So viel zahlen die Deutschen für ihren Einkauf (im Vergleich zum Rest der Welt)
So teuer sind Lebensmittel in diesen 35 Nationen

Ärgern Sie sich im Supermarkt auch regelmäßig beim Blick auf die Preisschilder? Dann haben Sie etwas mit vielen Menschen in aller Welt gemeinsam. Seit der Pandemie sind die Lebensmittelpreise global in die Höhe geschnellt. Immer mehr Konsumenten können sich sogar die täglichen Grundnahrungsmittel nicht mehr leisten.
Gleichzeitig sind die Lebensmittelpreise sehr unterschiedlich und einige Länder sind von den Preiserhöhungen viel stärker betroffen als andere. Wir haben die typischen Preise für einen Warenkorb mit Grundnahrungsmitteln für 35 ausgewählte Länder und Gebiete unter Berücksichtigung der Lebensmittelinflation verglichen, um herauszufinden, wie stark die Kosten für das Nötigste in den einzelnen Ländern steigen. Unsere Berechnungen basieren auf Zahlen der Datenbanken Numbeo und Trading Economics.
Erfahren Sie in unserer Auflistung, wo die Menschen am meisten für Grundnahrungsmittel zahlen – und wie Deutschland abschneidet ...
Alle Geldangaben basieren auf US-Dollarbeträgen und wurden in Euro umgerechnet. (Preise: Stand November 2024. Inflationswerte: Stand Oktober 2024)
Adaptiert von Barbara Geier
Warum sind Lebensmittelpreise so stark gestiegen?

Seit der Pandemie hat eine unglückliche Verkettung von Umständen dazu geführt, dass die Lebensmittelpreise in die Höhe geschossen sind. Nach den Lockdowns gab es überall Probleme mit den Versorgungsketten und logistische Herausforderungen. Als die Nachfrage explodierte und Kraftstoff-, Arbeits- und Produktionskosten stiegen, führte dies zu einem Preisanstieg.
In dieser Situation marschierte Russland im Februar 2022 in die Ukraine ein, was die Versorgungsketten noch mehr unterbrach und die Preise für Düngemittel sowie für Grundnahrungsmittel wie Weizen und Sonnenblumenöl nach oben trieb. Extreme Wetterereignisse, die durch den Klimawandel verschärft wurden, verschlimmerten die Situation zusätzlich, da sie die Ernteerträge schmälerten. Auch der Ausbruch der Vogelgrippe forderte seinen Tribut. Nicht zu vergessen: Spekulationen mit Agrarrohstoffen wie Mais und Weizen und der Profitfokus der Nahrungsmittelindustrie tun ihr Übrigens, sodass sich Konsumenten im Supermarkt immer höheren Preisen gegenüber sehen.
Numbeos globale Lebensmittelpreisdaten

Numbeo, die weltweit größte Datenbank für Lebenshaltungskosten, erhebt Daten von mehr als 825.000 Nutzern auf der ganzen Welt und kombiniert diese mit Informationen aus offiziellen Quellen, um den Durchschnittspreis für eine Auswahl von Grundnahrungsmitteln in 151 Ländern und Gebieten zu berechnen.
Der Einkaufskorb mit Grundnahrungsmitteln, den wir für 35 ausgewählte Länder und Gebiete zusammengestellt haben, enthält einen Liter Milch, einen 500-Gramm-Laib frisches Weißbrot und ein Kilo weißen Reis. Außerdem haben wir zwölf normal große Eier, jeweils ein Kilo heimischen Käse, Hühnerfilet, Bananen, Tomaten, Kartoffeln und Zwiebeln sowie eine 1,5-Liter-Flasche Wasser dazugepackt. Das Ergebnis haben wir vom niedrigsten bis zum höchsten Preis aufgelistet – los geht’s …
Indien: 13,29 €

