8 leerstehende Luxusvillen, die jetzt zu Ruinen verfallen
Diese Anwesen waren Millionen wert – nun stehen sie leer

Sie stehen leer und niemand will sie: Selbst unter den teuersten Immobilien der Welt gibt es einige Prachtbauten, die von ihren Eigentümern einfach aufgegeben und dem Ruin überlassen wurden.
Von den Bauruinen ehemaliger Diktatoren zur Geistervilla von Pink Floyd – werfen Sie mit uns einen Blick in acht trostlose Millionenvillen der Welt ...
Adaptiert von Sandra Schröpfer, Tascha Walker Dean und Jasmin Moore
Haus der Offiziere, Wünsdorf, Deutschland

Wünsdorf war einst einer der größten Militärstützpunkte Europas. Das Sperrgebiet knapp 50 Kilometer südlich von Berlin hat seit seiner Errichtung als Truppenübungsplatz 1871 viel miterlebt.
Bereits im Ersten Weltkrieg diente das Areal als Kriegsgefangenenlager, im Zweiten Weltkrieg errichtete das Oberkommando der Wehrmacht hier sein Hauptquartier. Kurz vor Kriegsende übernahm die Rote Armee die Kasernen- und Bunkeranlagen von Wünsdorf und baute sie zu ihrem Stützpunkt aus. Zu DDR-Zeiten lebten bis zu 75.000 sowjetische Soldaten mit ihren Familien auf dem heute verlassenen Gelände, das rund 600 Hektar umspannt.
Haus der Offiziere, Wünsdorf, Deutschland

Das schlossartige Haus der Offiziere zeugt noch heute davon, dass es über Jahrzehnte eine Machtzentrale war. Das u-förmig angelegte Ensemble von sechs neobarocken Gebäuden steht heute leer und ist vom Verfall gezeichnet. Doch kann man sich noch immer gut vorstellen, wie hier einst zehntausende Menschen ein und aus gingen. Die sowjetischen Truppen hatten hier sogar Geschäfte, Kindergärten, ein Theater und eine Schwimmhalle.
Haus der Offiziere, Wünsdorf, Deutschland

Abgebildet ist das große Theater mit seiner verzierten Decke. Die imposante Architektur lässt die einstige Pracht erahnen. Hier fanden regelmäßig Kulturveranstaltungen statt, darunter auch Aufführungen des Moskauer Bolschoi-Balletts.
Vor der Außenwelt wurde die Sperrzone streng geheim gehalten. DDR-Bürger durften das Gelände nur mit einer Sondererlaubnis betreten, weshalb die Anlage auch „verbotene Stadt“ genannt wurde.
Haus der Offiziere, Wünsdorf, Deutschland

In der verwaisten Schwimmhalle zeigt sich der Verfall inzwischen deutlich. Die Sowjets bauten die Militär-Badeanstalt um, die im Vorfeld der Olympischen Spiele von 1936 errichtet worden war. An den Sportanlagen von Wünsdorf trainierte damals die deutsche Mannschaft für die Spiele.
Die sowjetischen Soldaten verließen das Areal im August 1994. 98.000 Schuss Munition, Müllberge, elektronische Geräte und sogar Haustiere blieben in Wünsdorf angeblich zurück.
Haus der Offiziere, Wünsdorf, Deutschland

Alte Bunkereingänge aus dem Zweiten Weltkrieg wie dieser erinnern daran, warum Wünsdorf auch den Beinamen „Bunkerstadt“ trägt.
Nach dem Abzug der sowjetischen Truppen wurde das Areal zum Teil umgenutzt. Das Haus der Offiziere und eine Reihe umliegender Gebäude wurden Berichten zufolge 2015 für rund 3,7 Millionen Euro zum Verkauf angeboten, doch stehen die Gebäude bis heute leer. Einige davon können auf öffentlichen Führungen besichtigt werden.
Die Straße der Milliardäre, London, Großbritannien

