Preisschock: Hier kosten Lebensmittel seit Corona am meisten – Deutschland besonders teuer
Von Milch bis Gemüse: Preisexplosion im Supermarkt

Die Preise für Grundnahrungsmittel wie Eier und Milch haben sich in den letzten fünf Jahren auf eine Berg- und Talfahrt begeben. In den meisten Ländern sind Lebensmittel – zum Teil erheblich – teurer geworden. Dafür sind Probleme in der Versorgungskette nach der Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine, steigende Betriebsmittelkosten, der Klimawandel oder auch Tierkrankheiten verantwortlich.
Für unsere Berichterstattung zu den Lebenshaltungskosten verfolgen wir die Preise für lebenswichtige Güter und Dienstleistungen weltweit. Zur Veranschaulichung der gestiegenen Lebensmittelpreise haben wir für diese Galerie auf Basis von Numbeo-Daten die typischen Kosten eines Warenkorbs mit Grundnahrungsmitteln für ausgewählte Länder in den Jahren 2020 und 2025 verglichen.
Von der geringsten Teuerung bzw. Rückgang bis zu den Preisschock-Spitzenreitern: Erfahren Sie auf den folgenden Seiten, in welchen Ländern die Lebensmittelpreise in den letzten fünf Jahren am stärksten gestiegen sind – und finden Sie heraus, wie Deutschland abschneidet.
(Alle Angaben beziehen sich auf den Stand der Datenbank für Lebenshaltungskosten Numbeo vom 19. Mai 2025.)
Adaptiert von Barbara Geier
Grundlage für unsere Übersicht: Lebensmittelpreise von Numbeo

Numbeo ist die weltweit größte Datenbank für Lebenshaltungskosten und ermittelt die Preise für Verbrauchsgüter in 151 Ländern und Territorien auf Basis von Nutzerdaten sowie Informationen aus offiziellen Datenbanken.
Unser Warenkorb enthält einen Liter normale Milch, einen 500-Gramm-Laib frisches Weißbrot, ein Kilo weißen Reis, zwölf Eier (Normalgröße), jeweils ein Kilo (lokaler) Käse, Hühnerfilets, Bananen, Tomaten, Kartoffeln und Zwiebeln sowie eine 1,5-Liter-Flasche Wasser. Und das sind die Ergebnisse des weltweiten Lebensmittelpreisvergleichs ...
China: Preisrückgang um 3,8 %

Entgegen dem weltweiten Trend kostet unser beispielhafter Warenkorb in China jetzt deutlich weniger als vor fünf Jahren. Nach der Invasion Russlands in der Ukraine im Februar 2022 schnellte die Lebensmittelinflation in die Höhe, bis sie im September desselben Jahres 8,8 Prozent erreichte. Kurz darauf ging der Wert aber nach unten und die Lebensmittelpreise befinden sich in China nun schon seit einiger Zeit im deflationären Bereich.
Grund dafür ist das große Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage: Angesichts der schwächelnden chinesischen Wirtschaft geben die Menschen weniger aus, sodass der Handel seine Preise gesenkt hat. Der Handelskrieg mit den USA hat den Deflationsdruck noch verstärkt.
Schweiz: Preisanstieg um 3,1 %

Anfang 2023 stieg die Lebensmittelinflation in der Schweiz auf eine Rate von 6,3 Prozent. Danach verlangsamte sich der Preisanstieg dennoch drastisch und ab 2024 setzte eine Deflation ein.
Grundsätzlich wirkt in der Schweiz das bestehende hohe Preisniveau wie ein Puffer gegen die weltweit in die Höhe schießenden Lebensmittelpreise. Dazu kommen der starke Schweizer Franken und das dynamische Importtarifsystem des Landes, das sich den Preisschwankungen anpasst. Der niedrige Energieverbrauch der hocheffizienten Landwirtschaft und ein stabiler Energiemarkt im Zusammenspiel mit moderaten Lohnerhöhungen tragen zudem zur Preisstabilität bei. Der wichtigste Faktor dürfte aber wahrscheinlich die strenge Preiskontrolle bei Lebensmitteln sein.
Indonesien: Preisanstieg um 11,4 %

Nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine wurden Lebensmittel in Indonesien sprunghaft teurer, da die weltweiten Preise für Weizen und andere Rohstoffe in die Höhe schnellten. Im Juli 2022 erreichte die Lebensmittelinflation mit 9,4 Prozent ihren Höhepunkt.
Die Kosten für Grundnahrungsmittel – insbesondere für Reis und Eier – schossen während des Ramadan 2024 erneut in die Höhe. Die Situation hat sich seitdem aber beruhigt, auch wenn es dieses Jahr während des Ramadan wieder zu Teuerungen kam. Aktuell liegt die indonesische Inflationsrate für Nahrungsmittel bei moderaten 2,2 Prozent.
Vereinigte Arabische Emirate: Preisanstieg um 11,8 %

Auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) stiegen die Lebensmittelpreise nach der russischen Invasion in der Ukraine drastisch an. Mit 8,2 Prozent erreichte die Teuerungsrate in diesem Bereich im Juni 2022 ein Jahrzehnte-Hoch.
Die Regierung des Landes wurde aktiv, um die eskalierenden Preise unter Kontrolle zu bringen, und führte umfassende Preiskontrollen für verschiedene Grundnahrungsmittel ein. Die Maßnahmen wirkten, denn ab September 2022 sanken die Preise für Eier und Geflügel und inzwischen werden Lebensmittel allgemein günstiger. Seit Januar dieses Jahr ist die Inflationsrate in diesem Bereich sogar negativ und liegt aktuell bei minus 0,3 Prozent.
Belgien: Preisanstieg um 12,5 %

Mit mehr als 18 Prozent erreichte die Lebensmittelinflation in Belgien nach der Pandemie im März 2023 ihren Höhepunkt. Die Rate schwächte sich dann bis zum Juli 2024 auf einen Tiefpunkt von unter einem Prozent ab. Seitdem werden Eier und Co. aber wieder teurer – im April lag die Inflationsrate für Lebensmittel bei 2,8 Prozent.
Im Fünfjahresvergleich mussten belgische Konsumenten jedoch nicht die gleichen extremen Preissteigerungen wie in vielen anderen europäischen Ländern hinnehmen, denn die Kosten für den Warenkorb sind seit 2020 um einigermaßen überschaubare 12,5 Prozent gestiegen.
Indien: Preisanstieg um 13,4 %

In Indien befinden sich die Lebensmittelpreise seit 2020 in einer ständigen Auf- und Abbewegung. Die ansteigende Nachfrage nach der Pandemie, der Krieg in der Ukraine und andere Faktoren wie extreme Wetterbedingungen haben die Preise in den letzten fünf Jahren immer wieder erst in die Höhe schnellen und dann wieder sinken lassen.
Im Juli 2024 erreichte die Lebensmittelinflation vor dem Hintergrund schwacher Monsunregenfälle und durch den Klimawandel verschärfter Hitzewellen einen Höchststand. Der Preisanstieg hat sich inzwischen abgeschwächt und die Aussichten sind gut: Die indische Währung Rupie ist stabil, die Ölpreise sind weltweit relativ niedrig und die Wetterexperten gehen für dieses Jahr von einem überdurchschnittlichen Monsunregen aus.
Irland: Preisanstieg um 17,3 %

In Irland ist der mit Grundnahrungsmitteln gefüllte Einkaufskorb seit 2020 um 17,3 Prozent teurer geworden. Das ist nicht wenig, aber im Vergleich zu anderen europäischen Ländern auch nicht übermäßig. Die Teuerungsrate ist zudem niedriger als im benachbarten Großbritannien, was mit Irlands EU-Mitgliedschaft und einer hohen Lebensmittelsicherheit zu tun hat.
Nach einer längeren Phase sinkender Lebensmittelpreise stehen die Zeichen aktuell allerdings wieder auf Anstieg. Dafür sorgt eine Kombination aus starker Nachfrage und begrenztem Angebot.
Frankreich: Preisanstieg um 17,4 %

