Ranking: 13 der teuersten Investitionsruinen der Welt
Verlassene Bauprojekte, die Milliarden verschlungen haben

Die folgenden Bauprojekte in aller Welt haben Milliarden gekostet, doch richtig genutzt werden sie heute nicht mehr. Seien es WM-Stadien, Olympiaparks oder sogar ganze Städte, die Gebäude stehen nun verlassen da und verfallen zum Teil. Entdecken Sie hier 13 der wohl größten Fehlinvestitionen der Welt im Ranking.
(Alle Geldbeträge wurden von US-Dollar in Euro umgerechnet und inflationsbereinigt im heutigen Geldwert angegeben. Das Ranking erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.)
Adaptiert von Sandra Schröpfer und Tascha Walker Dean
Russki-Brücke, Wladiwostok, Russland, Kosten: € 1,4 Milliarden

Diese Brücke in Ostrussland wird von Kritikern als „Brücke ins Nirgendwo“ verspottet. Die Russki-Brücke überquert den östlichen Bosporus und verbindet die Stadt Wladiwostok mit der Insel Russki, einem ehemaligen Militärgebiet, in dem damals nur knapp über 5.300 Menschen lebten.
Russki-Brücke, Wladiwostok, Russland, Kosten: € 1,4 Milliarden

Die längste Schrägseilbrücke der Welt mit einer Spannweite von 1.104 Metern wurde 2012 speziell für einen zweitägigen Wirtschaftsgipfel der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (APEC) gebaut. Der Preis? Stolze 1,1 Milliarden US-Dollar, was heute 1,4 Milliarden Euro entsprechen würde.
Dabei ist die Russki-Brücke viel zu groß und nicht ausgelastet. Sie könnte eigentlich von 50.000 Autos pro Tag befahren werden, aber diese Zahl ist weit entfernt vom tatsächlichen Verkehrsaufkommen.
Russki-Brücke, Wladiwostok, Russland, Kosten: € 1,4 Milliarden

Kritiker sehen in der Brücke eine reine Machtdemonstration der russischen Regierung. Insgesamt soll der Kreml rund 20 Milliarden US-Dollar in die Vorbereitungen des Gipfeltreffens 2012 gesteckt haben, was heute rund 25,6 Milliarden Euro entsprechen würde.
Doch der Nutzen scheint nicht lange angehalten zu haben. Die Insel Russki sollte eigentlich zu einem Urlaubsort entwickelt werden und 2021 gab es angeblich Pläne für den Bau eines Komplexes, der rund 66,5 Millionen Euro kosten sollte – inklusive überdachtem Wasserpark, Geschäften, Unterhaltungsangeboten, Sportzentrum und einem Novotel-Hotel. Bis heute hat sich allerdings noch nicht viel getan ...
Flughafen Ciudad Real, Spanien, Kosten: € 1,4 Milliarden

Der 2008 eröffnete Flughafen Ciudad Real gilt als eine der größten Investitionspannen Spaniens. Eine Milliarde Euro hat der Bau verschlungen, inflationsbereinigt wären das heute rund 1,4 Milliarden Euro.
Dabei liegt der Airport weit entfernt von Spaniens Touristenzielen. Ein solcher Flughafen hätte Kritikern zufolge nie gebaut werden dürfen.
Flughafen Ciudad Real, Spanien, Kosten: € 1,4 Milliarden

Die Investoren waren von den überoptimistischen Fluggastprognosen überzeugt – der Flughafen hat eine der längsten Startbahnen Europas und kann bis zu zehn Millionen Passagiere pro Jahr abfertigen. Allerdings wurden nur einige Tausend im ersten Betriebsjahr tatsächlich gezählt.
Die Fluggesellschaften zogen sich schnell zurück, der Eigentümer ging in Insolvenz und der Flughafen stellte 2012 den Betrieb ein.
Flughafen Ciudad Real, Spanien, Kosten: € 1,4 Milliarden

