So sieht es in der luxuriösen „Scarface“-Villa heute aus
Wohnen wie Ganove Tony Montana

Als das Zuhause von Mafia-Boss Tony Montana, gespielt von Al Pacino, im Gangster-Epos „Scarface“ erlangte diese Luxusvilla weltweite Berühmtheit. Zuletzt stand das Anwesen „El Fureidis“ im kalifornischen Promi-Hotspot Montecito für umgerechnet stolze 38,9 Millionen Euro zum Verkauf.
Kommen Sie hier mit uns auf einen virtuellen Rundgang durch die Immobilie der Superlative und sehen Sie selbst, wie es sich in einem Stück Hollywoodgeschichte wohnt ...
Adaptiert von Petra Loho und Tascha Walker Dean
„El Fureidis“: Die „Scarface“-Villa

Die Villa „El Fureidis“ ist ein Anwesen im mediterranen Architekturstil und stammt aus dem Jahr 1906. Das prächtige Haus liegt auf einem vier Hektar großen Hügelgrundstück im Herzen von Montecito. In der Nachbarschaft leben oder lebten unter anderem Talkshow-Ikone Oprah Winfrey, Regisseur George Lucas und Prinz Harry mit seiner Frau Meghan.
Die Villa stand zuletzt über die Riskin Partners Estates Group für umgerechnet 38,9 Millionen Euro zum Verkauf, ehe sie wieder vom Markt genommen wurde. Anschließend wurde sie für 68.000 Euro im Monat zur Miete angeboten.
Prächtige Architektur

Wie diese Bilder der Fotografin Frances Benjamin Johnston zeigen, war das Haus schon im Jahr 1917 ein echter Blickfang.
Kein Wunder, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis auch Hollywood auf die Immobilie aufmerksam wurde. Anfang der 1980er-Jahre war Filmregisseur Brian De Palma auf der Suche nach der perfekten Kulisse für sein Gangster-Epos „Scarface“ ...
Ein Stück Filmgeschichte

Basierend auf dem Leben des berüchtigten Verbrechers Al Capone, erzählt der Spielfilm „Scarface“ von 1983 die fiktive Geschichte des Drogenbosses Tony Montana, verkörpert von Al Pacino. Daher musste das Haus Reichtum und Raffinesse ausstrahlen.
Obwohl der Film in Miami spielt, passte das tropisch anmutende „El Fureidis“ perfekt auf die Anforderungen. Von außen diente die Villa als Kulisse für mehrere Szenen des Kultfilms, darunter etwa die Hochzeit des Mafia-Bosses mit seiner Elvira (Michelle Pfeiffer). Doch das Anwesen hat noch weitaus mehr zu bieten ...
Paradies unter Palmen

Mit ihrer eleganten Stuckfassade, geziert mit markanten Säulen und großen symmetrischen Fenstern, ist die zweistöckige Residenz zweifellos etwas Besonderes. Das Haus hat im Laufe der Jahre viele berühmte Persönlichkeiten beherbergt, darunter Physikgenie Albert Einstein, Großbritanniens früherer Premierminister Winston Churchill und Ex-US-Präsident John F. Kennedy.
Die Residenz wurde vom amerikanischen Architekten Bertram Goodhue entworfen, der für seine Arbeiten im Stil der Neugotik und der spanisch-mexikanischen Renaissance bekannt ist. Goodhues Vision für „El Fureidis“ (arabisch für „Kleines Paradies“ oder „Tropisches Paradies“) sah eine klassische römische Villa mit persischen Wassergärten vor.
Legendäre Hochzeitsszene

Auf diesem Standbild der legendären Hochzeitsszene in „Scarface“ ist das historische Haus im Hintergrund zu sehen. Es ist der perfekte Ort, um eine prächtige Feier auszurichten – obwohl diese dem fiktiven Filmpaar kein Glück brachte. Denn bald nach der Hochzeit begannen die Dinge zwischen Tony Montana und Elvira aus den Fugen zu geraten.
Aber für wen wurde das atemberaubende Anwesen eigentlich ursprünglich gebaut?
Für einen Magnaten erbaut

Das prächtige Haus mit einer Wohnfläche von über 870 Quadratmetern wurde ursprünglich für den wohlhabenden New Yorker James Waldron Gillespie gebaut, der sein Vermögen mit Immobilien gemacht haben soll. Gillespie soll wegen des mediterranen Klimas nach Montecito gezogen sein. Die vielen Palmen und der geflieste Vorplatz des Anwesens erinnern zweifellos an die Architektur am Mittelmeer.
Einstiges Zuhause von Thomas Mann