Wie in vielen anderen Ländern hat auch in Frankreich der Krieg in der Ukraine für teurere Lebensmittel gesorgt. Daneben spielen andere Faktoren eine Rolle, wie eine niedrige Arbeitslosenquote und ein hoher Bedarf an Arbeitskräften, was die Lohnkosten nach oben getrieben hat. Im März 2023 erreichte die Lebensmittelinflation mit 15,9 Prozent ihren Höchststand nach der Pandemie.
Der Inflationsdruck ließ in den Folgemonaten aber rasch nach. Aktuell steigt die Teuerungsrate bei Lebensmitteln zwar wieder, liegt aber dennoch derzeit nur bei 1,2 Prozent – und damit bei einem Wert, über den sich die Bevölkerung in vielen anderen europäischen Ländern freuen würde.
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Japan: Preisanstieg um 17,5 %

Japanische Verbraucher waren viele Jahre an eine sehr niedrige Lebensmittelinflation gewöhnt und wurden daher von der starken Preissteigerung der letzten fünf Jahren umso mehr überrascht. Neben Ereignissen wie dem Krieg in der Ukraine hat auch der schwächere Yen Lebensmittelimporte erheblich verteuert. Gleichzeitig beeinträchtigten extreme Wetterereignisse und Naturkatastrophen die heimische Landwirtschaft.
Nach der Pandemie erreichte die Lebensmittelinflation einen Höchststand von acht Prozent – und das Problem erweist sich als hartnäckig, da sie derzeit weiterhin bei über sieben Prozent liegt. Hitzewellen, unter denen das Land letztes Jahr litt, und durch Erdbebenwarnungen ausgelöste Panikkäufe haben für ein eingeschränktes Angebot gesorgt. Gleichzeitig steigt die Nachfrage auch wegen des zunehmenden Tourismus weiter und Lebensmittel werden teurer.
Singapur: Preisanstieg um 17,9 %

Im Gegensatz dazu ist die aktuelle Lebensmittelinflationsrate in Singapur deutlich niedriger als zu ihrem Höhepunkt nach der Pandemie Anfang 2023. Damals betrug sie mehr als acht Prozent, während es jetzt nur 1,3 Prozent sind.
Die Teuerungsrate ging zurück, da sich die weltweite Nahrungsmittelversorgung nach dem anfänglichen Schock des Ukraine-Kriegs und anderer geopolitischer Probleme verbessert hat. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Menschen in Singapur heute 17,9 Prozent mehr für ihren Einkaufskorb mit Grundnahrungsmitteln zahlen als noch 2020.
Italien: Preisanstieg um 20,6 %

Die italienische Bevölkerung musste in den letzten fünf Jahren eine erhebliche Preissteigerung bei ihren Lebensmitteln hinnehmen. Ende 2022 und Anfang 2023 lag die Lebensmittelinflation bei über 13 Prozent. Es stand sogar ein inoffizieller landesweiter „Pasta-Streik“ im Raum angesichts der hohen Preise für dieses italienische Grundnahrungsmittel.
Zu diesen Protesten kam es letztendlich nicht, da sich die Teuerungsrate für den Rest des Jahres 2023 verlangsamte. Inzwischen geht es aber wieder nach oben: Nach einem Tiefstand von 0,9 Prozent im August 2024 wurde diesen April vermeldet, dass die Preise für Lebensmittel in Italien um 3,2 Prozent angestiegen sind.
Südafrika: Preissteigerung um 22,6 %

