Künstliche Intelligenz und weitere Ideen, die die Erfinder später bereuten
Innovationen, die so nicht geplant waren

Vom Flugzeug über die Hundekreuzung aus Labrador und Pudel bis hin zur Atombombe: Die folgenden Erfindungen wurden von der Welt gefeiert, von ihren Schöpfern aber später bereut. Einige Ideen richteten unvorstellbaren Schaden an, andere haben sich zu etwas ganz anderem entwickelt als ursprünglich geplant.
Sehen Sie hier, warum sich einige Erfinder wünschen, dass es ihre heute weltbekannte Idee nie gegeben hätte ...
Das Flugzeug

Muttertag

Dynamit

Dynamit wurde vom schwedischen Wissenschaftler Alfred Nobel (im Bild) erfunden, der vor allem als Mann hinter dem berühmten Friedensnobelpreis bekannt ist. Nobel soll durch die Verwendung seiner Erfindung als Kriegswaffe so beunruhigt gewesen sein, dass er als Ausgleich den Friedenspreis ins Leben lief.
Er hatte offenbar gehofft, dass seine Erfindung nicht im Krieg eingesetzt werden würde und sagte einmal: „An dem Tag, an dem zwei Armeen sich in einer Sekunde gegenseitig auslöschen können, werden sich alle zivilisierten Nationen mit Entsetzen zurückziehen und ihre Truppen auflösen.“ Nobel starb jedoch vor dem Ersten Weltkrieg und war sich der tatsächlichen Zerstörung, die seine Erfindung später anrichtete, nicht bewusst.
Die Atombombe

Die Erfindung der Atombombe geht auf das amerikanische Manhattan-Projekt unter der Leitung von Physiker Robert Oppenheimer zurück, der oft als „Vater der Atombombe“ bezeichnet wird. Der Amerikaner deutsch-jüdischer Abstimmung (rechts im Bild mit Leslie Groves, militärischer Leiter des Manhattan-Projekts) war anfangs zwar erfreut darüber, die erste Atomwaffe der Welt entwickelt zu haben, doch bereute er dies später. Er forderte die Regierung auf, Atomwaffen zu verbieten und traf 1945 sogar US-Präsident Harry S. Truman. Das Treffen endete, als Oppenheimer sagte, er habe das Gefühl, „Blut an den Händen“ zu haben.
Die Atombombe

Ein weiterer Wissenschaftler, der seine Verstrickung in Atomwaffen bereute, war Albert Einstein. In Briefen an US-Präsident Franklin D. Roosevelt befürwortete das Physikgenie die Entwicklung der Atombombe und drängte die USA, in das Manhattan-Projekt zu investieren. Später sagte Einstein allerdings, dass er dies nicht getan hätte, wenn er gewusst hätte, dass Deutschland keine nukleare Bedrohung darstelle. Sein Handeln sah er als einen seiner größten Fehler an.
Kalaschnikow AK-47

Es ist nicht verwunderlich, dass Michail Kalaschnikow, der das automatische Sturmgewehr erfand, (im Bild rechts neben Eugene Stoner, einem amerikanischen Waffenentwickler) eine Last auf seinen Schultern spürte. Die „Automat Kalashnikova 1947“ oder „AK-47“, benannt nach ihrem Erfinder und dem Jahr ihrer Entwicklung, wurde für russische Streitkräfte entwickelt, die das Sturmgewehr ab 1949 einsetzten. Das Gewehr wurde später von den Staaten des Warschauer Pakts übernommen und kommt heute auf der ganzen Welt zum Einsatz; es ziert sogar die Flagge von Mosambik.
In Russland wurde Kalaschnikow als Held gefeiert. Er verteidigte seine Schöpfung Zeit seines Lebens, oft mit der Begründung, dass die Schuld an der Gewalt bei den Politikern liege. Einige Monate vor seinem Tod im Jahr 2013 schrieb er jedoch einen Brief an das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, in dem er den „seelischen Schmerz“, den er über die Erfindung der Waffe empfand und die Verantwortung für den Tod so vieler Menschen als „unerträglich“ bezeichnete.
Einkaufszentren

