So teuer ist eine Tasse Kaffee in Deutschland (im Vergleich zu anderen Ländern)
Wie viel ein Cappuccino in 35 Ländern kostet

Ob gemütlich im Café oder vom Coffeeshop zum Mitnehmen – die Tasse bzw. der Becher Kaffee wird immer teurer. 2024 sind die Preise für den Rohstoff Kaffee um 70 Prozent gestiegen, was alle bisherigen Rekorde gebrochen hat. Die Kosten für die weltweit beliebteste Kaffeebohnen-Sorte Arabica befinden sich auf einem 50-Jahres-Hoch und Experten warnen, dass es Jahre dauern könnte, bis der Preis deutlich sinkt.
Ganz gleich, ob Espresso-, Cappuccino- oder Latte-Fan – alle müssen für den täglichen Koffeinschub immer tiefer in die Tasche greifen. Wie sehr unterscheidet sich von Land zu Land allerdings erheblich.
Erfahren Sie hier, wie viel eine Tasse Kaffee in 35 ausgewählten Ländern im Durchschnitt kostet – und wie Deutschland dabei abschneidet.
Die Preise (Stand: Ende Dezember 2024) basieren auf Daten von Numbeo, der weltweit größten Datenbank für Lebenshaltungskosten, und beziehen sich auf die jeweiligen Hauptstädte bzw. andere Großstädte.
Adaptiert von Barbara Geier
Warum steigen die Kaffeepreise weltweit so stark an?

Hinter dem Preisanstieg steht ein Zusammenspiel von Faktoren. In Brasilien und Vietnam, den beiden größten Kaffeeproduzenten der Welt, haben extreme Wetterbedingungen die Ernteerträge dezimiert. Auch in Kolumbien, das an dritter Steller der größten Kaffeeproduzenten steht, wird weniger geerntet, da die Landwirte aufgrund steigender Kosten den Einsatz von Düngemitteln reduzieren müssen.
Weitere Faktoren, die zum Preisanstieg beitragen, sind neue EU-Vorschriften zur Abholzung von Wäldern, höhere Personal- und Energiekosten, Unterbrechungen der Versorgungskette und die Tatsache, dass vietnamesische Kaffeeanbauer zunehmend auf die lukrativere Durian-Frucht umstellen. Cafés müssen zudem die gestiegenen Milchkosten auffangen, was den Preis für bestimmte Kaffeeprodukte in die Höhe treibt. Gleichzeitig wird Kaffee bei den Konsumenten immer beliebter und vor allem in Asien ist die Nachfrage sprunghaft angestiegen. Alles in allem kein Wunder also, dass die Tasse Kaffee immer teurer wird.
Unsere Vergleichsgröße: eine Tasse Cappuccino

Numbeo sammelt von über 12.000 Orten Daten zu den Lebenshaltungskosten, einschließlich des typischen Preises für eine Tasse Kaffee in 385 Haupt- und Großstädten auf der ganzen Welt. Der Durchschnittspreis bezieht sich auf einen normal großen Cappuccino in einem Café, Restaurant oder einer anderen Verkaufsstelle für Kaffee. Schauen wir uns also an, was Menschen in 35 ausgewählten Ländern dafür hinlegen müssen und wie Deutschland im Vergleich abschneidet …
Äthiopien: 1,12 €

Äthiopien ist der viertgrößte Kaffeeproduzent der Welt. Das hält die Preise niedrig, da das Land nicht von teuren Importen abhängig ist. In der Hauptstadt Addis Abeba kostet ein Kaffee im Durchschnitt nur 1,12 Euro. Allerdings haben die äthiopischen Kleinerzeuger nun mit neuen EU-Vorschriften zu kämpfen, nach denen bestimmte Rohstoffe wie Kaffee nur dann in die EU importiert werden können, wenn sie keine Entwaldung und Waldschädigung verursacht haben. Zusammen mit gestiegenen Exportkosten, die durch die anhaltenden Angriffe der jemenitischen Huthi-Rebellen auf Schiffe im Roten Meer verursacht werden, führt dies zu höheren Kaffeepreisen im Land.
Den billigsten Cappuccino in allen 385 Städten, die Numbeo erfasst, gibt es übrigens in der libyschen Hauptstadt Tripolis, wo eine Tasse nur 55 Cent kostet. Der Durchschnittspreis aller Städte liegt bei 3,24 US-Dollar pro Cappuccino oder umgerechnet rund 3,10 Euro.
Kolumbien: 1,44 €

