Das zahlen Mieter in Deutschland im Vergleich zum Rest der Welt
Rangliste: Mietkosten in 15 Nationen

Ob luxuriöse Penthäuser, Einzimmerwohnung oder ein ganzes Haus – weltweit leben schätzungsweise 1,2 Milliarden Menschen zur Miete. Die monatlichen Mietkosten unterscheiden sich von Nation zu Nation allerdings drastisch, genau wie die Größe und Qualität der Immobilien.
Hier erfahren Sie, wie tief Mieter in 15 Länder in die Tasche greifen müssen – und wie Deutschland in unserem Vergleich abschneidet. Ein Überblick in Bildern.
Adaptiert von Barbara Geier
Numbeos Mietpreisindex

Unser Mietpreisranking basiert auf den durchschnittlichen Mietkosten für 15 ausgewählte Länder, die wir der Lebenshaltungskosten-Datenbank Numbeo entnommen haben. Diese Datenbank wird ständig aktualisiert und kombiniert gefilterte, von Nutzern zur Verfügung gestellte Informationen mit den neuesten Statistiken aus seriösen Quellen wie Websites von Regierungen und Behörden. Die Daten aus diesen Quellen werden zweimal im Jahr aktualisiert und dreimal so stark gewichtet wie die von den Nutzern generierten.
Der Numbeo-Mietpreisindex listet die durchschnittlichen Monatsmieten für eine Wohnung mit einem Schlafzimmer sowohl innerhalb als auch außerhalb von Stadtzentren in Ländern auf der ganzen Welt. Wir haben aus diesen beiden Zahlen einen Durchschnittswert berechnet, um einen besseren Überblick über die Mietpreise in den einzelnen Ländern zu geben.
Fremdwährungsbeträge wurden in Euro umgerechnet. Die Mietpreise beziehen sich auf den Zeitpunkt der Erstellung des Artikels.
Frankreich – Durchschnittliche Monatsmiete: 687 €

Die durchschnittliche Monatsmiete für eine Wohnung mit einem Schlafzimmer beträgt in Frankreich 687 Euro. In Stadtzentren steigt dieser Wert auf 776 Euro und sinkt außerhalb des Zentrums auf 597 Euro. Laut Global Property Guide, einer Informationsseite zum internationalen Immobilienkauf, können französischer Vermieter im Durchschnitt eine Rendite von 4,7 Prozent für ihre Mietobjekte erwarten.
Die Mietkosten in den meisten französischen Regionen stiegen Ende 2024 an, da das Wohnungsangebot schrumpfte und die Zahl der Neubauten zurückging. Die Wohneigentumsquote liegt in Frankreich bei 64,7 Prozent. Im Mietersegment sind junge Menschen und einkommensschwache Bürger überproportional vertreten.
Frankreich: strenge Größenvorschriften

Gerade französische Haushalte mit geringem Einkommen können sich keine eigene Immobilie leisten. Die Preise für Wohnungen und Häuser sind inzwischen einfach zu hoch. Mieten wird daher immer populärer.
Für die Größe von Wohnräumen gelten strenge Vorschriften. Wohnungen für Alleinstehende müssen eine Grundfläche von mindestens neun Quadratmetern und eine Deckenhöhe von mindestens 2,2 Metern haben. In der Hauptstadt Paris findet man aber dennoch überall beengte und oft unzulässig kleine Wohnungen.
Deutschland – Durchschnittliche Monatsmiete: 780 €

Basierend auf Daten des Statistischen Bundesamts von 2023 leben 52,4 Prozent der Deutschen in Mietwohnungen. Damit ist Deutschland Mieterland Nummer eins in der EU.
Pro Haushalt gingen 2022 im Durchschnitt 27,8 Prozent des Einkommens für die Miete drauf. 3,1 Millionen Haushalte gaben mindestens 40 Prozent ihres monatlichen Einkommens dafür aus. Für Wohnungen mit einem Schlafzimmer im Stadtzentrum fällt eine Monatsmiete von rund 889 Euro an, während die Kosten außerhalb des Stadtzentrums bei etwa 671 Euro liegen. Der Global Property Guide beziffert die Mietrendite in Deutschland mit knapp über 3,6 Prozent.
Deutschland: Wohnraum-Brennpunkt Berlin

