So viel verdient der Durchschnittsschweizer im Vergleich zum Rest der Welt
Reallöhne in 35 Nationen im Vergleich

Haben Sie sich auch schon einmal gefragt, warum Sie sich trotz Lohnerhöhungen gefühlt immer weniger leisten können? Der Grund dafür sind die Reallöhne. Diese sind laut der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) durch Inflation und das schwache BIP-Wachstum in den letzten Jahren nämlich weltweit abgerutscht – und das zum ersten Mal in diesem Jahrhundert.
Die Löhne können mit den stetig steigenden Verbraucherpreisen einfach nicht mithalten. Das bedeutet: weniger Kaufkraft trotz höherer Gehälter. Zum Vergleich haben wir Ihnen hier die durchschnittlichen Jahresgehälter (nach Steuern) von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in 35 ausgewählten Ländern der Welt aufgelistet – von den niedrigsten bis zu den höchsten. Erfahren Sie hier, wie die Schweiz dabei abschneidet ...
Die Zahlen basieren auf Daten von Numbeo, der weltweit größten Datenbank für Lebenshaltungskosten.
Adaptiert von Martina Horrobin, Tascha Walker Dean und Jasmin Moore
Brasilien: Durchschnittlich 4.817 €

Die Kluft zwischen Arm und Reich ist in Brasilien schon lange ein enormes Problem – das Durchschnittsgehalt im größten Land Lateinamerikas spiegelt diese Einkommensungleichheit allerdings nur bedingt wider.
Das Blatt scheint sich nun jedoch zu wenden: Luiz Inácio Lula da Silva, der 2022 zum Präsidenten gewählt wurde, will das verfügbare Einkommen der Arbeitnehmer erhöhen und so die Wirtschaft ankurbeln. Hinzu kommt ein neues Gesetz, das Lohngleichheit für Männer und Frauen vorsieht. Der brasilianische Regierungschef will außerdem den Mindestlohn inflationsbedingt erhöhen und Geringverdiener von der Einkommenssteuer befreien.
Thailand: Durchschnittlich 5.802 €

Auch in Thailand ist die Einkommensungleichheit sehr hoch. Die Schweizer Großbank Credit Suisse bezeichnete den asiatischen Staat deshalb 2018 als das wirtschaftlich ungleichste Land der Welt. Die Kluft zwischen Arm und Reich hat sich seitdem zwar verringert, ist aber immer noch groß.
Die thailändische Regierung zögert jedoch, den Mindestlohn anzuheben. Sie befürchten, es könnte sich negativ auf ausländische Direktinvestitionen auswirken. Auch der geringe gewerkschaftliche Organisationsgrad trägt zu den relativ niedrigen Löhnen bei.
Russland: Durchschnittlich 6.186 €

In Russland konzentriert sich der Reichtum auf wenige Oligarchen und die politische Elite. Die einfachen Bürger leben dagegen meist in großer Armut.
Seit Putins Aggressionskrieg gegen die Ukraine hat jedoch die Abwanderung von Fachkräften – der sogenannte Brain-Drain – in einigen Branchen zu steigenden Löhnen geführt. Die Sanktionen des Westens sind allerdings zunehmend in der russischen Bevölkerung spürbar. Aufgrund des Rubelverfalls rechnen Experten vor allem für die Mittelschicht des Landes mit einem starken Rückgang.
Indien: Durchschnittlich 6.949 €

Seit der Pandemie ist die Kluft zwischen den Besitzenden und den Mittellosen in Indien noch größer geworden. Laut der Hilfsorganisation Oxfam stieg die Zahl der verarmten Inderinnen und Inder von 190 Millionen im Jahr 2018 auf 350 Millionen im Jahr 2022. 40 Prozent des Reichtums verteilte sich zwischen 2012 und 2021 auf nur ein Prozent der Bevölkerung.
Hinzu kommt die Inflation, die im Dezember 2023 auf 5,69 Prozent anstieg. Bis April 2024 war sie zwar wieder auf 4,8 Prozent gesunken, doch die Löhne können mit den Preisen nicht mithalten.
Türkei: Durchschnittlich 7.563 €

