Ranking: Diese Länder haben die beste Work-Life-Balance der Welt
Wie schneidet Deutschland bei Gleichgewicht aus Arbeit und Privatleben ab?

Arbeiten statt entspannen, Überstunden statt Freizeit: Wie gut Beruf und Privatleben unter einen Hut zu bringen sind, hängt auch davon ab, wo man lebt. Während einige Länder für ihre stressige Arbeitskultur berüchtigt sind, stellen andere das Wohlbefinden in den Vordergrund – mit flexiblen Arbeitsbedingungen, viel Urlaub und anderen arbeitnehmerfreundlichen Maßnahmen.
Lesen Sie hier, wie 30 ausgewählte Länder laut dem aktuellen „Better Life Index“ der OECD bewertet werden, der für jedes OECD-Land einen Wert zwischen null und zehn für die Work-Life-Balance vergibt. Wie schneidet Deutschland im internationalen Vergleich ab?
Adaptiert von Barbara Geier
Mexiko – Work-Life-Balance-Wert: 0,4

Offiziellen Statistiken zufolge arbeiten 27 Prozent der Beschäftigten in Mexiko 50 Stunden oder mehr pro Woche. Das ist der höchste Wert unter den OECD-Ländern. 40 Prozent haben zudem eine Sechs-Tage-Woche. Die durchschnittliche Zeit, die für Freizeit und Privates – einschließlich Essen und Schlafen – bleibt, ist mit nur 13,5 Stunden pro Tag die zweitniedrigste in der OECD. Der Durchschnitt liegt hier bei 15 Stunden.
Laut dem Weltwirtschaftsforum wird die in Mexiko geltende Höchstarbeitszeit von 48 Stunden pro Woche aufgrund der Angst vor Arbeitslosigkeit in Verbindung mit einem wenig schlagkräftigen Arbeitsrecht nur selten eingehalten. Erschwerend kommt hinzu, dass mexikanische Arbeitnehmerinnen und -nehmer nicht nur die geringste Anzahl von Urlaubstagen in Lateinamerika haben, sondern mit nur acht auch die zweitwenigsten Feiertage weltweit.
Kolumbien – Work-Life-Balance-Wert: 0,6

Mit 0,6 wird die Work-Life-Balance in Kolumbien nicht viel besser bewertet. 24 Prozent der Beschäftigten haben sehr lange Arbeitszeiten und es gibt nur zwei andere OECD-Länder, in denen der Anteil in dieser Kategorie von 50 Stunden oder mehr pro Woche noch höher ist. Mit nur 13,3 Stunden pro Tag für Freizeit und Privates haben die Menschen in Kolumbien zudem am wenigsten Zeit für sich selbst neben der Arbeit.
Auf der Plusseite steht, dass Kolumbien mit 18 bezahlten Feiertagen die meisten aller Länder in unserer Auflistung hat. Die meisten Feiertage weltweit – 39 – hat übrigens Nepal. Zudem soll in Kolumbien bis 2026 eine gesetzliche Höchstwochenarbeitszeit von 42 Stunden in Kraft treten und die traditionelle 48-Stunden-Woche über fünf oder sechs Tage ablösen.
Türkei – Work-Life-Balance-Wert: 2,5

Obwohl die offizielle Wochenarbeitszeit in der Türkei für die meisten bei maximal 45 Stunden liegt, arbeitet ein Viertel der Angestellten 50 Stunden oder mehr pro Woche. Das ist der zweithöchste Anteil in diesem Segment nach Mexiko. Der OECD-Durchschnitt liegt bei nur zehn Prozent.
Türkische Arbeitnehmerinnen und -nehmer profitieren von 14 Feiertagen im Jahr und es soll Pläne geben, die Wochenarbeitszeit für alle auf 35 bis 40 Stunden zu reduzieren. Dennoch sind die Menschen in der Türkei laut dem jüngsten „World Happiness Report“ die unzufriedensten aller Länder in unserer Aufstellung. Die beschriebene Arbeitskultur mit langen Arbeitszeiten trägt sicher ihren Teil dazu bei.
Japan – Work-Life-Balance-Wert: 3,4

