In 7 verlassenen Luxusruinen der Superreichen
Bilder aus vergessenen Prachtanwesen

Früher waren sie prächtige Anwesen – heute ist von dem Glanz vergangener Zeiten nichts mehr zu sehen. Die Fassade der einst so prächtigen Bauten bröckelt und auch im Inneren sieht es nicht viel besser aus. Doch auch wenn sie nur noch ein Schatten ihrer selbst sind, haben diese unheimlichen verlassenen Herrenhäuser eine faszinierende Vergangenheit.
Klicken oder scrollen Sie sich hier durch die Geheimnisse einst prächtiger Herrenhäuser. Ein Überblick in faszinierenden Bildern ...
Alle Preise sind in Euro umgerechnete US-Dollar-Beträge.
Adaptiert von Barbara Geier und Jasmin Moore
Mayfield House, County Waterford, Irland

In den 1840er-Jahren entwarf der Architekt William Tinsley im Südosten Irlands ein opulentes Herrenhaus im italienischen Stil. Auftraggeber war die wohlhabende Malcomson-Familie, die die nahe gelegene Stadt Portlaw gründete und dort eine große Gerberei einrichtete, inklusive eigener Lederwährung.
Der von JS Mulvany entworfene Turm wurde 1857 hinzugefügt. Das Haus, das hier von YouTuber Jamie Malone festgehalten wurde, gehörte immer noch der Familie Malcomson, wurde aber schließlich zur Zentrale der irischen Gerberei-Industrie umfunktioniert.
Mayfield House, County Waterford, Irland

Die Innenräume des eleganten Herrenhauses wurden mit kunstvollen Stuckarbeiten, üppiger Vergoldung und aufwendig geschnitzten Steinkaminen ausgestattet. In seiner Blütezeit galt Mayfield damit als eines der schönsten Landhäuser in Irland.
Ab den 1950er-Jahren lief es für die Gerberei-Branche allerdings immer schlechter, bis die Geschäfte in den 1980er-Jahren komplett zum Erliegen kamen. Nach dem Kollaps der irischen Gerberei-Industrie im Jahr 1985 wurde Mayfield House bis Anfang der 1990er-Jahre als Bürogebäude genutzt.
Mayfield House, County Waterford, Irland

1994 wurde das Gebäude schließlich geräumt und dem Verfall überlassen. Mitte der 1990er-Jahre war das Dach des Gebäudes noch intakt. Auch die Innenräume, wenn auch etwas schäbig und renovierungsbedürftig, waren in einem einigermaßen vernünftigen Zustand. Das änderte sich allerdings in den Folgejahren, als das verlassene Anwesen zusehends verfiel.
Mayfield House, County Waterford, Irland

Um die Jahrtausendwende war Mayfield House zu einer baufälligen Hülle geworden, auch das Dach war fast vollständig zerstört. Viele der ursprünglichen dekorativen architektonischen Elemente waren entfernt worden, um als antike Bauelemente wiederverwendet zu werden.
Schließlich wurde das Gebäude 2022 laut der Website „Irish Central“ zu einem Schnäppchenpreis von rund 317.000 Euro an eines der größten irischen Hotelunternehmen verkauft.
Der Plan: Mayfield House soll in ein Fünf-Sterne-Hotel verwandelt werden, um die lokale Tourismuswirtschaft anzukurbeln.
Mayfield House, County Waterford, Irland

Laut Medienberichten wurden für das baufällige Herrenhaus im März 2023 staatliche Mittel bewilligt, um die Mauern zu stabilisieren und das Dach zu erneuern. Zu dem Anwesen gehören neben dem Haupthaus auch eine Lodge, ein Kutschenhaus, eine Orangerie und über 2,4 Hektar Land.
Der mit dem Bau des Luxushotels beauftragte Immobilienentwickler hat also einiges zu tun. Laut dem National Inventory of Architectural Heritage, das sich um das architektonische Erbe Irlands kümmert, könnten durch die Renovierung auch einige der besonderen Details der klassizistischen Architektur wiederbelebt werden. Warten wir es ab.
Château de la Mothe-Chandeniers, Vienne, Frankreich

