwortlich, doch in diesem Fall erweckte ein Hurrikan ein altes Schiffswrack zu neuem Leben. Als Hurrikan Sandy 2012 auf die US-Küste traf, legte er auch die Überreste des kanadischen Kohleschoners „Bessie White“ frei, der Anfang des 20. Jahrhunderts auf Fire Island auf Grund lief.
Bessie White, New York, USA

Nick Normal/Flickr/CC BY-NC-ND 2.0
Die „Bessie White“ auf Fire Island vor New York ist mit der Fähre von Long Island aus zu erreichen. Wie viel vom Wrack zu sehen ist, hängt allerdings vom Wetter ab. Wind, Wellen und Sand bestimmen, was vom Schiffsrumpf zum Vorschein kommt.
Salem Express, Rotes Meer

Bildagentur Zoonar GmbH/Shutterstock
Der Untergang der „Salem Express“ 1991 im Roten Meer war wohl einer der tragischsten Unfälle in der jüngeren Seefahrtsgeschichte. Damals trieben starke Winde das Schiff in ein Korallenriff, das ein Loch in den Rumpf riss. 470 Menschen kamen bei dem Unglück ums Leben.
Salem Express, Rotes Meer

Stas Moroz/Shutterstock
Das Wrack zu erkunden, ist ein besonders emotionales Erlebnis: Überall sind noch persönliche Gegenstände der Passagiere unter Wasser zu finden, seien es Koffer oder auch Fahrräder. Aus dem Grund ist der Tauchgang aber auch besonders umstritten. Taucher benötigen einen entsprechenden Tauchschein für die Tiefe, zudem besteht die Gefahr, sich in dem Wrack zu verheddern.
Panagiotis, Zakynthos, Griechenland

Calin Stan/Shutterstock
Das Wrack der MV „Panagiotis“ auf der griechischen Insel Zakynthos ist nicht nur gut erhalten, sondern wegen seiner idyllischen Lage am Strand von Navagio eine echte Touristenattraktion. Die Bucht trägt auch den Spitznamen „Shipwreck Bay“, Schiffswrackbucht.
Panagiotis, Zakynthos, Griechenland

Matthew Colvin de Valle/Flickr/CC BY 2.0
Bei der „Panagiotis“ soll es sich um ein Schmugglerschiff handeln, das in den 1930er-Jahren gebaut wurde und im Oktober 1980 bei stürmischer See strandete. Touristen können eine Bootstour nach Navagio machen, aber Achtung: Da das Wrack ein sehr beliebtes Ausflugsziel ist, drängen sich oft zahlreiche Menschen am Strand, um das beste Foto zu bekommen.
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Hilma Hooker, Bonaire, Karibik

Bernard Horowitz/Flickr/CC BY-NC 2.0
Die „Hilma Hooker“ ist eine von über 60 Tauchattraktionen rund um die Karibikinsel Bonaire und ein unvergesslicher Anblick. Das Wrack des 72 Meter langen niederländischen Frachters lief 1975 auf Grund, wurde danach allerdings gehoben und verkauft. Es gibt zahlreiche Theorien über den Hintergrund des mysteriösen Schiffes. In einer davon geht es um den Drogenschmuggel: Demnach soll eine riesige Menge Marihuana hinter einer Geheimwand versteckt gewesen sein.
Hilma Hooker, Bonaire, Karibik

Andrew Jalbert/Shutterstock
Das Schiff wurde zurückgelassen, was von vielen als Beweis für den Drogenschmuggel gesehen wird. Da aber niemand das Schiff für sich beanspruchte oder instand hielt, ist unklar, wer damit zu tun hatte. 1984 wurde die „Hilma Hooker“ in ein Tauchgebiet verlegt und versenkt. Heute ist sie Teil des Bonaire National Marine Parks und ein wahres Tauchabenteuer.
Mary Rose, Portsmouth, England

Stephen Foote/Mary Rose Museum
Die „Mary Rose“, das Lieblingskriegsschiff von König Heinrich VIII., sank 1545 während der Schlacht am Solent. In 34 Jahren auf See war sie in einige historische Momente der Seefahrtsgeschichte involviert: Sie beförderte die Truppen für die Schlacht von Flodden Field nach Nordengland und war Teil des Angriffs auf die französische Flotte in Brest.
Mary Rose, Portsmouth, England

Hufton + Crow/Mary Rose Museum
1982 wurde die „Mary Rose“ nach jahrelanger Vorbereitung vom Meeresboden gehoben und mit ihrem Wrack auch mehr als 19.000 Gegenstände, darunter menschliche Überreste, Waffen und Kleidung. Das Wrack und die weiteren Funden sind heute im Mary Rose Museum im englischen Portsmouth zu sehen, das 2016 komplett neu gestaltet wurde.
Eduard Bohlen, Namibia

Cezary Wojtkowski/Shutterstock
Namibia ist einer der weltweit besten Orte, um unheimliche Schiffswracks zu sehen. An der so genannten Skelettküste liegen Tausende gestrandete Schiffe im Sand verstreut, die der rauen See und den stürmischen Winden zum Opfer fielen. Eines davon ist die „Eduard Bohlen“, deren Skelett etwa 400 Meter vom Wasser entfernt in der Wüste zu finden ist.
Eduard Bohlen, Namibia

