Neue Deutsche Welle: Die erfolgreichsten Stars – und was aus ihnen geworden ist
Im Ranking: Wer verkaufte die meisten Platten?

Ab Ende der 1970er- bis Mitte der 1980er-Jahre waren Deutschland, Österreich und die Schweiz im Neue-Deutsche-Welle-Fieber. In der kurzen Blütezeit dieses von der britischen Punk- und New-Wave-Musik inspirierten Musikgenres entstanden Songs, die bis heute fester Bestandteil der deutschsprachigen Popkultur sind.
Einige der NDW-Stars feierten sogar internationale Erfolge und stürmten die Hitparaden in aller Welt. Aber was machen die Musiker und Bands dieser Ära heute? Und wer verkaufte die meisten Platten?
Von Hubert Kah bis Trio, von Falco bis Nena: Lesen Sie hier, wer die erfolgreichsten Künstler der Neuen Deutschen Welle waren – und was aus ihnen geworden ist. Ein Überblick in Bildern ...
Hinweis: Das Ranking basiert auf weltweiten Plattenverkäufen und enthält Schätzungen.
Platz 13: Ideal – Plattenverkäufe: 1 Million

Ideal waren zwar nicht der größte Verkaufsschlager, aber eine der Bands der Neuen Deutschen Welle, die von der Kritik hochgelobt wurden und in ganz Europa auf Festivals mit internationalen Stars auftraten.
Die 1980 von der Musikerin Annette Humpe und drei männlichen Mitstreitern gegründete Band erreichte mit ihrem bekanntesten Song „Blaue Augen“ von ihrem Debütalbum „Ideal“ zwar nur Platz 48 in den deutschen Charts. Das Album erreichte aber Platinstatus und der Refrain des Liedes, „Deine blauen Augen machen mich so sentimental“, wurde in den 1980er-Jahren zu einem geflügelten Wort. Ihr zweites Album, „Der Ernst des Lebens“, verkaufte sich ähnlich gut und das US-Musikmagazin „Billboard“ nannte Ideal sogar „Deutschlands wichtigste Gruppe seit Kraftwerk“.
Platz 13: Ideal – nachhaltiger Einfluss auf deutschsprachige Popmusik

Ideal löste sich 1983 auf und Annette Humpe, die künstlerisch treibende Kraft der Band, wurde zu einer der produktivsten und erfolgreichsten deutschen Komponistinnen und Produzentinnen, deren Name hinter einer Reihe von Chart-Hits verschiedener deutscher Künstler steht. Mit ihrer Schwester Inga machte sie als Humpe & Humpe von 1985 und 1987 auch weiterhin selbst Musik. Zwischen 2004 und 2011 war sie mit dem Sänger Adel Tawil als eine Hälfte des Duos Ich + Ich unterwegs, dessen zweites Album sich in Deutschland mehr als 1,1 Millionen Mal verkaufte.
Im Januar 2024 wurde Humpe, inzwischen Mitte 70, vom GEMA-Aufsichtsrat mit dem Sonderpreis für „Inspiration“ ausgezeichnet – als Wegbereiterin und Vorbild in einer Zeit, als Musikautorinnen und insbesondere Produzentinnen „noch keine Lobby hatten und in der Öffentlichkeit praktisch nicht vorkamen“.
Platz 11 (zweimal vergeben): DÖF – Plattenverkäufe: 1,7 Millionen

