Seltene Einblicke in 23 Schlafzimmer von Prinzessinnen und Königen
In den privaten Gemächern von Lady Di, Napoleon und Co.
Ob vergoldete Baldachine, kunstvoll bemalte Decken oder ein Eisbärenfell vor dem Bett – die Schlafzimmer der Royals sind mit aufwendiger Handwerkskunst und opulenter Ausstattung nicht nur Ausdruck von Macht und Reichtum. Sie verraten zugleich viel über die Persönlichkeiten, die hier lebten.
Doch hinter verschlossenen Türen ging es nicht nur um Pracht und Dekor: Hier wurden Allianzen geschmiedet, Intrigen gesponnen und geheime Tränen geweint.
Von Napoleon bis Lady Di: Werfen Sie mit uns einen Blick in 23 königliche Schlafzimmer rund um den Globus und erfahren Sie, was sich in den Gemächern abgespielt hat …
Adaptiert von Alina Halbe
Edward I.: Tower of London, England
König Edward I., der wegen seiner außergewöhnlichen Größe auch „Longshanks“ (zu Deutsch: „Langschenkel“) genannt wurde, regierte England von 1272 bis 1307. Sein Schlafgemach im St. Thomas’s Tower sieht heute fast immer noch genauso aus wie im 13. Jahrhundert: Die Wände zieren bunte Malereien, die von mittelalterlichen Handschriften inspiriert sind. Das Bett direkt neben dem Kamin wirkt mit Baldachin und Vorhängen recht komfortabel.
Wie bei einem König üblich, war die Einrichtung auch praktisch gedacht – Möbel ließen sich zerlegen, damit der Hofstaat flexibel von Ort zu Ort ziehen konnte. Insgesamt verbrachte Edward I. während seiner 35-jährigen Herrschaft gerade einmal 53 Tage in diesem Turmzimmer.
Heinrich III. von Frankreich: Schloss Blois, Frankreich
König Heinrich III. regierte Frankreich von 1574 bis zu seinem Tod im Jahr 1589. Zuvor war er bereits als König von Polen gekrönt worden, ehe er in Frankreich inmitten der blutigen Religionskriege regierte.
Heinrich III. galt als großer Förderer der Künste. Seine Passion für alles Schöne spiegelt sich auch in seinem prunkvollen Schlafgemach wider: Hier hängen beinahe lebensgroße Porträts des Königs und selbst der Boden ist mit dem Buchstaben H geschmückt.
Dramatische Geschichte schrieb dieser Ort übrigens ebenfalls: Heinrich ließ seinen Rivalen, den Herzog von Guise, in den königlichen Gemächern von Blois töten – vielleicht sogar in diesem Raum.
Anna von Österreich: Schloss Fontainebleau, Frankreich
Anna von Österreich war alles andere als eine Nebenfigur in der französischen Geschichte: Ab November 1615 war sie Königin von Frankreich und Navarra und von 1643 bis 1651 Regentin für ihren Sohn Ludwig XIV., den berühmten Sonnenkönig. Die Erzherzogin meisterte Intrigen, Kriege und Aufstände – und sorgte so dafür, dass ihr Sohn später uneingeschränkt regieren konnte.
Nach dem Tod ihres Gatten Ludwig XIII., der sie aus einer unglücklichen Ehe befreite, bezog Anna die Gemächer der Königinmutter in Fontainebleau. Zuvor hatten bereits Maria und Caterina de’ Medici hier residiert.
Prächtige Wandteppiche, reich verzierte Decken und Porträts von Anna selbst sowie von ihrer Schwiegertochter Maria Theresia von Österreich verleihen dem Raum bis heute seine besondere Aura.
Michael I.: Terem-Palast, Russland
Zar Michael I. war der erste Herrscher aus dem Hause Romanow. 1613 wählte man ihn nach Jahren der Hungersnot, nach zahlreichen Aufständen und fremden Invasionen zum Zaren. Es war der Beginn einer Dynastie, die Russland mehr als drei Jahrhunderte lang prägen sollte.