Nach Gillespie gehörte das Anwesen übrigens dem deutschen Schriftsteller Thomas Mann, der während der Nazi-Zeit im Exil in Kalifornien lebte. Obwohl im Laufe der Jahre zahlreiche Modernisierungen durchgeführt wurden, blieben die ursprünglichen Details der Villa weitgehend intakt.
Über diesem eleganten Wohnzimmer thront eine blaue Kassettendecke, die an den Himmel und die neoklassizistischen Ursprünge des Anwesens erinnern soll. Die Oberlichter und großen Fenstertüren lassen natürliches Licht ins Innere strömen.
Einflüsse aus aller Welt

Während der Planung des Anwesens begaben sich Gillespie und Goodhue auf eine einjährige Weltreise, auf der sie nach Inspiration suchten. Das Abenteuer beinhaltete angeblich auch einen ausschweifenden, 800 Kilometer langen Wanderritt vom Kaspischen Meer bis zum Golf von Persien.
Dank dieser Odyssee sind viele der Zimmer mit neoklassizistischen, europäischen und sogar nahöstlichen Elementen dekoriert. Diese finden sich etwa in gefliesten Oberflächen, auffälligen Raumdecken, Wasserspielen und kunstvollen Mosaiken wider.
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Seit 100 Jahren unverändert

Die atemberaubenden Designstile präsentieren sich am spektakulärsten im Esszimmer. Die Fotografin Johnston machte auch diese Aufnahme im Jahr 1917. Das Foto zeigt den Raum in seiner ursprünglichen Pracht und lässt erkennen, dass sich in über 100 Jahren nicht viel verändert hat. Das liegt daran, dass alle Eigentümer der Villa ihr Bestes taten, die historischen Merkmale des Anwesens zu erhalten.
Faszinierende Details

Die prachtvolle Raumdecke in Rundbogenform stammt vom amerikanischen Künstler Henry Wadsworth Moore und zeigt auf 24-Karat-Blattgold, wie Alexander der Große die altpersische Stadt Persepolis erobert. Sogar Moores Originalunterschrift ist erhalten geblieben.
Das Haus wurde aber auch modernisiert, mit maßgefertigten Swarovski-Kronleuchtern und -Lampen, Vorhängen aus belgischem Leinen, prächtigen Seidenteppichen und maßgefertigten Möbeln, die Originalen aus dem Buckingham Palace in London nachempfunden sind.
Modernisierte Küche

Einer der moderneren Räume des Hauses ist die Küche mit einer Theke in edlem Marmor, unzähligen Stauräumen, Edelstahlgeräten und einer angrenzenden Frühstücksecke mit Blick auf den Garten. Der Raum wurde im Jahr 2014 renoviert, kurz bevor das Haus damals zum Verkauf angeboten wurde.
Ein Raum wie kein anderer

Das Glanzstück des Anwesens ist dieses besondere Empfangszimmer im byzantinischen Stil. Mit seinen römischen und nahöstlichen Einflüssen wurde der Raum der Erzbasilika St. Johannes Lateran in Rom nachempfunden. Dank des zentral platzierten Brunnens, der über fünf Meter hohen Kuppel und der handbemalten Wände, die in Schattierungen von Blau, Terrakotta und Gold schimmern, ähnelt der Raum einem luxuriösen marokkanischen Innenhof.
Brillante Besonderheiten

Die prächtigen Designelemente des Zimmers sind hier gut zu erkennen. Die vergoldete Kuppel und die Wände beeindrucken durch feine Handarbeit. In anderen Räumen befinden sich Schnitzereien, Statuen und Wandmalereien im romantischen mediterranen Stil. Einige sind sehr traditionell und wirken, als ob sie aus der Römerzeit stammen.
Beim Eingang befindet sich sogar ein original gefliestes Wandbild, das Gillespie, Goodhue und deren Freunde auf einer der vielen Partys zeigt, die in „El Fureidis“ abgehalten wurden.
Raum für Gastgeber

Dieses elegante Wohnzimmer zählt zu den vielen Wohnbereichen der Villa. Mit seiner stilvollen Beleuchtung, Balkendecke und den Fenstertüren, die sich zu einer Terrasse öffnen, wäre es der perfekte Ort, um ein Buch zu lesen oder eine intime Cocktailparty zu veranstalten.
Platz zum Arbeiten

Es gibt auch ein riesengroßes Arbeitszimmer, das mit Hartholzböden und einem großen Kamin im europäischen Stil ausgestattet ist. Bei geöffneten Fenstertüren ließe sich hier die gesamte Büroarbeit bei einer sanften Brise erledigen – der ultimative Ort, um im Homeoffice zu arbeiten!
Idyllischer Innenhof

Viele der Zimmer im Erdgeschoss öffnen sich zu diesem abgeschotteten Innenhof, der sich im Herzstück des Hauses befindet. Der von Palmen gesäumte Außenbereich ist ideal, um laue Abende ausklingen zu lassen.
Meisterhafte Master-Suite