Das märchenhaft romantische Château de la Mothe-Chandeniers in der französischen Region Vienne stammt aus dem 13. Jahrhundert und war einst Sitz der Adelsfamilie Bauçay. Das traumhafte Wasserschloss hat eine bewegte Vergangenheit.
Im Mittelalter wurde es zweimal von englischen Truppen erobert, die den prunkvollen Ort für Bankette nutzten. Nachdem das Schloss in der Renaissancezeit wieder in französischen Besitz übergegangen war, wurde es nach der Französischen Revolution von 1789 verwüstet.
Château de la Mothe-Chandeniers, Vienne, Frankreich

Im Jahr 1809 erwarb der wohlhabende Kaufmann François Hennecart das inzwischen schon stark beschädigte Schloss. Der neue Besitzer startete umfangreiche Renovierungsarbeiten, um das herrliche Gebäude zu restaurieren und für die Nachwelt zu erhalten, und gab dem Anwesen sogar seinen eigenen Weinberg.
Im Jahr 1857 wurde das Schloss an den Baron Lejeune verkauft. Der Landadlige baute das Gebäude 1870 um und fügte einige neugotische Elemente hinzu, die an die berühmten Schlösser an der Loire erinnern.
Château de la Mothe-Chandeniers, Vienne, Frankreich

Das Schloss blieb lange Jahre Sitz der Lejeune-Familie. Doch ein schicksalhafter Tag im Jahre 1932 wurde dem Bauwerk zum Verhängnis: Der damalige Besitzer ließ eine Zentralheizung installieren – woraufhin ein verheerendes Feuer ausbrach, das einen Großteil des Schlossinneren zerstörte. Nur die Kapelle, die Nebengebäude und der Taubenschlag blieben von den Flammen verschont.
Die Zeitung „Le Figaro“ berichtete damals, dass bei dem Brand eine ganze Bibliothek mit seltenen Büchern, Gobelin-Wandteppiche, antike Möbel und wertvolle Gemälde verloren gingen. Das Schloss musste aufgegeben werden und verfiel zusehends.
Château de la Mothe-Chandeniers, Vienne, Frankreich

Eine französische Bank verkaufte es 1981 schließlich an einen Lehrer namens Marc Demeyer. 2013 sagte der neue Besitzer in einem Interview mit einer lokalen Zeitung, seine mehrjährigen Bemühungen zur Rettung des Schlosses seien von „einigen Leuten torpediert“ worden. Was genau er damit meinte, erklärte er aber nicht. Sein Versuch, das Schloss zu restaurieren, scheiterte jedenfalls und so verfiel das Gebäude weiter.
Château de la Mothe-Chandeniers, Vienne, Frankreich

Das Märchen des Château de la Mothe-Chandeniers fand letztendlich aber doch noch ein glückliches Ende. Einem Förderverein gelang es, ausreichend Mittel für die Restaurierung des Schlosses zu sammeln.
Heute ist das Schloss wieder für die Öffentlichkeit zugänglich und hat seit 2018 Zehntausende von Besuchern aus der ganzen Welt für Schlossführungen, Partys und sogar eine Halloween-Veranstaltung willkommen geheißen.
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Schloss Sans-Souci, Département Nord, Haiti

Bei Sanssouci denken viele sofort an die ehemalige Sommerresidenz der preußischen Könige in Potsdam. Ein Schloss mit demselben Namen (frz. „ohne Sorgen“) gibt es aber auch in tropischen Gefilden: auf Haiti. Das Schloss Sans-Souci im Département Nord war einst das prunkvollste Gebäude der Westindischen Inseln. In Auftrag gegeben wurde es von Henri I. (Henri Christophe)., König von Nord-Haiti. Bis zu seiner Fertigstellung im Jahr 1813 kamen viele Arbeiter ums Leben.
Der Palast war ein Aushängeschild für Haiti und sollte ausländischen Mächten, die noch nicht alle die Sklaverei abgeschafft hatten, die Kultiviertheit der einheimischen haitianischen Elite demonstrieren. Diese hatte nach einem Sklavenaufstand die Franzosen besiegt und 1804 die Unabhängigkeit des Landes erlangt. König Henri I. war früher selbst Sklave gewesen.
Schloss Sans-Souci, Département Nord, Haiti