Die allgemein in Deutschland beklagte Wohnungskrise ist in Berlin besonders groß. Viele leben daher zur Untermiete, was zwar grundsätzlich legal ist, aber der Zustimmung des Vermieters bedarf. Wenn diese vom Hauptmieter nicht eingeholt und trotzdem „Ohne Anmeldung“ untervermietet wird, fehlt den Untermietern beim Gang zur Behörde die Meldedresse.
Dies hat in Berlin dazu geführt, dass per Kleinanzeigen inzwischen sogar Briefkastenwohnungen angeboten werden: Inseriert werden Untermietverträge ohne Wohnraum, die allein für die Anmeldung bei den Behörden genutzt werden.
Belgien – Durchschnittliche Monatsmiete: 786 €

Etwa 60 Prozent der belgischen Bevölkerung wohnt zur Miete. Eine typische Wohnung mit einem Schlafzimmer kostet monatlich durchschnittlich 786 Euro. Die durchschnittliche Mietrendite liegt bei 4,2 Prozent. Laut Volkszählungsdaten aus dem Jahr 2021 besteht ein durchschnittlicher belgischer Haushalt aus 2,3 Personen. In der Hauptstadt Brüssel machen Singlehaushalte allerdings fast die Hälfte aus.
In Belgien, einem an sich wirtschaftlich wohlhabenden Land, ist das soziale Netz für weniger Wohlhabende nicht optimal. Laut einem OECD-Bericht aus dem Jahr 2024 mangelt es an gutem erschwinglichem Wohnraum, was durch fehlende politische Maßnahmen in den Bereichen Wohnen, Mobilität und Infrastruktur noch verschlimmert wird.
Belgien: neue Gesetze zum Wohl von Mietern

Seit dem 1. November 2024 gelten in der belgischen Hauptstadt Brüssel neue Mietvorschriften, die sozial schwache Mieter besser schützen sollen. So darf die Kaution, die für Mietwohnungen hinterlegt werden muss, nicht mehr als zwei Monatsmieten betragen und der Vermieter darf keine Barzahlung verlangen.
Zudem gelten strengere Regeln für Mieterhöhungen und es wurde eine Obergrenze für Verzugszinsen eingeführt.
Österreich – Durchschnittliche Monatsmiete: 788 €

Laut der Daten von Statistik Austria liegt die Mieterquote in Österreich bei 42,9 Prozent und die Menschen leben entweder in privaten Mietverhältnissen oder in kommunalen oder genossenschaftlichen Bauten. Die meisten Mieter gibt es in der Hauptstadt Wien – mit einem Anteil von 75,6 Prozent aller Haushalte. Im Gegensatz dazu hat das ländliche Burgenland, wo die Immobilienpreise niedriger sind, die geringste Anzahl von Mietern (21 Prozent).
Die durchschnittliche Monatsmiete für Österreichs Mieter liegt bei rund 788 Euro. Dafür gibt es in privat vermieteten Wohnungen durchschnittlich 70,2 Quadratmeter Fläche und 2,8 Zimmer. Für Vermieter lohnt sich das Geschäft weniger als in Frankreich, denn die Bruttomietrendite liegt bei nur knapp 3,6 Prozent.
Österreich: Wiens kommunaler Wohnungsbau

Während die Mieten in ganz Österreich seit 2005 stetig gestiegen sind, werden die Kosten in Wien weiterhin in Schach gehalten. Die Stadt ist als europäische Hauptstadt des sozialen Wohnungsbaus bekannt und etwa die Hälfte der Bevölkerung lebt in kommunalen und gemeinnützigen Wohnungen. Die gedeckelten Mieten sorgen dafür, dass die Preise auf dem gesamten Mietmarkt gedrückt werden, sodass Mieter in Wien nur ein Drittel dessen zahlen, was in London, Paris oder Dublin anfällt.
Unser Bild zeigt ein ausgefallenes Beispiel des sozialen Wohnungsbaus in Wien: Das farbenfrohe Hundertwasserhaus wurde in den 1980er-Jahren errichtet und ist eines der bekanntesten Gebäude Wiens.
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Spanien – Durchschnittliche Monatsmiete: 841 €

Die Mietpreise in und außerhalb von Stadtzentren klaffen in Spanien recht weit auseinander. Während die durchschnittliche Monatsmiete für eine Wohnung mit einem Schlafzimmer in zentraler Lage bei 957 Euro liegt, fallen in derselben Größenkategorie außerhalb des Trubels 724 Euro an. Die durchschnittliche Mietrendite in Spanien beträgt knapp über 5,9 Prozent (Stand: Q3/2024).
Die traditionell hohe Wohneigentumsquote in Spanien ist aktuell am Fallen. Laut einer Erhebung des spanischen Statistikamts lag der Wert 2023 bei einem Rekordtief von 75,1 Prozent, während die Mieterquote mit 18,7 Prozent so hoch wie noch nie war.
Spanien: Touristen verdrängen Einheimische