Wie bereits erwähnt, ist Kolumbien mit einem Anteil von sieben Prozent an der weltweiten Produktion der drittgrößte Kaffeeproduzent der Welt. Die Preise steigen, aber da Kolumbien ein Erzeugerland ist und die Lebenshaltungskosten vergleichsweise erschwinglich sind, kostet ein Cappuccino in einem Café in Bogotá in der Regel nur 1,44 Euro.
Insgesamt sind die höheren Kaffeepreise auf dem Weltmarkt für die 552.000 Familien im Land, die von der Kaffeeindustrie abhängen, auf jeden Fall ein Segen.
Italien: 1,49 €

Kaffee gehört zu Italien wie Pasta und Pizza. Ein Cappuccino in Rom ist im weltweiten Vergleich mit durchschnittlich nur 1,49 Euro sehr günstig. Ein einfacher Espresso kostet im Land typischerweise sogar nur einen Euro.
Hinter dem billigen Kaffee in Italien stecken mehrere Gründe. So übernehmen Röster beispielsweise die Einrichtungskosten für Bars, solange die Betreiber deren Bohnen abnehmen. Der hohe Absatz angesichts des großen Koffein-Konsums der Bevölkerung bringt zudem Größenvorteile, Barbesitzer agieren an der Steuer vorbei und die italienischen Verbraucher akzeptieren höhere Preise ganz einfach nicht.
Doch die Tage von Italiens heiligem Ein-Euro-Espresso und billigem Cappuccino könnten angesichts der internationalen Preiserhöhung für Kaffeebohnen bald gezählt sein. Die Kaffeeröster des Landes warnen bereits vor Teuerungen.
Brasilien: 1,68 €

Brasilien ist der größte Kaffeeproduzent der Welt und liefert 39 Prozent des weltweiten Kaffeeangebots. Das Land hat zudem den zweithöchsten Kaffeegesamtverbrauch. Dürre und andere Unwetter haben den Kaffeeanbauern in letzter Zeit zugesetzt. Die Preise im Inland bleiben aber relativ niedrig.
In São Paulo kostet ein Cappuccino in der Regel 1,68 Euro. Auch Starbucks ist in Brasilien besonders billig: Laut eines Preisvergleichs der Finanz-Website SavingSpot bekommt man seinen Milchkaffee bei der Kette nur in der Türkei noch günstiger.
Vietnam: 1,76 €

Mit 17 Prozent des weltweiten Kaffeeangebots ist Vietnam nach Brasilien der zweitgrößte Kaffeeproduzent. Noch – denn immer mehr Erzeuger geben den Kaffeeanbau zugunsten der für ihren üblen Geruch bekannten Durian-Frucht auf. Die Nachfrage nach dem teuren Obst, das in Teilen Asiens als Delikatesse gilt, ist hoch. Zusammen mit extremen Witterungsbedingungen hat dies zu einer Verknappung des Kaffeeangebots geführt und die Preise nach oben getrieben.
Vietnamesische Verbraucher beschweren sich inzwischen über die steigenden Kaffeepreise im Land. Im weltweiten Vergleich ist der Durchschnittspreis von 1,76 Euro für einen Cappuccino in Ho-Chi-Minh-Stadt allerdings weiterhin niedrig.
Südafrika: 1,95 €