Die Bishops Avenue im Norden Londons zählt zu den teuersten Wohnstraßen der britischen Hauptstadt. Ein Drittel der Villen im Stadtteil Hampstead steht jedoch leer, der Zahn der Zeit nagt sichtlich an ihnen.
Die Häuser sind größtenteils in Besitz ausländischer Investoren, die ihre Immobilien schon vor vielen Jahren verlassen haben.
Die Straße der Milliardäre, London, Großbritannien

Viele der insgesamt 66 Villen an der Bishops Avenue stammen aus den 1970er-Jahren, mehr als zehn davon sind mittlerweile baufällig – und das obwohl, sie zu den teuersten Anwesen in Großbritannien zählen. 2008 sorgte eines dieser palastähnlichen Häuser für Schlagzeilen, als es für 50 Millionen Pfund (heutiger Geldwert rund 95 Millionen Euro) verkauft wurde – damals ein Rekordpreis.
Die Straße der Milliardäre, London, Großbritannien

Dieser leere Eingang, der von den Hobby-Fotografen von „Beyond the Point“ für die Nachwelt festgehalten wurde, fällt fast auseinander, die Decke ist bereits eingebrochen. Trotzdem lassen sich noch Elemente der verblassten Pracht erkennen, wie etwa das goldene Geländer und die Buntglasfenster des höhlenartigen Eingangs.
2022 erkundeten Studenten eine der Villen entlang der Straße und teilten ihre Entdeckungstour auf der Social-Media-Plattform TikTok. Allerdings wurde das Anwesen im Sommer 2023 durch einen Brand zerstört.
Die Straße der Milliardäre, London, Großbritannien

So unglaublich es auch erscheinen mag, einige der Häuser stehen tatsächlich seit mehr als 30 Jahren leer. Dieser Wintergarten etwa wirkt, als hätten die Besitzer ihn gerade erst verlassen. Auf dem Rattantisch befindet sich noch ein Aschenbecher, daneben stapeln sich die verblassten Zeitschriften.
Die Bishops Avenue wurde von Makler Anil Varma, der hier ein Grundstück besitzt, als „eine der teuersten Einöden der Welt“ bezeichnet.
Die Straße der Milliardäre, London, Großbritannien

Zu den einstigen und derzeitigen Bewohnern zählen Berühmtheiten wie der Sultan von Brunei und Sänger Justin Bieber, der 2016 angeblich eine der luxuriöseren Villen für stramme 130.000 Euro im Monat gemietet haben soll.
Das einst beliebteste Wohnviertel Londons ist heute von Ruinen und halb verfallenen Gebäuden durchzogen, die zusammen rund 420 Millionen Euro wert sein sollen.
Château des Rufflets, Normandie, Frankreich

Das Château des Rufflets, ein einst prächtiges Herrenhaus in der nordfranzösischen Normandie, ist ein geheimnisvoller Ort. Obwohl nur wenig über seine Geschichte bekannt ist, geben Aufzeichnungen der vergangenen Jahrhunderte ein faszinierendes Bild.
Trotz des deutlichen Verfalls beeindruckt das Anwesen im Barock-Stil bis heute. Seine Fassade besteht aus kunstvollem Mauerwerk, einem Giebel mit Steinhauerarbeiten und Reihen von Bogenfenstern.
Château des Rufflets, Normandie, Frankreich

Spektakulär ist auch die Eingangshalle mit ihren großen Säulen, der geschwungenen Treppe und dem schwarz-weiß gefliesten Boden. Die Bewohner dieses Anwesens nahmen ganz offensichtlich eine wichtige gesellschaftliche Stellung in der kleinen Gemeinde ein.
Über die früheren Bewohner ranken sich seit langem Gerüchte. So soll es im 17. Jahrhundert von einem örtlichen Aristokraten erbaut worden sein, der sich regelmäßig am Hof Ludwigs XIV. in Versailles aufhielt. Der einstige Besitzer muss zweifellos eine beträchtliche Summe für den Bau aufgewendet haben.
Château des Rufflets, Normandie, Frankreich