Unser Einkaufskorb ist von allen analysierten 151 Ländern und Territorien in Ägypten am billigsten und kostet nur 12,89 Euro. Mit 13,29 Euro ist Indien dem aber dicht auf den Fersen.
Was Lebensmittelpreise anbelangt, ist Indien ein Paradies für Menschen mit westlichen Gehältern. Da der durchschnittliche Monatslohn in Indien aber bei rund 238 Euro liegt, sieht es für den typischen indischen Konsumenten anders aus. Die Lebensmittelinflation liegt in Indien derzeit bei 10,9 Prozent. In nur einem Land unserer Übersicht ist dieser Wert noch höher. Vor allem Gemüse ist aufgrund erheblicher witterungsbedingter Ernteschäden und Problemen in der Versorgungskette extrem teuer geworden.
Russland: 17,80 €

Auf den ersten Blick scheinen auch die Lebensmittelpreise in Russland bemerkenswert günstig. Wie ein Indien ist das allerdings relativ. Russische Konsumenten, deren Gehälter im weltweiten Vergleich niedrig sind, geben typischerweise mehr als die Hälfte ihres Einkommens für Lebensmittel aus. In den USA sind es weniger als sieben Prozent des Einkommens, die für Nahrungsmittel draufgehen. Dazu kommt, dass die Preise seit Putins Invasion der Ukraine in die Höhe geschossen sind aufgrund von Sanktionen, Arbeitskräftemangel und gestiegenen Produktionskosten.
Die Lebensmittelinflation liegt in Russland aktuell bei neun Prozent. Bei einigen Produkten wie Butter, bestimmten Fleischsorten und Zwiebeln sind die Preise im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar um mehr als 25 Prozent gestiegen. Laut dem US-Nachrichtensender CNN wird Butter inzwischen so häufig gestohlen, dass russische Supermärkte sie deshalb wegsperren.
Kolumbien: 18,77 €

Zur Erleichterung der kolumbianischen Verbraucher ist die Teuerungsrate für Lebensmittel auf einen historischen Tiefstand von 1,75 Prozent gesunken. Im Dezember 2022 hatte sie mit 27,8 Prozent ihren Höchststand erreicht.
Der Rückgang der Inflation ist aber nur ein schwacher Trost für die 4,5 Millionen Menschen, die in Kolumbien unter akuter Nahrungsmittelknappheit leiden. Die Lebensmittelpreise in Kolumbien sind im internationalen Vergleich zwar niedrig, aber immer noch deutlich teurer als vor Corona.
Ukraine: 20,52 €

Grundnahrungsmittel sind auch in der Ukraine im internationalen Vergleich billig. Hinter den 20,52 Euro für unseren Einkaufskorb verbergen sich allerdings drastische Preisanstiege.
Bereits vor dem Einmarsch Russlands im Jahr 2022 waren die Lebensmittelpreise nach oben gegangen. Mit dem Ausbruch des Krieges schossen sie geradezu in die Höhe und die Lebensmittelinflation erreichte mit 35,7 Prozent im Oktober 2022 ihren Höhepunkt. Verantwortlich dafür waren die Disruption des landwirtschaftlichen Betriebs und andere konfliktbedingte Faktoren. Nach einem drastischen Rückgang im Jahr 2023 und in der ersten Hälfte 2024 hat die Teuerung in der Ukraine wieder angezogen und erreichte im Oktober 10,8 Prozent im Vergleich zu 8,5 Prozent im Vormonat.
Brasilien: 21,27 €

Die aus globaler Sicht günstigen brasilianischen Lebensmittel werden gerade wieder teurer. Während der Pandemie erreichte die Lebensmittelinflation einen Höchststand von 15,9 Prozent. Im Oktober 2023 war die Teuerungsrate auf 0,47 Prozent gefallen. Seitdem ist sie aber wieder stark angestiegen und erreichte im Oktober 2024 6,7 Prozent. Laut brasilianischen Medienberichten ist dies auf eine Dürre und steigende Exporte zurückzuführen.
Für Brasilianer mit niedrigem Einkommen ist dieser Preisanstieg ein Problem, da sie einen Großteil ihres Lohns für Lebensmittel verwenden müssen.
Indonesien: 21,47 €