In Südafrika liegt die Lebensmittelinflation seit November 2024 bei unter drei Prozent und ist damit – zur Erleichterung der Verbraucher – weit entfernt von dem im März 2023 verzeichneten Höchststand von 14 Prozent nach der Pandemie.
Hinter dem Preisrückgang für Lebensmittel stehen mehrere Faktoren. So hat sich die Energiekrise abgeschwächt, aufgrund der die Behörden die Stromversorgung in bestimmten Gebieten sogar temporär unterbrechen mussten. Zudem sind die Kraftstoffpreise gefallen, der Rand ist stärker geworden und die Weltmarktpreise für Weizen sind niedriger. Nichtsdestotrotz, für die ärmsten Schichten der südafrikanischen Bevölkerung hat die Gesamtpreissteigerung der letzten fünf Jahre dazu geführt, dass sie sich kaum die nötigsten Lebensmittel leisten können.
Spanien: Preisanstieg um 23 %

Die Inflation nach der Pandemie und der durch den Krieg in der Ukraine ausgelöste weltweite Lebensmittelpreisschock hat Spanien hart getroffen. 2022 eskalierte die Situation, sodass Lebensmittel Anfang 2023 mehr als 16 Prozent teurer wurden. Seitdem hat sich die Rate verlangsamt und liegt nun bei zwei Prozent.
Die spanische Bevölkerung bekommt die Teuerung beim Einkauf aber nach wie vor zu spüren. So kostet Olivenöl jetzt 60 Prozent mehr als vor fünf Jahren. Das Produkt ist nicht in unserem Beispiel-Warenkorb, gehört in Spanien aber zu den Grundnahrungsmitteln. Der immense Preisanstieg hat zum Teil mit schlechten Olivenernten infolge von Dürre und steigenden Produktionskosten zu tun.
USA: Preisanstieg um 23,7 %

Bei den US-Präsidentschaftswahlen im letzten Jahr war die Lebensmittelinflation eines der Hauptthemen – und das hat sich nicht geändert, denn die Bevölkerung kämpft weiterhin mit der Teuerung.
Aufgrund von Problemen in der Versorgungskette nach der Pandemie und dem Ukraine-Krieg erreichte die Inflation bei Lebensmitteln 2022 einen Höchststand von 11,4 Prozent. Bis zum Oktober letzten Jahres war sie auf 2,1 Prozent gefallen, stieg seitdem bis März aber wieder auf drei Prozent an und lag im April bei 2,8 Prozent.
Am drastischsten macht sich die Inflation bei den Eierpreisen bemerkbar, da die Vogelgrippe den US-Bestand an Legehennen dezimiert hat. Laut Numbeo sind die Eierpreise in den letzten fünf Jahren um mehr als 81 Prozent gestiegen – und obwohl Verbraucher für Eier jetzt langsam wieder weniger zahlen, sind die Lebensmittelpreise allgemein nicht im grünen Bereich, denn die Auswirkungen der Trump-Zölle könnten in diesem Bereich erheblich sein.
Australien: Preisanstieg um 25,4 Prozent

Innerhalb unseres Vergleichszeitraums 2020 bis 2025 war die Lebensmittelinflation in Australien im letzten Quartal des Jahres 2022 am schlimmsten. Vor dem Hintergrund der Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf den internationalen Handel hatte die Teuerungsrate einen Höchststand von 9,2 Prozent erreicht.
Die jetzt wieder niedrigere Lebensmittelinflation hält sich allerdings hartnäckig bei über drei Prozent. Die heimische Lebensmittelindustrie hat mit den Auswirkungen von Wettereignissen wie dem Zyklon „Alfred“, der Anfang März die Obsternte in Teilen des Landes verwüstete, und einer Reihe von Vogelgrippeausbrüchen zu tun. Letzteres hat die Eierpreise innerhalb von zwei Jahren um mehr als das Doppelte in die Höhe getrieben.
Großbritannien: Preisanstieg um 26,1 %

In Großbritannien erreichte die Lebensmittelinflation im März 2023 ihren Höchststand von 19,1 Prozent. Der Trend verkehrte sich dann bis zum Oktober 2024, als die Teuerungsrate bei 2,1 Prozent stand. Inzwischen liegt sie wieder bei 2,8 Prozent. Und da die Supermärkte mit gestiegenen Kosten zu kämpfen haben, könnten Brot, Milch und andere Grundnahrungsmittel weiterhin teurer werden.
Laut der London School of Economics und Analysen anderer akademischer Wirtschaftsexperten ist der Brexit für ein Drittel der britischen Lebensmittelinflation in den Jahren nach der Pandemie verantwortlich. Mit Blick auf die Zukunft sollte das neue Handelsabkommen zwischen Großbritannien und der EU die britischen Haushalte in dieser Hinsicht entlasten.
Philippinen: Preisanstieg um 27 %