Der gebürtige Österreicher Victor Gruen gilt als der Erfinder amerikanischer Shopping Malls, riesiger Einkaufszentren, von denen die ersten bereits in den 1950er-Jahren entstanden. Der Architekt und Stadtplaner stellte sich einen Ort vor, an dem Einkaufen und Kultur miteinander verschmelzen, ähnlich wie in einem typisch europäischen Stadtzentrum. Später bemerkte Gruen jedoch, dass amerikanische Einkaufszentren die Städte tatsächlich „zerstörten“. Er bedauerte seine Rolle, die er bei der Erfindung spielte, zutiefst.
Bürozellen

Chopper-Fahrräder

Pfefferspray
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Pfefferspray wurde in den 1980er-Jahren von Wissenschaftlern für das FBI entwickelt, obwohl die Forscher nicht unbedingt verstanden, wie ihre Erfindung eingesetzt werden sollte. Kamran Loghman, einer der Entwickler, sagte einmal, er sei schockiert gewesen, als Pfefferspray während der Occupy-Bewegung gegen friedliche Demonstranten eingesetzt wurde. „Ich halte es für meine staatsbürgerliche Pflicht, der Öffentlichkeit zu erklären, dass Pfefferspray nicht zu dem Zweck entwickelt wurde“, sagte er. Hier im Bild ist ein Pfefferspray-Training der US Air Force zu sehen.
Das World Wide Web

Informatiker Tim Berners Lee, der als Vater des Internets gilt, bedauert ebenfalls, was aus seinem World Wide Web geworden ist. Seit Start des WWW 1989 hat das Internet unser Leben grundlegend verändert. Berners Lee, der nie direkt von seiner Erfindung profitiert hat, nimmt diese angesichts von Hackerskandalen, der Verbreitung falscher Nachrichten und anderem Missbrauch in Schutz. 2018 sagte er gegenüber dem Magazin „Vanity Fair“, er sei „am Boden zerstört“ und glaube, das Internet sei „gescheitert, anstatt der Menschheit zu dienen“. Berners Lee lehnt sich jedoch nicht zurück und arbeitet an einem neuen Projekt namens Solid, von dem er hofft, dass es die Art und Weise verändert, wie das Internet genutzt wird.
Labradoodle

Emojis

Kaffeekapseln

Schriftart Comic Sans

Pop-up-Fenster

Antivirus-Software McAfee
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John McAfee, der eines der bekanntesten Antivirenprogramme für Computer erfunden hat, gibt zu, dass er sein eigenes Produkt nicht verwendet. Der „Financial Times“ sagte der britisch-amerikanische Programmierer, dass er die Software von seinem Computer entfernt habe, weil sie „zu nervig“ sei.
Smartphone-Spiel Flappy Bird

2014 war Flappy Bird eine der beliebtesten Smartphone-Apps weltweit. Allerdings löste das Spiel auch eine Kontroverse über den angeblichen Einsatz von Bots zur Steigerung der Download-Zahlen aus. Die daraus resultierende Berichterstattung sowie Beschwerden von Nutzern, die beschrieben, wie das Spiel ihre Kinder ablenke oder eine Mutter dazu gebracht habe, nicht mit ihren Kindern zu sprechen, ließen Entwickler Dong Nguyen (im Bild) verzweifeln. Über Twitter verkündete er, dass er die App gelöscht habe, mit: „Ich kann das nicht mehr ertragen“.
Künstliche Intelligenz (KI)

Der britische Informatiker und Kognitionspsychologe Geoffrey Hinton (im Bild), der auch den Spitznamen „der Pate der KI“ trägt, hat mit seinen Forschungen den Grundstein für die Revolution der Künstlichen Intelligenz gelegt. Doch selbst Hinton ist besorgt über das rasante Tempo, mit dem KI voranschreitet. Und er befürchtet sogar, dass seine Schöpfung die Menschheit in nicht allzu ferner Zukunft bedrohen könnte.
In einem Interview mit der Zeitung „The Guardian“ warnte Hinton kürzlich, dass die Menschheit an einem „Scheideweg“ stehe und KI eine „akutere Gefahr für die Menschheit als der Klimawandel“ darstelle.
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