Die indonesischen Lebensmittelpreise haben seit der Pandemie eine Berg- und Talfahrt hingelegt. Die Teuerungsrate für Nahrungsmittel erreichte im Juli 2022 einen Höchststand von 9,4 Prozent, bevor sie fiel und dann wieder anstieg. Seit März 2024 zeigt der Trend wieder nach unten und die Rate liegt jetzt bei 2,4 Prozent.
Der Preis für Reis, dem wichtigsten Grundnahrungsmittel für indonesische Haushalte, war der Haupttreiber für den Anstieg. Nachdem er zu Beginn 2024 aufgrund der Auswirkungen des Wetterphänomens El Niño auf die Produktion Rekordhöhen erreicht hatte, ist der Einzelhandelspreis seit März 2024 stetig gesunken. Dahinter stehen subventionierter Reis, der zunehmend vertrieben wird, und billigere Importe.
Peru: 22,28 €

In Peru sind die Lebensmittel in jüngerer Zeit immer günstiger geworden. Die Preise begannen im April 2024 zu fallen und stiegen erst im Oktober wieder an. Das allerdings nur um 0,2 Prozent. Dennoch kosten Nahrungsmittel weiterhin viel mehr als vor der Pandemie, da die Lebensmittelinflation im Mai 2023 16,4 Prozent erreicht hatte.
Laut der globalen Finanzdienstleistungsgruppe BBVA Research sind der Preisrückgang und die Stabilisierung darauf zurückzuführen, dass die Lieferketten nach Jahren der Unterbrechung wieder funktionieren.
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Südafrika: 22,79 €

Abgesehen von einer Teuerung im letzten Herbst ist die Lebensmittelinflation in Südafrika seit März 2023 nach einem Höchststand von 14 Prozent zurückgegangen. Inzwischen liegt sie mit 3,6 Prozent unter dem Wert vor der Pandemie. Dahinter steht, dass die Energiekrise überwunden wurde, die Kraftstoffpreise niedriger sind und die südafrikanische Währung Rand stärker geworden ist.
Laut der südafrikanischen Wettbewerbsbehörde sind die Lebensmittelpreise seit 2020 allerdings um 50 Prozent gestiegen. Inflationsrückgang hin oder her – Lebensmittel kosten daher in Südafrika weiterhin wesentlich mehr als vor der Pandemie.
Philippinen: 24,42 €

Auf den Philippinen ging die Lebensmittelinflation im September auf 1,4 Prozent zurück, bevor sie im Oktober wieder auf 2,9 Prozent anstieg. Obwohl die Zahl deutlich unter dem Rekordwert von 10,8 Prozent im Februar 2023 liegt, ist die Regierung unter Präsident Ferdinand Marcos Jr. sofort aktiv geworden, um der Teuerung entgegenzuwirken.
Zu den Maßnahmen gehören eine umstrittene Obergrenze für den Reispreis, Lebensmittelmarken für bedürftige Menschen und höhere Agrarsubventionen.
China: 25,85 €

Entgegen dem globalen Trend ist die Lebensmittelinflation in China seit Beginn der Pandemie zurückgegangen. Nachdem sie im Februar 2020 einen Höchststand von 21,9 Prozent erreicht hatte, ging sie noch im selben Jahr ins Minus. 2022 stiegen die Preise wieder, 2023 fielen sie aber wieder. Seit Juli 2024 kosten Lebensmittel wieder mehr, mit einer Inflationsrate von derzeit 2,9 Prozent.
Die schleppende chinesische Wirtschaft und der geringere Verbrauch waren für die Preisrückgänge verantwortlich. Laut inc.om, einer US-Website für Wirtschaftsnachrichten, ist ein Großteil des jüngsten Preisanstiegs auf steigende Schweinefleischpreise zurückzuführen. Faktoren wie Probleme in der Versorgungskette und ein Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest haben das Angebot verknappt und die Kosten für Chinas beliebteste Fleischsorte nach oben getrieben.
Polen: 26,28 €

Polen gehört zu den wenigen Ländern, in denen die Lebensmittelinflation jetzt niedriger ist als vor der Pandemie. Von 6,9 Prozent im Dezember 2019 ist sie auf 4,9 Prozent im Oktober 2024 gefallen, wobei die Preise seit März 2024 tendenziell gestiegen sind.
Im selben Monat brachte die polnische Regierung den Mehrwertsteuersatz von fünf Prozent auf Lebensmittel zurück, der nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine eingefroren worden war, um den Konsumenten bei der Bewältigung der steigenden Preise zu helfen. Der jüngste Anstieg der Lebensmittelpreise ist darauf zurückzuführen.
Malaysia: 27,05 €