Laut dem südafrikanischen Marktforschungsunternehmen Eighty20 sind die Einzelhandelspreise für Kaffee in Südafrika im Jahr 2024 erheblich gestiegen und das schneller als bei jedem anderen Lebensmittel oder Getränk. Ein Cappuccino kostet in Johannesburg dennoch weiterhin im Durchschnitt nur günstige 1,95 Euro.
Die Preise in Cafés und Coffeeshops steigen so viel langsamer, da der Markt sehr wettbewerbsintensiv ist und sich Ketten wie Woolworths Café, Vida e Caffé und Starbucks einen Preiskampf um ihre Marktanteile liefern.
Indonesien: 2,19 €

Mit einem Anteil von fünf Prozent am Weltmarkt ist Indonesien der global fünftgrößte Kaffeeproduzent. Mit den steigenden Großhandelspreisen für Kaffeebohnen gehen die Gewinne der Coffeeshops im Land zurück, aber noch zögern viele, die gestiegenen Kosten an die Verbraucher weiterzugeben.
In Jakarta kostet ein Cappuccino nur 2,19 Euro. Laut der Nachrichtenseite „Asia News Network“ drückt der harte Wettbewerb durch mobile Kaffeeverkäufer, die das Lieblingsgetränk der Nation – Milchkaffee mit Palmzucker – zu Tiefstpreisen anbieten, die Preise in den Cafés.
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Russland: 2,38 €

Seit dem Einmarsch von Präsident Wladimir Putins Truppen in die Ukraine im Februar 2022 hat sich die russische Coffeeshop-Landschaft verändert. Westliche Ketten haben ihre Zelte abgebrochen und statt Starbucks gibt es nun einen Nachahmer mit ähnlichem Branding namens Stars Coffee. Währungsschwankungen und Lieferschwierigkeiten zwingen manche Cafés dazu, sich mit minderwertigen Bohnen zu begnügen.
Gleichzeitig steigen die Preise: Der derzeitige Durchschnittspreis von 2,38 Euro für einen Cappuccino in Moskau wird in den kommenden Monaten voraussichtlich um 30 Prozent anziehen bzw. die Preise werden auch im Rest des Landes nach oben gehen.
Spanien: 2,43 €

In spanischen Cafés bleibt der Kaffee erschwinglich, sofern man sich von den großen Ketten fern hält. In Madrid kann man für einen Cappuccino mit einem recht günstigen Preis von 2,43 Euro rechnen.
Das ist dennoch um einiges mehr als vor der Pandemie. Und es wird noch teurer, denn nach Angaben spanischer Medien werden die gestiegenen Großhandelspreise für Kaffeebohnen aus dem vergangenen Jahr im Laufe von 2025 an die Verbraucher weitergegeben.
Peru: 2,50 €

In der Rangliste der weltweit größten Kaffeeproduzenten steht Peru auf Platz neun. Das Land baut einige der besten und schmackhaftesten Kaffeesorten der Welt an, exportiert diese aber größtenteils. Mehr als die Hälfte des verbrauchten Kaffees wird importiert, was die Inlandspreise für ein Produkt, das dazu auch noch von schlechterer Qualität ist, in die Höhe treibt.
In Lima kostet ein Cappuccino durchschnittlich 2,50 Euro. Das hört sich relativ günstig an, ist für viele Peruaner aber eine erhebliche Ausgabe.
Indien: 2,52 €

Indien trinkt traditionell Tee, aber Daten des Marktforschungsunternehmens Mintel zeigen, dass Kaffee vor allem bei jungen Menschen und wohlhabenderen Schichten auf dem Vormarsch ist. Laut Medienberichten schwappt das Interesse an Kaffeespezialitäten aus den Großstädten auch bereits auf kleinere Städte über.
Demgegenüber steht, dass ein großer Teil der Bevölkerung Kaffee für ungesund und teuer hält. Ein Cappuccino kostet in Mumbai durchschnittlich 2,52 Euro, was aus westlicher Sicht günstig, aber für viele Einheimische happig ist. Eine Tasse Tee können sie für einen Bruchteil des Preises genießen.
Philippinen: 2,53 €

