Für diese heute verlassenen Großprojekte wurden Unsummen verprasst
Die größten Fehlinvestitionen aller Zeiten

Die folgenden Bauprojekte in aller Welt haben Milliarden verschlungen, doch richtig genutzt werden sie heute nicht mehr. Seien es WM-Stadien, Olympiaparks oder sogar ganze Städte, die Gebäude stehen nun zum Teil verlassen und verfallen da. Klicken Sie sich hier durch die größten Fehlinvestitionen der Welt ...
Hambantota Port, Sri Lanka, Kosten: € 930 Millionen
Der Hafen von Hambantota sollte Sri Lanka neue Handelsmöglichkeiten eröffnen, doch selbst mehr als zehn Jahre nach dem Bau, der eine Dollar-Milliarde (930 Mio. Euro) gekostet hat, tut sich nicht viel. Das Gebiet um Hambantota sollte bereits 2002 unter dem damaligen Premierminister Ranil Wickremesinghe erschlossen werden. Allerdings wurde die Idee wieder auf Eis gelegt, da das Projekt die Machbarkeitsstudien nicht bestand.
Hambantota Port, Sri Lanka, Kosten: € 930 Millionen

Hambantota Port, Sri Lanka, Kosten: € 930 Millionen
Kritiker werfen der chinesischen Regierung vor, den Kredit nur gewährt zu haben, um mehr Einfluss über das ohnehin hoch verschuldete Land zu bekommen. Im Dezember 2017 wurde der Hafen – zusammen mit 6.000 Hektar Land drumherum – für 99 Jahre an die Chinesen verpachtet. Obwohl dadurch die eine Milliarde US-Dollar an Schulden abbezahlt werden kann, steckt Sri Lanka weiter in finanziellen Schwierigkeiten. Andere chinesische Darlehen müssen ebenfalls getilgt werden.
Russki-Brücke, Wladiwostok, Russland, Kosten: € 1 Milliarde

Russki-Brücke, Wladiwostok, Russland, Kosten: € 1 Milliarde

Russki-Brücke, Wladiwostok, Russland, Kosten: € 1 Milliarde

Kritiker sehen in der Brücke eine reine Machtdemonstration der russischen Regierung. Insgesamt soll der Kreml rund 16,5 Milliarden Euro in die Vorbereitungen des Gipfeltreffens 2012 gesteckt haben. Doch der Nutzen scheint nicht lange angehalten zu haben. Russki sollte eigentlich zu einem Urlaubsort entwickelt werden, allerdings hat die Insel nicht gerade viel zu bieten.
Flughafen Ciudad Real, Spanien, Kosten: € 1,1 Milliarden

Flughafen Ciudad Real, Spanien, Kosten: € 1,1 Milliarden

Flughafen Ciudad Real, Spanien, Kosten: € 1,1 Milliarden

Mayawat-Statuen und -Parks, Uttar Pradesh, Indien, Kosten: € 1,2 Milliarden

Mayawat-Statuen und -Parks, Uttar Pradesh, Indien, Kosten: € 1,2 Milliarden

Mayawat-Statuen und -Parks, Uttar Pradesh, Indien, Kosten: € 1,2 Milliarden

Ryugyong-Hotel, Pjöngjang, Nordkorea, Kosten: € 1,2 Milliarden

Das Ryugyong-Hotel in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang ist die Investitionsruine schlechthin. Seit Baubeginn 1987 hat der 105-stöckige Wolkenkratzer in Dreiecksform zwei Prozent des gesamten BIP Nordkoreas verschlungen. In einem Land, in dem schätzungsweise 10,5 Millionen Menschen unterernährt sind, demonstriert das Bauwerk, wie verantwortungslos und verschwenderisch mit den Ressourcen des Landes umgegangen wird.
Ryugyong-Hotel, Pjöngjang, Nordkorea, Kosten: € 1,2 Milliarden

Ryugyong-Hotel, Pjöngjang, Nordkorea, Kosten: € 1,2 Milliarden

Im März 2019 wurde berichtet, dass es neue Pläne zur Fertigstellung des Gebäudes gebe. Auch wurden Entwürfe von zwei segelförmigen Wolkenkratzern in der Nachbarschaft im Staatsfernsehen ausgestrahlt, die an das Hotel Burj Al Arab in Dubai erinnern. Da die Fassade des Ryugyong-Hotel jedoch jahrelang der Witterung ausgesetzt war und dementsprechend in einem schlechten Zustand ist, dürfte das eine große Herausforderung werden. Hinzu kommt, dass die Fertigstellung des Baus schätzungsweise weitere 1,9 Milliarden Euro verschlingen dürfte.
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Olympiastadion, Montreal, Kanada, Kosten: € 1,3 Milliarden

Olympiastadion, Montreal, Kanada, Kosten: € 1,3 Milliarden

Olympiastadion, Montreal, Kanada, Kosten: € 1,3 Milliarden

Derzeit arbeitet eine deutsche Stadionbaufirma mit der Régie des Installations Olympiques (RIO) an neuen Plänen für das Dach. Dabei sollen die ursprünglichen Gebäudeentwürfe von Architekt Robert Taillibert berücksichtigt und das Budget von 174 Millionen Euro eingehalten werden. Das Dach soll 2024 ausgetauscht werden.
Flughafen Mirabel, Montreal, Kanada, Kosten: € 1,7 Milliarden