Sein Schlafgemach liegt verborgen im vierten Stock des Terem-Palastes, der heute Teil des Großen Kremlpalastes in Moskau ist. Berühmt ist er vor allem für seine kunstvoll gewölbten Decken und die farbenfrohen Blumenmalereien.
Besichtigen lässt sich das Zimmer allerdings nicht: Der Terem-Palast gehört inzwischen zur offiziellen Residenz des russischen Präsidenten und ist für die Öffentlichkeit geschlossen.
Ludwig XIV.: Schloss Versailles, Frankreich
Ludwig XIV. stand 72 Jahre lang bis zu seinem Tod im Jahr 1715 an der Spitze Frankreichs. Mit seiner Regierungszeit prägte er eine ganze Epoche, die später als das „Grand Siècle“, das Große Jahrhundert, in die Geschichte einging. Weltberühmt wurde er als sogenannter Sonnenkönig: Die Sonne – sein Symbol – war Sinnbild seiner Stellung im Zentrum des Staates und seiner absolutistischen Macht.
Seine Autorität spiegelte sich auch in Kunst und Architektur wider – allen voran in seinem prunkvollen Schlafzimmer in Versailles. Hier glänzten Gold- und Silberbrokate, dazu Stuckarbeiten, die verschwenderisch mit Blattgold überzogen waren.
Das Schlafgemach war jedoch weit mehr als ein privater Rückzugsort, denn selbst die alltäglichsten Handlungen wurden bei Ludwig XIV. zur Bühne für Macht und Hierarchie. So zelebrierte er sogar sein eigenes Aufstehen und Zubettgehen und auch politische Gespräche mit hochrangigen Gästen fanden in diesem Raum statt.
Stanislaus II. August: Warschauer Königsschloss, Polen
Als letzter König von Polen musste Stanisław II. August, auch Stanislaus II. August, 1795 abdanken – kurz darauf verschwand sein Reich von der Landkarte und wurde unter den Nachbarn aufgeteilt.
Seine Herrschaft war von Krisen überschattet, doch in seinen Gemächern zeigte sich eine andere Seite: Hier sieht man den Glanz der Aufklärung in feinster klassizistischer Pracht. Die Räume sind mit kostbaren Möbeln und einer erlesenen Gemäldesammlung – darunter auch Werke von Bernardo Bellotto, dem Neffen Canalettos – ausgestattet.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Schloss aus dem 16. Jahrhundert 1944 von den Nationalsozialisten zerstört. Nach dem Krieg hat man es detailgetreu wiederaufgebaut und mit geretteten und restaurierten Antiquitäten ausgestattet.
Marie-Antoinette: Schloss Versailles, Frankreich
Marie-Antoinette war gerade einmal 14 Jahre alt, als sie 1770 den späteren Ludwig XVI. heiratete. Vier Jahre darauf wurde sie zur Königin von Frankreich gekrönt.
In diesem königlichen Schlafzimmer brachte sie ihre Kinder zur Welt – nicht etwa im Verborgenen, sondern vor den Augen zahlreicher Hofdamen und Würdenträger. Schon ihre Vorgängerinnen Maria Theresia und Maria Leszczyńska hatten diese Tradition erfüllt. Marie-Antoinette aber setzte im Zimmer ihren eigenen Akzent: Sie ließ die alten Möbel austauschen und verwandelte den Raum in ein Paradebeispiel ihrer verschwenderischen Eleganz.
Während draußen die Revolution grollte, wurde sie immer stärker zur Projektionsfigur für den Überfluss des Hofes – ein Image, das ihr am Ende zum Verhängnis wurde. 1793 endete ihr Leben unter der Guillotine.