Die Neue Deutsche Welle war in entscheidendem Maße auch österreichisch: Neben Falco, zu dem wir später noch kommen, sicherte sich Deutsch-Österreichisches Feingefühl (DÖF) einen Platz im NDW-Kanon. Die Band tauchte zwar erst 1983, also fast schon zum Ende der NDW-Ära auf, ihr Titel „Codo ... düse im Sauseschritt“ wurde aber sofort zum Sommerhit. Die Single landete in Deutschland, Österreich und den Niederlanden auf Platz eins und in der Schweiz auf Platz vier der Charts. Das Album „DÖF“ erreichte in seinem Heimatland die Spitze der Charts und in Deutschland Platz neun.
DÖF hieß ursprünglich Tauchen-Prokopetz nach den Namen der beiden österreichischen Musiker und politischen Kabarettisten Josef Prokopetz und Manfred Tauchen, die hinter dem späteren Deutsch-Österreichischen Feingefühl standen. Ihr gleichnamiges Album wurde von einer gewissen Annette Humpe mitgeschrieben und produziert, die zu dem Zeitpunkt gerade ihre Band Ideal aufgelöst hatte. Ihre Schwester Inga sang den Codo-Refrain.
Platz 11 (zweimal vergeben): DÖF – ein kurzes, aber erfolgreiches NDW-Projekt

DÖF entpuppte sich als einmaliges NDW-Projekt einer Gruppe von Kreativen, die danach ihre verschiedenen künstlerischen Wege fortsetzten. Von Annette Humpes Erfolg als Sängerin, Musikautorin und Produzentin haben wir bereits gehört. Ihre beiden österreichischen DÖF-Kollegen machten in ihrer Heimat Karriere als Musiker, Schauspieler und Schriftsteller.
Das ehemalige DÖF-Mitglied Josef Prokopetz ist hier auf der Bühne in Wien zu sehen. Ihr eingängiger „düse, düse, düse, düse im Sauseschritt“-Refrain über das außerirdische Wesen Codo hat überlebt und ist aus keiner NDW-Bestenliste wegzudenken.
Platz 11 (zweimal vergeben): Hubert Kah – Plattenverkäufe: 1,7 Millionen

Hubert Kemmler, besser bekannt als Hubert Kah, war eine der schillerndsten Figuren unter den deutschen NDW-Stars. Der Liedermacher, Komponist und Produzent ist heute vor allem für seine Hitsingles „Rosemarie“ und „Sternenhimmel“ aus dem Jahr 1982 bekannt, die er mit einer dreiköpfigen Band unter dem Namen Hubert Kah veröffentlichte. Neben seiner Musik sorgten auch seine Auftritte in der „ZDF-Hitparade“ im Nachthemd und in der Zwangsjacke für Aufsehen.
„Rosemarie“ und „Sternenhimmel“ schafften es auf Platz drei bzw. zwei der Charts und verkauften sich mehr als 750.000 Mal. Kemmler war auch hinter den Kulissen erfolgreich. Der von ihm mitgeschriebene englischsprachige Song „Maria Magdalena“ der deutschen Popsängerin Sandra verkaufte sich 1985 in Deutschland 500.000 Mal und landete europaweit auf Platz eins der Charts.
Platz 11 (zweimal vergeben): Hubert Kah – Rückzug aus der Öffentlichkeit

Das Trio Hubert Kah veröffentlichte noch bis Ende der 1980er-Jahre Musik. Kemmler, bei dem 1989 eine Depression diagnostiziert wurde, zog sich dann weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück, abgesehen von ein paar musikalischen Comeback-Versuchen und einem Auftritt bei „Promi Big Brother“ im Jahr 2014. Im selben Jahr gab er in einem Interview mit „Der Welt“ an, dass seine Hit-Singles aus den 1980er-Jahren über GEMA-Auszahlungen immer noch ein jährliches Einkommen von rund 50.000 Euro einbringen.
Im März 2021 war dann in den Medien zu lesen, dass Kemmler und seine Frau „verschwunden“ seien und seit Monaten nicht mehr gesehen worden waren. Laut einer Stuttgarter Lokalzeitung wurde er jedoch noch im selben Monat später bei der Feier seines 60. Geburtstags gesichtet. Im Frühjahr 2024 gab es ein musikalisches Lebenszeichen, als Hubert Kah das 40-jährige Jubiläum des Songs „Engel 07“ mit einer neu gemasterten Version des Lieds feierte.
Platz 10: Markus – Plattenverkäufe: bis zu 2,5 Millionen

