Preisschock: So viel kosten Eier in Deutschland im weltweiten Vergleich
Eierpreise im internationalen Ranking

In den letzten Monaten war in einigen Ländern ein auffälliger Preisanstieg bei Eiern zu beobachten. In den USA sahen sich Verbraucher zum Jahresanfang 2025 sogar mit einer Teuerung von um die 15 Prozent konfrontiert. Die Gründe für die starke Lebensmittelinflation bei dem Grundnahrungsmittel Ei reichen vom Ausbruch der Vogelgrippe bis hin zu steigenden Produktionskosten. Während es daher in einigen Teilen der Welt zu einer regelrechten „Eierkrise“ gekommen ist, spielt das Thema in anderen Länder kaum eine Rolle.
Das bezahlen Menschen in 30 ausgewählten Ländern für zwölf normalgroße Hühnereier – und wie Deutschland im internationalen Ranking abschneidet ...
Die Preise (Stand: März 2025) basieren auf Daten von Numbeo, der weltweit größten Datenbank für Lebenshaltungskosten.
Adaptiert von Barbara Geier
Indien: 0,88 Euro

In keinem Land der Welt sind Eier so billig wie in Indien. Als zweitgrößter Eierproduzent der Welt profitiert das Land von Größenvorteilen, die sich positiv auf die Verbraucherpreise auswirken. Die intensive Legebatteriehaltung ist weit verbreitet, die Kosten für Land-, Arbeits- und Futterkosten sind niedrig. Es gibt großzügige staatliche Subventionen und die Produktionsstätten liegen in der Regel strategisch günstig in der Nähe städtischer Zentren, was die Transportkosten minimiert. All diese Faktoren tragen dazu bei, dass Eier so erschwinglich sind.
Hinzu kommt, dass Indien von allen Ländern in unserer Aufstellung mit 82 Eiern pro Jahr den niedrigsten Pro-Kopf-Verbrauch für dieses Grundnahrungsmittel hat. Angesichts dieser vergleichsweise niedrigen Binnennachfrage wird ein Großteil der Eier exportiert. Obwohl Indien zu den 108 Ländern gehört, die mit der Vogelgrippe zu kämpfen haben, hat der jüngste Ausbruch der Vogelgrippe H5N1 in Andhra Pradesh nicht zu einer Preissteigerung, sondern zu einem Preisverfall geführt, da die Verbraucher Geflügelprodukte meiden.
Russland: 1,36 Euro

Eier waren in Russland im weltweiten Vergleich lange Zeit äußerst erschwinglich und das aus vielen der gleichen Gründe wie in Indien, wie beispielsweise eine üppige Versorgung durch Legebatterien oder hohe staatliche Subventionen. Ende 2023 schnellten die Preise allerdings um mehr als 40 Prozent nach oben.
Grund war eine Kombination aus Vogelgrippe-Ausbrüchen, westlichen Sanktionen, Problemen in der Lieferkette und steigenden Futterkosten, die das Angebot verringerte und die Preise in die Höhe trieb. Diese Eierkrise ist in Russland inzwischen abgeklungen. Dennoch bekommen Konsumenten in ihren Geldbeuteln den Preisanstieg bei diesem Grundnahrungsmitteln zu spüren, das eine wichtige Zutat für klassische russische Gerichte wie Blini und Oliviersalat ist.
Indonesien: 1,46 Euro

Der Pro-Kopf-Eierverbrauch in Indonesien gehört zu den höchsten der Welt und Eier werden in zwei der fünf Nationalgerichte des Landes, Nasi Goreng und Gado-Gado, sowie in vielen anderen typischen Mahlzeiten verwendet.
Als drittgrößter Eierproduzent der Welt kann Indonesien diesen hohen Bedarf mehr als decken. Massentierhaltung in großem Maße ermöglicht es, die Preise niedrig zu halten. In Asien sind Käfigbatterien weitverbreitet und nur Bhutan verbietet diese Praxis. Allerdings beeinflusst die Vogelgrippe die indonesischen Eierpreise. 2024 verendeten bei einem Ausbruch des H5N1-Virus auf Java und Bali 1,88 Millionen an Federvieh.
China: 1,50 Euro