In Spanien sind die Mietpreise in den letzten Jahren stark angestiegen. Laut dem internationalen Immobilienmakler Fine & Country ist die spanische Medianmiete in den letzten zehn Jahren um heftige 78 Prozent nach oben gegangen. Das ist vor allem auf den Tourismus zurückzuführen. Die vielen Kurzzeitvermietungen machen es für Einheimische immer schwerer, bezahlbare Wohnungen zu finden.
Die Regierung hat reagiert, indem sie gegen touristische Vermietungen nun hart durchgreift. In Valencia und Madrid wurden neue Vermietungsregeln eingeführt, um den Übertourismus zu bekämpfen. Einige Regionen sind sogar noch einen Schritt weiter gegangen: Alicante verbietet neue Ferienmietwohnungen für bis zu zwei Jahre und in Barcelona wurde verkündet, dass ab 2028 keine Lizenzen für kurzfristige Vermietungen an Touristen mehr erteilt werden.
Neuseeland – Durchschnittliche Monatsmiete: 918 €

Laut offizieller Regierungsdaten von 2023 liegt das Verhältnis von Wohnungs- bzw. Hauseigentümern und Mietern in Neuseeland bei zwei Drittel zu einem Drittel. In Auckland, der größten Stadt des Landes, ist die Wohneigentumsquote mit 59,5 Prozent am niedrigsten. Im Tasman District auf der Südinsel ist sie mit 77,4 Prozent am höchsten, was in erster Linie auf die höheren Immobilienpreise in den Stadtzentren zurückzuführen ist.
Dies spiegelt sich auch in der durchschnittlichen Monatsmiete wider: Für eine Wohnung mit einem Schlafzimmer liegt sie im Zentrum bei umgerechnet etwa 995 Euro und außerhalb bei 840 Euro. Die durchschnittliche Mietrendite in Neuseeland beträgt knapp über 4,2 Prozent.
Neuseeland: viel Grün und Natur

Wer in Neuseeland sein Zuhause besitzt, hat tendenziell bessere Lebensbedingungen als Mieter. Daten aus dem Jahr 2018 zeigen, dass Menschen in Mietwohnungen eher mit Feuchtigkeit und Schimmel zu kämpfen haben. Auch Kälte ist ein Thema: 32 Prozent der Mieter gaben an, dass sie drinnen ihren eigenen Atem sehen können, verglichen mit 13 Prozent von Haus- oder Wohnungseigentümern.
Neuseeländische Mieter haben aber auch Vorteile, die Mieter in anderen Teilen der Welt nicht haben: 72 Prozent haben ihr eigenes Stück Natur in Form eines Gartens, während es bei den Hausbesitzern sogar 91 Prozent sind.
Vereinigtes Königreich – Durchschnittliche Monatsmiete: 1.132 €

Die britischen Mietpreise gehen schon seit einigen Jahren stetig nach oben. Laut dem Statistikamt des Landes sind sie in den zwölf Monaten bis September 2024 um 8,4 Prozent gestiegen. Am heftigsten hat es Nordirland erwischt (9,5 Prozent), gefolgt von den Landesteilen England (8,5 Prozent), Wales (8,3 Prozent) und Schottland (7,2 Prozent). Wenig überraschend müssen sich Mieter in der Hauptstadt London mit den größten Mietsteigerungen rumschlagen (9,8 Prozent). Im Südwesten Englands war die Teuerung mit 6,3 Prozent am geringsten.
Die britische Durchschnittsmiete für eine Wohnung mit einem Schlafzentrum im Stadtzentrum beträgt 1.243 Euro, außerhalb sind es 1.020 Euro.
Vereinigtes Königreich: Ein Land ächzt unter hohen Mieten