Lange Arbeitstage und wenig Freizeit sind in der japanischen Arbeitswelt gang und gäbe. Präsentismus, das heißt auch bei Krankheit am Arbeitsplatz auftauchen, und unermüdlicher Einsatz für das Unternehmen werden belohnt. Unbezahlte Überstunden gehören in der Regel dazu und laut einer Studie eines japanischen Personaldienstleisters nehmen nur zwei von zehn Angestellten bezahlten Jahresurlaub.
Diese Kultur kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Karoshi, wörtlich „Tod durch Überarbeitung“, ist in Japan ein anerkanntes Problem. Das Land versucht, gegen dieses – im wahrsten Sinne des Wortes – krankhafte Arbeiten anzugehen, unter anderem mit dem Vorschlag einer Vier-Tage-Woche. Kenner des Landes merken allerdings an, dass viel und lange zu arbeiten in der japanischen Kultur tief verwurzelt ist.
Südafrika – Work-Life-Balance-Wert: 3,6

Im Vergleich zum OECD-Durchschnitt von zehn Prozent arbeitet in Südafrika ein viel größerer Anteil der Bevölkerung 50 Stunden oder mehr pro Woche. Zudem haben die Menschen weniger Freizeit.
Laut dem „World Happiness Report“ ist Südafrika mit einem Mindestlohn von umgerechnet nur 1,43 Euro pro Stunde das zweitunzufriedenste Land in unserer Aufstellung. Allerdings steht der Übergang zu einer kürzeren Arbeitswoche an. Ein groß angelegter Vier-Tage-Woche-Versuch wurde bereits durchgeführt. Dies sollte in Zukunft die Arbeitszeiten verkürzen und das Wohlbefinden – hoffentlich – erhöhen.
Südkorea – Work-Life-Balance-Wert: 3,8

In Südkorea ist es schwierig, Beruf und Privatleben zu vereinbaren: Laut dem Nachrichtensender „NBC News“ sind Überstunden an der Tagesordnung. Von den Mitarbeitenden wird erwartet, dass sie nach der Arbeit mit in Restaurants oder Bars gehen, und die Angestellten fühlen sich verpflichtet, solange im Büro zu bleiben, bis die Vorgesetzten gehen.
Der Widerstand gegen diese Arbeitskultur wächst, vor allem unter jüngeren Menschen. Die Regierung scheint allerdings eher noch einen drauf setzen zu wollen, denn 2023 versuchte sie, die Wochenarbeitszeit von 52 auf 69 Stunden zu erhöhen. Laut der britischen Zeitung „The Guardian“ machte sie erst nach Protesten seitens der Generation Z, der Millennials und der Gewerkschaften einen Rückzieher.
Australien – Work-Life-Balance-Wert: 4,4

Mit einem gesetzlich vorgeschriebenen Mindestjahresurlaub von 20 Tagen steht Australien an sich ziemlich gut da. 13 Prozent der Belegschaft des Landes arbeitet allerdings sehr lange, was über dem OECD-Durchschnitt von zehn Prozent liegt. Freie Stunden pro Tag haben die Menschen in Australien weniger als der OECD-Durchschnitt.
In einem Gespräch mit dem Nachrichtenkanal „ABC News“ erläuterte eine Wirtschaftswissenschaftlerin des Centre for Future Work am Thinktank Australia Institute, dass Australierinnen und Australier sowohl mehr bezahlte Überstunden als auch mehr unbezahlte Überstunden pro Woche leisten als Menschen in den USA, Großbritannien und Kanada.
Chile – Work-Life-Balance-Wert: 4,8

Überlange Arbeitszeiten sind in Chile weniger ein Problem: Laut der OECD-Angaben arbeiten acht Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer 50 Stunden oder mehr pro Woche und damit weniger als der OECD-Durchschnitt. Kurz sind die Arbeitstage allerdings dennoch nicht und die typische Zeit, die für Freizeit und Privates bleibt, liegt unter dem durchschnittlichen OECD-Wert.
Auch der Mindesturlaubsanspruch könnte besser sein. Nach einem Jahr Beschäftigung hat man Anspruch auf 15 Tage Jahresurlaub. Mit zunehmender Beschäftigungsdauer steigt diese Zahl allerdings.
Neuseeland – Work-Life-Balance-Wert: 4,9