Mit durchschnittlich 439 Exemplaren pro Jahr hat China den weltweit höchsten Pro-Kopf-Verbrauch an Eiern. In Hongkong werden pro Kopf sogar 524 davon im Jahr verzehrt. Diese Nachfrage ist mehr als gedeckt, denn China ist mit Abstand der größte Eierproduzent der Welt. Dieser Status basiert zum Großteil auf seinen riesigen Fabrik-Hühnerfarmen.
Im Land herrscht sogar ein Überangebot, was entgegen dem weltweiten Trend zu sinkenden Preisen für das Grundnahrungsmittel Ei geführt hat.
Malaysia: 1,79 Euro

In Malaysia herrscht seit 2022 Eiermangel. Diese Situation wurde zum Teil durch die russische Invasion der Ukraine verursacht, die Futtermittelpreise in die Höhe trieb und malaysische Erzeuger unter Druck setzte. Angesichts der steigenden Kosten für Verbraucher führte die Regierung des Landes Preiskontrollen ein. Die Eierknappheit wurde dadurch jedoch weiter verschärft. Wie die singapurische Zeitung „The Straits Times“ berichtete, musste das Land Eier aus Indien importieren.
Um die Eierversorgung zu sichern, wurden die Kontrollen Ende letzten Jahres aufgehoben und die Preise sind in der Folge gestiegen. 1,79 Euro für ein Dutzend normalgroßer Eier sind im internationalen Vergleich aber weiterhin günstig.
Brasilien: 1,81 Euro

Brasilien hat nach Bolivien die zweitniedrigsten Eierpreise in Südamerika. Das Land erlaubt die Käfighaltung und kann daher seinen Bedarf im Inland selbst decken, obwohl die Nachfrage in den letzten Jahren gestiegen ist: Immer mehr Brasilianer greifen für die Eiweißversorgung nach Eiern, da die Fleischpreise stark nach oben gingen. Da Brasilien von der Vogelgrippe weniger betroffen ist als viele andere Länder, haben die Ausbrüche bisher nur minimale Produktionsverluste verursacht.
Philippinen: 1,90 Euro

Auf den Philippinen treiben die Vogelgrippe und Probleme in der Versorgungskette in Verbindung mit einer gestiegenen Nachfrage nach Eiern von nicht in Käfigen gehaltenen Hühnern die Preise in die Höhe. Im weltweiten Vergleich sind sie aber nach wie vor niedrig. In diesem Jahr wird erwartet, dass die Eierpreise für Verbraucher um 20 Prozent steigen.
Laut der News-Seite „The Pinnacle Gazette“ plant die philippinische Regierung zur Verbesserung der Situation eine Reihe von Maßnahmen wie den Massenimport von Legehennen, die beschleunigte Zulassung von Impfstoffen gegen die Vogelgrippe und Geld für ein Impfstofftestprogramm.
Japan: 2,00 Euro

Japan hat mit 392 Eiern pro Jahr den dritthöchsten Pro-Kopf-Verbrauch weltweit. Im Durchschnitt isst jeder Japaner bzw. jede Japanerin also mindestens ein Ei pro Tag, das Land kann den Bedarf aber fast komplett selbst abdecken und so sind die Preise relativ niedrig.
Neben den USA, Kanada und Schweden ist Japan zudem eines der wenigen Länder, das seine Eier wäscht. Dies erfordert zwar, dass Eier permanent gekühlt werden, was die Kosten in die Höhe treibt, macht sie aber auch länger haltbar, verringert Abfall und zahlt auf die erschwinglichen Preise ein.
Die Vogelgrippe-Ausbrüche haben die japanischen Eierpreise nun aber auf ein Rekordhoch getrieben. Dies folgt auf bereits erhöhte Preise, die im Sommer 2024 durch Hitzewellen ausgelöst wurden. Da Hennen bei heißem Wetter weniger Eier legen, ging die Produktion zurück.
Kolumbien: 2,00 Euro

Kolumbiens Eierindustrie steht sehr gut da. In keinem anderen Land hat der Verbrauch in den letzten zehn Jahren so stark zugenommen. Die lokalen Erzeuger des Landes konnten mit der wachsenden Nachfrage mehr als mithalten und so sind die Preise erschwinglich geblieben.
Insbesondere gelingt es der kolumbianische Eierindustrie bemerkenswert gut, die Vogelgrippe unter Kontrolle zu halten. Derzeit gibt es in Kolumbien keinen einzigen Fall der hochpathogenen Krankheit.
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Südafrika: 2,07 Euro