Die Philippinen sind eines der wenigen asiatischen Länder, in denen Kaffee beliebter ist als Tee. Kaffeebohnen werden zwar angebaut, aber die Nachfrage übersteigt das einheimische Angebot um das Siebenfache, sodass große Mengen teurer importiert werden müssen. Angesicht der weltweit steigenden Kaffeebohnenpreise wird es für philippinische Cafés immer schwieriger, die Preise niedrig zu halten.
Laut Numbeo kostet ein Cappuccino in Manila derzeit im Durchschnitt noch 2,53 Euro. Das dürfte sich aber in nicht allzu ferner Zukunft ändern.
Malaysia: 2,75 €

Kaffee wird in Malaysia immer beliebter, aber der Pro-Kopf-Verbrauch ist im internationalen Vergleich nach wie vor niedrig. Als Nationalgetränk gilt ein mit Kondensmilch gemischter Tee namens Teh Tarik. Auch Bubble Tea ist sehr beliebt.
Tee ist in der Regel viel billiger als Kaffee. Im internationalen Vergleich kostet ein Cappuccino in Kuala Lumpur aber auch nur erschwingliche 2,75 Euro.
Chile: 2,78 €

Ein Cappuccino kostet in Chiles Hauptstadt Santiago in der Regel 2,78 Euro und der Preis ist am Steigen. Das Land ist ein Nettoimporteur von Kaffee und damit anfällig für die weltweite Teuerungswelle.
In einem Interview mit der Wirtschaftszeitung „Diario Financiero“ warnte ein chilenischer Finanzexperte angesichts des neuen Höchststands der Kaffeebohnenpreise vor einer Preissteigerung von bis zu 25 Prozent.
Mexiko: 2,97 €

Mexiko ist der zehntgrößte Kaffeeproduzent der Welt. Dennoch müssen große Mengen an Bohnen importiert werden, um die Binnennachfrage zu decken, was die Preise in die Höhe treibt. In Mexiko-Stadt kostet ein Cappuccino fast drei Euro.
Die Abhängigkeit von Importen könnte noch größer werden, da die Kaffeeproduktion in Mexiko laut einer an der US-amerikanischen Berkeley-Universität durchgeführten Studie seit ihrem Höchststand im Jahr 1989 um 60 Prozent abgenommen hat. Einer der Hauptgründe dafür ist der Klimawandel.
Australien: 3,07 €

Im Vergleich zu Metropolen wie New York, London oder Paris ist der Cappuccino in Sydney mit im Durchschnitt 3,07 Euro viel günstiger. Der starke Wettbewerb hält die Preise noch niedrig.
Da die Coffeeshops in Australien unter dem Druck der gestiegenen Kosten und der steigenden Großhandelspreise für Kaffeebohnen leiden, könnte es allerdings nur noch eine Frage der Zeit sein, bis auch Australier für ihren täglichen Kaffee tiefer in die Tasche greifen müssen.
Neuseeland: 3,07 €

Bei den neuseeländischen Nachbarn fällt derselbe Durchschnittspreis für einen Cappuccino an wie in Australien. Auch dort ist der Coffeeshop-Sektor hart umkämpft.
Hohe Betriebskosten, der schwache neuseeländische Dollar und die höheren Großhandelspreise für Kaffeebohnen zwingen immer mehr Cafés jedoch dazu, mehr zu verlangen. Laut Daten des neuseeländischen Statistikamtes steigt der Preis für einen Kaffee (Normalgröße) zum Mitnehmen daher so schnell wie seit zehn Jahren nicht mehr.
Japan: 3,10 €

Ein Cappuccino kostet in Tokio normalerweise 3,10 Euro, was ungefähr dem weltweiten Durchschnittspreis von etwa 3,11 Euro entspricht.
Eine Tasse Kaffee kostet in Japan nicht übermäßig viel, dennoch sind die Preise in den letzten Jahren gestiegen. Die traditionellen Kissaten-Teehäuser, die auch Cafés sind, internationale Ketten und Spezialitätengeschäfte können sehr teuer sein. Dagegen kostet ein schneller Kaffee aus dem Automaten in den japanischen Konbini (24-Stunden-Supermärkte), die untereinander einen aggressiven Preiswettbewerb führen, gerade mal 60 Cent.
Argentinien: 3,20 €

