20 bahnbrechende Ideen, die erst keiner ernst nahm
Einst verspottet – doch heute Bestandteil unseres Alltags

Viele der wichtigsten Erfindungen der Menschheit wurden anfangs als alberne Modeerscheinungen verspottet, die sich niemals durchsetzen würden. Doch dann kam der Durchbruch.
Vom Kühlschrank über das Mobiltelefon bis zum Internet – sehen Sie hier 20 geniale Ideen, die ihre Kritiker eines Besseren belehren sollten.
(US-Dollar-Beträge wurden in Euro umgerechnet.)
Adaptiert von Barbara Geier und Jasmin Moore
Die Gabel

Wann genau die Gabel erfunden wurde, wissen wir nicht. Man nimmt allerdings an, dass dieses heute unverzichtbare Besteck im 10. Jahrhundert von der byzantinischen Prinzessin und späteren Frau des römisch-deutschen Kaisers Otto II., Theophanu, in die westliche Welt eingeführt wurde. Einige Historiker schreiben dies jedoch einer anderen byzantinischen Prinzessin zu, Maria, die 1004 den ältesten Sohn des damaligen Dogen von Venedig heiratete.
Die Gabel

Beide Prinzessinnen mussten sich zu ihrer Zeit dafür verspotten lassen, dass sie ein seltsames, zinkenförmiges Werkzeug zum Essen nutzten. Die Gabel setzte sich in Italien letztendlich erst im 16. Jahrhundert durch, als sie sich von Venedig ausgehend im ganzen Land verbreitete. In anderen europäischen Ländern wurde die Gabel weiterhin belächelt, sodass sie sich auf dem Kontinent erst im späten 18. Jahrhundert durchsetzte.
Die Druckerpresse

Der Holzschnitt entstand bereits im 7. Jahrhundert in China. Die erste Druckerpresse wurde jedoch erst um 1440 in Mainz von Johannes Gutenberg erfunden. Heute gilt seine Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Metalllettern als bahnbrechend und steht für den Eintritt ins moderne Zeitalter. Doch auch Gutenbergs Druckerpresse wurde anfangs kritisiert.
Die Druckerpresse

Der Benediktinerabt Johannes Trithemius war der Meinung, dass gedruckte Materialien die Zeiten nicht überdauern würden. Er glaubte, dass Schrift auf Pergament sich dafür besser eignen würde – warum auch immer. Andere Kritiker wiesen darauf hin, dass gedruckte Bücher eine Reihe negativer Auswirkungen haben würden: Sie könnten zu einer Informationsflut und sogar politischem Chaos führen sowie Mönchen, die bisher per Hand die Arbeit der neuen Druckerpresse übernommen hatten, ihren Job wegnehmen.
Der Regenschirm

Was würden wir ohne Regenschirm machen? Aus unserer heutigen Sicht ist es kaum zu glauben, dass selbst in einem nicht gerade regenarmen Land wie England die Menschen dieses praktische Utensil anfangs ablehnten: Jonas Hanway hatte Regenschirme um 1750 auf einer Reise in Frankreich kennengelernt, wo diese bereits genutzt wurden. Als er nach London zurückkam und mit einem Regenschirm durch die Straßen lief, wurde er beleidigt und mit Müll beworfen. Seine Mitbürger waren ganz offensichtlich geschockt.
Der Regenschirm

Das ursprünglich aus Persien über Frankreich importierte Accessoire war im England des 18. Jahrhunderts für Männer tabu, da es als Zeichen für Schwäche und Verweiblichung gesehen wurde. Hanway machte sich zudem bei Pferdekutschenfahrern unbeliebt, die Angst hatten, dass der Regenschirm ihnen an nassen Tagen das Geschäft mit Fahrgästen verderben würde. Londons erster Schirmträger ließ sich davon allerdings nicht beeindrucken, selbst als ein Kutscher versuchte, ihn zu überfahren. Innerhalb weniger Jahrzehnte verschwand das mit Regenschirmen verbundene Stigma im Land und heute trägt die ganze Welt Regenschirme spazieren.
Konserven