In Südafrika sieht es anders aus: Mit dem Ausbruch der Vogelgrippe im Jahr 2023 schossen die Preise nach oben und sind für lokale Verhältnisse derzeit weiterhin hoch.
Die nationale Eierproduktion brach um 30 Prozent ein und die Branche hat sich noch nicht vollständig erholt. Das Angebot ist daher knapp, was die Verbraucherpreise oben hält. Bis Mitte 2025 soll sich die Lage allerdings normalisieren – vorausgesetzt es gibt keine weiteren Ausbrüche oder Unterbrechungen der Versorgungskette.
Mexiko: 2,08 Euro

Von Huevos Rancheros bis Reis mit Ei – das Grundnahrungsmittel Ei gehört in eine ganze Reihe von typisch mexikanischen Gerichten. Sein Großverbrauch verwundert daher nicht. Der Pro-Kopf-Wert von 425 Eiern pro Jahr ist der zweithöchste weltweit und aktuell werden die Verbraucher mit gestiegenen Preisen konfrontiert.
Obwohl Mexiko ein wichtiger Eierproduzent und das Unternehmen Proteína Animal der zweitgrößte Anbieter weltweit ist, werden zur Deckung der inländischen Nachfrage viele Eier aus den USA importiert. Da Amerika derzeit von einer Vogelgrippe-Krise geplagt wird, wird das Angebot kleiner und die Preise für mexikanische Verbraucher höher. Die langen Jahre von Tiefstpreisen für Eier sind damit in Mexiko erstmal vorbei.
Argentinien: 2,32 Euro

Argentinien hat den zweithöchsten Pro-Kopf-Eierverbrauch aller südamerikanischen Länder von durchschnittlich 336 Eiern im Jahr. Dieser bereits hohe Verbrauch ist in letzter Zeit noch gestiegen.
Das liegt an der Sparpolitik von Präsident Javier Milei und der galoppierenden argentinischen Inflation, die viele Menschen in die Armut getrieben hat. Verbraucher ersetzen Fleisch daher durch Eier als erschwinglichere Eiweißquelle. Dieser Nachfrageschub hat wiederum die Eierpreise in die Höhe getrieben. Eier sind dennoch weiterhin eine viel billigere Alternative zu dem in Argentinien so beliebten Rindfleisch.
Peru: 2,44 Euro

In Peru bewegen sich die Eierpreise gegen den weltweiten Trend und sind im letzten Jahr gefallen. Als Grund weist die Online-Zeitung „Infobae“ auf eine illegale Eierschmuggel-Welle aus dem benachbarten Bolivien hin.
Mit – laut Numbeo – 1,72 Euro für zwölf normalgroße Eier hat Bolivien die günstigsten Eierpreise in Südamerika. Darin liegt offensichtlich ein starker Anreiz für Eierproduzenten (und Schmuggler), aus dem Markt in Peru Kapital zu schlagen, da Eierpreise dort in der Regel 38 Prozent höher sind.
Spanien: 2,55 Euro

In Spanien profitieren Verbraucher von den günstigsten Eierpreisen in Westeuropa: Ein Dutzend kostet nur 2,55 Euro. Eier sind ein wesentlicher Bestandteil der spanischen Ernährung und spielen die Hauptrolle in einer Reihe kulinarischer Klassiker wie den beliebten Tortillas.
Während Käfigbatterien in der EU seit 2012 verboten sind, erlaubt Spanien weiterhin sogenannte „ausgestaltete Käfige“ mit Sitzstangen und Nistplätzen, in denen die Hennen mehr Platz haben. Das trägt mit dazu bei, die Preise niedrig zu halten, da 77,6 Prozent der spanischen Legehennen in Käfigen gehalten werden.
Angesichts der im Vergleich zu den USA strengeren EU-Maßnahmen zur Seuchenbekämpfung können Vogelgrippe-Ausbrüche zudem besser eingedämmt werden, sodass weniger Tiere gekeult werden müssen. Auch das bessere Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wirkt sich in Spanien positiv aus.
Vereinigte Arabische Emirate: 2,75 Euro