Das Herrenhaus ist auch als Château des Bustes bekannt aufgrund der zahlreichen Statuen und Büsten, die seine Säle schmücken. Der Speisesaal, der hier 2016 fotografiert wurde, hat sich seit seiner Blütezeit kaum verändert: Ein vergoldeter Spiegel, ein Perserteppich und edle Schränke sind noch intakt. Die Vorhänge lassen es bewohnt wirken.
Laut einer historischen Volkszählung, die zwischen 1692 und 1790 in der Gegend durchgeführt wurde, wurde die Residenz 1777 von einem gewissen Monsieur Joseph-Laurent bewohnt. Er war ein prominentes Mitglied der französischen Aristokratie, Marquis und Ritter des Ordens vom Heiligen Ludwig, einem Ritterorden, den König Ludwig XIV. zu Ehren seiner Militäroffiziere gestiftet hatte.
Château des Rufflets, Normandie, Frankreich

In den 1920er-Jahren wurde das Schloss von der Familie Bouchon bewohnt. In einem Bericht von örtlichen Apothekern und Ingenieuren wird von einem Besuch des Anwesens im Jahr 1929 berichtet, bei dem die Herren der Familie die Gruppe empfingen und ihnen eine Auswahl lokaler Produkte wie Obst, Frischkäse und Apfelwein anboten.
Möglicherweise zog sich die Gruppe in den prächtigen Salon (im Bild) zurück, der mit seiner aufwendigen Täfelung, der vergoldeten Nische und dem Flügel prunkt.
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Château des Rufflets, Normandie, Frankreich

In diesem eleganten Schlafzimmer im Obergeschoss sind noch heute die Besitztümer früherer Bewohner zu sehen. Kunstwerke geben einen Einblick in den Geschmack der Menschen, die hier gewohnt haben. Auf dem Bett liegen Kleidungsstücke sowie ein Koffer, der wohl nie gepackt wurde.
Über das Schicksal des Schlosses ist wenig bekannt, doch Google-Earth-Bildern vom Februar 2024 zufolge steht es noch. Es bleibt abzuwarten, ob sich doch noch jemand dazu entschließt, dieses architektonische Juwel zu restaurieren.
Hamilton-Palast, England, Großbritannien

Dieses Anwesen im südenglischen Uckfield ist ein äußerst spektakuläres privates Herrenhaus – zumindest sollte es das werden, als der Bau 1985 begann. Trotz der Arbeiten ist das unfertige Gebäude bis heute eingerüstet und erinnert damit an die problematische Geschichte der Villa.
Mit zwei riesigen Flügeln, einer goldenen Kuppel und einem privaten Mausoleum am See ist der Hamilton-Palast größer als der Buckingham-Palast in London. Das Haus wurde von dem umstrittenen Geschäftsmann Nicholas van Hoogstraten in Auftrag gegeben, der einst tausende Gebäude in ganz Großbritannien besessen haben soll und sein Vermögen mit Immobilien, Bergbau, Kunst und Geldverleih gemacht haben soll.
Hamilton-Palast, England, Großbritannien

Der Immobilienmagnat wurde in den 1960er-Jahren im zarten Alter von 22 zum Millionär und sein Nettovermögen betrug laut dem örtlichen Magazin „Sussex Life“ rund 800 Millionen Pfund.
Der Bau des Palasts soll damals rund 40 Millionen Pfund gekostet haben, was heutzutage knapp 144 Millionen Euro entsprechen würde. Er galt als einer der teuersten und größten Privathäuser, die im 20. Jahrhundert in Großbritannien gebaut wurden. Und das, obwohl nie jemand einzog.
Hamilton-Palast, England, Großbritannien

Der Bau des Palastes verlief von Anfang an nicht reibungslos und verursachte allerlei Streitigkeiten mit den Nachbarn, vor allem, als van Hoogstraten beschloss, einen öffentlichen Fußweg zu entfernen, der durch das Anwesen führte. Doch es gibt möglicherweise noch düsterere Gründe, weshalb das Haus nur halbfertig ist ...
Hamilton-Palast, England, Großbritannien