In Malaysia erreichte die Teuerungsrate für Lebensmittel im November 2022 mit 7,3 Prozent einen Höchststand, der durch den Krieg in der Ukraine und eine schwache Landeswährung noch verschärft wurde. Die höheren Preise belasten die bedürftigen Menschen des Landes stark. Aus einem 2024 veröffentlichten UN-Bericht geht hervor, dass eines von zwei Kindern in einkommensschwachen Haushalten in der Hauptstadt Kuala Lumpur aufgrund der gestiegenen Kosten weniger als drei Mahlzeiten pro Tag zu sich nimmt.
Aktuell steigt die Lebensmittelinflation im Land wieder an. Nach 1,6 Prozent im September lag sie im Oktober bei 2,3 Prozent, was auf höhere Fleisch- und Gemüsepreise zurückzuführen ist. Die Preise für Milchprodukte und Eier sowie für Fisch und andere Meeresfrüchte sind allerdings gesunken.
Mexiko: 27,87 €

In Mexiko liegt die aktuelle Inflationsrate für Lebensmittel von 6,2 Prozent zwar deutlich unter dem Rekordwert von 14,6 Prozent im September 2022, aber immer noch weit über den 2,5 Prozent vor der Pandemie.
Am stärksten sind die Preise für Obst und Gemüse gestiegen. Im Jahresvergleich gingen sie um 18 Prozent nach oben und auch bei Fleisch sieht es ähnlich aus. Die Hauptursache dafür sind extreme Wetterbedingungen. Anhaltende Dürre, große Hitze und andere klimabedingte Ereignisse verringern die Ernteerträge und treiben die Preise hoch. Als Reaktion darauf führt die mexikanische Regierung Preiskontrollen ein, um die Kosten für einen Korb mit 24 Grundnahrungsmitteln auf rund 42 Euro zu begrenzen.
Argentinien: 28,85 €

In keinem Land der Welt ist die Lebensmittelinflation so hoch wie in Argentinien. Schon vor der Pandemie lag sie bei 56,8 Prozent. Im März 2024 erreichte sie dann einen Höchststand von kaum vorstellbaren 308,3 Prozent. Der Wert ist seitdem zwar gesunken, mit 183 Prozent aber weiterhin mehr als extrem.
Argentinien befindet sich aktuell in der schwersten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten. Da die rigorosen Sparmaßnahmen von Präsident Javier Milei einkommensschwache Argentinier immer mehr belasten, suchen Menschen laut der Nachrichtenagentur „Reuters“ inzwischen sogar in Müllcontainern nach Nahrungsmitteln, um ihre Familien zu ernähren.
Chile: 29,85 €

Mit knapp 30 Euro ist der chilenische Warenkorb für Grundnahrungsmittel für die Region teuer, liegt aber deutlich unter dem Preis von 39,44 Euro in Uruguay, dem teuersten lateinamerikanischen Land für Lebensmittel.
Die Lebensmittelinflation erreichte in Chile im Dezember 2022 mit 24,1 Prozent einen neuen Rekord. Danach ging sie Monat für Monat zurück, bis sie 2024 schließlich unter sechs Prozent lag. Aktuell geht es wieder nach oben, von 3,6 Prozent im September auf fünf Prozent im Oktober. Auch hier sind Witterungsbedingungen mitverantwortlich, die sich 2024 nachteilig auf die Ernten ausgewirkt haben.
Vereinigte Arabische Emirate (VAE): 30,30 €

Unmittelbar vor der Pandemie waren Lebensmittel in den VAE dabei, günstiger zu werden. Während der Krise schlug die Lebensmittelinflation dann wieder kräftig zu und sorgte für einen Boom bei Billigsupermärkten, die angesichts steigender Preise zu Konsumentenfavoriten wurden.
Seit dem Sommer 2022 fallen die Preise. Die Lebensmittelinflationsrate in Dubai liegt derzeit bei 1,9 Prozent, was in etwa dem Idealwert entspricht. Die Spannungen in der Rote-Meer-Region und die steigenden Kosten für die Versicherung von Schiffscontainern werden als Hauptfaktoren für den Anstieg der Lebensmittelpreise angeführt.
Spanien: 33,47 €