Die relativ preiswerten 2,75 Euro für ein Dutzend Eier werden in den Vereinigten Arabischen Emiraten proaktiv geschützt.
Obwohl die Region von der Vogelgrippe nicht nennenswert betroffen ist, hat die Regierung im Dezember 2024 Preiskontrollen für Eier eingeführt und diese Maßnahme wird mit Nachdruck durchgesetzt. Die Einzelhändler sind verpflichtet, sich jede Preiserhöhung von der Regierung genehmigen zu lassen.
Singapur: 3,02 Euro

Mit Singapur landen wir in den Top 15 der teuersten Eierländer. Der Stadtstaat importiert den Großteil seiner Eier, was sich in den Einzelhandelspreisen widerspiegelt. Obwohl nicht übermäßig hoch, sind sie viel höher als in den Nachbarländern Malaysia und Indonesien.
Singapur war lange Zeit für den Großteil seiner Eierversorgung auf Malaysia angewiesen. Da das Nachbarland jedoch unter Engpässen leidet, musste Singapur diversifizieren und sein Versorgungsnetz auf viel mehr Länder ausweiten. Inzwischen werden Eier aus so weit entfernten Ländern wie der Türkei, Polen und Spanien importiert.
Kanada: 3,12 Euro

Kanadische Eierfarmen sind in der Regel viel kleiner als die in den USA, mit durchschnittlich 25.000 Legehennen pro Betrieb. In den USA sind Megafarmen mit Millionen von Tieren weit verbreitet.
Kanada ist daher weitaus besser gegen verheerende Vogelgrippe-Ausbrüche geschützt und macht derzeit nicht dieselbe Art von Eierkrise durch wie der südliche Nachbar. Ausbrüche können einfacher eingedämmt werden und damit müssen viel weniger Tiere gekeult werden.
Im Gegensatz zu den USA ist Kanada auch dabei, die Käfigbatterie-Haltung bis 2036 schrittweise abzuschaffen.
Deutschland: 3,22 Euro

Die höheren deutschen Eierpreise werden von den strengeren EU-Tierschutzstandards beeinflusst. Viele Verbraucher sind aber bereit, für eine bessere Tierhaltung einen Aufpreis zu zahlen. Deutschland ist noch einen Schritt weiter als die EU gegangen und hat alle Eier aus Käfighaltung – einschließlich ausgestalteter Käfige – verboten. Damit sind ab dem 1. Januar 2026 nur noch Eier aus Boden- und Freilandhaltung erlaubt.
Bisherige Vogelgrippe-Ausbrüche wurden in Deutschland bisher erfolgreich eingedämmt. Bei Hühnern in Freilandhaltung ist die Gefahr zwar größer, dass sie sich mit dem Virus anstecken, da sie mit Wildvögeln in Kontakt kommen können. Allerdings sind Ausbrüche im Rahmen von Massentierhaltungen in der Regel verheerender, da die Enge eine schnelle Ausbreitung begünstigt.
Chile: 3,38 Euro

In Chile zahlen die Menschen deutlich mehr für ihre Eier als in anderen Teilen des südamerikanischen Kontinents. Das Grundnahrungsmittel ist in dem Land relativ unbeliebt, sodass der Verbrauch vergleichsweise niedrig ist. Damit kann Chile nicht von den Größenvorteilen profitieren, die Eierliebhaber-Länder wie Mexiko und Argentinien haben.
Weitere Gründe für die hohen chilenischen Eierpreise sind Vogelgrippe-Ausbrüche und die hohen Kosten für Hühnerfutter im Land.
Belgien: 3,45 Euro

In Belgien sind die Eierpreise in den letzten Monaten in die Höhe geschnellt, sodass ein Dutzend davon im Durchschnitt jetzt 3,45 Euro kosten.
Hinter dem Preisanstieg stehen unter anderem Ausbrüche der Vogelgrippe und strengere Tierschutz- und Stickstoffemissionsvorschriften. Nach Angaben des belgischen Bauernverbands haben die neuen Regelungen dazu geführt, dass es im Land weniger Geflügelbetriebe gibt. Das Eierangebot geht daher zurück und die Preise nach oben.
Großbritannien: 3,53 Euro