Markus – mit vollem Namen Markus Johannes Mörl – hatte zwar nur einen einzigen großen NDW-Hit, aber der reichte aus, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Sein Lied „Ich will Spaß“, in dem zu schnelles Fahren auf der Autobahn gefeiert wird, erreichte 1982 die Spitze der deutschen Charts und machte ihn auf Anhieb zu einem der beliebtesten NDW-Künstler.
Seine unbeschwerte Version des NDW-Genres wurde von den Kritikern verrissen und vom Publikum geliebt. Im Duett mit NDW-Ikone Nena kletterte Markus mit „Kleine Taschenlampe brenn'“ 1982 zudem auf Platz fünf der deutschen und österreichischen Charts.
Platz 10: Markus – hat immer noch Spaß

Heute ist Markus einer der NDW-Stars, die weiterhin die Fahne des Genres hochhalten und bei NDW- und 1980er-Jahre-Konzerten auftreten. Auch für 2025 stehen laut seiner Website bereits Termine auf dem Programm.
Sein letztes Album veröffentlichte Markus im Jahr 2022. Hits wie zu NDW-Zeiten gelangen ihm jedoch nicht mehr. Stattdessen versuchte er 2023 sein Glück im Dschungel – als Teilnehmer bei „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“
Platz 9: Joachim Witt – Plattenverkäufe: 2,8 Millionen

Als Joachim Witt um 1982 mit seiner Hit-Single „Goldener Reiter“ Erfolge feierte, galt er als einer der berühmtesten Solokünstler der Neuen Deutschen Welle. Doch der 1949 in Hamburg geborene Sänger und Schauspieler fühlte sich diesem Genre nie zugehörig und bezeichnete das NDW-Label später als seinen „Fluch“.
Witt hatte bereits in den 1970er-Jahren einige Alben mit einer Rockband veröffentlicht, bevor er eine Solokarriere startete. Sein erstes Album „Silberblick“ (1980) verkaufte sich 300.000 Mal, die Single „Goldener Reiter“, ein düsteres Lied um das Thema Schizophrenie, erreichte 1981 Platz zwei der deutschen Charts und verkaufte sich mehr als 500.000 Mal.
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Platz 9: Joachim Witt – von Neuer Deutscher Welle zu Neuer Deutscher Härte

Witts anfänglicher Soloerfolg hielt nicht lange an. Sein drittes Album „Märchenblau“ von 1983 floppte und die dazugehörige Tournee wurde mangels Kartenverkaufs abgesagt. Witt gab seine Karriere aber nicht auf, was sich letztendlich auszahlte: 15 Jahre später gelang ihm mit dem Lied „Die Flut“ sein größter kommerzieller Erfolg. Das Duett mit dem deutschen Synthie-Pop-Sänger Peter Heppner wurde 1998 veröffentlicht und verkaufte sich mehr als 900.000 Mal.
Witt, inzwischen Mitte 70, gibt noch immer nicht auf und veröffentlichte 2023 sein passend betiteltes 20. Studioalbum „Fels in der Brandung“. Stilistisch vertritt er jetzt das Rock-Subgenre Neue Deutschen Härte (NDH), was anzukommen scheint, denn sein Album schaffte es in die deutschen Top Ten.
Platz 7 (zweimal vergeben): Spider Murphy Gang – Plattenverkäufe: 3 Millionen