Spanien hat seit dem Ende der Pandemie mit der Lebensmittelinflation zu kämpfen. Im Februar 2023 stieg die Teuerungsrate auf 16,6 Prozent, den höchsten Wert seit fast 30 Jahren. Obwohl sie sich inzwischen bei 1,9 Prozent stabilisiert hat, sind Lebensmittel mehr als 30 Prozent teurer als im Dezember 2019.
Das wichtige spanische Grundnahrungsmittel Olivenöl hat sich massiv verteuert, was unter anderem auf eine anhaltende Dürre zurückzuführen ist. Zum Glück ist die Ernte 2024 viel besser ausgefallen, sodass Konsumenten in Spanien und anderen europäischen Ländern in den kommenden Monaten wahrscheinlich weniger für Olivenöl zahlen werden.
Großbritannien: 33,49 €

In Großbritannien haben die Lebensmittelpreis eine ähnliche Entwicklung genommen wie in Spanien. Die Teuerungsrate erreichte im März 2023 einen Höchststand von 19,1 Prozent und ist seitdem auch auf den spanischen Wert 1,9 Prozent gesunken. Die Kosten für einen Korb mit Grundnahrungsmitteln sind in beiden Ländern mehr oder weniger gleich hoch. Dennoch würden die Preise in britischen Supermärkten spanische Konsumenten wahrscheinlich schockieren:
Der Wettbewerb im britischen Lebensmitteleinzelhandel ist extrem hoch, sodass Grundnahrungsmittel wie Milch und Eier in der Regel mit Verlust verkauft werden, um Kunden anzulocken. Um diese „Verlustbringer“ auszugleichen, schlagen die Supermärkte allerdings bei anderen Produkten umso mehr drauf. Großbritannien ist zudem einer der weltweit größten Nettoimporteure von Lebensmitteln. Damit ist das Land nicht kontrollierbaren Faktoren wie Wetter, Ernteerträge und weltweiter Nachfrage, die alle Preise in die Höhe treiben können, mehr ausgesetzt.
Irland: 37,16 €

Wie der Inselnachbar Großbritannien importiert auch Irland viele seiner lebensnotwendigen Güter und die Lebensmittelinflation stieg Anfang 2023 ebenfalls sprunghaft an. Im März und April desselben Jahres erreichte sie einen Höchststand von 13,1 Prozent. Seitdem ist sie stetig gesunken und lag im September 2024 bei 1,9 Prozent. Im Oktober wurde jedoch wieder ein leichter Anstieg auf 2,1 Prozent verzeichnet.
Irische Konsumenten reagieren, indem sie sich laut dem Marktforschungsinstitut Kantar zunehmend für Sonderangebote und Eigenmarkenprodukte von Supermärkten statt für teurere Markenartikel entscheiden.
Japan: 37,23 €

Mit einer Teuerungsrate von 3,5 Prozent müssen japanische Haushalte für Lebensmittel tiefer in die Tasche greifen. Dieser Wert liegt zwar unter dem Höchststand von neun Prozent nach der Pandemie im September 2023, ist aber deutlich höher als die 1,9 Prozent von kurz vor dem Corona-Ausbruch.
Der Preisanstieg ist auf den schwachen Yen zurückzuführen, der die Kosten für Lebensmittelimporte in die Höhe treibt. Dazu kommen stark gestiegen Energie-, Personal-, Verpackungs- und Frachtkosten.
Australien: 39,04 €

Unser Korb mit Grundnahrungsmitteln hat in Australien den stolzen Preis von fast 40 Euro. Nach einem Anstieg auf 9,2 Prozent Ende 2022 ist die Teuerungsrate für Lebensmittel auf 3,3 Prozent gefallen. Das ist aber immer noch höher als die 2,6 Prozent vor der Pandemie.
Als Hauptgrund für die anhaltende Inflation wird von Experten der relativ geringe Wettbewerb im australischen Lebensmitteleinzelhandel genannt. Ein Duopol aus den Supermarktketten Coles und Woolworths kontrolliert den Großteil des Marktes.
Neuseeland: 39,70 €