Wie beim Nachbarn Australien sind auch in Neuseeland 20 bezahlte Urlaubstage pro Jahr gesetzlich verankert. Im Allgemeinen ist die Work-Life-Balance in Neuseeland besser, auch wenn mit 14 Prozent etwas mehr Menschen sehr lange Arbeitszeiten haben als in Australien, wo es 13 Prozent in dieser Kategorie sind.
Anders als die OECD sieht der weltweit tätige Personaldienstleister Remote Neuseeland als Nummer eins in der Welt, wenn es um die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben geht. Das Unternehmen hat die 60 größten Länder der Welt nach deren BIP analysiert und Neuseeland mit 80,76 von 100 Punkten bewertet. Die hohe Platzierung liegt teilweise an dem großzügigen Jahresurlaubsanspruch von 32 Tagen.
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USA – Work-Life-Balance-Wert: 5,2

Die angestellt arbeitende Bevölkerung hat in Amerika weniger Rechte als in Europa und anderen fortgeschrittenen Volkswirtschaften: Weder Bezahlung bei Krankheit und Mutterschafts- oder Vaterschaftsurlaub noch bezahlter Urlaub sind gesetzlich vorgeschrieben. In den meisten US-Unternehmen bekommen die Angestellten zwar bezahlten Urlaub, davon aber nur durchschnittlich zehn Tage im Jahr.
Angesichts all dessen ist es fast erstaunlich, dass der OECD-Wert für die Work-Life-Balance in den USA nicht viel schlechter ist.
Großbritannien – Work-Life-Balance-Wert: 5,6

Großbritannien hat in Europa laut OECD die schlechteste Work-Life-Balance. Das Land liegt beim Anteil der Arbeitnehmerinnen und -nehmer, die sehr lange arbeiten, über dem OECD-Durchschnitt und bei den typischen Freizeitstunden pro Tag darunter.
Während der Anspruch auf bezahlten Jahresurlaub von 20 Tagen und Leistungen wie Mutterschaftsurlaub im weltweiten Vergleich großzügig sind, gibt es in England und Wales nur acht bezahlte Feiertage pro Jahr, die zweitniedrigste Zahl weltweit. In Schottland sind es neun.
Österreich – Work-Life-Balance-Wert: 6,0

In Österreich gibt es relativ wenige Menschen, die extrem lange arbeiten: Nur fünf Prozent der Beschäftigten leisten eine Wochenarbeitszeit von 50 Stunden oder mehr. Einige österreichische Unternehmen bieten ihren Angestellten inzwischen die Möglichkeit einer Vier-Tage-Woche.
Die Zeit pro Tag, die in Österreich typischerweise für Freizeit und Privates genutzt werden kann, liegt knapp unter dem OECD-Durchschnitt.
Brasilien – Work-Life-Balance-Wert: 6,2

Die Standardarbeitszeit in Brasilien beträgt 44 Stunden pro Woche, davon acht Stunden pro Tag von Montag bis Freitag und vier Stunden am Samstag. Das ist im weltweiten Vergleich sehr hoch, auch wenn laut OECD nur sechs Prozent der Arbeitnehmerinnen und -nehmer extrem lange Arbeitszeiten haben.
Der Jahresurlaub beträgt 30 Tage, sobald man ein Jahr bei seinem Unternehmen war. Brasilien ist auch eines der Länder, die mit der Vier-Tage-Woche experimentieren, sodass die Arbeitszeit in Zukunft sinken könnte.
Irland – Work-Life-Balance-Wert: 6,2

Nur fünf Prozent der irischen Arbeitnehmerinnen und -nehmer arbeiten 50 Stunden oder mehr pro Woche. Lange Arbeitstage sind in Irland aber relativ üblich und die Zeit, die typischerweise pro Tag für Freizeit und Privates bleibt, ist geringer als im OECD-Durchschnitt.
Der Anspruch auf bezahlten Jahresurlaub von mindestens 20 Tagen ist im internationalen Vergleich gut. Daneben gibt es nur zehn Feiertage, was eher wenig ist.
Kanada – Work-Life-Balance-Wert: 6,5