Im Juli 2015 hieß es, dass der Milliarden-Flughafen für nur 10.000 Euro an eine Gruppe britischer und asiatischer Investoren verkauft worden sei. In den letzten zehn Jahren hat sich am Airport allerdings nicht viel getan.
Im Oktober 2024 gab die spanische Regierung dann bekannt, dass in dem stillgelegten Flughafen ein Notaufnahmezentrum für Migranten eingerichtet werden soll. Der Plan zog heftige Kritik auf sich. Wann dies in die Tat umgesetzt werden soll und wie teuer das Unterfangen wird, ist noch nicht bekannt.
Olympiastadion, Montreal, Kanada, Kosten: € 1,4 Milliarden

Das Olympiastadion von Montreal gilt als eine der schlimmsten Investitionsruinen der Welt. Da während des Baus ein Problem auf das nächste folgte, war das Stadion nicht einmal rechtzeitig fertig für die Spiele 1976.
2006 wurden die Baukosten des Stadions auf rund 1,5 Milliarden kanadische Dollar geschätzt, was einem Gegenwert von heute 1,4 Milliarden Euro entspricht.
Olympiastadion, Montreal, Kanada, Kosten: € 1,4 Milliarden

Die Arbeiten wurden bis 1987 fortgesetzt, als das Dach endgültig fertiggestellt war. Doch selbst das erfüllte seinen Zweck nicht: Die Struktur wurde mehrmals beschädigt und ein Teil stürzte 1999 ein. Das Stadion wurde im Laufe der Zeit immer wieder verpachtet, doch seit 2004 wird es nicht mehr durchgehend genutzt.
Berichten zufolge lägen die Kosten für die Demontage bei umgerechnet 1,3 Milliarden Euro – fast so teuer wie der ursprüngliche Bau.
Olympiastadion, Montreal, Kanada, Kosten: € 1,4 Milliarden

Das Dach ist auch heute noch ein Problem. Schon bei unter drei Zentimetern Schnee müssen Veranstaltungen verschoben werden – nicht gerade die besten Voraussetzungen für kanadische Winter. Laut offiziellen Angaben vom Februar 2024 soll die Reparatur des brüchigen Dachs vier Jahre in Anspruch nehmen und umgerechnet rund 587 Millionen Euro kosten.
Der Grund für die Sanierung? Die Provinzregierung will den Tourismus im Olympiapark ankurbeln. Die Kapazität des Stadions soll verdoppelt und die Zahl der dort stattfindenden Veranstaltungen (insbesondere Großkonzerte) erhöht werden, damit auch Megastars wie Taylor Swift und Beyoncé in Zukunft mit ihren Tourneen in Quebec vorbeischauen.
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Mayawat-Statuen und -Parks, Uttar Pradesh, Indien, Kosten: € 1,7 Milliarden

Als Regierungschefin der indischen Region Uttar Pradesh in den späten 1990er- und frühen 2000er-Jahren veranlasste die Politikerin Kumari Mayawati den Bau von fünf Parks, in denen sie Hunderte monumentale Statuen für insgesamt 1,3 Milliarden US-Dollar (heute rund 1,7 Milliarden Euro) aufstellen ließ.
Darunter befanden sich Statuen prominenter Politiker aus der historisch unterdrückten Dalit-Kaste, das Ebenbild von Mayawati selbst (links im Bild) sowie Dutzende weiße Elefanten (dem Symbol ihrer Partei).
Mayawat-Statuen und -Parks, Uttar Pradesh, Indien, Kosten: € 1,7 Milliarden

Das Park- und Statuenprojekt war umstritten: Viele sahen darin eine obszöne Geldverschwendung in einem Staat, in dem Millionen von Menschen unter massiver Armut leiden. Mitglieder des Nationalkongresses und der indische Generalbuchprüfer übten heftige Kritik.
Befürworter betonten wiederum, wie wichtig es sei, Persönlichkeiten aus marginalisierten Gruppen zu zelebrieren und ihnen Platz im öffentlichen Raum einzuräumen.
Mayawat-Statuen und -Parks, Uttar Pradesh, Indien, Kosten: € 1,7 Milliarden