Napoleon I.: Schloss Fontainebleau, Frankreich
Aus der Ersten Französischen Republik wurde nach nur zwölf Jahren ein Kaiserreich, denn 1804 krönte sich Napoleon Bonaparte selbst zum ersten Kaiser der Franzosen. Sein Schlafzimmer im Schloss Fontainebleau entstand an ungewöhnlicher Stelle – in den früheren Waschräumen Ludwigs XVI.
Der Raum ist ein Musterbeispiel für den Stil des Ersten Kaiserreichs: Vergoldete Säulen am Bett, tiefgrüne Stoffbespannungen und Darstellungen römischer Gottheiten, ergänzt durch Dekoelemente aus dem alten Ägypten. Alles sollte an die Macht vergangener Imperien erinnern und Napoleons Rolle damit natürlich noch unterstreichen.
Doch auch tragische Szenen spielten sich hier ab: 1814, nach seiner Abdankung, versuchte Napoleon sich in diesem Zimmer das Leben zu nehmen – vergeblich.
Joséphine de Beauharnais: Schloss Fontainebleau, Frankreich
Nur knapp entging Joséphine de Beauharnais während der Französischen Revolution der Guillotine – und stieg wenig später an die Spitze der Gesellschaft auf. Durch ihre Heirat mit Napoleon Bonaparte wurde sie die erste Kaiserin Frankreichs.
Ihre Ehe mit Napoleon hielt zwar nur sechs Jahre, doch ihr Einfluss auf die kaiserlichen Residenzen ist bis heute spürbar. Das Bett, geschmückt mit zarten Putten, gehörte einst Marie-Antoinette, doch die kostbaren Seidenstoffe an den Wänden ließ Joséphine anbringen.
Auch die übrige Ausstattung zeugt von ihrer Handschrift: Blumenornamente und Darstellungen junger Tiere standen symbolisch für Fruchtbarkeit. Die Ehe blieb allerdings kinderlos und 1810 ließ sich der Kaiser, der auf einen Thronfolger gehofft hatte, deshalb scheiden.
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Joséphine de Beauharnais: Schloss Malmaison, Frankreich
1799 erwarb Joséphine das Château de Malmaison vor den Toren von Paris. Das elegante Landschloss diente dem Paar als privater Rückzugsort – und zeitweise sogar als Regierungssitz des Kaisers.
Ihr Schlafzimmer zeigt sich in tiefroten und goldenen Stoffen und greift in seiner Gestaltung die Antike auf: Statuen, Säulen und Fresken im Stil von Pompeji ziehen sich durch das gesamte Haus.
Das Gemach gilt als Musterbeispiel des frühen Empire-Stils, jenes prunkvollen, von der Antike inspirierten Einrichtungsstils der Zeit Napoleons. Zugleich verrät er Joséphines Leidenschaft für Botanik: Nach der Trennung von Napoleon ließ sie die Gärten mit seltenen, exotischen Pflanzen füllen und machte Malmaison zu einem Ort für botanische Kostbarkeiten.
Marie-Louise von Österreich: Schloss Compiègne, Frankreich
Im Jahr 1810, nur wenige Monate nach der Auflösung seiner Ehe mit Joséphine, nahm Napoleon Marie-Louise von Österreich zur Frau. Sie wurde seine zweite Gemahlin – und sollte zugleich den dringend ersehnten Thronfolger gebären. 1811 erblickte Napoleon Franz Joseph Karl als einziger legitimer männlicher Nachkomme Napoleons das Licht der Welt.
Marie-Louises Schlafzimmer im Schloss Compiègne war ursprünglich von Joséphine gestaltet worden und ist bis heute fast unverändert erhalten. Wie schon in Fontainebleau stand auch hier das Thema Fruchtbarkeit im Mittelpunkt: Goldene Putten und ein mit Füllhörnern verziertes Bettgestell unterstreichen die Symbolik.