Der Palast trägt den Namen eines anderen haitianischen Revolutionsführers, Jean-Baptiste Sans-Souci, der als afrikanischer Sklave 1791 Truppen im Guerillakampf gegen die Franzosen anführte. Er betrachtete Henri Christophe als Verräter, da dieser mit den Franzosen kollaboriert hatte.
Etwa zehn Jahre vor dem Bau seines Palastes gaukelte der künftige haitianische König Henri I. Sans-Souci vor, er wolle sich mit ihm versöhnen, und lud ihn zu einem Treffen auf der Plantage Grand Pré ein, direkt neben der Milot-Plantage, auf der er später den Palast errichtete. Als Sans-Souci zum Treffpunkt kam, töteten Henri Christophes Leute den Revolutionsführer gemeinsam mit seiner Garde.
Schloss Sans-Souci, Département Nord, Haiti

Henri I. nutzte den Palast als Wohnsitz für sich, seine Frau Marie-Louise und die Kinder sowie für seinen königlichen Beraterstab. Während seiner Regentschaft fanden im Palast glanzvolle Bankette und Bälle statt, mit namhaften Gästen von nah und fern. Besonders berühmt waren die Gärten des Schlosses mit ihren kunstvollen Wasserspielen.
Während seiner Regentschaft ließ der ehrgeizige König auch eine Festung auf einem Berggipfel in der Nähe bauen: Die Zitadelle Laferrière sollte eine befürchtete französische Invasion abwehren, zu der es aber nie kam.
Schloss Sans-Souci, Département Nord, Haiti

Das Leben des Königs endete schließlich mit einer Tragödie: Nachdem er am 15. August 1820 einen Schlaganfall erlitten hatte, erschoss er sich am 8. Oktober desselben Jahres auf dem Schlossgelände. Als wäre das nicht schon tragisch genug, wurde zehn Tage später sein Sohn und Erbe, Prinz Jacques-Victor Henri, im Palast von Revolutionären getötet. Die Bewohner verließen das Schloss.
Im Jahr 1842 zerstörte ein schweres Erdbeben einen Großteil des verlassenen Schlosses. Heute sind nur noch die Ruinen von Sans-Souci erhalten.
Schloss Sans-Souci, Département Nord, Haiti

Sans-Souci wurde 1982 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Seitdem wird versucht, das zu erhalten, was von den bröckelnden Ruinen übrig ist. So überstand das Schloss auch das Erdbeben von 2010. Das Tourismusbüro von Haiti empfiehlt Besuchern, erst ein paar Stunden das Schloss und sein Gelände zu besichtigen und dann die Zitadelle zu erkunden.
Die Haitianer sind sehr stolz auf die Schlossruine, die im Ausland weitgehend unbekannt ist. Jahre der politischen Instabilität haben Reisende davon abgehalten, den Palast zu besuchen, und noch immer sind nur wenige Touristen vor Ort. Aber vielleicht ändert sich das ja in Zukunft.
Château Miranda, Celles, Belgien

Das imposante neugotische Château Miranda in dem belgischen Ort Celles wurde 1866 vom englischen Architekten Edward Milner für die Aristokratenfamilie Liedekerke-Beaufort erbaut, nachdem diese ihren ursprünglichen Sitz, das Château de Vêves, während der Französischen Revolution verloren hatte. Das „neue“ Schloss der Familie ist hier auf einer Postkarte von 1907 zu sehen.
Château Miranda, Celles, Belgien

Château Miranda blieb bis zum Zweiten Weltkrieg im Besitz der Familie Liedekerke-Beaufort. Dann wurde es von den Nazis beschlagnahmt und besetzt.
Nach dem Krieg wohnte die Familie in einem Flügel des Schlosses und vermietete den anderen Flügel an die Nationale Gesellschaft der Belgischen Eisenbahnen (SNBC). Es wurde in Château de Noisy umbenannt und als Ferienwohnheim für die Kinder von Bahnangestellten genutzt.
Château Miranda, Celles, Belgien