Ende 2022 und Anfang 2023 erreichte die Lebensmittelinflation auf den Philippinen mehr als zehn Prozent und 2024 stieg sie erneut an. Inzwischen hat die Regierung die Teuerung aber unter Kontrolle, denn die Rate liegt bei nur noch 0,9 Prozent.
Erreicht wurde diese Entlastung der Bevölkerung beim Lebensmitteleinkauf mit einer Reihe von Maßnahmen, wie beispielsweise Obergrenzen für Reis- und Schweinefleischpreise, Lebensmittelmarken für Bedürftige, höhere Agrarsubventionen und andere Initiativen zur Verbesserung der Ernährungssicherheit im Land.
Kanada: Preisanstieg um 27,3 %

In Kanada erreichte die Inflationsrate im Bereich Lebensmittel mit 10,4 Prozent im Januar 2023 ihren Höchststand. Bis zum Beginn dieses Jahres war sie auf minus 0,6 Prozent gesunken – um dann bis April wieder sprunghaft auf 3,2 Prozent anzusteigen.
Der schwache kanadische Dollar, der Lebensmittelimporte verteuert, ist die Hauptursache für diesen Trend. Die größte Sorge ist jedoch die Ausweitung der von Trump verhängten Zölle, was Lebensmittel noch teurer machen würde.
Neuseeland: Preisanstieg um 27,3 %

Im Vergleich zu 2020 zahlen die Menschen in Neuseeland für ihren Warenkorb mit Grundnahrungsmitteln heute 27,3 Prozent mehr. Der stärkste Preisanstieg wurde im Juni 2023 verzeichnet, als die Lebensmittelinflation mit 12,5 Prozent ihren Höhepunkt erreichte. Im Juni 2024 lag die Rate im negativen Bereich, inzwischen steht sie aber wieder bei knapp fünf Prozent.
Dahinter stehen steigende Importkosten und eine erhöhte Nachfrage nach den Agrarexporten des Landes, die das Angebot in Neuseeland selbst einschränken.
Malaysia: Preisanstieg um 37,6 %

Vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine und einer schwachen Landeswährung erreichte die Lebensmittelinflation in Malaysia im November 2022 ihren Höchststand von 7,3 Prozent. Bis zum Sommer 2024 ging die Teuerungsrate auf 1,6 Prozent zurück. Inzwischen liegt sie wieder bei 2,5 Prozent, was die Ärmsten des Landes bei der Versorgung mit Lebensmitteln besonders belastet.
Die Kosten für das malaysische Nationalgericht Nasi Lemak verdeutlichen den Preisanstieg: Die Zubereitung der Mahlzeit, für die Eier und Reis benötigt werden, ist in den letzten zehn Jahren – und hauptsächlich zwischen 2020 und 2025 – fast doppelt so teuer geworden.
Mexiko: Preisanstieg um 42,7 %

Der Krieg in der Ukraine, eine schwere Dürre und andere Unterbrechungen bei der Versorgung haben die Lebensmittelpreise in Mexiko seit 2020 in die Höhe schießen lassen. Mit 3,7 Prozent ist die aktuelle Inflationsrate in diesem Bereich aber wesentlich besser als im Oktober 2022, als sie bei fast 15 Prozent lag.
Die Wiedereinführung von Preiskontrollen durch die Regierung im November 2024 war ausschlaggebend für die Eindämmung der Lebensmittelpreisspirale. Mexiko ist zudem eines von nur zwei OECD-Ländern in dieser Übersicht, das seit 2021 ein positives Reallohnwachstum zu verzeichnen hat. Damit wurden die Auswirkungen der höheren Lebensmittelpreise durch ein gestiegenes Lohnniveau ausgeglichen.
Deutschland: Preisanstieg um 43,3 %

