So hoch sind die Nebenkosten in Deutschland im Vergleich zum Rest der Welt
Das zahlen Verbraucher für Strom und Co.

Strom, Heizung, Wasser und Müllabfuhr sind unverzichtbare Versorgungsleistungen, deren Kosten weltweit von billig bis horrend teuer extrem variieren.
Seit der Pandemie und dem Einmarsch Russlands in der Ukraine sind die Wohnnebenkosten in vielen Ländern sprunghaft angestiegen. Die Daten der weltweit größten Lebenshaltungskosten-Datenbank Numbeo erlauben eine Einordnung der typischen monatlichen Nebenkosten, die in Ländern in aller Welt für eine durchschnittliche Wohnung anfallen.
Erfahren Sie in unserem Ranking, was Haushalte in ausgewählten Ländern für ihre Nebenkosten zahlen – und wie Deutschland im Vergleich abschneidet.
(Hinweis: Unsere Liste basiert auf dem Datenstand vom Februar 2025).
Adaptiert von Barbara Geier
So ermittelt Numbeo die durchschnittlichen Nebenkosten

Seit der Pandemie hat sich die Inflation auf die Kosten für Strom, Heizung, Wasser und Müllabfuhr ausgewirkt. Der Krieg in der Ukraine verursachte einen weltweiten Energiepreisschock, der bis heute nachwirkt. Daneben haben sich in mehreren Ländern extreme Wetterereignisse bemerkbar gemacht, die durch den Klimawandel verschärft wurden. All das schlägt sich in den Nebenkosten nieder, mit denen Privathaushalte konfrontiert werden.
Numbeo sammelt entsprechende Daten von über 825.000 Nutzern weltweit, die diese Informationen der Datenbank zur Verfügung stellen, und kombiniert diese Werte mit Angaben aus offiziellen Quellen, um Durchschnittswerte zu ermitteln. Die Kosten, die Haushalte für Strom, Heizung/Kühlung, Wasser und Müllabfuhr tragen müssen, werden für 97 Länder erfasst. Numbeo basiert seine Durchschnittswerte auf den monatlichen Kosten für eine 85 Quadratmeter große Wohnung bzw. dem Äquivalent einer Wohnung mit zwei Schlafzimmern.
Wir listen 30 ausgewählte Länder und beginnen mit den niedrigsten monatlichen Nebenkosten ….
Indien: 38,21 €

Mit 38,21 Euro für die monatlichen Nebenkosten einer 85-Quadratmeter-Wohnung ist die Grundversorgung in Indien so billig wie in kaum einem anderen Land. Relativ gesehen macht diese Summe laut Numbeo nur rund sieben Prozent des landestypischen Monatsgehalts nach Steuern aus. Auf der Kehrseite der Medaille steht, dass sich viele Inder aufgrund der schlechten Infrastruktur des Landes mit unzuverlässigen und lückenhaften Versorgungsleistungen abfinden müssen.
Am niedrigsten sind die durchschnittlichen Nebenkosten übrigens im Iran, wo Energie stark subventioniert wird und nur 15,31 Euro im Monat anfallen.
Peru: 46,65 €

Die monatlichen Nebenkosten von 46,65 Euro für eine typische Wohnung mit zwei Schlafzimmer in Peru entsprechen etwa zehn Prozent des durchschnittlichen Monatsgehalts nach Steuern.
Zur Senkung der Preise ist die peruanische Regierung dabei, den Strommarkt für den Wettbewerb zu öffnen. Angesichts von häufigen Stromausfällen und Problemen mit der Wasserversorgung gibt es im Land insgesamt viel zu tun, um die Grundversorgung für die Bevölkerung zu verbessern. So haben laut der gemeinnützigen Organisation Water.org 48 Prozent der Menschen in Peru keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.
Malaysia: 46,95 €