2002 kam die schockierende Wendung: Nicholas van Hoogstraten wurde wegen Totschlags zu zehn Jahren Haft verurteilt. Das Urteil wurde später wieder aufgehoben. Während er vor den Strafgerichten als unschuldig galt, wurde er in einer Zivilklage, in der es um rund sieben Millionen Euro ging, jedoch für die Tat verantwortlich gemacht. Kurz darauf kamen die Bauarbeiten am Hamilton-Palast zum Stillstand.
Hamilton-Palast, England, Großbritannien

Seitdem steht das baufällige Herrenhaus leer. Van Hoogstraten behauptet, sein Imperium sei inzwischen aufgelöst worden und gehöre nun seinen fünf Kindern – so auch sein millionenschweres Prestigeprojekt, das von Anwohnern den Spitznamen „Geisterhaus von Sussex“ erhalten hat.
Swannanoa, Virginia, USA

Diese imposante italienische Villa im Stil der Renaissance steht im US-amerikanischen Virginia und wurde 1912 für den Unternehmer Major James H. Dooley zum Preis von zwei Millionen US-Dollar erbaut, was einem heutigen Wert von rund 62 Millionen Euro entspricht. Für das luxuriöse Anwesen wurden keinerlei Kosten gescheut: 300 Handwerker und Künstler arbeiteten acht Jahre daran.
Swannanoa, Virginia, USA

Swannanoa war der romantische Zweitwohnsitz von Major Dooley und seiner Frau Sarah. Die Ausstattung war einem Milliardär angemessen, zum Beispiel bestanden die Fußböden aus exquisitem Carrara-Marmor, die Wände waren vertäfelt und die Armaturen im Bad vergoldet. Das besondere Etwas der Villa ist allerdings diese Malerei auf Tiffany-Glas, die aus 4.000 Einzelstücken besteht und Mrs. Dooley zeigt.
Swannanoa, Virginia, USA

Ganz zum Neid der Nachbarn verfügte die Villa über die damals modernsten Annehmlichkeiten. Nicht nur war Swannanoa das erste Haus mit Strom in der Nachbarschaft, es hatte auch einen Fahrstuhl und einen Speiseaufzug. Gäste des Hauses wurden in der prächtigen Eingangshalle mit vertäfelten Decken und einer Marmortreppe willkommen geheißen.
Swannanoa, Virginia, USA

Die Dooleys verbrachten hier ihre Sommer bis zum Tod von Major Dooley im Jahr 1922. Mrs. Dooley zwei Jahre später und Swannanoa wurde an die beiden Schwestern ihres verstorbenen Ehemanns vererbt, die das Anwesen sofort loswerden wollten. Swannanoa wurde zum Niedrigpreis von lediglich 300.000 US-Dollar (heute über fünf Millionen Euro) verkauft und in einen Country-Club umgebaut, der 1927 eröffnete. Doch aufgrund der Weltwirtschaftskrise schloss der Club im Jahr 1932 bereits wieder. Danach stand Swannanoa jahrelang leer.
Swannanoa, Virginia, USA

Im Zweiten Weltkrieg hatte die US Navy zunächst Pläne für das Anwesen, die allerdings aufgrund der hohen Kosten wieder verworfen wurden. 1944 wurde das mittlerweile heruntergekommene Haus von dem örtlichen Unternehmer A. T. Dulaney für 60.000 US-Dollar (heute über eine Million Euro) gekauft. Er vermietete es an den Gelehrten Walter Russell und dessen Frau Lao, die daraus eine „New Age“-Universität und ein Museum für Russells Gemälde, Skulpturen und Schriften machten.
Nach dem Tod von Russell 1963 blieb seine Frau weiterhin Mieterin bis zu ihrem eigenen Tod 1988. Zehn Jahre später schlossen die Eigentümer, die Familie Delaney, das Museum und begannen mit der Renovierung des Anwesens. Heute kann man die Villa für Hochzeiten und andere Events mieten und Besucher können sie im Frühjahr und Sommer auf Führungen besichtigen.
Bamboo Palace, Gbadolite, Demokratische Republik Kongo