Kanada hat eine bessere Work-Life-Balance als der südliche Nachbar USA. Nur drei Prozent der Kanadier haben Wochenarbeitszeiten von 50 Stunden oder mehr, verglichen mit zehn Prozent der US-Amerikaner. Die arbeitsrechtliche Gesetzgebung ist in Kanada um einiges besser, sodass kanadische Belegschaften besser geschützt sind als ihre amerikanischen Kollegen. Es gibt einen gesetzlich vorgeschriebenen Anspruch auf Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Mutterschaftsgeld und andere Leistungen, die eine bessere Work-Life-Balance einzahlen.
Arbeitnehmerinnen und -nehmer haben zudem Anspruch auf mindestens 15 Urlaubstage pro Jahr. Das ist im Vergleich zu vielen Industrieländern zwar eher durchschnittlich, übertrifft das in den USA geltende gesetzliche Minimum von null Tagen aber bei weitem.
Polen – Work-Life-Balance-Wert: 6,5

Polen bekommt von der OECD denselben Work-Life-Balance-Wert wie Kanada. Mit 20 Tagen bezahltem Jahresurlaub übertrifft das osteuropäische Land Kanadas 15 Tage. Außerdem gibt es in Polen 13 gesetzliche Feiertage, während es in einigen kanadischen Provinzen nur zehn sind. Dafür ist der Anteil der Arbeitnehmerinnen und -nehmer, die 50 oder mehr Stunden pro Woche arbeiten, in Polen geringfügig höher.
Portugal – Work-Life-Balance-Wert: 6,7

Portugals Work-Life-Balance-Wert liegt bei 6,7. Nur sechs Prozent der Erwerbstätigen arbeiten 50 Stunden oder mehr pro Woche und die Zeit für Freizeit und Privates entspricht dem OECD-Durchschnitt von 15 Stunden pro Tag.
Der Jahresurlaub ist einer der Faktoren, die sich positiv auf die OECD-Bewertung der Work-Life-Balance in Portugal auswirken. Im ersten Jahr einer Beschäftigung beträgt der maximale Anspruch 20 Tage, danach sind es jedoch mindestens 22 Tage.
Griechenland – Work-Life-Balance-Wert: 7,0

Wie lange ist Ihre Mittagspause? In Griechenland dauert sie im Durchschnitt drei Stunden und damit so lange wie in kaum einem anderen Land weltweit. Weitere Bonuspunkte für die Work-Life-Balance sind Leistungen wie der gesetzlich vorgeschriebene Mutterschaftsurlaub, der geringe Anteil der Beschäftigten (fünf Prozent), die übermäßig lange arbeiten, und die dem OECD-Durchschnitt entsprechende Menge an Freizeit.
Zur Steigerung der Produktivität hat die griechische Regierung im Juli 2024 allerdings für einige Branchen eine Sechs-Tage-Woche eingeführt und geht damit gegen den weltweiten Trend zu kürzeren Arbeitszeiten.
Luxemburg – Work-Life-Balance-Wert: 7,4

Die typische Wochenarbeitszeit in Luxemburg beträgt 40 Stunden. Mit Überstunden kann sie maximal 48 Stunden erreichen. Obwohl dieser Wert an sich kaum überschritten werden darf, arbeiten laut OECD dennoch drei Prozent der Erwerbstätigen 50 Stunden oder mehr pro Woche.
Die Stundenzahl für Freizeit und Privates liegt etwa im OECD-Durchschnitt und der Jahresurlaub beträgt 26 Tage. Ein großes Plus in dem Großherzogtum ist der hohe unqualifizierte Mindestlohn von 2.571 Euro pro Monat, was laut der Gehaltsabrechnungs-Plattform Payroll der höchste weltweit ist. Dem gegenüber stehen allerdings die sehr hohen Lebenshaltungskosten, für die Luxemburg bekannt ist.
Schweiz – Work-Life-Balance-Wert: 7,7