Die Inflationsrate in der Türkei liegt aufgrund der unorthodoxen Wirtschaftspolitik von Präsident Erdoğan bei fast 70 Prozent. Und das trotz des Kurswechsels des wiedergewählten Staatschefs.
Die türkische Regierung hat 2023 sowohl den Mindestlohn als auch die Gehälter im öffentlichen Dienst kräftig angehoben – dennoch ist das Durchschnittsgehalt im internationalen Vergleich sehr niedrig. Millionen Türken müssen den Gürtel enger schnallen, um über die Runden zu kommen.
Mexiko: Durchschnittlich 8.708 €

Im Januar 2023 wurde der gesetzliche Mindestlohn in Mexiko erneut erhöht, da die Inflation die Einkommen stark drückt. Trotzdem sind die Löhne der Arbeiterinnen und Arbeiter immer noch erschreckend niedrig und Mexiko bleibt eines der wirtschaftlich ungleichsten Länder der Welt.
Ein Fabrikarbeiter verdient zum Beispiel dreimal weniger als sein Kollege in China. Das mag US-Unternehmen freuen, die auf Nearshore-Standorte ausweichen wollen, macht aber großen Teilen der Bevölkerung das Leben zur Hölle. Mexikanische Arbeiterinnen und Arbeiter könnten in den USA sogar sechsmal so viel verdienen wie in ihrer Heimat. Kein Wunder also, dass so viele den Weg über die nördliche Grenze suchen.
Malaysia: Durchschnittlich 9.659 €

Trotz sinkender Inflation entwickeln sich die Löhne in Malaysia nicht wie erhofft. Die bittere Armut hält sich hartnäckig und die Mittelschicht (M40) schrumpft.
Reiche Malaysierinnen und Malaysier werden hingegen immer reicher. Die Regierung plant nun die Einführung eines progressiven Lohnmodells, das jährliche Lohnerhöhungen zur Pflicht machen könnte.
China: Durchschnittlich 10.135 €

Chinas Zeiten als Niedriglohnland sind längst vorbei. Nicht zuletzt deshalb verlagern viele westliche Unternehmen ihre Produktionsketten in Länder wie Indien, Vietnam und Mexiko.
Dennoch steigen die Durchschnittslöhne in der Volksrepublik laut einem aktuellen Bericht des chinesischen Finanzmagazins „Caixin Global“ so langsam wie seit über zehn Jahren nicht mehr. Vor allem junge Hochschulabsolventinnen und Hochschulabsolventen hätten aufgrund des verlangsamten BIP-Wachstums mit einem schleppenden Lohnwachstum zu kämpfen.
Die Kluft zwischen den Gehältern im privaten und öffentlichen Sektor wird immer größer und erreichte im Jahr 2022 einen Rekordwert von 89 Prozent.
Griechenland: Durchschnittlich 11.087 €

Mit 11.087 Euro nach Steuern liegt der typische Jahreslohn in Griechenland weit unter dem europäischen Durchschnitt.
Griechenland befindet sich seit mehr als zehn Jahren in einer schweren Schuldenkrise. Im April 2023 hob Premierminister Kyriakos Mitsotakis den monatlichen Mindestlohn an. Dennoch ist dieser seiner Meinung nach noch immer niedriger, als er sein sollte.
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Südafrika: Durchschnittlich 14.282 €

Trotz der Abschaffung der rassistischen Apartheidpolitik in den 1990er-Jahren gilt Südafrika noch immer als das Land mit der größten Einkommensungleichheit.
Mehr als 80 Prozent des Reichtums befinden sich in den Händen von nur zehn Prozent der Bevölkerung. Während der durchschnittliche weiße Südafrikaner dreimal so viel verdient wie der durchschnittliche schwarze Südafrikaner, leben 63 Prozent der Bevölkerung unterhalb der von der Weltbank definierten Armutsgrenze. Auch das Lohngefälle zwischen den Geschlechtern ist enorm: Frauen verdienen in Südafrika in der Regel 30 Prozent weniger als Männer.
Polen: Durchschnittlich 16.050 €

Polen ist offiziell kein Niedriglohnland mehr. In den vergangenen Jahren – insbesondere zwischen 2015 und 2019 – sind die Löhne in dem osteuropäischen Land deutlich gestiegen.
Im Jahr 2023 kam der Reallohnzuwachs inflationsbedingt zwar ins Stocken, zieht nun aber wieder an. Prognosen zufolge soll der Aufwärtstrend bis 2025 anhalten.
Italien: Durchschnittlich 18.960 €