Im Februar 2019 forderte der Oberste Gerichtshof Mayawati auf, das für die Errichtung der Statuen verwendete öffentliche Geld zurückzuzahlen. Laut Medienberichten wird der Politikerin vorgeworfen, Steuergelder für politische Werbung genutzt zu haben. In einer späteren Anhörung versuchte die ehemalige Regierungschefin von Uttar Pradesh, ihr Projekt zu verteidigen, das der „Wille des Volkes“ gewesen sei. Die Statuen würden nicht ihre Partei repräsentieren, sondern vielmehr für architektonisches Design stehen.
Ob sie das Geld zurückzahlen muss, ist noch unklar. Bis zur Entscheidung bleiben die Parks jedenfalls umstritten und auch die Instandhaltung sorgt bei der örtlichen Regierung für finanzielle Probleme – obwohl die Eintrittsgebühren 2023 angehoben wurden.
Flughafen Mirabel, Montreal, Kanada, Kosten: € 1,8 Milliarden

Eine weitere Bauruine in Montreal ist der Flughafen Mirabel, der 1975 als potenzieller Ersatz für den Flughafen Dorval eröffnet wurde. Die Kosten beliefen sich damals auf 500 Millionen kanadische Dollar, was einem heutigen Wert von 1,8 Milliarden Euro entspricht. Zwar war der Airport zum Zeitpunkt der Eröffnung der größte der Welt, doch traten sehr schnell große Probleme auf.
Flughafen Mirabel, Montreal, Kanada, Kosten: € 1,8 Milliarden

Zunächst einmal befindet sich der Flughafen Mirabel 42 Kilometer von Montreal entfernt, worunter die Passagierzahlen litten. Anfangs wurde der Airport noch als Zwischenstopp zum Auftanken für Flüge aus Europa genutzt, bevor sie die Westküste der USA und Kanada ansteuerten. Technologischer Fortschritt ermöglichte aber schon bald längere Flüge.
Die Fluggesellschaften verlegten ihren Stützpunkt nach Toronto und als der Flughafen Dorval (heute Trudeau) Anfang der 2000er-Jahre erweitert wurde, wurde der Passagierbetrieb von und nach Mirabel eingestellt.
Flughafen Mirabel, Montreal, Kanada, Kosten: € 1,8 Milliarden

Das Terminalgebäude wurde zwar inzwischen abgerissen, aber der Flughafen wird weiterhin für Frachtflüge genutzt und von rund 30 Fluggesellschaften angesteuert. Einrichtungen für die Flugzeugwartung und Flugschulen gibt es ebenfalls.
Das verlassene Gelände wird zudem gerne als Filmset genutzt. So wurde zum Beispiel der apokalyptische Zombie-Film „Warm Bodies“ (2013) hier gedreht.
Ryugyong-Hotel, Pjöngjang, Nordkorea, Kosten: € 2,7 Milliarden

Das Ryugyong-Hotel in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang ist die Investitionsruine schlechthin. Seit Baubeginn 1987 hat der 105-stöckige Wolkenkratzer in Pyramidenform zwei Prozent des gesamten BIP Nordkoreas verschlungen. In einem Land, in dem schätzungsweise 12,2 Millionen Menschen unterernährt sind, demonstriert das Bauwerk, wie verantwortungslos und verschwenderisch mit den Ressourcen des Landes umgegangen wird.
Ryugyong-Hotel, Pjöngjang, Nordkorea, Kosten: € 2,7 Milliarden

Nach der Fertigstellung der Glasfassade im Jahr 2011 wurde über eine potenzielle Eröffnung des Hotels spekuliert, das 3.000 Zimmer fassen sollte. Diese waren allerdings noch nicht gebaut. Laut Medienberichten war auch die Luxushotelgruppe Kempinski an einer Beteiligung interessiert. Die Pläne wurden aber schon bald wieder auf Eis gelegt.
Wegen Finanzierungs- und Materialproblemen ist das Hotel bis heute nicht fertiggestellt. Zu den Problemen zählte neben Stromausfällen auch die schlechte Qualität von Baustoffen.
Ryugyong-Hotel, Pjöngjang, Nordkorea, Kosten: € 2,7 Milliarden