Die absolute Höchstarbeitszeit beträgt in der Schweiz per Gesetz 50 Stunden pro Woche und laut der OECD arbeiten nur 0,4 Prozent der Arbeitnehmerinnen und -nehmer in dem wohlhabenden Land so viel oder mehr.
Der jährliche Urlaubsanspruch beträgt 20 Tage für Angestellte zwischen 20 und 50 Jahren und 25 Tage für Beschäftigte unter 20 und über 50 Jahren. Dagegen gibt es in der Schweiz mit insgesamt neun nur vergleichsweise wenig Feiertage.
Belgien – Work-Life-Balance-Wert: 7,7

Belgien teilt sich den Work-Life-Balance-Wert von 7,7 mit der Schweiz. Mit vier Prozent ist der Anteil der Beschäftigten, die 50 Stunden oder mehr pro Woche arbeiten, in Belgien höher als in der Schweiz, aber weiterhin gering. Belgische Arbeitnehmerinnen und -nehmer haben typischerweise 15,5 Stunden Freizeit pro Tag, während es in der Schweiz eine halbe Stunde weniger ist.
Der Mindesturlaubsanspruch beträgt in Belgien 20 Tage pro Jahr, gesetzlichen Feiertage gibt es zehn.
Russland – Work-Life-Balance-Wert: 7,8

Mit 0,1 Prozent arbeiten in Russland nur sehr wenige Menschen 50 Stunden oder mehr pro Woche. Zudem liegt die Zeit, die für Freizeit und Privates bleibt, knapp über dem OECD-Durchschnitt. Das Land gönnt seiner arbeitenden Bevölkerung elf gesetzliche Feiertage, was im weltweiten Vergleich nicht viel ist. Dafür ist der jährliche Mindesturlaubsanspruch mit 28 Tagen einer der höchsten überhaupt.
Deutschland – Work-Life-Balance-Wert: 8,0

Die wöchentliche Höchstarbeitszeit in Deutschland beträgt 48 Stunden und nur vier Prozent der Angestellten arbeiten 50 Stunden oder mehr pro Woche. 60-Stunden-Wochen sind zulässig, diese Arbeitszeit muss aber innerhalb von vier Kalendermonaten ausgeglichen werden.
Mit je nach Bundesland bis zu 13 Feiertagen ist Deutschland in diesem Bereich weltweit führend. Der Jahresurlaub ist gesetzlich auf mindestens 20 Tage festgelegt. Laut der Gehaltsabrechnungs-Plattform Deel geben die meisten Unternehmen ihren Belegschaften allerdings bis zu sechs Wochen im Jahr frei. Auf Deutschlands hohen Work-Life-Balance-Wert von 8,0 zahlt auch das Thema ortsunabhängiges Arbeiten ein – im jüngsten „Global Remote Worker Index“ belegt Deutschland hier den dritten Platz als eines der besten Länder für Arbeiten außerhalb des Büros.
Schweden – Work-Life-Balance-Wert: 8,1

Schweden hat eine sehr gute Work-Life-Balance. Nur ein Prozent der Beschäftigten fallen in die Kategorie der Menschen mit einer Wochenarbeitszeit von 50 Stunden oder mehr. Die Stunden pro Tag, die typischerweise für Freizeit und Privates bleiben, übertrifft den OECD-Durchschnitt.
Das Land hat weltweit eine der großzügigsten Regelungen für den Mutterschaftsurlaub und der jährliche Mindesturlaubsanspruch beträgt 25 Tage. Auch die Zahl der Feiertage ist mit insgesamt zwölf im europäischen Vergleich sehr ordentlich.
Frankreich – Work-Life-Balance-Wert: 8,1

Freizeit ist in Frankreich ein wichtiges Gut. Die überwiegende Mehrheit der Angestellten arbeitet nicht mehr als die gesetzlich vorgeschriebenen 35 Stunden. Nur acht Prozent liegen bei 50 Stunden oder mehr.
Mit 16,2 Stunden pro Tag haben französische Arbeitnehmerinnen und -nehmer mit die meiste freie Zeit, nur ein anderes Land liegt darüber. Der Mindesturlaub von 25 Tagen liegt gleichauf mit Schweden, dazu gibt es elf Feiertage pro Jahr.
Niederlande – Work-Life-Balance-Wert: 8,3