In Neuseeland war die Lebensmittelinflation unmittelbar nach der Pandemie noch höher und erreichte im Juni 2023 einen Höchststand von 12,5 Prozent. Mit 1,2 Prozent ist sie jetzt allerdings niedriger als in Australien, nachdem sie Anfang 2024 sogar in den negativen Bereich gerutscht war. Der neuseeländische Warenkorb sollte in den nächsten Monaten also billiger werden als der australische.
Auch in Neuseeland kontrollieren zwei große Ketten einen Großteil des Lebensmitteleinzelhandels und verdrängen kleinere Wettbewerber, die zu Preissenkungen beitragen könnten.
Belgien: 40,44 €

Auch in Belgien ging die Inflationsrate für Lebensmittel 2024 in den Minusbereich. Derzeit liegt sie bei nur 1,3 Prozent und damit weiter unter dem Höchststand von 18 Prozent nach der Pandemie im März 2023. Das lässt belgische Konsumenten aber nicht unbedingt in Jubel ausbrechen:
Eine kürzlich von der französischen IÉSEG School of Management veröffentlichte Studie zeigt, dass Lebensmittel in Belgien heute 27 Prozent mehr kosten als im Oktober 2021. Danach startete der Preishöhenflug. Als Gründe für die überhöhten Lebensmittelpreise in Belgien werden häufig die gestiegenen Lohnkosten und die höheren Preise genannt, die internationale Lieferanten belgischen Abnehmern in Rechnung stellen.
Italien: 42,17 €

In Italien erreichte die Lebensmittelinflation im November 2022 einen historischen Höchststand von 13,6 Prozent. Als die Rate Anfang 2023 weiter rapide nach oben gingen, riefen Verbraucherschützer sogar zu einem landesweiten „Pasta-Streik“ auf, um gegen die hohen Preise für eines der wichtigsten italienischen Lebensmittel zu protestieren. Zu dem Streik kam es letztendlich nicht und die Teuerungsrate für Lebensmittel sank im Sommer 2024 auf 0,9 Prozent. Seitdem ging es allerdings wieder auf 2,6 Prozent hoch.
Laut einer von Statista veröffentlichten Umfrage greifen italienische Konsumenten zu allerlei Maßnahmen, um ihre Lebensmittelausgaben zu senken. Sie gönnen sich unter anderem weniger Leckereien, kaufen mehr Angebote und reduzieren Lebensmittelabfälle.
Deutschland: 44,08 €

Deutschland verpasst die Top 10 der teuersten Länder für Grundnahrungsmittel nur um einen Platz. Nachdem die Lebensmittelinflationsrate im März 2023 einen Rekordwert von 21,2 Prozent erreicht hatte, fiel sie bis März 2024 auf nur 0,2 Prozent. Seitdem ist sie jedoch wieder gestiegen und liegt derzeit bei 2,8 Prozent.
Vor allem Butter bricht alle Preisrekorde und ist 2024 um einiges teurer geworden. Hinter der beispiellosen Preissteigerung steht ein eingeschränktes Angebot, da weniger Milch erzeugt wird, mehr Milch für die Herstellung anderer Milcherzeugnisse wie Käse genutzt wird und weniger Milch mit dem erforderlichen Fettgehalt zur Verfügung steht. Der Krieg in der Ukraine, höhere landwirtschaftliche Produktionskosten und extreme Wetterereignisse haben alle zu diesem Umstand beigetragen.
Kanada: 45 €

In Kanada erreichte die Lebensmittelinflation im Januar 2023 ihren Höchststand von 10,4 Prozent, bis sie im April 2024 auf 2,3 Prozent sank. Kurz darauf stieg sie jedoch wieder an und liegt jetzt bei 2,8 Prozent.
Dafür ist im Wesentlichen die Kombination aus schwachem kanadischen Dollar und starkem US-Dollar verantwortlich, da Kanada einen Großteil seiner Lebensmittel aus den USA importiert. Laut einer Umfrage, die im August im Auftrag der Website „Global News“ durchgeführt wurde, machen sich 43 Prozent der Kanadier Sorgen, dass sie nicht genug Geld haben, um ihre Familien zu ernähren.
Singapur: 45,53 €