Der größte Hit der Spider Murphy Gang, „Skandal im Sperrbezirk“, ist einer der bekanntesten Songs der NDW-Ära. Dabei ist die 1977 von vier Freunden in München gegründete Kombo eigentlich eine Rockband und benannt nach einer Figur aus Elvis Presleys „Jailhouse Rock“. Bayerische Radiosender boykottierten „Skandal im Sperrbezirk“ aufgrund des anzüglichen Liedtextes. Im Rest des Landes war man weniger empfindlich und der Song wurde nach seiner Veröffentlichung 1981 ein Riesenerfolg.
Die Single, die aus dem Album „Dolce Vita“ ausgekoppelt wurde, verkaufte sich rund 750.000 Mal und wurde der erste (und einzige) Nummer-eins-Song der Band in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Mit mehr als 500.000 Exemplaren, die über deutsche Ladentische gingen, wurde das Album zudem zum erfolgreichsten des Jahres 1982. In den Folgejahren gelangen weitere Hits und insgesamt verkauften die vier Bayern, die 1983 als erste westdeutsche Band durch die damalige DDR tourten, schätzungsweise drei Millionen Tonträger weltweit.
Platz 7 (zweimal vergeben): Spider Murphy Gang – bayerische Evergreen-Rocker

Wie bei den meisten Bands und Künstlern auf dieser Liste ging es auch bei den Spiders nach 1983 mit den Verkaufszahlen bergab. Nach 1985 erreichte keines der weiteren Alben die Charts.
Das heißt aber nicht, dass sich die bayerischen Rocker zur Ruhe gesetzt haben, im Gegenteil: Seit Mitte der 1990er-Jahre tritt die Band in ganz Deutschland auf und die Website zeigt aktuell Termine bis in den Herbst 2025 an. Nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass die beiden verbliebenen Originalmitglieder der Band inzwischen über 70 Jahre alt sind – und ihr „Skandal im Sperrbezirk“-Hit gehört auch mehr als 40 Jahre später immer noch zu den beliebtesten Oktoberfest-Liedern.
Platz 7 (zweimal vergeben): Frl. Menke – Plattenverkäufe: 3 Millionen

Wie unsere Liste zeigt, war die Neue Deutsche Welle eine einigermaßen männliche Angelegenheit, mit ein paar bemerkenswerten – und sehr erfolgreichen – Ausnahmen. Franziska Menke, auch bekannt als Frl. Menke, war eine davon.
1982 und 1983 verkauften sich ihre drei Erfolgssingles „Hohe Berge“, „Traumboy“ und „Tretboot in Seenot“ zusammen mit ihrem Album mehr als drei Millionen Mal. „Hohe Berge“ erreichte dabei Platz zehn der deutschen Charts und ist mit über 2,5 Millionen verkauften Exemplaren eines der erfolgreichsten Lieder der NDW.
Platz 7 (zweimal vergeben): Frl. Menke – Ruhestand in Spanien

Nach ihren NDW-Erfolgen widmete sich Menke einige Jahre dem Familienleben, bevor sie wieder musikalisch aktiv wurde. In den 1990er- und Nullerjahren schrieb die Sängerin Songs für andere Künstler, spielte die Hauptrolle in einem NDW-Musical nach Hubert Kahs „Sternenhimmel“-Hit und tourte mit anderen NDW-Künstlern in Deutschland. 2017 war sie bei „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus“ zu sehen.
Heute lebt das ehemalige Frl. Menke zurückgezogen an der Küste Andalusiens.
Platz 5 (zweimal vergeben): Münchener Freiheit – Plattenverkäufe: 5 Millionen

Münchener Freiheit wurde 1980 zur Blütezeit der Neuen Deutschen Welle von Keyboarder und Sänger Stefan Zauner und Gitarrist Aron Strobel sowie zwei weiteren Mitgliedern gegründet. Die ersten nennenswerten Plattenerfolge der Band in den Jahren 1982 und 1983 waren noch von dem Genre beeinflusst. Ihre spätere Musik, einschließlich des 1986 veröffentlichten Ohrwurms „Ohne dich“, hatten streng genommen aber wenig mit NDW zu tun und fallen eher in die Kategorie poppiger Schlager. „Ohne dich“ erreichte in Deutschland Platz zwei sowie in Österreich und der Schweiz Platz eins der Charts und verkaufte sich mehr als 600.000 Mal.
Mit Blick auf den internationalen Markt nahm die Band das Lied auch auf Englisch auf und erreichte in mehreren europäischen Ländern die Spitze der Charts. „Keeping the Dream Alive“ – die englische Version ihrer 1987 veröffentlichten Single „So lang' man Träume noch leben kann“, die ebenfalls eine Nummer zwei in Deutschland war – wurde 1988 mit Platz 14 in den Charts zum einzigen Hit der Band in Großbritannien.
Platz 5 (zweimal vergeben): Münchener Freiheit – weiterhin auf Tour