Im Gegensatz zu Polen stagniert das reale Lohnwachstum in Italien. Nach Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sind die durchschnittlichen Reallöhne für Vollzeitbeschäftigte zwischen 1990 und 2021 kaum gestiegen. Dies veranlasste den damaligen Gouverneur der italienischen Zentralbank, Ignazio Visco, sich 2023 für die Einführung eines Mindestlohns auszusprechen.
Einer der Gründe für das niedrige Lohnniveau in Italien ist der hohe Anteil befristeter Arbeitsverträge. Jeder fünfte junge Arbeitnehmer hat selbst nach fünf oder mehr Jahren in der Firma noch keinen unbefristeten Arbeitsvertrag.
Spanien: Durchschnittlich 20.749 €

Wie andere südeuropäische Länder kämpft auch Spanien seit Jahren mit einem schwachen Reallohnwachstum. Die Situation spitzte sich im Jahr 2022 zu, als die galoppierende Inflation die Reallöhne aufzehrte.
Einem aktuellen Bericht der OECD zufolge sank die Kaufkraft in Spanien im Jahr 2022 um beachtliche 5,3 Prozent. Am stärksten fielen die Löhne im Baugewerbe und in der Industrie.
Japan: Durchschnittlich 22.482 €

Vor der sogenannten „verlorenen Dekade“ in den 1990er-Jahren waren die Durchschnittslöhne in Japan ähnlich hoch wie in Deutschland oder Australien. Seit diesem Wirtschaftsdilemma stagnieren die Reallöhne jedoch mehr oder weniger, und das anhaltend niedrige BIP-Wachstum belastet die wirtschaftliche Entwicklung in Japan.
Obwohl die japanischen Unternehmen ihren Beschäftigten in den jüngsten Tarifverhandlungen die höchsten Lohnerhöhungen seit drei Jahrzehnten angeboten haben, sind die Reallöhne im März 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 2,5 Prozent gesunken. Auch hier zehrt die Inflation an der Kaufkraft der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.
Saudi-Arabien: Durchschnittlich 24.201 €

Der Arbeitsmarkt in Saudi-Arabien boomt dank der ehrgeizigen Umsetzung der „Vision 2030“. So will die Regierung die Wirtschaft möglichst schnell diversifizieren und die Abhängigkeit vom Öl verringern. Dies führt zu steigenden Löhnen – vor allem im Bau- und Immobiliensektor.
Dennoch ist die Einkommensungleichheit nach wie vor groß und das geschlechtsspezifische Lohngefälle gehört zu den größten der Welt.
Südkorea: Durchschnittlich 26.443 €

Im Durchschnitt verdienten Südkoreanerinnen und Südkoreaner bereits 2015 mehr als ihr japanisches Kollegium. Im Januar 2023 stieg der Mindeststundenlohn in Südkorea auf 7,12 Euro und lag damit sogar 32 Cent pro Stunde höher als in Japans Hauptstadt Tokio, wo in der Regel die höchsten Löhne gezahlt werden. Dies spiegelt die unterschiedliche wirtschaftliche Situation der beiden asiatischen Länder wider.
Trotz der besseren Wirtschaftslage werden Südkoreanerinnen in der Regel deutlich schlechter bezahlt als ihre männlichen Kollegen. Das geschlechtsspezifische Lohngefälle – oder auch Gender Pay Gap – in Südkorea ist das größte aller OECD-Länder.
Frankreich: Durchschnittlich 27.835 €

Nach Angaben der OECD sind die Reallöhne in Frankreich zwischen dem ersten Quartal 2022 und dem ersten Quartal 2023 um 1,8 Prozent gesunken. Da die Inflation im April 2024 auf 2,2 Prozent sank, geht es mit den Reallöhnen im Land jedoch wieder bergauf.
Nach Prognosen der französischen Zentralbank werden die Nominallöhne dieses Jahr jedoch nicht stark steigen. Experten erwarten, dass die Reallöhne „dank der moderaten Gesamtinflation recht dynamisch“ bleiben.
Österreich: Durchschnittlich 28.712 €