Die argentinische Bevölkerung trinkt am liebsten das Kräutergetränk Mate, das aus den getrockneten Blättern der Yerba-Mate-Pflanze hergestellt wird. Kaffee und entsprechende Coffeeshops sind auf dem Vormarsch, richten sich in dem von anhaltend hoher Inflation geplagten Land aber eher an wohlhabendere Einheimische.
Auch den Preis von 3,20 Euro für einen Cappuccino in Buenos Aires werden einkommensschwächere Einwohner wohl eher nicht zahlen wollen bzw. können.
Türkei: 3,23 €

Laut der Numbeo-Daten kostet ein Cappuccino in Istanbul im Durchschnitt 3,23 Euro. Tee ist das beliebteste Getränk der Türkei. Daneben ist der traditionelle türkische Kaffee eine Institution.
Inzwischen ist auch die moderne Coffeeshop-Kultur auf dem Vormarsch und wie bereits erwähnt, ist Starbucks nirgendwo auf der Welt so billig wie in der Türkei. Starbucks-Fans zahlen dort etwa siebenmal weniger für ihren Kaffee als in der teuersten Nation Schweiz.
China: 3,37 €

Auch in China, wo Tee weiterhin das Spitzenreitergetränk ist, hat Kaffee in den letzten Jahren einen enormen Aufschwung erlebt. Trotz des allgemeinen wirtschaftlichen Abschwungs florieren die Coffeeshops.
Luckin Coffee, die führende Kette des Landes, verkauft ihren Kaffee zu fast einem Drittel weniger als Starbucks und expandiert sowohl im Inland als auch auf internationaler Ebene. Andere Ketten sind in den Preiskampf eingestiegen, was die Preise für die Kunden relativ niedrig hält. In Peking kostet ein Cappuccino normalerweise 3,37 Euro.
Kanada: 3,59 €

Auch in Kanada ist das Kaffeetrinken aus den inzwischen bekannten Gründen – allgemein steigende Kosten und Rohstoffsteuerung – im Jahr 2024 um einiges teurer geworden. Der Durchschnittspreis für einen Milchkaffee liegt jetzt bei umgerechnet rund 3,33 Euro.
Ein Cappuccino kostet in Toronto mit durchschnittlich 3,59 Euro noch mehr, aber es gibt auch Schnäppchen. Die Schnellrestaurantkette Tim Hortons verlangt für ihren Cappuccino beispielsweise nur das Äquivalent von etwa 1,66 Euro.
Deutschland: 3,65 €

Ein Cappuccino kostet in Berlin im Durchschnitt 3,65 Euro und damit einiges mehr als vor der Pandemie. Die Inflationskrise nach Corona hat die Preise in den Cafés der Hauptstadt in die Höhe getrieben. Im Frühjahr 2024 ging die Kette Coffee Circle mit ihren Preisen beispielsweise um bis zu 60 Cent pro Getränk nach oben. Begründung: höhere Material- und Energiekosten und größere Investitionen, um die Beziehungen zu Erzeugern und Lieferanten aufrechtzuerhalten. Angesichts der weiter gestiegenen Großhandelspreise für Kaffeebohnen sollte es in Zukunft noch teurer werden.
Berliner können sich damit trösten, dass der Cappuccino in München aktuell bereits 3,80 Euro kostet. Günstig wird es wie immer ab vom Schuss – im rheinland-pfälzischen Zweibrücken genießt man eine Tasse Cappuccino laut Numbeo für 2,20 Euro.
Belgien: 3,81 €

Brüssel ist für Kaffeetrinker eine der günstigeren europäischen Hauptstädte. Ein Cappuccino kostet im Durchschnitt 3,81 Euro, aber wie überall auf der Welt steigen die Preise auch in Belgien.
Laut der französischen Fair-Trade-Genossenschaft Ethiquable müssen Belgier in Zukunft mit einem Aufschlag von 20 Cent für ihre Tasse Kaffee rechnen.
Niederlande: 3,94 €