Deutschland steht in unserer Länderauswahl auf Platz fünf der Nationen mit der höchsten Lebensmittelteuerungsrate seit 2020. Dabei haben die wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukraine-Krieges wesentlich dazu beigetragen, dass der deutsche Einkaufskorb für Grundnahrungsmittel jetzt 43,3 Prozent mehr kostet.
Im März 2023 überschritt die Teuerungsrate die 20-Prozent-Marke und brach damit einen langjährigen Rekord. Dieser schmerzhaft hohe Wert hielt glücklicherweise nicht lange an, und sank 2024 auf fast Null. Seitdem werden Lebensmittel aber wieder teuer und die derzeitige Inflationsrate von 2,8 Prozent ist zum Teil auf die gestiegenen Betriebskosten der Lebensmittelhersteller zurückzuführen.
Österreich: Preisanstieg um 43,6 %

In Österreich ist die Lebensmittelinflation ähnlich hoch. Im Januar 2023 erreichte die Inflationsrate einen Rekordwert von 17 Prozent. Bis Dezember 2024 fiel sie auf ein Prozent und aktuell zieht sie genau wie in Deutschland wieder an und liegt jetzt bei 2,9 Prozent.
Ein Lichtblick: Österreich ist neben Mexiko das zweite der beiden OECD-Länder in dieser Übersicht, in dem seit 2021 der Verdienst stärker gestiegen ist als die Verbraucherpreise. Im Nachbarschaftsvergleich haben die österreichischen Konsumenten also zumindest hier die Nase vor den deutschen Verbrauchern.
Brasilien: Preisanstieg um 50 %

In Brasilien erreichte die Lebensmittelinflation während der Pandemie ihren Höhepunkt – mit einer Rate von 15,9 Prozent. Der Tiefstand wurde im Oktober 2023 vermeldet, als sich die Teuerung von Lebensmitteln auf einen halben Prozentpunkt verlangsamt hatte. Heute sieht es aber schon wieder ganz anders aus, denn in den letzten Monaten lag die Inflationsrate bei Lebensmitteln um die sieben Prozent.
Nicht nur eine Dürre im letzten Jahr hat die Preise in die Höhe getrieben. Paradoxerweise sorgt jetzt die rekordverdächtige Ernte dieses Jahres für teurere Lebensmittel in Brasilien, da die Exporte steigen und das Angebot im Inland verknappt wird.
Russland: Preisanstieg um 61,7 %

Seit dem russischen Einmarsch in der Ukraine im Februar 2022 sind die Lebensmittelpreise im Land in die Höhe geschossen. Dafür verantwortlich sind eine überhitzte Kriegswirtschaft, internationale Sanktionen und Probleme wie extreme Wetterereignisse und akuter Personalmangel.
Der russischen Regierung gelingt es nicht, die rasante Teuerung zu stoppen. Die Inflationsrate bei Lebensmitteln ist zwar nicht mehr so hoch wie ihr Rekord von 20,5 Prozent im April 2022, aber der aktuelle Wert von 12,7 Prozent ist weiterhin alarmierend.
Argentinien: Preisanstieg um 65,3 %

In keinem Land der Welt war die Lebensmittelinflation in den letzten fünf Jahren so schlimm wie in Argentinien. Im März 2024 stieg die Teuerungsrate auf schwindelerregend hohe 308,3 Prozent. Dem vorausgegangen war eine umstrittene Aufhebung der Preiskontrollen für Lebensmittel durch die Regierung unter Präsident Javier Milei. Auch der aktuelle Wert von 41,4 Prozent ist schmerzlich hoch.
Nicht zu vergessen: Die auf Numbeo gesammelten argentinischen Lebenspreise werden in US-Dollar angegeben. Aufgrund der starken Abwertung des argentinischen Pesos seit 2020 sind die Preise in der Landeswährung wahrscheinlich um einen noch weitaus höheren Prozentsatz gestiegen.
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