Während der französischen Koalitionskriege von 1792 bis 1815 suchte die Regierung unter Napoleon Bonaparte nach einem Verfahren, Lebensmittel zu konservieren. 1795 setzte Napoleon ein Preisgeld von 12.000 Francs für denjenigen aus, der eine solche Lösung finden würde.
Die zündende Idee hatte der Pariser Konditor Nicolas Appert. Er schlug vor, Lebensmittel in Champagnerflaschen aufzubewahren und diese vor dem Kochen zu verkorken und mit Wachs zu verschließen, um den Inhalt zu sterilisieren.
Konserven

In den darauffolgenden 14 Jahren entwickelte Appert seine Methode weiter und wechselte von Champagnerflaschen zu Blechdosen. Doch es gab dabei ein Problem: Dosenöffner waren noch nicht erfunden, sodass die Deckel mühselig mit einem Meißel geöffnet werden mussten.
Erst mit dem Aufkommen von Dosenöffnern setzte sich Apperts Erfindung international durch und Lebensmittelkonserven wurden zum Grundnahrungsmittel.
Impfstoffe

Im Jahr 1796 gelang dem englischen Landarzt Edward Jenner ein sensationeller medizinischer Durchbruch: Er hatte einen achtjährigen Jungen mit Kuhpocken-Viren geimpft, um ihn vor den weitaus tödlicheren Pocken zu schützen. Ihm war aufgefallen, dass Milchmädchen, die routinemäßig dem harmloseren Rindererreger ausgesetzt waren, gegen die schlimme menschliche Krankheit immun zu sein schienen. Das Experiment war ein voller Erfolg. Jenner leitete den Begriff für Vakzin (Impfstoff) – oder im Englischen „vaccine“ – aus dem lateinischen Wort „vacca“ für Kuh ab und veröffentlichte seine Ergebnisse 1798.
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Impfstoffe

Anstatt Lob gab es Spott für Jenners Entdeckung – insbesondere seitens der Kirche, für die der Arzt gegen den Willen Gottes verstieß, indem er Eiter von kranken Tieren zum Impfen von Menschen verwendete. Auch die Presse machte sich über Jenner lustig, wie in dieser satirischen Karikatur, in der geimpften Menschen groteske Kuhköpfe wachsen. All dieser anfänglichen Verachtung zum Trotz sind Impfungen heute alltäglich.
Die Dampflokomotive

Die Einführung der Dampflokomotive zu Beginn des 19. Jahrhunderts beschleunigte die industrielle Revolution. Dampflokomotiven waren ein Symbol für den raschen sozialen und wirtschaftlichen Gesellschaftswandel dieser Zeit. Sie stellten einen bedeutenden technologischen Fortschritt dar, der das Transport- und Kommunikationswesen revolutionierte. Aber nicht alle waren davon überzeugt ...
Die Dampflokomotive

Die Geschwindigkeit der Lokomotiven war für viele das größte Problem. Damals waren Pferdekutschen und Kanalboote die wichtigsten Transportmittel für lange Strecken, sodass die Vorstellung, mit rund 50 Kilometern pro Stunde oder mehr zu reisen, für viele unvorstellbar war.
Eine große Sorge war, dass der menschliche Körper dieser Geschwindigkeit nicht standhalten und möglicherweise schmelzen würde. Laut der Kulturanthropologin Genevieve Bell glaubten die Kritiker damals fest daran, dass der Körper einer Frau nicht dafür geschaffen sei, mit 80 Kilometer pro Stunde zu fahren. Zum Glück wurden sie schnell eines Besseren belehrt.
Das Telefon