In den Top Ten der Länder mit dem höchsten Pro-Kopf-Kaffeekonsum stehen die Niederlande auf Platz acht – mit 1,79 Tassen pro Tag. Doch die niederländische Café-Kultur ist in Gefahr, woran zum Teil die höheren Preise schuld sind. Ein Cappuccino kostet in Amsterdam inzwischen durchschnittlich fast vier Euro.
Die Zahl der Bars und Cafés im Land ist nach Angaben des niederländischen Statistikamtes seit 2007 um ein Drittel zurückgegangen. Wie in so vielen europäischen Ländern waren die letzten Jahre auch für das niederländische Gastgewerbe eine große Belastungsprobe.
Irland: 3,99 €

Tee mag Irlands Nationalgetränk sein, aber laut einer Studie des irischen Tee- und Kaffeeherstellers Bewley trinken 78 Prozent der erwachsenen Bevölkerung des Landes täglich Kaffee. Kaffee gehört auf der grünen Insel inzwischen dazu und die Hauptstadt Dublin, wo ein Cappuccino im Durchschnitt knapp unter vier Euro kostet, hat laut einem Report aus dem Jahr 2022 die höchste Café-Dichte in Europa.
Ob die eskalierenden Preise die Liebe der Iren zum Kaffee trüben werden? Laut dem öffentlich-rechtlichen irischen Rundfunksender RTE kostet ein großer Starbucks-Cappuccino im Vergleich zu 2020 heute 16,5 Prozent mehr, für einen großen Mokka ging der Preis um 18,6 Prozent nach oben.
Frankreich: 4,06 €

Der Preis für eine Tasse Kaffee ist in Frankreich seit der Pandemie aus vielen der bereits genannten Gründe erheblich gestiegen. In Paris kostet ein Cappuccino heute in der Regel über vier Euro.
Innerhalb der Hauptstadt variieren die Preise allerdings stark. Laut einer Auswertung von FranceHotelGuide.com kann man einen Espresso in einem Stadtviertel-Café schon ab einem Euro bekommen, während Gäste der WINDO Skybar des Hyatt Regency Hotels 14 Euro hinlegen müssen.
Österreich: 4,06 €

Laut dem Kaffeeunternehmen Cafely hat Österreich mit 2,03 Tassen pro Tag den zweithöchsten Pro-Kopf-Kaffeekonsum unter den Ländern in unserer Liste und den fünfthöchsten weltweit.
In der Kaffeehaus-Hochburg Wien kostet ein Cappuccino genau wie in Paris 4,06 Euro – und wie der Geschäftsführer des Österreichischen Kaffee- und Teeverbandes kürzlich warnte, werden sich die Konsumenten aufgrund der weiter anziehenden Kaffeebohnenpreise auf noch mehr gefasst machen müssen.
Norwegen: 4,13 €

Ohne Kaffee geht in Norwegen gar nichts. Der Pro-Kopf-Kaffeekonsum liegt bei 2,57 Tassen pro Tag.
Angeblich geht die starke Kaffeekultur im Land auf die Zeit der Prohibition zwischen 1917 und 1927 zurück, als Kaffee für viele norwegische Erwachsene zum Getränk der Wahl wurde. Obwohl ein Cappuccino mit durchschnittlich 4,13 Euro in Oslo alles andere als günstig ist, bleibt Kaffee in der norwegischen Hauptstadt immer noch viel günstiger als Alkohol.
Singapur: 4,43 €

In Singapur sind die Preise für eine Tasse Kaffee in den letzten Jahren regelrecht in die Höhe geschossen. Ein Cappuccino kostet in dem Stadtstaat inzwischen durchschnittlich 4,43 Euro.
Einheimische Ketten wie Ya Ya Kun Kaya Toast genau wie unabhängige Cafés und internationale Anbieter wie Starbucks haben alle ihre Preise erhöht – so sehr, dass laut einer aktuellen Befragung des Meinungsforschungsinstituts YouGov 31 Prozent der Singapurer ihren Kaffee nun häufiger zu Hause zubereiten und weniger in Cafés oder Coffeeshops trinken.
Großbritannien: 4,53 €