In Malaysia kosten Strom, Wasser und Co. für eine 85-Quadratmeter-Wohnung nur geringfügig mehr als in Peru. Das Verhältnis zum Gesamtbudget der Menschen ist aber besser, da die anfallenden 46,95 Euro nur rund fünf Prozent des typischen Nettogehalts ausmachen.
Malaysia gehört zu den größten Erdöl- und Erdgasproduzenten im asiatisch-pazifischen Raum und fördert große Mengen an Kohle. Es gibt zwar Pläne für eine Umstellung auf erneuerbare Energien, doch noch wird der größte Teil der Energie des Landes aus fossilen Brennstoffen erzeugt, was die Preise niedrig hält. Strom wird zudem großzügig subventioniert. Nur für wohlhabendere Kunden hat die Regierung kürzlich die Unterstützung zurückgefahren.
China: 49,09 €

Die monatlichen Nebenkosten für eine 85-Quadratmeter-Wohnung liegen in China im Durchschnitt bei 49,09 Euro, was überschaubaren rund fünf Prozent des landestypischen Nettomonatsgehalts entspricht.
Laut der singapurischen Zeitung „The Straits Times“ sind die Nebenkosten für Privathaushalte allerdings noch nie so stark gestiegen wie 2024. Angesichts steigender Nachfrage gingen die Strom- und Wasserpreise landesweit hoch. Im Zusammenspiel mit dem Zusammenbruch des chinesischen Immobilienmarktes und des jüngsten Anstiegs der Arbeitslosigkeit verschärft dies die ohnehin schon angespannte Lage chinesischer Verbraucher.
Mexiko: 57,35 €

In Mexiko entsprechen die Nebenkosten rund neun Prozent des durchschnittlichen Monatsgehalts nach Steuern. Die Stromversorgung im Land erfolgt fast komplett durch ein staatliches Unternehmen. Zusammen mit großzügigen Subventionen hält das die Preise vergleichsweise niedrig.
Die mexikanische Infrastruktur geriet 2024 allerdings stark unter Druck. Hitzewellen haben angesichts gestiegener Nachfrage zu Wasserknappheit und Stromausfällen geführt. Die Strom- und Wasserversorgung waren daher laut der Nachrichtenagentur Reuters auch wichtige Themen bei den Parlamentswahlen im Juni 2024.
Indonesien: 63,57 €

Laut Numbeo beträgt das monatliche Nettogehalt in Indonesien im Durchschnitt nur 304,42 Euro. Die Nebenkosten für eine typische Wohnung mit zwei Schlafzimmern machen daher mehr als 20 Prozent dieses Betrags aus. Ohne die bestehende starke Energiesubventionierung müssten Verbraucher noch mehr zahlen.
Im Hinterkopf behalten sollte man auch, dass die indonesische Regierung laut Medienberichten bis 2030 umgerechnet rund 1,6 Billionen Euro für die Modernisierung der Wasserinfrastruktur ausgeben muss.
Brasilien: 64,09 €

Aus europäischer Sicht sind die Nebenkosten in Brasilien beneidenswert niedrig. Die monatlich anfallenden 64,09 Euro entsprechen allerdings rund 16 Prozent des landestypischen Nettomonatslohns. In letzter Zeit sind die Energiepreise nochmal deutlich gestiegen: Laut der Vergleichsseite „GlobalPetrolPrices.com“ gehören die brasilianischen Erdgaspreise zu den höchsten der Welt.
Dazu kommt, dass eine schwere Dürre im Norden des Landes die Erzeugung von Strom aus Wasserkraft erheblich beeinträchtigt. Da dies eine der wichtigsten Energiequellen des Landes ist, gehen die Kosten für brasilianische Haushalte weiter hoch.
Argentinien: 76,72 €