Radek Borovka/Shutterstock
Das frühere deutsche Frachtschiff lief auf dem Weg zur Tafelbucht in Südafrika vermutlich wegen dichten Nebels auf Grund. Weil die Wüste immer weiter in Richtung des Atlantiks vordringt, befindet sich das Wrack heute so weit vom Wasser entfernt. Touristen können das Wrack auf einer Flugzeugsafari oder bei einer geführten Jeep-Tour ab Lüderitz oder Walvis Bay erkunden.
Peter Iredale, Oregon, USA

Dee Browning/Shutterstock
Auch entlang der Küste des US-Bundesstaats Oregon ruhen zahlreiche Schiffswracks, weshalb das Gebiet auch als „Friedhof des Pazifiks“ bezeichnet wird. Die wohl bekanntesten Überreste sind die der „Peter Iredale“ im Fort Stevens State Park.
Peter Iredale, Oregon, USA

Dee Browning/Shutterstock
Das Schiff lief 1906 während eines Sturms auf Grund und noch heute ragt der verrostete Bug aus dem Sand. Bei Ebbe kann man direkt zum Wrack gehen und es sich aus nächster Nähe ansehen.
Pesuta, British Columbia, Kanada

BGSmith/Shutterstock
Die „Pesuta“ war ursprünglich ein Dampfschiff, bevor sie Anfang des 20. Jahrhunderts zu einem Holzkahn umgebaut wurde. Ein heftiger Sturm zerstörte das Schiff 1928 allerdings und machte die Inselgruppe Haida Gwaii vor der kanadischen Pazifikküste zu seiner letzten Ruhestätte.
Pesuta, British Columbia, Kanada

BGSmith/Shutterstock
Die Überreste der „Pesuta“ sind ein beliebtes Reiseziel, zu dem viele Touristen auf einer vierstündigen Route durch die Wälder und an den Stränden entlang wandern.
Captayannis, Helensburgh, Schottland

Stephen Thomas/Flickr/CC BY-ND 2.0
Die „Captayannis“, in Schottland nur das „Zuckerschiff“ genannt, war ein griechisches Frachtschiff für den Zuckerhandel, das 1974 nach einem heftigen Sturm im River Clyde unterging.
Captayannis, Helensburgh, Schottland

Jan Zeschky/Flickr/CC BY-NC 2.0
Der Sturm kippte das Schiff auf die Seite und in der gleichen Position ist es auch mehr als 40 Jahre später noch zu sehen. Pläne, das Wrack zu heben, wurden immer wieder verworfen, da sich in der Nähe ein Vogelschutzgebiet befindet. Inzwischen ist die „Captayannis“ eine Touristenattraktion, die auch bei Tauchern und Vögeln beliebt ist.
Francisco Morazan, Michigan, USA

John McCormick/Shutterstock
Die „Francisco Morazan“ wurde in den 1920er-Jahren auf deutschen Auftrag gebaut, fuhr über die Jahre aber auch unter anderer Flagge. Im November 1960 brach sie auf ihre letzte Reise von Chicago in Richtung der Niederlande auf.
Francisco Morazan, Michigan, USA

||read||/Flickr/CC BY 2.0
Eine Mischung aus heftigen Winden, Nebel und Schnee brachten das Schiff 90 Meter vor der Küste von South Manitou Island in Michigan zum Sinken. Die Besatzung ließ das Schiff an dem Ort zurück, an dem es sich auch heute noch befindet. Heute leben darauf zahlreiche Vogelarten. Von der Insel aus ist das Wrack gut zu erkennen, oder aber Sie mieten sich ein Kayak und sehen es sich aus nächster Nähe an.
Garðar BA 64, Westfjorde, Island

Mahkeo/Unsplash
Der frühere Fischkutter „Garðar BA 64“ wurde im selben Jahr gebaut, in dem die „Titanic“ auf tragische Weise unterging, 1912. Das Schiff, das ursprünglich „Globe IV“ hieß und für den Walfang eingesetzt wurde, ist heute ein faszinierender Anblick vor der atemberaubenden Landschaft Islands.
Garðar BA 64, Westfjorde, Island

Marco Specht/Shutterstock
Seit 1981 ist der Kutter nicht mehr Dienst, er wurde allerdings nicht verschrottet, sondern liegt im Skápadalur-Tal im Sand. Das Wrack ist ein beliebtes Fotomotiv.
Titanic, Neufundland, Kanada

Anton_Ivanov/Shutterstock
Dieses Wrack ist vermutlich das bekannteste aller Zeiten: Die RMS „Titanic“ kollidierte 1912 mit einem Eisberg und sank auf den Grund des Atlantiks. Mehr als 1.500 Menschen kamen bei dem Unglück ums Leben. Das Wrack wurde erst 1985 gefunden und auch erst dann fand man heraus, dass das Schiff beim Sinken auseinander gebrochen war.
Titanic, Neufundland, Kanada

The Truth About Titanic/Facebook
Wer das Wrack sehen möchte und bereit ist, dafür 100.000 US-Dollar (91.000 Euro) auszugeben, kann eine Tour mit dem britischen Reiseveranstalter Blue Marble Private buchen, der demnächst Tauchtrips zur „Titanic“ anbietet (der genaue Starttermin ist noch unklar). Bei einer der jüngsten Forschungsexpeditionen zum Wrack wurde allerdings festgestellt, dass das Schiff immer weiter verfällt. So ist etwa die bekannte Badewanne in der Kabine von Kapitän Edward Smith inzwischen vollständig verschwunden.
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