Das hier recht unheimlich aussehende Schloss war bis Ende der 1970er-Jahre ein Ferienzentrum für Kinder. Dafür wurde auf einem Platz zwischen den Nebengebäuden ein kleiner Fußballplatz angelegt und der Brunnen im Garten in ein Schwimmbad umgewandelt. In den 1980er-Jahren wurde das Gebäude von Schulklassen und als Filmkulisse genutzt, bis es 1991 aufgrund der gestiegenen Kosten für die Instandhaltung und Renovierung komplett aufgegeben wurde.
Nun unbewohnt, verfiel das Schloss weiter und wurde von Vandalismus geplagt. 1995 sorgte ein Brand für schwere Schäden. 2006 zerstörte ein Sturm einen Großteil des Daches, sodass die darunter liegenden Räume danach im Freien standen.
Château Miranda, Celles, Belgien

Trotz zahlreicher Angebote der Gemeinde Celles, das Gebäude zu kaufen und zu restaurieren, weigerten sich die Nachkommen der Familie Liedekerke-Beaufort, denen das Schloss gehörte, jahrelang standhaft, es zu verkaufen. Stattdessen ließen sie das historische Schloss einfach verfallen.
2016 erklärten sich die Eigentümer schließlich doch bereit, das Schloss an den lokalen Immobilienentwickler Luc Lavroff zu verkaufen. Dieser hatte den ehrgeizigen Plan, das Gebäude abzureißen und im spanischen Marbella wieder aufzubauen. Im Oktober 2017 war das Schloss fast vollständig abgebaut. Nur der Turm fehlte noch. Es schien also alles bereit für ein neues Schlossleben in Spanien …
Château Miranda, Celles, Belgien

Tragischerweise erkrankte der Entwickler schwer an Krebs und konnte das Projekt nicht weiterführen. Das Abrissunternehmen Castignetti rief zu Spenden auf, um das Gebäude zu retten, konnte aber die erforderlichen Mittel nicht aufbringen. Im Jahr 2017 wurde das Schloss schließlich vollständig abgerissen.
Schloss Pidhirzi, Gebiet Lemberg, Ukraine

Das ukrainische Schloss Pidhirzi gilt als eines der eindrucksvollsten verlassenen Bauwerke Europas und wurde zwischen 1635 und 1640 für den polnischen Adligen und hochrangigen Militärführer der Polnisch-Litauischen Union, Stanisław Koniecpolski, erbaut.
Das Schloss blieb bis 1682 im Besitz der Familie Koniecpolski und ging dann an den Adligen Jakub Ludwik Sobieski über. Im Jahr 1725 erwarb Stanislaw Rzewuski, der denselben militärischen Rang wie der ursprüngliche Besitzer hatte, das prächtige Gebäude, das bis zum Ende des 19. Jahrhunderts im Besitz seiner Familie blieb.
Schloss Pidhirzi, Gebiet Lemberg, Ukraine

Die Familie Rzewuski verkaufte das Anwesen 1869 an den polnischen Adligen Wladyslaw Sanguszko. Bis zum Ersten Weltkrieg blieb das Schloss bewohnt. Während des Krieges wurde es von russischen Truppen eingenommen, die es plünderten und den Großteil an Wertsachen an sich nahmen.
Wertvolle antike Möbel, Gemälde und Einrichtungsgegenstände, darunter viele der exquisiten Marmorkamine des Schlosses, wurden entwendet. Dieses Gemälde von Aleksander Gryglewski zeigt das Purpur-Zimmer des Schlosses im Jahr 1871 im unversehrten Zustand.
Schloss Pidhirzi, Gebiet Lemberg, Ukraine

Während des polnisch-sowjetischen Krieges von 1919 bis 1921 wurde Pidhirzi erneut geplündert. Zu diesem Zeitpunkt befand sich das Schloss bereits in einem sehr schlechten Zustand und war in der Zeit zwischen den Kriegen im Besitz des polnischen Fürsten Roman Sanguszko.
Schloss Pidhirzi, Gebiet Lemberg, Ukraine