Obwohl er leer steht, erinnert der riesige Betonbau mit seiner schimmernden Glasfassade an die Wolkenkratzer internationaler Metropolen. An einer Seite des pyramidenförmigen Gebäudes wurden LED-Paneele angebracht, die eines der größten Lichtspiele der Welt zum Besten geben – wenn denn genug Strom vorhanden ist.
Um den Tourismus im Land anzukurbeln, sollen jetzt die Rechte für den Betrieb eines Kasinos vor Ort an ein ausländisches Unternehmen verkauft werden – unter der Bedingung, dass der Betreiber die Kosten für den Innenausbau übernimmt. Schätzungen zufolge belaufen sich die bisherigen Baukosten auf bis zu 2,7 Milliarden Euro.
Parlamentspalast, Bukarest, Rumänien, Kosten: € 4,4 Milliarden

Der Parlamentspalast in der rumänischen Hauptstadt Bukarest war das Lieblingsprojekt von Diktator Nicolae Ceaușescu. Das gigantische Gebäude erstreckt sich über eine Fläche von etwa 365.000 Quadratmetern und ist damit nach dem Pentagon das zweitgrößte Verwaltungsgebäude der Welt. Für das völlig unnötige Projekt, dessen Bau 1984 begann, wurden ganze Stadtteile abgerissen.
Parlamentspalast, Bukarest, Rumänien, Kosten: € 4,4 Milliarden

Tausende von Arbeitern verloren beim Bau des Gebäudes ihr Leben. Nach dem Sturz und der Hinrichtung von Ceaușescu 1989 wurden die Arbeiten dennoch fortgesetzt und der Parlamentspalast schließlich 1997 zu einer geschätzten Gesamtsumme von 3 Milliarden Euro fertiggestellt (heute rund 4,4 Milliarden Euro).
Heute beherbergt das Gebäude zwar den Senat und das Abgeordnetenhaus, aber ein Großteil bleibt ungenutzt. Angeblich sollen sich die Strom- und Gaskosten jährlich auf rund 5,7 Millionen Euro belaufen.
Parlamentspalast, Bukarest, Rumänien, Kosten: € 4,4 Milliarden
Das gigantische Gebäude verbirgt viel mehr als man denken mag. Darunter befindet sich ein Netz aus Geheimtunneln, die breit genug sind, dass Autos darin fahren können (so geschehen für die britische TV-Show „Top Gear“). Ceaușescu hatte die Tunnel im Falle einer Revolution als Fluchtweg zum Flughafen nutzen wollen.
WM-Stadien, Brasilien, Kosten: € 4,6 Milliarden

Im Sportbereich werden nur zu gerne Milliarden für Bauprojekte verschwendet. Auch Brasilien kann davon ein Lied singen. Für die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 wurden insgesamt 3,6 Milliarden US-Dollar für zwölf Stadien ausgegeben, die entweder neu gebaut oder renoviert wurden. Heute würde das rund 4,6 Milliarden Euro entsprechen.
WM-Stadien, Brasilien, Kosten: € 4,6 Milliarden

Zehn Jahre später stehen die meisten Stadien leer, werden nur selten genutzt oder wurden gedankenlos umfunktioniert. So diente das Estádio Nacional (im Bild) in der Hauptstadt Brasília zwei Jahre nach der Fußball-WM angeblich als Busdepot.
Andere WM-Stadien sind in Korruptionsskandale verwickelt oder haben mit Finanzierungsproblemen zu kämpfen.
WM-Stadien, Brasilien, Kosten: € 4,6 Milliarden

Hinzu kommt, dass die Wartung der verlassenen Stadien mit Steuergeldern bezahlt wird. Laut einem Bericht der brasilianischen Zeitung „The Rio Times“ wurden allein im Jahr 2018 rund 65,7 Millionen Euro an öffentlichen Geldern für die Instandhaltung der zwölf Stadien ausgegeben. In einem verzweifelten Versuch, das Maracanã-Stadion (im Bild) in Rio de Janeiro weiterzunutzen, wurde es in einen Veranstaltungsort für Konzerte umfunktioniert. Ob das von Dauer ist, ist allerdings unklar.
2024 wurde bekannt gegeben, dass Brasilien die Frauen-Weltmeisterschaft im Jahr 2027 ausrichten wird. Die Bewerberstädte sind dieselben wie zur Männer-WM 2014 und laut FIFA liefen die ersten Besichtigungen der möglichen Austragungsorte gut. Es bleibt also abzuwarten, was aus den Stadionruinen wird ...
Naypyidaw, Myanmar, Kosten: € 5,2 Milliarden