Mobutu Sese Seko, der ehemalige Präsident von Zaire, heute die Demokratische Republik Kongo, ging sehr freizügig mit dem Geld anderer Leute um. Er verprasste über 100 Millionen Dollar (heutiger Geldwert rund 556 Millionen Euro) für sein „Versailles im Dschungel“, einen Luxuspalast, der in den 1970er-Jahren in seiner Heimatstadt Gbadolite gebaut wurde.
Bamboo Palace, Gbadolite, Demokratische Republik Kongo

Der Komplex bestand aus drei prächtigen Residenzen, darunter der Bamboo Palace. Mobutu ließ die Räume mit Malereien von Monet und Renoir schmücken, mit Möbeln im Stil von Ludwig XVI. einrichten und mit Carrara-Marmor und reichlich Gold ausstatten. Unglaublich teure Muranoglas-Luster hingen in fast jedem Zimmer.
In dem Palast in Gbadolite arbeiteten fast 700 Bedienstete, um dem Präsidenten und dessen Familie jeden Wunsch zu erfüllen.
Bamboo Palace, Gbadolite, Demokratische Republik Kongo

Ganz in der Nähe ließ Mobutu einen internationalen Flughafen bauen, damit er die Concorde chartern und mit seiner Frau mit dem passenden Namen Marie-Antoinette zum Designer-Shopping nach Paris fliegen konnte.
In dem Komplex gab es auch mehrere große Schwimmbecken sowie ein Fünf-Sterne-Hotel und protzige Gästehäuser für wichtigen Staatsbesuch.
Bamboo Palace, Gbadolite, Demokratische Republik Kongo

Sogar einen Miniaturnachbau von Pekings Verbotener Stadt zahlte Mobutu aus der Staatskasse. Der sogenannte Peking Palace wurde Anfang der 1970er-Jahre fertiggestellt und vom Präsidenten und seiner Familie genutzt. In dem Pavillon begrüßte er ausländische Staatsgäste und Prominente.
Bamboo Palace, Gbadolite, Demokratische Republik Kongo

Nachdem er rund fünf Milliarden US-Dollar (heutiger Geldwert umgerechnet rund 9,3 Milliarden Euro) aus der Staatskasse veruntreut hatte, wurde Mobutu im Mai 1997 abgesetzt. Der Ex-Präsident flüchtete nach Marokko, wo er noch im selben Jahr starb. Gbadolite wurde geplündert und alle Wertgegenstände entfernt oder zerstört. Seitdem breitet sich der Dschungel in den Gebäuden aus, von denen heute nur noch Ruinen übrig sind.
Hook End Manor, England, Großbritannien

Diese 1580 im englischen Oxfordshire für den Bischof von Reading erbaute Villa wurde später zum Zuhause von Rockmusiker David Gilmour von Pink Floyd. Zeitweise soll das mehrstöckige elisabethanische Haus unter anderem auch als Irrenanstalt genutzt worden sein. In den 1950er-Jahren gehörte es dem Gründer des Londoner Luxuskaufhauses Selfridges, Charles Core, der es 1972 an Alvin Lee, den Sänger der Band Ten Years After verkaufte. Lee baute in der Scheune ein Tonstudio ein.
Hook End Manor, England, Großbritannien

Der Sänger nahm mehrere Alben in dem Studio auf und verkaufte das Herrenhaus 1980 an seinen Musikerkollegen Gilmour. Das riesige aufblasbare Schwein von Pink Floyd wurde in dem Anwesen aufbewahrt und die Band nahm zwei LPs darin auf. 1986 übergab Gilmour die Immobilie inklusive Tonstudio an den Produzenten der Band Frankie Goes to Hollywood, Trevor Horn.
Hook End Manor, England, Großbritannien

Horn machte aus dem Anwesen den Sitz von Hookend Productions, das Ende der 1980er- bis Anfang der 2000er-Jahre das luxuriöseste und modernste Tonstudio Großbritanniens war. Zahlreiche bekannte Musiker nahmen hier ihre Singles und Alben auf, darunter Rod Stewart, Seal und The Smiths.
Hook End Manor, England, Großbritannien