Nach dem Brexit hat Großbritannien das EU-Verbot für Eier aus Legebatterien von 2012 beibehalten. Zudem hatten sich alle großen Supermärkte des Landes verpflichtet, bis 2025 keine Eier aus ausgestalteten Käfigen mehr zu führen. Produkte aus Boden- und Freilandhaltung dominieren den Markt, wobei Legehennen aus Freilandhaltung aufgrund von Vogelgrippe-Ausbrüchen im Land über längere Zeiträume in Ställen verfrachtet wurden.
Die strengeren Standards für die Tierhaltung bedingen die relativ hohen Eierpreise in Großbritannien. Wie Kanada ist das Land aber weitaus weniger anfällig für einen Preisschock als die USA, da britische Eierfarmen viel kleiner sind. Dennoch wurden bis Februar 2025 bei 33 Ausbrüchen der Vogelgrippe 1,8 Millionen Tiere gekeult.
Irland: 3,74 Euro

In Irland sind ausgestaltete Käfige zwar erlaubt, die Hälfte der vorhandenen 3,9 Millionen Legeplätze befindet sich allerdings in Betrieben mit Boden- oder Freilandhaltung. Das trägt zu den höheren Durchschnittskosten für das Grundnahrungsmittel bei.
Als Reaktion auf eine Handvoll Vogelgrippefälle bei Wildvögeln hat die irische Regierung strenge neue Biosicherheitsvorschriften eingeführt, um zu verhindern, dass die Krankheit auf kommerzielle Hühnerbestände übergreift.
Frankreich: 3,75 Euro

Als Bestandteil des klassischen Omeletts, von Soufflés, der Quiche Lorraine und vieler anderer traditioneller Gerichte spielen Eier in der französischen Küche eine zentrale Rolle. Frankreich hat 2018 die Eröffnung neuer Eierfarmen mit Käfighaltung verboten. Viele der Eier auf dem Markt stammen aus Boden- oder Freilandhaltung. Das erhöht die Preise natürlich. Gleichzeitig sind diese aber relativ stabil geblieben.
Frankreich ist kaum von der Vogelgrippe betroffen, was zum Großteil auf eine Enten-Impfkampagne zurückzuführen ist, die als Überträger des Virus berüchtigt sind. Dennoch haben die französischen Behörden die Risikostufe für die Krankheit im November 2024 mit „hoch“ markiert.
USA: 3,75 Euro

Als drittgrößter Eierproduzent der Welt gibt es in den USA zahlreiche Mega-Farmen, einschließlich des weltweit führenden kommerziellen Unternehmens Cal-Maine Foods. Diese Großbetriebe haben in Kombination mit laxen Biosicherheitsmaßnahmen und unzureichender Eindämmung zu weit verbreiteten Ausbrüchen der Vogelgrippe beigetragen. Daher kam es zu einem Geflügel-Massensterben sowohl durch die Krankheit selbst als auch durch präventive Keulungen. Zusätzlich haben Brände in einigen Betrieben zu erheblichen Verlusten geführt. Insgesamt gingen 2024 in zwölf Bundesstaaten 39,9 Millionen Legehennen verloren. Die Vogelgrippe betrifft in den USA auch Eier aus Boden- und Freilandhaltung.
Vor diesem Hintergrund sind die Eierpreise in den USA in die Höhe geschnellt, was zum Teil extreme Folgen hat wie Eierdiebstähle in großem Umfang. Auch besinnt sich die Bevölkerung zunehmend auf Selbstversorgung und mietet dafür Hühner für die Haltung im Garten oder Hinterhof.
Die Eierkrise hat auch Folgen für die Trump-Regierung, die wegen ihres Umgangs mit der Inflationskrise und den hohen Kosten für lebenswichtige Güter zunehmend kritisiert wird. Anfang April 2025 fielen die Preise kurzzeitig um 15 Prozent, doch die US-Landwirtschaftsministerin hatte im Februar gewarnt, dass sich der Markt erst in drei bis sechs Monaten stabilisieren werde. Das US-Landwirtschaftsministerium plant, eine Milliarde Dollar (880 Millionen Euro) auszugeben, um die Inflation zu senken. Zudem hat Trump dänischen Angaben zufolge das Land gebeten, überschüssige Eier in die USA zu liefern.
Schweden: 3,80 Euro