In nur zehn Jahren errichtete die Militärdiktatur von Myanmar eine ganz neue Hauptstadt, deren Bau vier Milliarden US-Dollar gekostet haben soll. Das würde heutzutage rund 5,2 Milliarden Euro entsprechen. 2012 war das Prestigeprojekt des damaligen Staatsoberhauptes Than Shwe abgeschlossen.
Die Hauptstadt soll auf Anraten eines Astrologen von der Küstenstadt Yangon ins Landesinnere verlegt worden sein, da dieser angeblich vor einer US-Invasion über die See gewarnt hatte.
Naypyidaw, Myanmar, Kosten: € 5,2 Milliarden

Myanmars „Geisterhauptstadt“ besteht aus breiten Straßen, palastartigen Villen, riesigen öffentlichen Gebäuden und hat sogar einen Safaripark. Das einzige, was fehlt, sind die Einwohner.
Offiziellen Angaben zufolge leben eine Million Menschen in Naypyidaw, dabei dürfte die korrekte Anzahl gleich null sein.
Naypyidaw, Myanmar, Kosten: € 5,2 Milliarden

Die skurrile Stadt ist in verschiedene Zonen unterteilt: Wohnzonen, Hotelzonen, Ministeriumszonen und Einkaufszonen zum Beispiel. Trotz der enormen Kosten und der aufwändigen Planung von Naypyidaw ist die Stadt größtenteils ein Ort für die Regierung. Infrastruktur und Ressourcen werden kaum genutzt.
Maginot-Linie, Frankreich, Kosten: € 8,5 Milliarden

Die Maginot-Linie war ein Verteidigungssystem entlang der französischen Grenze zu Italien, der Schweiz, Deutschland und Luxemburg, das in den 1930er-Jahren für fünf Milliarden Francs gebaut wurde. Laut einigen Schätzungen könnten die Kosten damals sogar bis zu sieben Milliarden Francs betragen haben, was einem stattlichen Gegenwert von heute 8,5 Milliarden Euro entsprechen würde.
Benannt nach Kriegsminister André Maginot, sollten die zahlreichen Befestigungsanlagen und Bunker den Einmarsch deutscher Truppen im Zweiten Weltkrieg verhindern.
Maginot-Linie, Frankreich, Kosten: € 8,5 Milliarden

Doch das System versagte – und der Begriff Maginot-Linie wurde zu einem Synonym für ineffektive Verteidigungssysteme. Im Ardennenwald war die Anlage viel zu schwach gebaut und die französischen Soldaten hielten das Gelände für zu uneben, als dass deutsche Truppen eine Invasion wagen könnten. Sie hatten allerdings Unrecht: Im Mai 1940 fielen die Nazis durch das Gebiet in Frankreich ein.
Maginot-Linie, Frankreich, Kosten: € 8,5 Milliarden

Die Maginot-Linie hatte trotz all ihrer Mängel einen gewissen Nutzen für die Soldaten, obwohl sie den hohen Preis wohl eher nicht wert war. Wie hier abgebildet, wurden die unterirdischen Tunnel unter den Befestigungsanlagen als Schulungs- und Aufenthaltsräume genutzt. Es gab Essbereiche und ein richtiges Belüftungssystem.
Flugzeugträger der britischen Marine: € 9,3 Milliarden

Die britische Marine hat zwei Flugzeugträger in Auftrag gegeben, die zusammen rund 9,3 Milliarden Euro gekostet haben sollen – mehr als das Doppelte der ursprünglichen Schätzungen. Die HMS „Queen Elizabeth“ wurde 2016 angekündigt und die HMS „Prince of Wales“ im Dezember 2017. Kritiker sehen in den beiden Schiffen eine reine Geldverschwendung.
Flugzeugträger der britischen Marine: € 9,3 Milliarden