Seit dem Ausstieg von Sänger Stefan Zauner im Jahr 2011 ist Gitarrist Aron Strobel heute das einzige verbliebene Originalmitglied der Band, die sich nach einem Münchener Café benannte. Chart-Hits und internationale Erfolge gibt es heute keine mehr. Auf der Bühne steht die Band aber weiterhin und tritt dabei manchmal auch mit den bayerischen NDW-Kollegen der Spider Murphy Gang auf.
Platz 5 (zweimal vergeben): Geier Sturzflug – Plattenverkäufe: 5 Millionen

Geier Sturzflug wurde in Bochum geboren, wo die vierköpfige Kombo um Sänger und Gitarrist Friedel Geratsch 1979 gegründet wurde. Drei Jahre später gelang der Band mit „Bruttosozialprodukt“ ihr größter Hit. Die Mischung aus Rock, Pop, Ska und einem originellen Text schoss in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf Platz eins der Single-Verkaufscharts und verkaufte sich mehr als 600.000 Mal.
Ein Jahr später wurde „Besuchen Sie Europa (solange es noch steht)“ 1983 zu einem weiteren Neue-Deutsche-Welle-Knaller. Mit weiteren Hits und erfolgreichen Alben war Geier Sturzflug einige Jahre lang auf einem Höhenflug. Interviews und Medienberichten zufolge verkauften sie – überwiegend in Deutschland – mehr als fünf Millionen Platten.
Platz 5 (zweimal vergeben): Geier Sturzflug – Chartabsturz

1986 löste sich die Band auf. Sänger Friedel Geratsch, der Geier Sturzflug nach einer Auszeit ohne seine alten Bandkollegen wiederbelebte, tourt nun vor allem im deutschsprachigen Raum auf der 1980er-Nostalgieschiene. Hits wie „Bruttosozialprodukt“ gehören der Vergangenheit an – das letzte Geier-Sturzflug-Album erschien im Januar 2024, konnte an den einstigen Erfolg aber nicht anknüpfen.
Platz 4: Peter Schilling – Plattenverkäufe: 6,3 Millionen

Die Deutsche Neue Welle war bereits auf dem absteigenden Ast, als Peter Schillings „Major Tom (völlig losgelöst)“ Anfang 1983 in Deutschland auf Platz eins schoss. Mit mehr als einer Million verkaufter Singles wurde das Lied zum meistverkauften NDW-Song in Deutschland.
Auch im Rest der Welt war der Erfolg groß: Die englische Version „Major Tom (Coming Home)“ machte den gebürtigen Stuttgarter Schilling international bekannt, als sie die Top 20 in den USA erreichte und in Kanada sogar auf Nummer eins landete. Weltweit soll sich der Hit zwischen fünf und sechs Millionen Mal verkauft haben. „Major Tom“, zu dem sich Schilling von Stanley Kubricks Film „2001: Odyssee im Weltraum“ (1968) inspirieren ließ, lebt bis heute in der Popkultur weiter und taucht immer wieder in den Soundtracks von deutschen und internationalen Filmen und Fernsehserien auf.
Platz 4: Peter Schilling – zurück in den Charts dank Euro 2024