Nach Napoleons Abdankung entschied sich Marie-Louise, ihm nicht ins Exil zu folgen. Stattdessen erhielt sie den Titel der Herzogin von Parma und heiratete nach Napoleons Tod noch zweimal.
Takht Singh: Mehrangarh-Festung, Indien
Ein Zimmer wie ein farbenfroher Traum: buntes Glas, aufwendige Muster und eine Atmosphäre, die einen sofort gefangen nimmt. Dieses Schlafzimmer ist einer der außergewöhnlichsten Orte in der Mehrangarh-Festung von Jodhpur.
Maharadscha Takht Singh, der von 1843 bis 1873 über Jodhpur herrschte, war der letzte Regent, der in dieser beeindruckenden Festung lebte. Sein Schlafgemach verbindet traditionelle Rajput-Kunst mit Einflüssen des viktorianischen Stils.
An Wänden und Decken finden sich detailreiche Malereien, die sowohl religiöse Szenen als auch Jagddarstellungen zeigen.
Elisabeth von Österreich-Ungarn: Hermesvilla, Österreich
Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn ist uns allen natürlich besser bekannt als Sissi. Sie galt Mitte des 19. Jahrhunderts als die schönste Prinzessin Europas. 1854 heiratete sie ihren Cousin, Kaiser Franz Joseph, der für seine freiheitsliebende Gemahlin die Hermesvilla im Wiener Tiergarten als ein „Schloss der Träume“ errichten ließ. Sissis Schlafzimmer schmückten vergoldete Fresken von Gustav Klimt und Franz Matsch, im Mittelpunkt stand ein prunkvolles Bett, das einst Kaiserin Maria Theresia gehört hatte.
1898 wurde Elisabeth in Genf ermordet – ein tragisches Ende für eine Frau, die schon zu Lebzeiten zur Legende wurde. Bis heute fasziniert ihr Schicksal: Die legendären Sissi-Filme aus den 50er-Jahren mit Romy Schneider sind ein fester Bestandteil des Weihnachtsfernsehprogramms. In der jüngeren Zeit haben das Historiendrama „Corsage“ und der Netflix-Serie „Die Kaiserin“ ihr Leben zeitgemäß erzählt.
Victoria: Grand Trianon, Frankreich
Königin Victoria, eine der bekanntesten Monarchinnen der Geschichte, prägte eine Epoche tiefgreifender industrieller und kultureller Veränderungen in Großbritannien.
1855 reiste sie nach Paris, um das Verhältnis zu Napoleon III. zu festigen – nach fast fünf Jahrzehnten angespannter Beziehungen zwischen England und Frankreich. Ihr Besuch wurde mit einem spektakulären Ball im Schloss Versailles gefeiert: 1.200 Gäste, vier Orchester und ein Feuerwerk sorgten für glanzvolle Inszenierung.
Zwar logierte Victoria im nahegelegenen Schloss Saint-Cloud, doch im Grand Trianon, dem Lustschloss im Park des Schloss Versailles, richtete man ihr eigens ein Zimmer her – ausgestattet mit Möbeln, die einst Kaiserin Joséphine gehörten.
Carlota von Belgien: Schloss Chapultepec, Mexiko
Carlota von Belgien wurde 1864 zur Kaiserin von Mexiko, als ihr Mann Maximilian von Napoleon III. auf den Thron gehoben wurde.
Ihr Schlafzimmer im Schloss Chapultepec in Mexiko-Stadt war europäisch eingerichtet, doch Carlota selbst schätzte die einheimische Kunst und Kultur sehr. Das änderte jedoch nichts daran, dass die Bevölkerung das Kaiserpaar ablehnte. Maximilian wurde schließlich hingerichtet – obwohl Carlota auf der Suche nach Unterstützung zuvor durch Europa gereist war.
Der Schock stürzte sie in eine schwere seelische Krise. Den Rest ihres langen Lebens verbrachte sie zurückgezogen in belgischen und italienischen Schlössern.