Beide Schiffe sind für die Beförderung von 40 Kampfflugzeugen ausgelegt, die ebenfalls deutlich mehr gekostet haben als ursprünglich veranschlagt. Hinzu kommt, dass die Flieger aufgrund von Kürzungen bei der Ausstattung weder so viele Waffen transportieren noch so weit fliegen können wie geplant.
Einem Bericht zufolge könnten die Flugzeugträger problemlos von Raketen außer Gefecht gesetzt werden. Britische Politiker erklärten, der Bau des zweiten Schiffes mache „wenig Sinn“, wenn nicht genügend Flugzeuge von ihm aus starten oder Schiffe es schützen könnten.
Flugzeugträger der britischen Marine: € 9,3 Milliarden

Im Mai 2019 heizte der ehemalige Chef des Verteidigungsstabs Nicholas Houghton die Debatte weiter an. Er betonte, dass das Verteidigungsministerium „den Tag bereuen“ werde, an dem die Schiffe gekauft wurden. Das Geld hätte für die Instandhaltung der Überwasserflotte und Personal investiert werden sollen.
Die Flugzeugträger, die schon 2020 in Dienst gestellt werden sollten, stachen schließlich erst 2024 in See. Die HMS „Queen Elizabeth“ lief auf ihrer Werbetour unter anderem auch in den Hamburger Hafen ein. Aufgrund von finanziellen Kürzungen bei der Marine könnte eines der beiden Kriegsschiffe aber schon bald wieder eingemottet werden.
Olympiagelände, Athen, Griechenland, Kosten: € 13,1 Milliarden

Das Olympiagelände in Athen war eine solche finanzielle Katastrophe, dass es die gesamte griechische Wirtschaft mit in den Ruin stürzte, die sich bis heute nicht richtig erholt hat. Wie viele zweckgebundene Austragungsorte von Sportveranstaltungen wurde die Anlage nicht auf lange Sicht gebaut.
Olympiagelände, Athen, Griechenland, Kosten: € 13,1 Milliarden

Unterstützt durch EU-Gelder befand sich die griechische Regierung im Kaufrausch, als sie die Olympischen Spiele 2004 in Athen vorbereitete. Die Endsumme, die für die Spiele ausgeben wurde, wird sehr unterschiedlich angegeben. Doch selbst relativ moderate Schätzungen belaufen sich auf 8,5 Milliarden Euro, was einem heutigen Wert von etwa 13,1 Milliarden Euro entspricht.
Olympiagelände, Athen, Griechenland, Kosten: € 13,1 Milliarden

Heute steht ein Großteil der Gebäude leer und das Gelände liegt brach, während Griechenland noch immer seine Schulden zurückzahlt. Der Staat hatte keinen wirklichen Plan dafür, was nach den Spielen mit der Anlage geschehen sollte, und so ist sie nun dem Verfall überlassen.
Die Schwimmhalle wirkt heute ziemlich marode und ist mit Schutt und Graffiti übersät.
Olympiagelände, Peking, China, Kosten: € 52,2 Milliarden

An der Spitze unserer Auflistung der teuersten Bauruinen steht das Gelände für die Olympischen Spiele 2008 in Peking. Stolze 40 Milliarden US-Dollar, was heute 52,2 Milliarden Euro wären, wurden für die Sportanlage ausgegeben. Über zehn Jahre verwahrloste das Gelände, wobei einige Veranstaltungsorte für die Olympischen Winterspiele 2022 umfunktioniert wurden.
Olympiagelände, Peking, China, Kosten: € 52,2 Milliarden

Trotz dieser gruseligen Szenen ist aber noch nicht alles verloren. Die beiden Hauptaustragungsorte der Spiele in Peking, das „Vogelnest“-Stadion und die Schwimmsporthalle, sind bis heute beliebte Touristenattraktionen. Allerdings erweist sich die Instandhaltung als kostspielig.
Olympiagelände, Peking, China, Kosten: € 52,2 Milliarden

Doch die verlassenen und zum Großteil verfallenen Gebäude sorgen bei vielen Menschen für Unmut. Um 2008 Platz für die Spiele zu schaffen, wurden im Vorfeld schätzungsweise zwei Millionen Bewohner aus ihren Häusern vertrieben, viele von ihnen mit Gewalt.
Die Tatsache, dass das Olympiagelände nur kurz genutzt und dann dem Verfall überlassen wurde, ist für die Vertriebenen nur schwer zu ertragen.
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