Noch im März 2024 hatte Argentinien laut „GlobalPetrolPrices.com“ von allen Ländern in unserer Übersicht die günstigsten Strompreise und die zweitgünstigsten Erdgaspreise. Einen Monat später erhöhte die Regierung von Präsident Javier Milei die Tarife im Rahmen ihres Sparkurses allerdings um bis zu 500 Prozent. Die Energiekosten vervielfachten sich über Nacht und auch die Wasserpreise stiegen im dreistelligen Bereich.
Daher belaufen sich die Nebenkosten für eine 85-Quadratmeter-Wohnung inzwischen auf durchschnittlich 76,72 Euro im Monat, was beachtliche 14 Prozent des typischen argentinischen Nettomonatsgehalts sind.
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Kolumbien: 79,34 €

In Kolumbien zahlen die Menschen noch mehr für ihre Nebenkosten, die im Durchschnitt rund 21 Prozent des typischen Monatsgehalts nach Steuern ausmachen.
Die kolumbianische Regierung setzt nun zunehmend auf erneuerbare Energien, um die Kosten zur Entlastung der Bevölkerung zu senken. So gibt es Pläne, Solarzellen in zwei einkommensschwachen Vierteln von Cali, der drittgrößten Stadt es Landes, zu installieren. Die Stromrechnungen von 2.000 bedürftigen Familien sollen damit um 30 bis 100 Prozent reduziert werden.
Russland: 87,48 €

Russlands reichhaltige Ressourcen an fossilen Brennstoffen und großzügige Energiesubventionen sicherten den Privathaushalten des Landes lange Zeit niedrige Nebenkosten. Im März 2024 waren die inländischen Erdgaspreise die drittniedrigsten weltweit. Seitdem sind die Preise aber um 11,2 Prozent gestiegen. Dahinter steht, dass der staatliche Gasversorger Gazprom 2024 den größten Nettoverlust seiner Geschichte erlitten hat, der vor allem auf die Folgen des Krieges in der Ukraine zurückzuführen ist.
Auch die Preise für Strom und Wasser sind in die Höhe geschnellt, sodass Moskau heute zu den teuersten Städten der Welt für diese Versorgungsleistungen gehört. Auf Basis der typischen monatlichen Werte für eine 85-Quadratmeter-Wohnung verschlingen die Nebenkosten inzwischen rund 16 Prozent des durchschnittlichen Monatsgehalts nach Steuern.
Philippinen: 101,93 €

Die philippinische Bevölkerung zahlt anteilig mehr für ihre Nebenkosten als jedes andere Land in unserer Übersicht. Da das durchschnittliche Monatsgehalt nach Steuern nur 375,48 Euro beträgt, entsprechen die 101,93 Euro für Strom, Heizung/Kühlung, Wasser und Müllabfuhr stolzen 27 Prozent des Einkommens.
Strom ist der größte Kostenfaktor. Er wird nicht subventioniert und das Land ist auf teure Brennstoffimporte angewiesen, um seine Kraftwerke zu betreiben. In Asien zahlen nur die Haushalte in den wohlhabenden Ländern Japan und in Singapur mehr für ihren Strom. Laut der Nachrichtenseite „Cebu Daily News“ will die Regierung mit dem Philippine Energy Plan 2030-2050 die Kosten senken, indem erneuerbare Energiequellen erweitert und die Entwicklung der Kernkraft gefördert wird.
Südafrika: 102,53 €

Im Vergleich zu anderen Entwicklungsländern sind die Nebenkosten in Südafrika hoch. Seit 1996 sind die Strom- und Wassertarife etwa fünfmal schneller gestiegen als die Inflation.
Gründe dafür sind die heruntergekommene Infrastruktur, Korruption und illegale Anschlüsse. Das staatliche Energieunternehmen Eskom liegt am Boden und will die Preise 2025 um 36,1 Prozent erhöhen. Gleichzeitig gibt ein neues Gesetz grünes Licht für die Auflösung des Monopolstatus von Eskom. Der entstehende Wettbewerb sollte letztendlich die Kosten senken.
Chile: 109,61 €