1876 erhielt Alexander Graham Bell, der Vater des Telefons, das erste Patent für dieses Gerät. Der in Schottland geborene Bell gilt als Erfinder der ersten praktischen Anwendung dieser bahnbrechenden Technologie, deren enormes Potenzial nur wenige erkannten. Als Bell, der seit 1871 in den USA lebte, sein Telekommunikationsgeschäft an die Telegrafengesellschaft Western Union verkaufen wollte, bezeichnete der Präsident des Unternehmens das Telefon als ein „elektrisches Spielzeug“. Dieses habe für Western Union keinen Wert.
Das Telefon

Auch die Bevölkerung war nicht überzeugt und ein amerikanischer Bürgermeister, der voraussagte, dass eines Tages jede Stadt ein Telefon haben würde, stand mit seiner Meinung ziemlich alleine da. Ähnlich zurückhaltend war die Reaktion in Bells Heimat. William Preece, der damalige Chefingenieur der britischen Post (Bild), war überzeugt, dass sich die Technologie in England niemals durchsetzen würde. Seine Meinung: Amerikaner mögen es brauchen, in Großbritannien bestehe allerdings kein Bedarf, da es genug Botenjungen gäbe.
Übrigens: Bell mag das erste Telefon zum Patent angemeldet haben, erfunden hat die Technologie allerdings der Deutsche Johann Phillipp Reis im Jahr 1859, als es ihm gelang, Töne in elektrischen Strom umzuwandeln und an anderer Stelle als Schall wieder auszugeben.
Die elektrische Glühbirne

Der Amerikaner Thomas Edison patentierte 1879 die erste kommerziell nutzbare elektrische Glühbirne der Welt. Die geniale Technologie hatte viele einflussreiche Kritiker, allen voran Professor Henry Morton vom Stevens Institute of Technology in New Jersey, der die Erfindung als einen offensichtlichen Misserfolg beschrieb, der nur als Erfolg angepriesen wurde. Er bezeichnete sie sogar als „Betrug an der Öffentlichkeit“.
Die elektrische Glühbirne

Interessant: Wie auch im Fall des Telefons war der eigentliche Erfinder der Glühbirne ein Deutscher. Der Uhrmacher Heinrich Göbel entwickelte bereits 1854 die erste funktionierende Glühlampe. Allerdings versäumte er es genau wie sein Kollege Reis mit dem Telefon, ein Patent anzumelden.
Der Kühlschrank

Obwohl der Kühlschrank eine der wichtigsten Erfindungen für unsere Essgewohnheiten ist, wurde er anfangs nicht besonders gut aufgenommen. Zwar waren Eisschränke (Bild) bei der Oberschicht beliebt, doch der Rest der Bevölkerung verließ sich auf altbewährte Methoden wie das Einmachen von Lebensmitteln. Als Anfang des 20. Jahrhunderts die ersten elektrischen Kühlschränke auf den Markt kamen, wurden sie als laut, teuer und schwer zu warten abgetan.
Der Kühlschrank

Erschwerend kam hinzu, dass Eis zu dieser Zeit nach Baumwolle das zweitwichtigste Exportgut der USA war. Kritiker des Kühlschranks befürchteten, dass er der heimischen Eisindustrie schaden würde. Nach einer Reihe von Entwicklungen durch diverse Unternehmen wurden Kühlschränke für den Hausgebrauch wesentlich praktischer. Menschen fanden schnell Gefallen an elektrischer Kühlung und der Kühlschrank ist heute aus keinem Haushalt mehr wegzudenken.
Die Sommerzeit

In vielen Ländern dieser Welt wird heutzutage die Uhr im Frühjahr eine Stunde vor- und im Herbst eine Stunde zurückgestellt, um das natürliche Tageslicht optimal zu nutzen. Dieses Vorgehen wurde zum ersten Mal im Jahr 1895 von dem in Großbritannien geborenen neuseeländischen Wissenschaftler George Vernon Hudson vorgeschlagen. Von seinen Wissenschaftskollegen gab es dafür allerdings viel Kritik.
Die Sommerzeit