Eine weitere Bauruine in Montreal ist der Flughafen Mirabel, der 1975 als potenzieller Ersatz für den Flughafen Dorval eröffnet wurde. Die Kosten beliefen sich damals auf 500 Millionen kanadische Dollar, was einem heutigen Wert von 1,7 Milliarden Euro entspricht. Zwar war der Airport zum Zeitpunkt der Eröffnung der größte der Welt, doch traten sehr schnell große Probleme auf.
Flughafen Mirabel, Montreal, Kanada, Kosten: € 1,7 Milliarden

Flughafen Mirabel, Montreal, Kanada, Kosten: € 1,7 Milliarden

Das Terminalgebäude wurde inzwischen abgerissen, obwohl weiterhin Frachtflüge durchgeführt werden. Das verlassene Gelände wird gerne als Filmset genutzt. So wurde zum Beispiel der apokalyptische Zombie-Film „Warm Bodies“ (2013) hier gedreht.
WM-Stadien, Brasilien, Kosten: € 3,3 Milliarden

WM-Stadien, Brasilien, Kosten: € 3,3 Milliarden

WM-Stadien, Brasilien, Kosten: € 3,3 Milliarden

Hinzu kommt, dass die Wartung der verlassenen Stadien mit Steuergeldern bezahlt wird. Laut einem Bericht der brasilianischen Zeitung „O Globo“ wurden allein im Jahr 2018 rund 93 Millionen Euro an öffentlichen Geldern für die Instandhaltung der zwölf Stadien ausgegeben. In einem verzweifelten Versuch, das Maracanã-Stadion (im Bild) in Rio de Janeiro weiter zu nutzen, wurde es nun in einen Veranstaltungsort für Konzerte umfunktioniert. Ob das von Dauer ist, ist allerdings unklar.
Maginot-Linie, Frankreich, Kosten: € 3,4 Milliarden

Maginot-Linie, Frankreich, Kosten: € 3,4 Milliarden

Maginot-Linie, Frankreich, Kosten: € 3,4 Milliarden

Parlamentspalast, Bukarest, Rumänien, Kosten: € 3,6 Milliarden

Der Parlamentspalast in der rumänischen Hauptstadt Bukarest war das Lieblingsprojekt von Diktator Nicolae Ceaușescu. Das gigantische Gebäude erstreckt sich über eine Fläche von etwa 280.000 Quadratmetern und ist damit nach dem Pentagon das zweitgrößte Verwaltungsgebäude der Welt. Für das völlig unnötige Projekt, dessen Bau 1984 begann, wurden ganze Stadtteile abgerissen.
Parlamentspalast, Bukarest, Rumänien, Kosten: € 3,6 Milliarden

Parlamentspalast, Bukarest, Rumänien, Kosten: € 3,6 Milliarden
Das gigantische Gebäude verbirgt viel mehr als man denken mag. Darunter befindet sich ein Netz aus Geheimtunneln, die breit genug sind, dass Autos darin fahren können (so geschehen für die britische TV-Show „Top Gear“). Ceaușescu hatte die Tunnel im Falle einer Revolution als Fluchtweg zum Flughafen nutzen wollen.
Naypyidaw, Myanmar, Kosten: € 3,7 Milliarden

Naypyidaw, Myanmar, Kosten: € 3,7 Milliarden

Naypyidaw, Myanmar, Kosten: € 3,7 Milliarden

Die skurrile Stadt ist in verschiedene Zonen unterteilt: Wohnzonen, Hotelzonen, Ministeriumszonen und Einkaufszonen zum Beispiel. Trotz der enormen Kosten und der aufwändigen Planung von Naypyidaw ist die Stadt größtenteils ein Ort für die Regierung. Infrastruktur und Ressourcen werden viel zu wenig genutzt.
Olympiagelände, Athen, Griechenland, Kosten: € 10,6 Milliarden

Olympiagelände, Athen, Griechenland, Kosten: € 10,6 Milliarden

Olympiagelände, Athen, Griechenland, Kosten: € 10,6 Milliarden

Heute steht ein Großteil der Gebäude leer und das Gelände liegt brach, während Griechenland noch immer seine Schulden zurückzahlt. Der Staat hatte keinen wirklichen Plan dafür, was nach den Spielen mit der Anlage geschehen sollte, und so ist sie nun dem Verfall überlassen. Die Schwimmhalle wirkt heute ziemlich marode und ist mit Schutt und Graffiti übersät.
Olympiagelände, Peking, China, Kosten: € 44 Milliarden

Olympiagelände, Peking, China, Kosten: € 44 Milliarden

Trotz dieser gruseligen Szenen ist aber noch nicht alles verloren. Die beiden Hauptaustragungsorte der Spiele in Peking, das „Vogelnest“-Stadion und die Schwimmsporthalle, sind beliebte Touristenattraktionen, die bei den Olympischen und Paralympischen Winterspielen 2022 wiederbelebt werden sollen.
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Olympiagelände, Peking, China, Kosten: € 44 Milliarden

Doch die verlassenen und zum Großteil verfallenen Gebäude sorgen bei vielen Menschen für Unmut. Um Platz für die Spiele zu schaffen, wurden im Vorfeld schätzungsweise zwei Millionen Bewohner aus ihren Häusern vertrieben, viele von ihnen mit Gewalt. Die Tatsache, dass das Olympiagelände nur kurz genutzt und dann dem Verfall überlassen wurde, ist für die Vertriebenen nur schwer zu ertragen.
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