Nachdem Schilling seine Karriere bis 1990 aufrechterhalten hatte, verschwand er bis Anfang der Nullerjahre aus der Öffentlichkeit. In den letzten zwei Jahrzehnten veröffentlichte der Sänger, der 2026 seinen 70. Geburtstag feiern wird, immer wieder Musik und stand auf der Bühne.
Sein 1980er-Jahre-Titel „Major Tom“ hatte zur Fußball-Europameisterschaft 2024 ein unerwartetes Comeback, als der Deutsche Fußball-Bund den NDW-Hit als Torhymne des DFB-Teams wählte. Der Song wurde zu Deutschlands inoffizieller Fußball-Sommerhymne und katapultierte sich erstmals seit über 40 Jahren wieder in die Top Ten. Wie groß Schillings Vermögen ist, ist unbekannt. Man kann aber davon ausgehen, dass sich dieser jüngste Erfolg positiv auf seinen Kontostand ausgewirkt hat.
Platz 3: Trio – Plattenverkäufe: 13 Millionen

Trio ist bis heute ein Aushängeschild der Neuen Deutschen Welle. Doch Sänger Stephan Remmler, Gitarrist Kralle Krawinkel und Schlagzeuger Peter Behrens konnten dieser Kategorie nie viel abgewinnen und ordneten sich selbst unter „Neue Deutsche Fröhlichkeit“ ein. Hauptmerkmal ihrer Lieder waren ein absurder Humor, angereichert mit einer ordentlichen Portion Selbstironie. Ihr größter Hit „Da Da Da“ war ein Paradebeispiel dafür – mit einem Text, der in knapp dreieinhalb Minuten 84 Mal das Wort „Da“ und 18 Mal die Silbe „Aha“ wiederholte.
Trios minimalistischer Ansatz zahlte sich aus. Die Single verkaufte sich weltweit rund 13 Millionen Mal, was den Löwenanteil an den gesamten Plattenverkäufen des Trios ausmachte. Sie erreichte in mehr als 30 Ländern die Charts, darunter Platz eins in Österreich, der Schweiz, Neuseeland und Südafrika sowie Platz zwei in Deutschland und Großbritannien.
Platz 3: Trio – jetzt solo

Obwohl die Band noch zwei weitere Hits in Deutschland landete, löste sich Trio 1985 auf, nachdem ihr drittes Album gefloppt war. Für Sänger Remmler und Gitarrist Krawinkel, die den Text bzw. die Musik zu „Da Da Da“ geschrieben hatten, reichte der Erfolg dieser Single aus, um für den Rest ihres Lebens die Miete zu bezahlen – nicht zuletzt wegen unzähliger Coverversionen, Remixe und der häufigen Verwendung des Songs in der Werbung.
Schlagzeuger Behrens, der lange Zeit mit seiner Drogenabhängigkeit zu kämpfen hatte, erhielt dagegen keine Tantiemen. Zwei Jahre nach seinem ehemaligen Bandkollegen Krawinkel verstarb er 2016 verarmt. Remmler (Bild), dem als einzigem der drei nach der Auflösung der Band eine relativ erfolgreiche Solokarriere gelang, lebt heute in Spanien.
Platz 2: Nena – Plattenverkäufe: 25 Millionen

Als 1982 eine junge Frau im roten Minirock in der „ZDF-Hitparade“ mit dem Song „Nur geträumt“ auftrat, änderte sich vor allem für Millionen deutscher Mädchen alles: Nena, Sängerin der ein Jahr zuvor gegründeten gleichnamigen Band, war frech, wild und brachte frischen Wind in eine Zeit, in der Bands mit weiblichen Leadsängern selten waren. Mit „Nur geträumt“ gelang der Band der Durchbruch in Deutschland. Der Song erreichte Platz zwei der Charts und Nena wurde zum Gesicht der Neuen Deutschen Welle.
Mit „99 Luftballons“ wurde die Band dann international bekannt. Das Lied führte die Charts in ganz Europa an und erreichte sogar Platz zwei in den amerikanischen Billboard Hot 100. Die später veröffentlichte englische Version, „99 Red Balloons“, schaffte es in Großbritannien, Kanada und Irland auf Platz eins. Bis 1987 folgten eine Reihe von Hits, wenn auch in kleinerem Rahmen und hauptsächlich im deutschsprachigen Raum. Kurz darauf löste sich die Gruppe auf. Während die Band schätzungsweise 4,1 Millionen Tonträger verkauft hat, kann sich Nena dank einer erfolgreichen Solokarriere die weitaus höhere Zahl von 25 Millionen auf die Fahne schreiben.
Platz 2: Nena – immer noch am Singen