Als Fürst Sanguszko nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1939 nach Brasilien floh, nahm er die meisten der verbliebenen Wertgegenstände aus dem Schloss mit. Die sowjetischen Behörden beschlagnahmten das Anwesen wenig später und es wurde nach dem Krieg als Tuberkulose-Sanatorium genutzt.
Im Jahr 1956 verwüstete ein großer Brand das Schloss, das Anwesen wurde aufgegeben und stand jahrzehntelang leer. 1997 wurde es von der Lemberger Galerie der Künste gekauft und in ein Museum umgewandelt.
Schloss Pidhirzi, Gebiet Lemberg, Ukraine

Der World Monuments Fund hat das Schloss in die Liste der 100 historischen und architektonischen Welterbe-Stätten aufgenommen, die der Menschheit verloren zu gehen drohen. Im Mai 2024 produzierte die offizielle ukrainische Spendenplattform United24 in Zusammenarbeit mit LEGO fünf einzigartige Bausätze, die emblematische ukrainische Denkmäler nachbilden, darunter auch Pidhirzi.
Pidhirzi ist noch immer in ziemlich schlechtem Zustand, aber es besteht die Hoffnung, dass es eines Tages renoviert werden kann. Seit dem Ausbruch des Russland-Ukraine-Krieges im Jahr 2022 dürften Arbeiten zur Erhaltung des Schlosses nicht mehr möglich gewesen sein.
Schloss von Sammezzano, Toskana, Italien

Ursprünglich im 17. Jahrhundert als Jagdschloss erbaut, wurde das Schloss Sammezzano später von Marquis Ferdinando Ximenes D'Aragona erworben, der 40 Jahre damit verbrachte, die Innenausstattung des Schlosses zu entwerfen. Das Schloss beeindruckt mit einem Kaleidoskop aus Farben und verfügt über insgesamt 365 Zimmer, die alle mit einzigartigem Dekor und herrlichen Schnitzereien und Kacheln ausgestattet sind.
Ein weiterer Hingucker: In die Wände sind lateinische, italienische und spanische Texte eingearbeitet, die Geschichten aus dem Leben Ferdinandos erzählen oder seine Lieblingsmottos darstellen.
Schloss von Sammezzano, Toskana, Italien

Der Palazzo war ein Treffpunkt der italienischen High Society und beherbergte im Jahr 1878 sogar König Umberto I. Im Hauptgeschoss befinden sich ein Empfangsraum, eine kleine Kapelle und der in leuchtenden Farben gestaltete Pfauensaal. Dazu kommen eine ganze Reihe weiterer Räumlichkeiten mit ähnlich interessanten und klangvollen Namen, wie der Saal des Schwurs, der Saal der Liebe, der Spiegelsaal und der Liliensaal.
Mitte des 20. Jahrhunderts wurde das Schloss schließlich von der Familie Ximenes D'Aragona verkauft und das Anwesen wurde in ein Luxushotel für Gäste aus aller Welt umgewandelt.
Schloss von Sammezzano, Toskana, Italien

Gäste konnten während ihres Aufenthalts die vielen versteckten Nischen, Ecken, Fenster, Säulen, Bögen und Gewölbe des Schlosses bewundern. Da allerdings jedes Jahr weniger Touristen kamen, wurde Sammezzano Anfang der 1990er-Jahre aufgegeben.
Zum Ende desselben Jahrzehnts erwarb das italienisch-britische Unternehmen Sammezzano Castle Srl das Schloss, um es ein weiteres Mal als Fünf-Sterne-Luxushotel zu eröffnen.
Schloss von Sammezzano, Toskana, Italien

Doch die Pläne des Unternehmens, ein umfangreiches Restaurierungsprojekt für das verfallende Schloss zu finanzieren, scheiterten. Seitdem steht das Anwesen leer und ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.
Im Jahr 2012 wurde schließlich die Gruppe „Save Sammezzano“ (zu Deutsch: „Rettet Sammezzano“) gegründet, um die Restaurierung zu finanzieren, die nach der jahrelangen Vernachlässigung dringend nötig war. Die Gruppe hoffte, einen großzügigen Investor von der Geschichte und einmaligen Innenausstattung des Schlosses begeistern zu können.
Schloss von Sammezzano, Toskana, Italien

Im Jahr 2017 scheiterte der Kauf durch einen Investor aus Dubai und das Schloss von Sammezzano war 2018 für rund 17,8 Millionen Euro wieder auf dem Markt. Die Website ist weiterhin live, vielleicht kommt es also doch noch zu einem Happy End für dieses farbenfrohe Schloss.
Lynnewood Hall, Pennsylvania, USA