Wieder zurück im Inneren des Hauses, präsentiert sich die Master-Suite im ersten Stock. Sie überblickt die Wassergärten im Freien und ist komplett mit zwei Kleiderschränken und einem sehr großzügigen Badezimmer ausgestattet.
Luxuriöse Gästezimmer

Hinzu kommen drei elegant eingerichtete Gästezimmer, die jeweils mit einem eigenen Badezimmer aufwarten. Die Zimmer sind alle individuell gestaltet – eines davon sogar mit einem Balkon, der einen traumhaften Blick auf die Gärten bietet.
Prächtiges Badezimmer

Dieses luxuriöse Badezimmer hat eine spektakuläre Gewölbedecke und protzt mit einer maßgefertigten Badewanne, großen Türen mit Rundbögen, Marmordetails und geschmackvollen sechseckigen Bodenfliesen. Das Badezimmer würde auch in einem Luxushotel im Nahen Osten nicht fehl am Platz aussehen.
Der derzeitige Eigentümer

Der derzeitige Eigentümer des Anwesens soll der in Houston ansässige Geschäftsmann Pradeep Yohanne Gupta sein, der laut dem Immobilienportal „Mansion Global“ der Geschäftsführer der privaten Investmentfirma IQ Holdings ist.
Dem Bericht zufolge hatte Gupta das Anwesen im Jahr 2015 für 12,3 Millionen US-Dollar gekauft, was heute rund 16 Millionen Euro entsprechen würde. Hätte er die Villa also tatsächlich für die verlangten 38,9 Millionen Euro verkauft, wäre das ein beachtlicher Gewinn gewesen.
Umfangreiche Renovierung

Gupta hatte offenbar unglaubliches Glück, als er sich das Haus schnappte. Laut dem Wirtschaftsmagazin „Business Insider“ hatte es ein Jahr lang zum Verkauf gestanden, zu einem Preis von 35 Millionen US-Dollar. Im Mai 2015 wurde der Preis dann auf 17,8 Millionen US-Dollar halbiert (heute 23,7 Millionen Euro).
Das ursprünglich aus Stahlbeton erbaute Haus wurde seitdem umfangreich renoviert und restauriert.
Botanische Vielfalt

Erstaunlicherweise sind die Terrassengärten des Grundstücks mehr als zehn Jahre älter als die Villa. Gillespie soll bereits während der Planung und Gestaltung des Hauses außergewöhnliche Pflanzen beschaffen haben.
Er ließ das Grundstück mit über 100 verschiedenen Baumarten bepflanzen, von denen einige noch heute stehen. Dazu gehören chilenische Weinpalmen, prächtige Königspalmen, Zitrus- und Walnussplantagen und Montecitos größte Großblättrige Feige (Ficus macrophylla).
Ein besonderer Außenbereich

Natürlich sind die vier symmetrisch angelegten Pools der Villa die unbestrittenen Stars des Außenbereichs.
Weitere bemerkenswerte Merkmale sind neun Flachreliefs, die das Areal schmücken. Diese wurden von Lee Lawrie geschaffen, einem der einflussreichsten Bildhauer Amerikas, der vor allem für die Bronzeskulptur „Atlas“ im Rockefeller Center in New York City bekannt ist.
Zeitlose Schönheit

Neben viel Grün bietet der Hinterhof des Milliardärs auch idyllische Gehwege, konventionell angelegte Gärten, Pools und Terrassen. Skulpturale Kunstwerke zeigen Szenen aus der Sage um König Artus und verleihen den ohnehin schon bemerkenswerten Gärten ein Gefühl von Erhabenheit.
Das Gästehaus

Auf dem Gelände befindet sich auch ein eigenständiges Kutscherhaus. Auf einer Fläche von über 200 Quadratmetern umfasst diese Immobilie drei Schlafzimmer, ein Wohnzimmer, eine Küche, ein Büro und zwei Badezimmer. Das macht es zu einem idealen Ferienhaus oder einer Bleibe für die Schwiegereltern.
Villa mit Ausblick

Diese Luftaufnahme hebt die Schönheit und Größe des Anwesens gut hervor – und sein erstaunlich grünes Grundstück, das die Villa idyllisch einbettet. Das Haus liegt knapp über drei Kilometer vom Meer entfernt, umgeben vom Santa-Ynez-Gebirge. Sogar die kalifornischen Kanalinseln lassen sich bei gutem Wetter erkennen.
Eine Villa nicht nur für Gangster

Das Anwesen befindet sich weniger als zwei Stunden vom Zentrum von Los Angeles entfernt. Das macht es zum idealen Rückzugsort für einen Prominenten oder Geschäftsmogul – und nicht nur für Gangster wie „Scarface“-Ikone Tony Montana. Ob es jemals wieder zum Verkauf stehen wird, ist derzeit allerdings ungewiss.
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