In Österreich gibt es keinen gesetzlichen Mindestlohn. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer werden jedoch durch sogenannte Kollektivverträge geschützt. Im Mai 2023 stieg der Nettomindestlohn auf 1.383 Euro pro Monat bei einer 35-Stunden-Woche. Allerdings ist auch Österreich nicht vor der Inflation gefeit, die im Dezember 2023 mit 5,6 Prozent auf hohem Niveau verharrte – ehe sie im April 2024 auf 3,4 Prozent sank.
Laut OECD sind die Reallöhne in Österreich zwischen dem 1. Quartal 2022 und dem 1. Quartal 2023 um 4,3 Prozent gesunken, was die Kaufkraft der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zusätzlich schmälert. In einem Land, in dem fast die Hälfte der Bevölkerung zur Miete wohnt, hat sich zudem eine Wohnungskrise entwickelt. Nach einer Reihe von Mieterhöhungen in den vergangenen zwei Jahren forderte die Opposition von der Regierung die sofortige Umsetzung einer Mietpreisbremse – diese greift ab 2024. Für die kommenden drei Jahre darf somit in bestimmten Wohnungen der Mietzins nur um maximal fünf Prozent jährlich steigen.
Finnland: Durchschnittlich 31.240 €

Die finnische Statistikbehörde berichtet, dass der Inflationsschub 2022 zum stärksten Reallohnrückgang seit über 60 Jahren geführt hat. Auch wenn die Löhne in diesem Jahr nicht mit der Inflation mithalten konnten, hat sich der Reallohnrückgang leicht erholt.
Ähnlich wie in den nordischen Nachbarländern ist der gewerkschaftliche Organisationsgrad in Finnland sehr hoch. Allerdings zeigen sich die jüngsten Tarifabschlüsse noch nicht in den Statistiken. Dies könnte die Zahlen zum Reallohnwachstum in den kommenden Monaten entscheidend beeinflussen.
Schweden: Durchschnittlich 31.514 €

In Schweden sind die Reallöhne zwischen dem ersten Quartal 2022 und dem ersten Quartal 2023 mit 8,4 Prozent deutlich stärker gesunken als beispielsweise in Frankreich. Schuld daran ist natürlich auch hier die hohe Inflation, obwohl diese im April 2024 bereits auf 2,4 Prozent gesunken ist.
Wie der Wirtschaftswissenschaftler Ola Olsson im April gegenüber dem Nachrichtensender „CNBC“ erklärte, hätten sich die schwedischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer praktisch mit sinkenden Reallöhnen abgefunden – wohl aus Angst vor der Lohn-Preis-Spirale, die das Land bereits in den 1970er-Jahren heimgesucht hatte.
Kanada: Durchschnittlich 31.782 €

Die kanadischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben im Jahr 2022 aufgrund der hohen Inflation einen Reallohnverlust von 3,4 Prozent hinnehmen müssen. Die Inflation konnte inzwischen von fast acht Prozent auf 3,1 Prozent Ende 2023 gesenkt werden. Ob und wann in Kanada die verlorene Kaufkraft zurückgewonnen werden kann, ist nach Ansicht einiger Ökonomen noch unklar.
Deutschland: Durchschnittlich 33.416 €

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind die Reallöhne in Deutschland 2022 um 4,1 Prozent gesunken. Zwar stiegen die Löhne im vergangenen Jahr nominal um 5,6 Prozent, doch aufgrund der anhaltend hohen Inflation gingen die Reallöhne weiter zurück, wenn auch nur um geringe 0,4 Prozent.
Die Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen nehmen in Deutschland weiter ab und die Bundesrepublik liegt bei der Lohngerechtigkeit mittlerweile weltweit auf Platz sechs. Mehr als 30 Jahre nach der Wiedervereinigung geht die Schere zwischen den Durchschnittsverdiensten in Ost- und Westdeutschland jedoch weiter auseinander.
Großbritannien: Durchschnittlich 33.736 €