Das Klischee will es, dass in Großbritannien Tee getrunken wird. Doch jüngsten Erhebungen zufolge ist inzwischen Kaffee das Lieblingsheißgetränk der Briten, vor allem bei den Jüngeren. Bis 2030 soll es im Land sogar mehr Coffeeshops als Pubs geben. Es bleibt abzuwarten, wie sich die stetig steigenden Preise auf den täglichen Coffee-To-Go, wie er in London dazu gehört, auf diesen Trend auswirken:
In der britischen Hauptstadt kostet ein Cappuccino im Durchschnitt inzwischen 4,53 Euro – und laut einem Analysten wird der Preis für einen Kaffee zum Mitnehmen innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre landesweit fünf Pfund bzw. umgerechnet rund sechs Euro übersteigen.
Vereinigte Arabische Emirate: 5,56 €

Wer in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) für seinen Kaffee täglich in einen Coffeeshop spaziert, hat am Ende des Monats eine erhebliche Summe vertrunken. Besonders hoch sind die Preise in Dubai, wo ein Cappuccino im Durchschnitt 5,56 Euro kostet.
Die VAE müssen ihren gesamten Kaffee importieren, was angesichts der hohen Weltmarktpreise für Kaffeebohnen den Preis nach oben treibt. Auch Personal- und Mietkosten und andere Gemeinkosten sind hoch.
USA: 5,64 €

Das Riesenland USA hat wenig überraschend den höchsten Gesamtkaffeeverbrauch der Welt und importiert mehr von diesem Rohstoff als jedes andere Land. Da die Kosten für Importkaffee seit 2021 um 65 Prozent gestiegen sind, müssen die amerikanischen Verbraucher für ihre Tasse Kaffee immer tiefer in die Tasche greifen. Allein seit April 2023 sind die Preise um mehr als 20 Prozent gestiegen. Besonders hart trifft es die New Yorker, denn ein Cappuccino kostet im Big Apple inzwischen durchschnittlich 5,64 Euro.
Die gute Nachricht ist, dass der landesweite Coffeeshop-Platzhirsch Starbucks die Preise 2025 nicht erhöhen wird, da das Unternehmen mit einem Umsatzrückgang und verstärktem Wettbewerb durch günstigere Konkurrenten zu kämpfen hat.
Schweiz: 5,82 €

Laut dem Branchenverband CafetierSuisse sind die Kaffeepreise in der Schweiz 2024 das fünfte Jahr in Folge gestiegen.
Eine Tasse Kaffee war in dem für seine hohen Lebenshaltungskosten bekannten Land noch nie billig. Laut der Numbeo-Daten nähert sich der Durchschnittspreis für einen Cappuccino in Zürich inzwischen der Sechs-Euro-Marke. Und nirgendwo sonst verlangt Starbucks für seinen Kaffee so viel wie in den Schweizer Filialen.
Dänemark: 6,00 €

Im dänischen Aarhus wurde die Sechs-Euro-Marke für einen Cappuccino bereits geknackt. Damit zahlt man laut Numbeo nirgendwo so viel für eine Tasse Kaffee wie in der zweitgrößten Stadt des skandinavischen Landes.
Die Dänen sind große Kaffeetrinker – etwas mehr als zwei Tassen Kaffee werden pro Tag im Durchschnitt getrunken, womit das Land beim Pro-Kopf-Verbrauch weltweit an sechster Stelle liegt. Dank hoher Löhne können die dänischen Kaffeetrinker den knackigen Kaffeepreis stemmen und dänische Cafés haben keine andere Wahl als kräftig draufzuschlagen: Von Personalkosten über Mieten bis hin zu Steuern – alles ist in Dänemark so teuer, dass Geschäfte nur lebensfähig sind, wenn die Tasse Kaffee entsprechend viel kostet.
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