Mit rund 16 Prozent des durchschnittlichen Monatsgehalts nach Steuern belasten die Nebenkosten die Menschen in Chile ebenfalls stark.
Seit dem letzten Jahr gehen die Strompreise hoch, da ein 2019 eingeführter Preisstopp ausgelaufen ist. Die Erhöhungen werden schrittweise vorgenommen und 2025 sollen die Preise um bis zu 60 Prozent steigen.
Neuseeland: 123,41 €

In Neuseeland sind die Energiepreise in letzter Zeit in die Höhe geschnellt. Privathaushalte beziehen ihren Strom aber nach wie vor so günstig wie in kaum einer anderen Industrienation. Da 82 Prozent der Energieversorgung des Landes auf erneuerbare Quellen zurückgehen, bleibt der Strom billig. Auch die Müllabfuhr ist im Vergleich zu anderen hoch entwickelten Volkswirtschaften erschwinglich, obwohl sie in den letzten Jahren teurer geworden ist. Wasser ist dafür relativ teuer.
Insgesamt betragen die durchschnittlichen Nebenkosten für eine typische Wohnung mit zwei Schlafzimmern nur rund vier Prozent des Durchschnittsnettogehalts im Monat.
Spanien: 131,77 €

Auch in Spanien sind die Energiepreise 2024 gestiegen und die Teuerung wird sich voraussichtlich dieses Jahr fortsetzen. Die große Hitzewelle, unter der das Land letzten Sommer litt, trieb den Stromverbrauch und damit auch die Preise nach oben. Für westeuropäische Verhältnisse sind diese jedoch immer noch erschwinglich, genau wie die Kosten für Müllabfuhr und Wasser, die von Region zu Region variieren.
Die typischen monatlichen Nebenkosten für eine 85-Quadratmeter-Wohnung machen rund acht Prozent des durchschnittlichen Monatsgehalts nach Steuern aus. Spanische Verbraucher sind damit anteilig weniger belastet als die Bevölkerung in Frankreich, Deutschland und Großbritannien.
Kanada: 137,84 €

Die monatlichen Nebenkosten für eine typische Wohnung mit zwei Schlafzimmern betragen in Kanada nur rund fünf Prozent des monatlichen Nettolohns. Seit der Pandemie sind die Energiepreise in Kanada jedoch in die Höhe geschossen und Haushalte mit geringem Einkommen tragen die Hauptlast. In einigen Provinzen gibt es inzwischen Preisgestaltungsmodelle, bei denen die Stromkosten je nach Tageszeit schwanken.
Laut dem kanadischen Statistikamt mussten etwa 15 Prozent der kanadischen Bevölkerung 2023 mindestens einen Monat lang ihre Ausgaben für andere Grundbedürfnisse wie Lebensmittel und Medikamente reduzieren oder auf Null fahren, um die Stromrechnung bezahlen zu können.
Singapur: 149,78 €

Aus globaler Sicht sind die Kosten für Strom, Heizung/Kühlung, Wasser und Müllabfuhr in Singapur alles andere als billig. Der Stadtstaat importiert einen großen Teil seiner Energie und die Strom- und Erdgaspreise sind daher die teuersten in Asien.
Angesichts des lokalen Lohnniveaus bleiben die monatlichen Nebenkosten aber erschwinglich und belaufen sich für eine 85-Quadratmeter-Wohnung auf nur rund vier Prozent des durchschnittlichen Monatsgehalts nach Steuern. Das ist einer der niedrigsten Anteile in unserer Zusammenstellung.
Australien: 159,98 €

In Australien sind die monatlichen Nebenkosten im Verhältnis ebenfalls niedrig und entsprechen bei einer 85-Quadratmeter-Wohnung rund fünf Prozent des durchschnittlichen Monatsnettolohns. Im internationalen Vergleich sind die Kosten aber hoch. Strom ist in letzter Zeit teurer geworden und auch die Gaspreise bleiben trotz eines Rückgangs hoch.
Beim Wasser sieht es ähnlich aus. Laut einer Studie des britischen Unternehmens Utility Bidder hat Australien mit die teuersten Wassertarife weltweit. Das riesige Land verfügt nur über relativ wenige große Wasserquellen, sodass die Infrastrukturkosten für die Wasserversorgung die Rechnung unweigerlich nach oben treiben.
Japan: 163,90 €