Im November 2024 erreichten britische Mietpreise den höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen. Ausgelöst hat das nicht nur ein Mangel an Wohnraum und eine steigende Nachfrage. Laut Daten von Statista tragen seitens der Vermieter auch die gestiegenen Kosten für den Betrieb von Mietimmobilien zu den Mieterhöhungen bei. Viele Vermieter (59 Prozent) haben ihre Preise aber auch einfach erhöht, um mit den lokalen Markttrends Schritt zu halten.
Die britische Regierung bemüht sich derzeit um die Verabschiedung eines Gesetzes für mehr Mieterrechte, die aus deutscher Sicht allgemein sehr rudimentär sind. Das neue Gesetz soll u. a. ungerechtfertigte Mieterhöhungen verhindern und sogenannte „unverschuldete“ Zwangsräumungen verbieten.
Australien – Durchschnittliche Monatsmiete: 1.149 €

In Australien leben laut Volkszählungsdaten von 2021 etwa 30 Prozent der Menschen privat zur Miete und dieser Anteil ist in den letzten Jahrzehnten gestiegen. Die Monatsmiete in den Stadtzentren liegt bei ungefähr 1.286 Euro, während eine Wohnung mit einem Schlafzimmer außerhalb Zentrumslage etwa 1.017 Euro im Monat kostet. Die Bruttomietrendite für australische Vermieter liegt laut Daten aus dem dritten Quartal 2024 bei knapp unter fünf Prozent.
Mieter geben landesweit mehr von ihrem verfügbaren Einkommen für das Wohnen aus als Eigentümer. Nach Angaben des australischen Statistikamtes müssen Mieter typischerweise rund 26 Prozent ihres Wocheneinkommens für die Miete verwenden.
Australien: mehr Mieter mit hohem Einkommen

Die wachsende Bevölkerung und die zunehmende internationale Migration haben nicht nur den Druck auf den australischen Mietmarkt erhöht. Vor allem hat sich auch die demografische Zusammensetzung der Mieter verändert. Im Jahr 1996 machten einkommensstarke Mieter nur acht Prozent der privaten Mieter aus, während dieser Anteil nach Angaben des Australian Housing and Urban Research Institute im Jahr 2021 auf 24 Prozent angestiegen war.
Diese Veränderung ist wahrscheinlich teilweise auf den Mangel an erschwinglichem Wohnraum und die steigenden Hauspreise zurückzuführen. Diese veranlassen selbst Gutverdiener dazu, den Erwerb von Wohneigentum aufzuschieben. Laut dem PropTrack Housing Affordability Index von 2023 zur Erschwinglichkeit von Privatimmobilien können sich Haushalte, die über das mittlere nationale Einkommen verfügen, nur 13 Prozent der in Australien zum Verkauf stehenden Wohnung und Häuser leisten.
Kanada – Durchschnittliche Monatsmiete: 1.170 €

Auf dem kanadischen Mietmarkt übersteigt die Nachfrage das Angebot deutlich, was die Preise vor allem in beliebten Stadtzentren in die Höhe treibt. Für eine Wohnung mit einem Schlafzimmer im Zentrum fällt eine Monatsmiete von etwa 1.243 Euro an, in ruhigeren Ecken sind es 1.096 Euro.
In Vancouver und Burnaby in British Columbia sowie Toronto in Ontario sind die Mieten am höchsten. Städte wie Fort McMurray in Alberta und Saskatoon und Regina in Saskatchewan sind deutlich erschwinglicher. Im Oktober 2024 sind die kanadischen Mietpreise zum ersten Mal seit Juli 2021 im Jahresvergleich gesunken.
Kanada: unmöblierte Wohnungen

Wohnungen sind in Kanada meist unmöbliert. Laut statistischen Daten von 2021 ist nur eine von vier Mietwohnungen in Quebec (im Bild) mit Geräten wie einem Kühlschrank oder einem Herd ausgestattet. Mieter, die für ihre eigenen Geräte sorgen müssen, zahlen nur etwa 27 Euro Miete pro Monat weniger als diejenigen, bei denen alles bereits eingebaut war.
Bei fast zwei Dritteln der kanadischen Mietwohnungen (71 Prozent) sind jedoch Wasser und andere Nebenkosten in der Miete inbegriffen und etwa die Hälfte der gemieteten Objekte verfügt über einen Parkplatz.
Vereinigte Arabische Emirate – Durchschnittliche Monatsmiete: 1.358 €

In den Vereinigten Arabischen Emiraten gibt es einige der luxuriösesten Städte der Welt. Die Mietkosten sind entsprechend hoch. Die Monatsmiete für eine Wohnung mit einem Schlafzimmer beträgt im Zentrum etwa 1.595 Euro, in ruhigeren Stadtteilen kostet dieselbe Kategorie um die 1.121 Euro.
Die Mietrendite liegt bei durchschnittlich 4,8 Prozent (Stand: Q4/2024) und Dubai ist für Vermieter besonders lukrativ. In der ersten Hälfte des Jahres 2024 stand die Stadt an der Spitze des Savills’ Prime Residential World Cities Index für die Wertsteigerung von Mietwohnungen.
Vereinigte Arabische Emirate: explodierende Mieten in den Großstädten