Lynnewood Hall gilt als eines der schönsten erhaltenen Herrenhäuser des amerikanischen „Vergoldeten Zeitalters“, die wirtschaftliche Blütezeit nach dem Amerikanischen Bürgerkrieg. Das zwischen 1897 und 1900 auf einem 194 Hektar großen Grundstück in der Gemeinde Elkins Park errichtete Anwesen hat eine traurige und komplexe Geschichte, zu der auch ein geheimnisvoller versteckter Tunnel und eine tragische Verbindung zur „Titanic“ gehören.
Das Meisterwerk im neoklassizistischen Stil wurde von dem amerikanischen Kunstsammler und „Titanic“-Investor Peter Arrell Browne Widener in Auftrag gegeben und war einst eines der schönsten Gebäude in Pennsylvania.
Lynnewood Hall, Pennsylvania, USA

Widener gilt heute als einer der wohlhabendsten Amerikaner in der Geschichte des Landes. Sein Reichtum und Geschmack spiegeln sich auch in der Gestaltung seines ehemaligen Wohnhauses wider, das von dem bekannten Architekten Horace Trumbauer entworfen wurde.
Das Anwesen entstand in Folge einer persönlichen Tragödie des Bauherrn. Nachdem seine Frau 1896 an Bord der Familienjacht gestorben war, setzte es sich Widener zum Ziel, ein Vermächtnis für die Familie zu schaffen. Das Haus mit einer Fläche von über 6.500 Quadratmetern und stolzen 110 Zimmern soll acht Millionen Dollar gekostet haben. Das würde heute inflationsbereinigt über 244 Millionen Euro entsprechen. Erbaut wurde es aus kunstvollem Kalkstein und seine beeindruckende Fassade kann sich mit den großartigsten Herrenhäusern der Welt messen.
Lynnewood Hall, Pennsylvania, USA

Die Widener-Familie lebte 15 Jahre lang in Lynnewood Hall. Nach langer Krankheit verstarb Widener im November 1915. Sein ältester Sohn, George Dunton Widener Sr., der das Anwesen hätte erben sollen, war 1912 tragischerweise gemeinsam mit seinem Sohn Harry bei der Jungfernfahrt der „Titanic“ ums Leben gekommen, als das Schiffs mit einem Eisberg kollidierte. Seine Frau Eleanor, die mitreiste, überlebte das Schiffsunglück.
Lynnewood Hall, Pennsylvania, USA

Wideners Vermögen, das auf 60 Millionen Dollar geschätzt wurde (heute rund 1,8 Milliarden Euro), ging an seinen anderen Sohn Joseph, der 1943 verstarb. Danach wollte keines seiner Kinder die Verantwortung für Lynnewood Hall übernehmen und das Anwesen verfiel zusehends. 1948 kaufte schließlich ein Immobilienentwickler das Anwesen für die erstaunlich niedrige Summe von 130.000 Dollar, was heute inflationsbereinigt rund 1,5 Millionen Euro entspricht.
1952 wurde das Anwesen erneut verkauft, dieses Mal an eine Gruppe evangelikaler Christen, die viele der Vermögenswerte von Lynnewood veräußerte, darunter 142 Hektar Land und die besondere Innenausstattung.
Lynnewood Hall, Pennsylvania, USA

Glücklicherweise wurde das Anwesen 2003 in eine Liste gefährdeter historischer Objekte in Pennsylvania aufgenommen und ging im Juni 2023 in den Besitz der Lynnewood Hall Preservation Foundation über. Diese Stiftung kümmert sich nun darum, eine umfassende Restaurierung vorzubereiten.
Zum Schluss kommen wir noch einmal auf den geheimnisvollen unterirdischen Gang zurück, den der Fotograf Leland Kent von Abandoned Southeast tief im Keller entdeckt hatte. Nur wenig ist über diesen Geheimgang bekannt und es ist unklar, wozu er genau diente. Möglicherweise haben ihn die 37 Hausangestellten Wideners benutzt, um sich ungesehen im Haus zu bewegen.
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