Die bislang hartnäckig hohe Inflation im Vereinigten Königreich scheint wieder zurückzugehen. Gleichzeitig sind die Reallöhne in Großbritannien nach einer 18-monatigen Lohnkrise im Juni 2023 wieder gestiegen. Das berichtet die unabhängige Denkfabrik Resolution Foundation.
Nach einer aktuellen Analyse des Gewerkschaftsdachverbandes Trades Union Congress (TUC) liegen die Reallöhne in Großbritannien allerdings immer noch unter dem Niveau von 2008. Damit gehört der Inselstaat zu den Ausreißern unter den OECD-Ländern, in denen die Reallöhne in den vergangenen 15 Jahren um durchschnittlich 8,8 Prozent gestiegen sind.
Irland: Durchschnittlich 34.373 €

Die Entwicklung der Reallöhne in Irland zwischen 1990 und 2021 war phänomenal: Sie stiegen um unglaubliche 90 Prozent. Seit 2021 sind die Reallöhne jedoch aufgrund der hohen Inflation ins Stocken geraten und der typische irische Wochenlohn ist real um 4,2 Prozent gesunken.
Glücklicherweise ist die Inflation im April 2024 auf 2,9 Prozent gesunken und die Wirtschaft wächst weiterhin schneller als im Rest der Eurozone.
Neuseeland: Durchschnittlich 35.111 €

Auch in Neuseeland hinken die Löhne der Inflation hinterher. Nach Angaben des größten neuseeländischen Jobportals Trade Me Jobs erreichte der Durchschnittslohn im zweiten Quartal 2023 jedoch ein Rekordniveau.
Allerdings befindet sich das Land derzeit in einer technischen Rezession, und das Wachstum dürfte seinen Höhepunkt erreicht haben.
Norwegen: Durchschnittlich 37.926 €

Die norwegischen Durchschnittslöhne gehören zu den höchsten der Welt. Dennoch stagniert das Reallohnniveau laut dem norwegischen Statistikamt seit 2015.
Die schwache norwegische Krone verteuert Importe und treibt die Inflation an, die im April 2024 bei 3,64 Prozent lag. Das norwegische Statistikamt rechnet mit durchschnittlichen Lohnsteigerungen von fünf Prozent, die Inflation soll auf vier Prozent sinken.
Vereinigte Arabische Emirate: Durchschnittlich 38.521 €

Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) beschäftigen einen hohen Anteil ausländischer Fachkräfte. Ihre Arbeit wird zumeist mit hohen Gehältern honoriert, was jedoch über die Situation vieler einheimischer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hinwegtäuscht. Gering qualifizierte Arbeitskräfte – vor allem im Baugewerbe und in Haushalten – sind kaum oder gar nicht geschützt. Sie werden in der Regel ausgebeutet, da die Arbeitgeber die Arbeitsbedingungen meist ohne Regulierung selbst festlegen können.
Allerdings wird in den Vereinigten Arabischen Emiraten derzeit über die Einführung eines Mindestlohns sowie über Strafen für Arbeitgeber, die ihre Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht rechtzeitig bezahlen, nachgedacht.
Niederlande: Durchschnittlich 38.776 €

Laut der OECD-Daten sind die Reallöhne in den Niederlanden im ersten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahresquartal entgegen dem allgemeinen Trend um 0,4 Prozent gestiegen. Belgien war das einzige andere EU-Land, das in diesem Zeitraum einen Anstieg der Reallöhne verzeichnen konnte.
Neben Lohnsteigerungen, die über der Inflationsrate liegen, leisten die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dort auch mehr Arbeitsstunden – so steigen sowohl die Reallöhne als auch das verfügbare Einkommen.
Dänemark: Durchschnittlich 39.636 €

In Dänemark hingegen sind die Reallöhne laut OECD im Jahr 2022 um 4,4 Prozent gesunken. Nach einer Reihe von Tarifverträgen zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften im Frühjahr 2023 steigen sie wieder.
Wie in den anderen nordischen Ländern auf dieser Liste ist der gewerkschaftliche Organisationsgrad auch in Dänemark sehr hoch, was den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mehr Einfluss bei der Durchsetzung besserer Löhne gibt.
Australien: Durchschnittlich 41.530 €