Das freche Mädchen im roten Minirock entpuppte sich als die langlebigste Vertreterin der Neuen Deutschen Welle. Nach der Auflösung der Band startete Nena ihre Solokarriere und veröffentlichte 1989 ihr erstes Album mit großem Erfolg. Nach einer Durststrecke in den 1990er-Jahren ging es ab 2002 wieder aufwärts – mit einer Reihe von Alben, die im deutschsprachigen Raum allesamt gute Chartplatzierungen erreichten. Ihr aktuellstes Werk erschien 2024.
Auch getourt wird weiterhin, zuletzt im Herbst 2024 mit Konzerten in Deutschland, der Schweiz, den Niederlanden und Frankreich. Laut der Website „Celebrity Net Worth“ beläuft sich Nenas Vermögen auf rund 14,5 Millionen Euro, womit sie der finanziell erfolgreichste NDW-Star wäre.
Platz 1: Falco – Plattenverkäufe: 60 Millionen

Charmant, schwierig, Kult – der in Wien als Johann Hölzel geborene Falco war ein Unikat und verkaufte weltweit mehr Platten als jeder andere NDW-Star. Seine Musikkarriere startete Ende der 1970er-Jahre in einer Band. Ab 1981 war der Sänger solo unterwegs. Der Durchbruch gelang ihm 1982, als sein Song „Der Kommissar“ europaweit zum Nummer-eins-Hit wurde. Die Kombination aus Rap und Gesang in Falcos unnachahmlichem Stil verkaufte sich weltweit schätzungsweise 7,5 Millionen Mal und erreichte in den US-Charts einen respektablen Platz 72. Die britische Rockband After the Fire schaffte es 1983 mit einer englischen Coverversion bis auf Platz fünf der Billboard Hot 100.
1986, als die Neue Deutsche Welle am Auslaufen war, bewies Falco, dass er die USA auch mit deutschen Texten erobern konnte. Mit „Rock me Amadeus“ erreichte er als einziger Künstler überhaupt mit einem deutschsprachigen Song die Nummer eins der Billboard Hot 100. Auch in Großbritannien schaffte es der Song auf Platz eins. „Rock me Amadeus“ ging weltweit zehn Millionen Mal über die Ladentheke, insgesamt verkaufte Falco 60 Millionen Tonträger.
Platz 1: Falco – früher Tod in der Karibik

Nach „Rock me Amadeus“ ging es für Falco noch einige Jahre mit europäischen Hits weiter. An den internationalen Erfolg seiner frühen Karriere konnte er jedoch nie wieder anknüpfen. Die Boulevardpresse in seiner österreichischen Heimat stürzte sich auf seine Suchtprobleme und 1997 zog er sich in die Dominikanische Republik zurück, um an einem Comeback-Album zu arbeiten. 1998, wenige Tage vor seinem 41. Geburtstag, kam er dort bei einem Autounfall ums Leben. Laut der Website „VermögenMagazin“ hatte ihm seine Musikkarriere zu diesem Zeitpunkt fünf Millionen Euro eingespielt.
Sein letztes Album „Out of the Dark (Into the Light)“ wurde wenige Wochen nach seinem Tod veröffentlicht und erreichte in Österreich Platz eins der Charts. Tausende von Trauernden nahmen an seiner Beerdigung in Wien teil und bis heute besuchen Fans sein Grab auf dem Wiener Zentralfriedhof.
Wer Lust auf das musikalische Enfant terrible der Neuen Deutschen Welle hat, kann sich bei einem Besuch des Wiener Falco-Musicals „Rock me Amadeus“ mit seinen größten Hits in die 1980er-Jahre zurückversetzen lassen.
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