Ludwig II. von Bayern: Schloss Linderhof, Deutschland
Der exzentrische König Ludwig II. regierte Bayern ab 1864 – und zog es vor, sich Opern, Theater und spektakulären Bauprojekten zu widmen, anstatt Politik zu machen.
Sein Schlafgemach im Schloss Linderhof verrät seine Verehrung für den französischen König Ludwig XIV.: Ein monumentales Himmelbett steht unter einem Deckenfresko, das den Sonnenkönig wie eine Gottheit erscheinen lässt. Goldene Verzierungen schmücken sowohl das Bett als auch die Wandverkleidungen – kein Wunder, dass dieser Raum als der kostspieligste des Schlosses gilt.
Doch Ludwigs Sinn für Pracht endete hier noch nicht. Auch im Schloss Herrenchiemsee ließ er ein Schlafzimmer gestalten, das an verschwenderischem Glanz und Gold kaum zu übertreffen war. Und dann wäre da ja noch sein größtes Projekt …
Ludwig II. von Bayern: Schloss Neuschwanstein, Deutschland
Als „Märchenkönig“ ging Ludwig II. in die Geschichte ein – nicht zuletzt wegen seiner märchenhaften Bauten wie Schloss Neuschwanstein, das später sogar Walt Disney zum Dornröschenschloss inspirierte.
Das majestätisch in den bayerischen Alpen gelegene Neuschwanstein blieb allerdings unvollendet, da Ludwig 1886 unter bis heute ungeklärten Umständen starb. Sein prachtvolles Schlafzimmer konnte er jedoch noch nutzen: Die Wände schmücken Szenen aus Richard Wagners Oper „Tristan und Isolde“.
Auch die übrigen Details sind eine Hommage an Wagner: Ein silberner Schwanenbrunnen spendete Quellwasser und spielte auf die Schwanenrittersage und die Oper „Lohengrin“ an, die Schloss Neuschwanstein seinen Namen gaben. Der kunstvoll geschnitzte Holzbaldachin des Bettes soll sechs Handwerker vier Jahre lang beschäftigt haben.
Victoria: Schloss Balmoral, Schottland
Königin Victoria und ihr geliebter Ehemann Prinz Albert kauften 1852 das heute berühmte Balmoral Castle und ließen dort als Ersatz für das bereits bestehende Schlösschen aus dem 14. Jahrhundert einen großen Neubau im neugotischen Stil errichten – ihr „Paradies in den Highlands“, wie sie es nannten.
Als Albert 1861 im Alter von nur 42 Jahren starb, fiel Victoria in tiefe Trauer und trug bis an ihr Lebensende Schwarz.
Das Foto stammt aus den ersten Jahren ihrer Witwenschaft. An den Wänden hängen Bilder ihrer neun Kinder, doch über ihrem Bett prangt das Porträt Alberts – so konnte die Königin auch nach seinem Tod stets an seiner Seite schlafen.
Maria Pia von Savoyen: Schloss Ajuda, Portugal
Maria Pia von Savoyen wurde 1847 in Turin als italienische Prinzessin geboren. 1862 heiratete sie König Luís I. von Portugal und wurde so zur Königin. Sie galt als warmherzig und engagierte sich für Krankenhäuser und Waisenhäuser – zugleich war sie für ihren Hang zum Luxus berühmt. Legendär ist ihr Ausspruch vor dem Parlament: „Wenn ihr eine Königin wollt, müsst ihr auch für sie bezahlen.“
Ihr Schlafzimmer im Schloss Ajuda in Lissabon spiegelte diesen Sinn für Opulenz wider: Die Wände sind mit blauem Seidenstoff bespannt, Silberornamente dienten als Dekoration und ein Eisbärenfell – damals ein Statussymbol und heute hochumstritten – dürfte die Blicke der Palastbesucherinnen und -besucher magisch angezogen haben.