Nach Angaben des australischen Statistikamtes sind die Reallöhne der australischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer 2022 um einen Rekordwert von 4,5 Prozent gesunken. Der durchschnittliche Nominallohnanstieg von 3,3 Prozent wurde vor allem im vierten Quartal durch die Inflation von 7,8 Prozent zunichtegemacht.
Während die Reallöhne weiter gesunken sind, ist die Inflation jedoch Ende 2023 auf 4,1 Prozent gefallen. Mittlerweile steht sie bei 3,6 Prozent. Australiens Geringverdiener erhielten im Jahr 2023 eine über der Inflation liegende Lohnerhöhung: Der Mindestlohn wurde um 8,6 Prozent angehoben.
Katar: Durchschnittlich 44.663 €

Das Durchschnittsgehalt in Katar ist hoch und steht in einem guten Verhältnis zu den Lebenshaltungskosten. Diese sind laut Numbeo niedriger als in Deutschland oder Großbritannien. Allerdings ist das Wohlstandsgefälle sehr groß und die Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter im Land werden extrem schlecht bezahlt.
Immerhin hat die katarische Regierung Arbeitsreformen auf den Weg gebracht, die die Situation der ausgebeuteten Arbeitskräfte verbessern sollen. Dazu gehören ein Mindestlohn und zusätzliche Rechte. Doch es bleibt noch viel zu tun.
USA: Durchschnittlich 50.225 €

Die Kluft zwischen Arm und Reich ist in den USA deutlich größer, und das hohe durchschnittliche Jahresnettogehalt täuscht über die enormen Einkommensunterschiede innerhalb der Arbeitnehmerschaft hinweg. Seit der Pandemie hat sich die Einkommensungleichheit in den Vereinigten Staaten jedoch verringert.
Auch beim realen Einkommenswachstum steht das Land besser da als die meisten anderen. Zwischen Dezember 2022 und Dezember 2023 sank es im Vergleich zum Vorjahresquartal nur um 0,8 Prozent, während die Inflation nachließ.
Singapur: Durchschnittlich 51.252 €

Die Lebenshaltungskosten sind in Singapur wesentlich höher als in den USA, was bedeutet, dass der Durchschnittslohn in dem wohlhabenden Stadtstaat nicht so weit reicht.
Die durchschnittlichen Reallöhne der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Singapur stiegen 2022 nur sehr geringfügig, wobei die Lohnerhöhungen die Inflation um 0,4 Prozent übertrafen. Allerdings gingen die realen Grundlöhne zum ersten Mal seit 2012 zurück, und zwar um einen Prozentpunkt. Das Gewinnwachstum blieb 2023 unverändert.
Bessere Zeiten könnten jedoch bevorstehen, da sich das Wirtschaftswachstum in Singapur laut der Finanzzeitung „The Business Times“ in der zweiten Hälfte 2024 erholen dürfte.
Luxemburg: Durchschnittlich 60.819 €

Das zweithöchste Durchschnittsgehalt der Welt wird in Luxemburg ausgezahlt. Die Lebenshaltungskosten im Großherzogtum sind außergewöhnlich hoch. Dafür profitieren die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von der fortschrittlichen Politik des Landes. So ist beispielsweise die Nutzung aller öffentlichen Verkehrsmittel seit 2020 kostenlos.
Eine kürzlich durchgeführte Umfrage ergab, dass fast zwei Drittel der Befragten mit den von ihrer Regierung eingeführten Maßnahmen zur Senkung der Lebenshaltungskosten zufrieden sind.
Schweiz: Durchschnittlich 74.419 €

Die Schweiz rühmt sich des weltweit höchsten Durchschnittslohns nach Steuern. Allerdings hat die reiche Eidgenossenschaft laut Numbeo nach den Bermudas auch die zweithöchsten Lebenshaltungskosten der Welt.
OECD-Daten zufolge sanken die Reallöhne der Schweizer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im ersten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 1,4 Prozent – der größte Rückgang seit 1942. Auch für das weltweite Lohnwachstum im Jahr 2023 standen die Prognosen schlecht, da die Inflation die Lohnerhöhungen aufzehrte.
Nach Angaben der Schweizer Gewerkschaft Unia sind die Löhne in mehreren Branchen wie dem Hotel- und Gaststättengewerbe, dem Friseurgewerbe und sogar im Karosseriebau stärker gestiegen als die Inflation. Die Gewerkschaft geht davon aus, dass die Löhne im Verlauf des Jahres wieder mit der Inflation Schritt halten werden.
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