Die typischen Nebenkosten für eine Wohnung mit zwei Schlafzimmern machen in Japan im Monat rund acht Prozent des Durchschnittsgehalts nach Steuern aus.
Dieser Anteil wäre viel höher, wenn die japanische Regierung der Bevölkerung nicht erhebliche Energiesubventionen zukommen lassen würde. Das Land ist zur Deckung seines Energiebedarfs von importierten fossilen Brennstoffen abhängig. Das kostet – insbesondere angesichts der Schwäche des Yen gegenüber dem US-Dollar.
Vereinigte Arabische Emirate: 182,80 €

Die Vereinigten Arabische Emirate (VAE) sind ein großer Energieproduzent, was die Verbraucherkosten vergleichsweise niedrig hält. Allerdings wird nicht mehr so stark subventioniert wie früher und andere Golfstaaten wie Saudi-Arabien und Katar haben günstigere Tarife.
Die anteilige Belastung durch die Nebenkosten hält sich mit rund sechs Prozent des durchschnittlichen Monatsgehalts dennoch weiterhin in Grenzen. Einkommenssteuer wird in den VAE nicht erhoben. Bedenken sollte man aber, dass der Energie- und Wasserverbrauch in dem Land extrem hoch ist, sodass die Rechnungen dafür in der Realität typischerweise wahrscheinlich viel höher ausfallen.
Frankreich: 189,38 €

Die Strompreise in Frankreich sind seit jeher niedrig, da das Land seine Energie größtenteils aus Kernkraftwerken bezieht. Seit der Pandemie und dem Krieg in der Ukraine sind Strom und auch Erdgas aber erheblich teurer geworden. Auch die Wasserkosten in Frankreich gehören zu den höchsten der Welt.
Insgesamt machen die Nebenkosten für eine normale Wohnung mit zwei Schlafzimmern in Frankreich typischerweise rund acht Prozent des durchschnittlichen monatlichen Nettogehalts aus.
Belgien: 193,16 €

In Belgien sind nicht nur die Energiekosten deutlich gestiegen. Seit der Pandemie und dem Krieg in der Ukraine zahlen die Menschen auch mehr für die Wasserversorgung. Im Raum Brüssel zogen die Preise 2023 beispielsweise um 14,5 Prozent an. Da Subventionen auslaufen, gehen die Kosten für Verbraucher hoch – mit dem Ergebnis, dass Belgien mit den höchsten Inflationsraten in der Eurozone zu kämpfen hat.
Aktuell müssen die Menschen für ihre Nebenkosten in einer 85-Quadratmeter-Wohnung durchschnittlich acht Prozent des Monatsgehalts nach Steuern verwenden.
USA: 199 €

Mit rund fünf Prozent geht in Amerika anteilig weniger des durchschnittlichen Einkommens für die typischen Nebenkosten in einer Wohnung mit zwei Schlafzimmern drauf.
Allerdings zahlen Amerikaner nach der Pandemie und vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine erheblich mehr für Energie. Die Inflation, ein steigender Energiebedarf, schwankende Erdgaspreise, extreme Wetterbedingungen und der mit Kosten verbundene Übergang zu erneuerbaren Energien machen sich bemerkbar. Auch die Kosten für die kombinierte Wasserversorgung und Abwasserentsorgung sind in einigen Gegenden des Landes in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen.
Irland: 214,34 €

Energie war in Irland noch nie billig, da das Land auf importierte Brennstoffe angewiesen ist. Auch die geringe Bevölkerungszahl, die eine vergleichsweise hohe Investition in die Energieinfrastruktur erfordert, erhöht die Verbraucherkosten. In den letzten Jahren sind die Strom- und Erdgaspreise dazu vor allem wegen des Ukrainekrieges erheblich gestiegen.
Derzeit entsprechen die Nebenkosten für eine 85-Quadratmeter-Wohnung im Monat rund sieben Prozent des durchschnittlichen Monatsgehalts nach Steuern.
Schweiz: 231,41 €