Schweden hat Käfigbatterien lange vor der EU bereits 1989 verboten. Alle Eier stammen entweder von Hühnern aus Freilandhaltung oder von Hühnern, die in ausgestalteten Käfigen oder Ställen leben.
Schweden gehört zu den wenigen Ländern, in denen das Waschen von Eiern erlaubt ist, obwohl auch ungewaschene Eier erhältlich sind. Das schwedische Verfahren unterscheidet sich jedoch von der amerikanischen Methode, da die Schutzschicht nicht zerstört wird, die das Eindringen von Bakterien und anderen Mikroben in die Schale verhindert. Daher müssen Eier in Schweden trotz Waschens nicht im Kühlregal gelagert werden.
Australien: 3,80 Euro

Australien und seine Nachbarn Neuseeland und die pazifischen Inseln sind frei vom Vogelgrippe-Virus H5N1, der im Rest der Welt grassiert.
Das Land ist von der Krankheit aber nicht verschont geblieben und hat stattdessen mit Ausbrüchen des H7-Subtyps zu tun. Dieses Virus hat 2024 den größten Ausbruch der Vogelgrippe in Australien verursacht und resultierte in der Keulung von zwei Millionen Hühnern. Die Folgen der Ausbrüche und andere Faktoren wie die schrittweise Abschaffung von Eiern aus Käfighaltung haben zu einer weit verbreiteten Verknappung des Grundnahrungsmittels Ei und höheren Preisen geführt. Einzelhändler sehen sich gezwungen, die Anzahl der Eier pro Verbraucher zu begrenzen.
Österreich: 3,97 Euro

Österreich ist eines der wenigen Länder, in denen die Käfighaltung von Legehennen komplett verboten wurde. Dieser große Gewinn für den Tierschutz ist zwangsläufig mit höheren Verbraucherkosten verbunden.
Im Land herrscht zudem ein Mangel an Eiern, insbesondere an der Bio- und Freilandvariante. Laut Medienberichten hat ein Vogelgrippe-Ausbruch im letzten Herbst 200.000 von Österreichs 7,3 Millionen Legehennen getötet und das Angebot während der nachfragestarken Wintertourismus-Saison eingeschränkt. Auf der positiven Seite steht, dass Österreich nahezu „eierautark“ ist, da es 90 Prozent seines Bedarfs im Land produziert. Auch daher wird erwartet, dass sich der Engpass bald entspannt.
Niederlande: 4,19 Euro

Die Niederlande haben den höchsten europäischen Pro-Kopf-Eierverbrauch – mit typischerweise 387 Eiern pro Jahr. Da das Land 2021 jegliche Käfighaltung verboten hat, gibt es nur noch die teureren Eier aus Boden- und Freilandhaltung.
Außerdem haben die Niederlande – wie ihr Nachbar Belgien – strenge Vorschriften für Stickstoffemissionen erlassen. Diese haben viele Betriebe dazu gezwungen, ihre Produktion zu verringern oder ganz zu schließen. Das heimische Angebot an Eiern ist daher reduziert und die Preise sind in Konsequenz gestiegen.
Neuseeland: 5,68 Euro

Seit einer Verdoppelung im Jahr 2023 sind die neuseeländischen Eierpreise hoch. In dem Jahr verhängte das Land ein vollständiges Verbot von Legebatterien und alle großen Supermärkte nahmen Käfigeier aus dem Sortiment oder sind noch dabei, dies zu tun.
Weitere preistreibende Faktoren sind die aufgrund des Krieges in der Ukraine gestiegenen Futtermittelpreise und schlechte Weizenernten im eigenen Land. Erschwerend kam hinzu, dass es letzten Dezember einen Ausbruch der Vogelgrippe-Variante H7 gab, der zur Keulung von fast 160.000 Hühnern in Neuseeland führte.
Schweiz: 6,31 Euro

Schweizer Hühner müssten die glücklichsten der Welt sein. Als Vorreiter in Sachen Tierschutz war die Schweiz 1992 das erste Land, das die Massentierhaltung in Käfigen verbot. Auch die Haltung in ausgestalteten Käfigen ist nicht mehr erlaubt und der führende Schweizer Supermarkt Migros verkauft nur Eier aus Freilandhaltung.
Wenn man dann noch die hohen Kosten bedeckt, die in der Schweiz für Arbeit, Boden, Futtermittel und Anderes anfallen, sind die hohen Eierpreise mehr als nachvollziehbar.
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