Von Anfang 2023 bis Juli desselben Jahres stiegen die Mietpreise laut dem Dubai Rental Report des Immobilienunternehmens CBRE um 22 Prozent. Wie das Immobilienunternehmen Cushman & Wakefield im September 2024 berichtete, verzeichneten die Mietpreise im südlich von Dubai gelegenen Abu Dhabi den stärksten Anstieg im Jahresvergleich seit einem Jahrzehnt und gingen um 15 Prozent nach oben.
Erklären lässt sich dieser dramatische Mietanstieg mit der boomenden Wirtschaft der beiden Städte, die junge Berufstätige, Auswanderer und einkommensstarke Mieter auf der Suche nach flexiblem Wohnraum anzieht. In den fünf anderen Emiraten des Landes – Schardscha, Adschman, Umm al-Qaiwain, Ra’s al-Chaima und Fudschaira – sind die Mietpreise weitaus günstiger.
Irland – Durchschnittliche Monatsmiete: 1.487 €

In kaum einem anderen EU-Land sind die Mieten in den letzten zehn Jahren so angestiegen wie in Irland. Laut Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, waren die Mieten im zweiten Quartal 2024 106 Prozent teurer als zum gleichen Zeitraum im Jahr 2010. Aktuell müssen Mieter für eine typische Wohnung mit einem Schlafzimmer in Irland durchschnittlich 1.487 Euro im Monat hinlegen.
Irland hatte früher eine der höchsten Wohneigentumsquoten in der EU. Inzwischen geht allerdings die Mieterquote nach oben. Die Daten der Volkszählung von 2022 zeigen fast 514.000 bewohnte Mietwohnungen – ein deutlicher Anstieg gegenüber den 470.000 im Jahr 2016.
Irland: mehr ältere Mieter

Zur Miete wohnen ist vor allem bei jüngeren Iren verbreitet. Daneben hat aber auch der Anteil der über 65-jährigen Mieter zugenommen. Laut der Volkszählungsdaten von 2022 gibt es in dieser Kategorie im Vergleich zu 2011 83 Prozent mehr Mieter (17.000 Haushalte).
Laut Zahlen für die Jahre 2022 und 2023 des irischen Residential Tenancies Board, das als unabhängige Einrichtung den Mietmarkt kontrolliert, beträgt die durchschnittliche Mietdauer im privaten Sektor knapp über fünf Jahre und werden irische Mietwohnungen im Durchschnitt von 3,1 Menschen bewohnt.
USA – Durchschnittliche Monatsmiete: 1.536 €

Die durchschnittliche Monatsmiete für eine Wohnung mit einem Schlafzimmer beträgt in amerikanischen Stadtzentren etwa 1.685 Euro und außerhalb der belebten Gegenden um die 1.386 Euro.
Rund 34 Prozent der bewohnten Immobilien werden gemietet, wobei die meisten Mieter laut „Forbes“-Daten allein oder mit einem Mitbewohner bzw. einer Mitbewohnerin leben. Rund 52 Prozent der US-Mieter leben in einer Wohnung, während 29 Prozent in einem Einfamilienhaus wohnen.
Laut Global Property Guide liegt die Bruttomietrendite in den USA bei rund 6,1 Prozent, wobei New York, Chicago und Miami für Vermieter am profitabelsten sind.
USA: Wenn die Miete zur Belastung wird

Laut einer Studie der Finanzdienstleistungs-Website „Bankrate“ sind Amerikaner mit geringem Einkommen auf Mietwohnungen angewiesen, da diese Option in den 50 größten Ballungsgebieten der USA billiger ist als die Aufnahme einer Hypothek für den Hauskauf. 52 Prozent der amerikanischen Mieter geben mehr als 30 Prozent ihres Einkommens für die Miete aus, womit sie laut dem US Housing Department offiziell „mietbelastet“ sind.
Die Mehrheit der Mieter in den USA ist zwischen 35 und 44 (20,1 Prozent) oder unter 29 Jahre alt (19,9 Prozent). 40 Prozent der Mieter haben eine Wohnung mit zwei Schlafzimmern.
Schweiz – Durchschnittliche Monatsmiete: 1.615 €