Schweizer Haushalte zahlen einen hohen Preis für Strom und Erdgas. Wasser ist so teuer wie nirgendwo sonst in Europa und auch die Müllabfuhrkosten sind – teilweise zur Förderung von Recycling – happig.
Dennoch muss für die durchschnittlichen monatlichen Nebenkosten einer 85-Quadratmeter-Wohnung in der Schweiz nur rund vier Prozent des typischen Monatsnettogehalts aufgewendet werden. Das ist der mit Abstand niedrigste Wert in unserer Übersicht, den sich das Land mit Singapur und Neuseeland teilt.
Luxemburg: 241,42 €

Für die Nebenkosten einer 85-Quadratmeter-Wohnung fallen in Luxemburg im Durchschnitt 241,42 Euro im Monat an. Das sind unter fünf Prozent des typischen monatlichen Nettogehalts und damit proportional weniger als in vielen anderen Ländern unserer Liste.
Zum 1. Januar 2025 sind die Strompreise allerdings um rund 30 Prozent gestiegen, da die Regierung einen im Herbst 2022 eingeführten Strompreisdeckel auf die Hälfte zurückgefahren hat.
Polen: 257,73 €

Polen ist von den seit der Pandemie und der russischen Invasion der Ukraine weltweit gestiegenen Energiepreisen besonders stark betroffen. Die Kosten sind regelrecht explodiert und durchschnittliche Nebenkosten für eine Wohnung mit zwei Schlafzimmern fressen im Monat inzwischen rund 18 Prozent des Durchschnittsgehalts nach Steuern auf.
Um die Menschen zu unterstützen, hat die Regierung den im Januar 2023 eingeführten Energiepreisdeckel bis Ende September 2025 verlängert.
Großbritannien: 286,93 €

Großbritannien war von der weltweiten Energiekrise der letzten Jahre stärker betroffen als viele andere Länder. Staatliche Preisobergrenzen haben wenig daran geändert, dass Privathaushalte mit hohen Erdgas- und Strompreisen zu kämpfen haben.
Auch die Wasserinfrastruktur des Landes bereitet aktuell Probleme. Da die Versorger umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen vornehmen müssen, könnten die bereits hohen Kosten für die Verbraucher bis 2030 um nochmal bis zu 73 Prozent steigen. Dazu wird die Kommunalsteuer angehoben, aus der die Müllabfuhr bestritten wird.
Alles in allem entsprechen die monatlichen Nebenkosten für eine 85-Quadratmeter-Wohnung in Großbritannien derzeit rund zehn Prozent dessen, was die Menschen durchschnittlich im Monat netto verdienen.
Deutschland: 302,55 €

302,55 Euro fallen hierzulande derzeit für die durchschnittlichen Nebenkosten einer 85-Quadratmeter an. Dies entspricht einem Einkommensanteil von rund elf Prozent.
Die langjährige Abhängigkeit von russischen Energieimporten hat seit dem Krieg in der Ukraine dafür gesorgt, dass die deutschen Energiekosten in exorbitante Höhen gingen. Laut der Energie-Nachrichtenseite „Clean Energy Wire“ sind die Erdgaskosten seit Beginn des Konflikts um 74 Prozent gestiegen.
Österreich: 335,13 €

Deutschlands Nachbar Österreich ist der Nebenkosten-Spitzenreiter unter den 97 Nationen, die Numbeo abdeckt. Wie Deutschland ist das Land in hohem Maße von russischen Gasimporten abhängig und zahlt daher für die durch den Einmarsch in der Ukraine ausgelöste globale Energiekrise einen besonders hohen Preis.
Die Nebenkosten für eine 85-Quadratmeter-Wohnung belaufen sich in Österreich mittlerweile auf rund 14 Prozent des typischen Nettomonatsgehalts.
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