Auch in Singapur ist die Lebensmittelinflation hartnäckig. Sie ist zwar von ihrem Nach-Pandemie-Höchststand von 8,1 Prozent im Februar 2023 auf 2,6 Prozent gesunken, liegt aber immer noch über dem Vor-Corona-Wert von 1,7 Prozent.
Ein Einkauf im Supermarkt ist heute wesentlich teurer als vor der Pandemie. Selbst das Streetfood auf Singapurs berühmten Hawker-Märkten, das lange Zeit eine supergünstige Alternative zum Essen im Restaurant war, ist in den letzten Jahren merklich teurer geworden. Da nur ein winziger Prozentsatz der Fläche des Stadtstaates für landwirtschaftliche Zwecke genutzt wird, muss Singapur den größten Teil seiner lebenswichtigen Güter importieren und ist daher anfällig für Volatilitäten im internationalen Handel.
Niederlande: 45,79 €

In den Niederlanden sieht es noch teurer aus. Dort erreichte die Lebensmittelinflation im Februar 2023 ein Rekordhoch von 17,9 Prozent. Für den Rest des Jahres 2023 und bis Februar 2024 ging die Inflationsrate stetig bis auf einen Tiefstand von 0,8 Prozent zurück. Seitdem ist die Teuerungsrate für Lebensmittel jedoch wieder gestiegen und liegt nun bei 2,1 Prozent.
Es gibt Experten, die dafür größtenteils die niederländische Regierung verantwortlich machen, da diese mit preistreibenden Maßnahmen wie einer Zuckersteuer auf Softdrinks die Kosten in die Höhe treibe.
Frankreich: 48,64 €

Laut der französischen Zeitung „Le Monde“ befindet sich das Land mitten in einer Konsumflaute, da die von der Inflation dauerbelasteten Verbraucher den Gürtel enger schnallen. Die Lebensmittelinflation erreichte im März 2023 einen historischen Höchststand von 15,9 Prozent. Im März 2024 sank sie schließlich unter zwei Prozent und liegt seit Juli bei 0,5 Prozent.
Das bringt den Franzosen jedoch nur wenig, denn sie zahlen 20 Prozent mehr für ihre Lebensmittel als im Jahr 2021. Im Sommer 2024 lagen im typischen Einkaufskorb eines Haushalts laut dem Marktforschungsinstitut Kantar nur noch elf Artikel. Im Jahr 2020 waren es noch 14 gewesen. Frankreich produziert zwar mehr eigene Lebensmittel als viele andere Länder auf unserer Liste, die Lohnkosten sind aber hoch und wirken sich zwangsläufig auf die Preise aus.
Österreich: 49,48 €

Laut der Arbeiterkammer als gesetzliche Interessenvertretung der Arbeitnehmenden in Österreich haben die Menschen im Land seit 2021 bei Lebensmitteln Preissteigerungen von bis zu 90 Prozent hinnehmen müssen. Die Preise für Nudeln sind am stärksten gestiegen, gefolgt von Mehl und Sonnenblumenöl. Die Hauptursache dafür ist der Krieg in der Ukraine.
Im Januar 2023 erreichte die Lebensmittelinflation einen Rekordwert von 17 Prozent. Im weiteren Verlauf des Jahres und bis Juli 2024, als die Rate bei 1,1 Prozent lag, ging sie stark nach unten. Inzwischen klettert sie aber wieder auf 2,7 Prozent.
USA: 50,27 €