Kapiʻolani: ʻIolani-Palast, USA
Kapiʻolani war die vorletzte Königin von Hawaiʻi und prägte ihr Land rund 20 Jahre lang bis zum Tod ihres Mannes, König Kalākaua, im Jahr 1891. Sie setzte sich besonders für Frauen ein und machte sich als großzügige Wohltäterin einen Namen.
Als erste Königin überhaupt wurde sie 1887 im Weißen Haus von US-Präsident Grover Cleveland empfangen. Im selben Jahr reiste sie nach England, wo sie Hawaiʻi beim Goldenen Thronjubiläum von Königin Victoria vertrat.
Ihr Schlafzimmer spiegelte den Geschmack der viktorianischen Epoche wider: schwere Mahagonimöbel, dazu purpurrote Vorhänge und opulente Polsterstoffe, die eine königliche Atmosphäre schufen.
Victoria Eugénie von Battenberg: Palacio Real, Spanien
Victoria Eugénie von Battenberg, eine Enkelin von Königin Victoria, wurde 1906 Königin von Spanien, als sie König Alfons XIII. heiratete. Doch der Start in ihr neues Leben verlief dramatisch: Auf dem Weg von der Kirche entging das frischvermählte Paar nur knapp einem Attentat, bei dem 24 Menschen ums Leben kamen.
Der Königspalast in Madrid ist bis heute ein prachtvoller Schauplatz für Rokoko- und neoklassizistische Elemente, edle Seidenstoffe und funkelnde Kronleuchter. All das ist in Victoria Eugénies elegant-femininen Schlafzimmer zu sehen, das ganz in blassem Rosé gehalten ist.
Da sie von der spanischen Königsfamilie letztlich nie wirklich akzeptiert wurde, blieb „Ena“, wie man sie nannte, eine Außenseiterin. 2025 fand ihre Geschichte allerdings durch eine spanische TV-Serie neue Beachtung.
Mohammad Reza Pahlavi: Grüner Palast, Iran
Mohammad Reza Pahlavi, der letzte Schah Irans, regierte von 1941 bis 1979. Seine Bemühungen, das Land nach westlichem Vorbild zu modernisieren, schürten Spannungen – und führten schließlich zu seiner Absetzung während der Islamischen Revolution im Jahr 1979.
Trotz seiner Zukunftsorientiertheit hatte der Schah eine Vorliebe für die klassischen Ausdrucksformen von Macht und Reichtum. Besonders deutlich zeigt sich das im Grünen Palast in Teheran, der ein Teil der Saadabad-Palastanlage ist: Sein Schlafzimmer schimmert vom Boden bis zur Decke im Glanz kunstvoller Spiegelarbeiten.
Dazu kommen handgeknüpfte Teppiche, elegante Stuckverzierungen und antike Möbel – ein Raum, der den Geschmack des letzten Schahs von Iran eindrucksvoll widerspiegelt.
Prinzessin Diana: Althorp House, England
1981 heiratete Lady Diana Spencer den damaligen Prinzen – heute König – Charles und wurde schon bald als „Königin der Herzen“ weltberühmt. Ihre Ausstrahlung, ihr Stil und ihr soziales Engagement ließen sie zur beliebtesten Frau des Königshauses werden.
Auch nach der Hochzeit zog es die Prinzessin immer wieder in ihr Elternhaus zurück. Im Althorp House in der englischen Grafschaft Northamptonshire standen 90 Zimmer zur Auswahl und im Bild ist der Lieblingsraum der Mutter von Prinz William und Prinz Harry zu sehen. Gut vorstellbar, dass dieses sogenannte King-William-Schlafzimmer, das in sanften Gelb- und Blautönen gehalten ist, inmitten der Turbulenzen ihrer Ehe und der späteren Scheidung als stiller Rückzugsort diente.
Seinen Namen verdankt der Raum übrigens König Wilhelm III. von England, der hier im Jahr 1695 logiert haben soll.
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