Die Schweiz wohnt zur Miete: 61 Prozent der Haushalte – oder 2,4 Millionen Menschen – lebt laut Daten des Schweizer Bundesamt für Statistik von 2022 in Mietwohnungen. Etwas mehr als ein Drittel besitzt ein eigenes Haus bzw. hat eine Eigentumswohnung.
In den Stadtzentren beträgt die Monatsmiete für eine Wohnung mit einem Schlafzimmer rund 1.764 Euro, außerhalb des Zentrums fallen etwa 1.467 Euro an. In den Stadt-Kantonen Basel und Genf ist der Anteil der Mietwohnungen mit 83 bzw. 78 Prozent am höchsten. In den ländlichen Kantonen Wallis und Appenzell-Innerrhoden ist er mit 41 bzw. 43 Prozent am niedrigsten.
Schweiz: eine Nation von Mietern

Mit ihrem hohen Mietanteil ist die Schweiz unangefochten Europas Mietnation Nummer eins und damit eine Ausnahme. Denn in keinem anderen europäischen Land außer Deutschland – und dort nur knapp – überwiegt der Anteil der Mieter den der Eigenheimbesitzer. Das mag auch, aber nicht nur, damit zu tun haben, dass Immobilien in der Schweiz extrem teuer sind und sich die Preise seit 2000 verdoppelt haben.
Die Statistik zeigt, dass die meisten Mietwohnungen von Singles (45 Prozent) oder Paaren mit oder ohne Kinder (44 Prozent) bewohnt werden. In den Kantonen Zug, Schwyz und Zürich sind die Mieten am teuersten, im Jura, Nuchatel und Wallis am billigsten.
Hongkong – Durchschnittliche Monatsmiete: 1.781 €

In kaum einem anderen Land ist das Wohnen so unerschwinglich wie in Hongkong. Die Sonderverwaltungsregion hat eine relativ niedrige Wohneigentumsquote von nur 51 Prozent, die seit der Pandemie allerdings gestiegen ist, da die Hauspreise leicht gesunken und die Einkommen gestiegen sind.
Fast die Hälfte der Menschen hängt aber von Mietwohnungen ab – und die sind teuer. Die durchschnittliche Monatsmiete für eine Wohnung mit einem Schlafzimmer im Zentrum liegt bei horrenden 2.038 Euro, während man außerhalb etwa 1.524 zahlen muss.
Hongkong: Leben auf kleinstem Raum

Platz gibt es in Hongkong wenig und zwingt Menschen auf kleinstem Wohnraum zu leben, der oft noch mit anderen geteilt wird. Das „Nano-Apartment“ ist ein etabliertes Konzept, insbesondere unter jungen Berufstätigen. In diesen Mini-Wohnungen wird mit platzsparenden Methoden versucht, das Beste aus der begrenzten Fläche zu machen.
Die Wartezeit für Mietwohnungen, die in öffentlicher Hand liegen, beträgt fünfeinhalb Jahre und soll bis 2027 auf viereinhalb Jahre sinken. Für viele Menschen mit geringem Einkommen ändert das allerdings wenig daran, dass ihnen kein angemessener, erschwinglicher Wohnraum zur Verfügung steht.
Singapur – Durchschnittliche Monatsmiete: 2.287 €

Der Stadtstaat Singapur ist Spitzenreiter in unserem Ranking weltweiter Mietkosten. Für eine zentral gelegene Wohnung mit einem Schlafzimmer fällt eine durchschnittliche Monatsmiete von 2.635 Euro an. Außerhalb des Zentrums kann man einiges sparen, aber auch 1.938 Euro für die Miete sind noch viel Geld. Vermieter können im Durchschnitt eine Rendite von 4,6 Prozent für ihre Mietobjekte erwarten (Stand: Q1/2024)
Laut „Demographia“ hat Singapur mit 89 Prozent die höchste Wohneigentumsquote der Welt.
Singapur: Mieten nur als Zwischenstation

Angesichts der hohen Mietkosten ist es kaum verwunderlich, dass die Menschen in Singapur den Besitz ihrer Wohnimmobilie anstreben. Laut einer Umfrage, die 2024 von einer Immobilienplattform durchgeführt wurde, halten rund 85 Prozent der Mieter in Singapur die derzeitigen Mietpreise für zu teuer. 37 Prozent gaben an, dass sie ihre sonstigen Ausgaben einschränken müssen, um sich ihre Miete leisten zu können.
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