In den Niederlanden ist vieles gegeben, was für eine gute Work-Life-Balance wichtig ist. Das Land ist das zweitbeste weltweit für ortsunabhängiges Arbeiten im bereits genannten „Global Remote Worker Index“, hat den zweithöchsten Mindestlohn überhaupt und bietet zudem einen der längsten Vaterschaftsurlaube.
Nur 0,3 Prozent der angestellten Beschäftigten arbeiten 50 Stunden oder mehr pro Woche. Typischerweise hat man in den Niederlanden auch mehr Freizeit als im OECD-Durchschnitt. Der Urlaubsanspruch von 20 Tagen im Jahr ist dagegen im Normalbereich.
Spanien – Work-Life-Balance-Wert: 8,4

In Spanien wird Wert darauf gelegt, das Leben außerhalb der Arbeit genießen zu können. Nur drei Prozent der Arbeitnehmerinnen und -nehmer leisten überlange Arbeitszeiten und die Stunden, die für Freizeit und Privates bleiben, liegen mit 15,7 Stunden pro Tag deutlich über dem OECD-Durchschnitt.
Die Bedingungen für ortsunabhängiges Arbeiten sind hervorragend und Spanien ist zudem weltweit mit führend beim bezahlten Vaterschaftsurlaub. Regional unterschiedlich gibt es bis zu 13 gesetzliche Feiertage und der gesetzlich vorgeschriebene Jahresurlaub liegt bei mindestens 23 Tagen.
Norwegen – Work-Life-Balance-Wert: 8,5

Wie in anderen skandinavischen Ländern gilt auch in Norwegen, dass bei Arbeit Qualität vor Quantität geht. Ein gesundes Gleichgewicht zwischen Beruf und Privatleben wird entsprechend gefördert.
Nur ein Prozent der Angestellten arbeitet 50 Stunden oder mehr pro Woche und das typische Maß an Freizeit liegt wie in Spanien mit 15,7 Stunden über dem OECD-Durchschnitt. Der Mindestjahresurlaub liegt bei durchschnittlichen 20 Tagen pro Jahr, aber der Mutterschaftsurlaub übersteigt mit 334 Tagen bei vollem Gehalt alles, was andere Länder bieten. Ein weiterer Pluspunkt sind die 14 gesetzlichen Feiertage, mehr als in den meisten anderen europäischen Ländern.
Dänemark – Work-Life-Balance-Wert: 8,6

Dänemark kann Work-Life-Balance richtig gut. Wie in Norwegen arbeitet nur ein Prozent der Angestellten 50 Stunden pro Woche oder mehr. Die Zeit, die nicht mit Arbeit verbracht wird, übertrifft den OECD-Durchschnitt, denn die dänischen Arbeitnehmerinnen und -nehmer haben 15,7 Stunden pro Tag für Freizeit und Privates.
Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov von 2024 ist Dänemark das zweitglücklichste Land der Welt und bietet die besten Bedingungen für ortsunabhängiges Arbeiten. Bezeichnenderweise ist es zudem das Land, in dem Menschen am wenigsten über Schlafmangel klagen. Auch die Anzahl der gesetzlichen Feiertage (14) und der jährliche Mindesturlaubsanspruch von 25 Tagen unterstützen die sehr gute Work-Life-Balance.
Italien – Work-Life-Balance-Wert: 9,4

Wie war das mit der Dolce Vita? Laut OECD ist Italien das Land mit der besten Work-Life-Balance der Welt. Nur drei Prozent der Angestellten arbeiten 50 Stunden oder mehr pro Woche und nirgendwo gibt es so viel Freizeit wie in Italien, denn italienische Belegschaften verbringen fast 70 Prozent ihres Tages mit anderen Dingen als Arbeiten.
Außerdem gibt es 20 Tage Jahresurlaub, zwölf bezahlte Feiertage sowie zusätzlichen Urlaub von 32 Stunden im Jahr an Tagen, die ehemals Feiertage waren.
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