Abgebildet ist ein kleiner, elegant eingerichtete Raum in einem der oberen Stockwerke, der wahrscheinlich früher ein Schlafzimmer war. Der große Kamin im Zentrum und die Zierleisten an der Decke sind als Überreste der Pracht erhalten geblieben.
Nach einem tragischen Unfall im Jahr 2006 verkaufte Horn das Anwesen drei Jahre später für zwölf Millionen Pfund (heutiger Geldwert rund 22 Millionen Euro) an den Produzenten Mark White.
Hook End Manor, England, Großbritannien

White investierte zwar in das Tonstudio, vernachlässigte aber den übrigen Teil der Villa. Fotograf Trevor Bishenden hielt 2020 mit diesen Bildern fest, wie verfallen die Räume inzwischen sind. Feuchtigkeit dringt durch die Decken und die Tapeten lösen sich von den Wänden. Glücklicherweise wurde die Villa inzwischen saniert und in luxuriöse Unterkünfte für Musiker umfunktioniert, die das hochmoderne Tonstudio des Anwesens nutzen.
Château Miranda, Belgien

Mit seinen neugotischen Türmchen inmitten eines dichten Waldes erinnerte das Château Miranda (auch Château de Noisy genannt) früher an ein Märchenschloss. Mitte des 19. Jahrhunderts beauftragte Graf Liedekerke-Beaufort den englischen Architekten Edward Milner mit dem Bau einer fantasievollen Sommerresidenz für seine Familie in der Nähe von Celles in Belgien, nicht weit von seinem Hauptwohnsitz Schloss Vêve. Der Bau begann im Jahr 1866 und wurde im Jahr 1907 mit der Errichtung des Uhrturms abgeschlossen.
Château Miranda, Belgien

Einst Schauplatz rauschender Feste und das Basislager für Jagdausflüge, wurden die majestätischen Gewölbegänge und bemalten Ballsäle nach Jahren der Vernachlässigung in Schutt und Asche gelegt, als das Schloss 2017 abgerissen wurde. Die Adelsfamilie Liedekerke-Beaufort lebte bis zum Zweiten Weltkrieg im Schloss, welches Zeuge der Ardennenoffensive und anschließend von deutschen Truppen besetzt wurde.
Château Miranda, Belgien

Ab 1950 mietete die Nationale Gesellschaft der Belgischen Eisenbahnen einen Großteil des durch Krieg und Verfall gezeichneten Schlosses. Es wurde als Waisenhaus und Ferienlager genutzt, die in den 1970er-Jahren wegen steigender Kosten allerdings wieder geschlossen werden mussten.
Eine verfallene Küche aus den 1950er-Jahren war alles, was von der Zeit als Ferienlager übrig geblieben war. In den Folgejahren verfiel das Schloss weiter, bis im Jahr 1995 ein mutmaßlich vorsätzlich gelegter Brand einen ganzen Flügel zerstörte. Reparatur- und Renovierungskosten wurden als zu hoch empfunden und die fehlenden Investitionen brachten weiteren Ruin und Verfall.
Château Miranda, Belgien

Abgesehen von diesem Pförtnerhaus wurde die Stätte zu einer Ruine, die Stadterkunder, Fotografen und Geisterjäger wie ein Magnet anzog. Ein weiteres Feuer im Jahr 2014 brachte das endgültige Aus für das Schloss. Die entstandenen Schäden machten das Gelände unsicher. Bis zum Abbruchbeginn im Oktober 2016 hatte die Familie Liedekerke-Beaufort bereits Kamine, Fliesen und andere Wertgegenstände entfernt.
Château Miranda, Belgien

Der Abriss dauerte fast ein Jahr, wobei zuerst die neugotischen Türmchen entfernt wurden. Als Letztes fiel der markante Uhrturm. Gerüchten zufolge funktionierte dieser problemlos bis zum Ende des 20. Jahrhunderts, obwohl er nie gewartet wurde.
Bis auf Abbildungen auf alten Fotos und Aufnahmen in mehreren Film- und Fernsehproduktionen (darunter die Serie „Hannibal“, für die es als Schloss Lecter herhielt), ist Château Miranda verschwunden – aber nicht vergessen ...
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