Die Einzelhandelspreise für Lebensmittel sind in den USA zwischen 2021 und 2022 um elf Prozent nach oben gegangen. Das ist der stärkste jährliche Anstieg seit 40 Jahren. Ihren Höhepunkt erreichte die Teuerungsrate für Lebensmittel im August 2022 mit 11,4 Prozent. Inzwischen ist sie unter Kontrolle und lag 2024 größtenteils um die Zwei-Prozent-Marke.
Grundsätzlich haben trotz der vielen landwirtschaftlichen Nutzflächen die höheren Produktions-, Lohn- und Treibstoffkosten ihren Tribut in allen Bereichen des US-Lebensmittelsystems gefordert. Seit 2019 sind Nahrungsmittel 28 Prozent teurer geworden, was vor allem einkommensschwache Haushalte stark belastet. Dazu kommt, dass sich die Preise nicht für alle Grundnahrungsmittel stabilisiert haben. So wurden Eier im Oktober 2024 beispielsweise mehr als 30 Prozent teurer, da das Angebot mit der großen Nachfrage aufgrund des Ausbruchs der Vogelgrippe nicht mehr nachkam.
Solche Dinge spielten während der US-Wahl im November eine große Rolle, denn die Wähler brachten vor allem ihren Ärger über die steigenden Lebensmittelpreise zum Ausdruck. Der neue/alte Präsident Trump plant, die hohen Preise durch die Einführung von Zöllen auf Lebensmittelimporte zu bekämpfen – ein Schritt, der nach Ansicht von Experten die Situation im Land nur verschlimmern würde.
Luxemburg: 50,35 €

In Luxemburg ist die Lebensmittelinflation schwächer geworden. Nachdem sie im März 2023 einen Rekordwert von 13,3 Prozent erreicht hatte, sank sie Anfang 2024 auf zwei Prozent und liegt jetzt sogar bei nur 1,3 Prozent.
Dennoch hat Luxemburg immer noch die höchsten Lebensmittelpreise in der EU. Was für ein Glück, dass Einwohner des Großherzogtums einfach über die Grenze nach Deutschland, Belgien oder Frankreich fahren können, um günstigere Lebensmittel zu kaufen.
Hongkong: 57,05 €

Ähnlich ist es in Hongkong, wo die Menschen in Scharen auf das chinesische Festland strömen, da Lebensmittel in der Sonderverwaltungszone viel teurer sind.
Nach der Pandemie war die Lebensmittelinflation in Hongkong verhältnismäßig gering und die Rate liegt jetzt bei sehr niedrigen 0,9 Prozent. Allerdings waren Lebensmittel dort schon immer hoch, da bis zu 90 Prozent der Nahrungsmittel importiert werden müssen.
Schweiz: 81,30 €

Auch in der Schweiz war Lebensmittelinflation nach der Pandemie kein großes Problem. Mit -0,3 Prozent liegt die Teuerungsrate aktuell sogar im negativen Bereich.
Die horrend hohen Preise für Lebensmittel liegen an den hohen Zöllen auf importierte Lebensmittel, die in der Schweiz zum Schutz der einheimischen Landwirtschaft erhoben werden. Sollte Trump seine Zollversprechen in die Realität umsetzen, dürften amerikanische Verbraucher dieses Problem bald kennenlernen. In der Schweiz sind die Konsumenten laut eines Ökonomen der Universität St. Gallen bereit, einen Aufpreis für einheimische Produkte zu zahlen. Diese werden für ihre Top-Qualität und die hohen Umwelt- und Sozialstandards, die bei der Produktion eingehalten werden, geschätzt.
Bermudas: 100,17 €

Auf den Bermudas sind Lebensmittel unvorstellbar teuer. Knapp über 100 Euro für unseren Einkaufskorb mit Grundnahrungsmitteln ist fast achtmal so viel wie im günstigsten Land Ägypten.
Bermuda importiert die meisten seiner Lebensmittel aus den USA, wobei Karotten zu den wenigen Dingen gehören, die nicht das ganze Jahr eingeführt werden. Das ist so oder so schon unglaublich teuer, auch ohne die starke Lebensmittelinflation der letzten Jahre, wodurch sich die Situation noch verschlimmert hat.
Wie zu erwarten, stieg die Inflationsrate auf den Bermudas im gleichen Maße wie in den USA und erreichte im September 2022 einen Höchststand von 10,6 Prozent. Im Gegensatz zu den USA bleibt sie mit 4,9 Prozent jedoch weiter hoch.
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