Der Gedanke, mit der Zeit zu spielen, wurde als absurd empfunden: Man solle ein jahrtausendealtes System nicht ändern und das Konzept sei zudem unwissenschaftlich und unpraktisch. Letztendlich setzte sich Hudsons Idee, wie wir alle wissen, dennoch durch. Die Sommerzeit wurde 1908 im kanadischen Ontario eingeführt und Länder auf der ganzen Welt folgten dem Beispiel.
Das Fahrrad

Das erste Fahrrad wurde 1817 in Deutschland von Baron Karl von Drais erfunden. Allerdings setzte sich das pedalbetriebene Fahrzeug erst ab Ende des 19. Jahrhunderts mit der Einführung des sogenannten Sicherheitsfahrrads um 1878 durch. Die Innovation wurde anfangs als frivoler Zeitvertreib für die aufstrebende Mittel- und dekadente Oberschicht angesehen und gnadenlos verspottet.
Das Fahrrad

Vor allem weibliche Radfahrer wurden belächelt, wie diese Karikatur aus dem englischen Magazin „Punch“ von 1898 zeigt. Von Journalisten wurde das Fahrrad allgemein als alberne, kurzlebige Modeerscheinung abgetan. Im Jahr 1902 erklärte die „Washington Post“ das Fahrrad zu einem vorübergehenden Trend und die „New York Sun“ verkündete 1906 sogar, dass die Zeit des Fahrrads schon wieder vorbei sei.
Das Auto

Dem Auto erging es anfangs nicht viel besser als dem Fahrrad. Das US-amerikanische Magazin „Literary Digest“ kam 1899 zu dem Schluss, dass diese „pferdelose Kutsche“ nie so weit verbreitet sein werde wie das Fahrrad. Der erste Dampfwagen wurde bereits 1769 von dem Franzosen Nicholas Cugnot erfunden. Als Geburtsjahr des modernen Automobils mit Verbrennungsmotor gilt allerdings das Jahr 1886, als der deutsche Erfinder Carl Benz ein entsprechendes Patent anmeldete. In Folge wurden die ersten Autos in Serienproduktion angefertigt.
Das Auto

In den USA trug einige Jahre später Henry Ford viel zum Siegeszug des Autos bei. Der Erfinder und Gründer des Automobilherstellers Ford Motor Company ließ sich nicht von Zweiflern abhalten, die im Auto eine reine Modeerscheinung sahen, und seine Investition in die Massenproduktion von Autos war ein wichtiger Treiber für den zukünftigen Erfolg des Automobils.
Hier im Bild ist ein Mercedes 28 32 HP von 1904 zu sehen. Aus der 1890 gegründeten Daimler-Motoren-Gesellschaft (DMG) ging später Mercedes hervor.
Der Tonfilm

Die ersten Tonfilme wurden von der französischen Regisseurin Alice Guy-Blaché Anfang des 20. Jahrhunderts produziert. Filme mit synchronisierten Dialogen gab es allerdings erst ab 1927, als der Hollywood-Blockbuster „The Jazz Singer“ erschien. Das Ende der Stummfilmära war damit eingeläutet. Trotz des großen Erfolgs dieses Films hatte der frühe Tonfilm aber auch viele Gegner.
Der Tonfilm

Der Präsident des US-Filmstudios United Artists, Joseph Schenck, mutmaßte im Jahr 1928, dass Sprechen im Kino nichts zu suchen habe, während der britische Filmstudio-Boss John Maxwell den Tonfilm als eine teure Modeerscheinung abtat. Auch Hollywood-Stars standen der neuen Technologie verächtlich gegenüber. Die amerikanische Schauspielerin Mary Astor schrieb in den 1960er-Jahren, dass viele Künstler der damaligen Zeit „The Jazz Singer“ für eine reine Spielerei hielten und davon ausgingen, dass Tonfilme das Publikum sogar von den Kinos fernhalten würden.
Das Fernsehen

Als der schottische Erfinder John Logie Baird (im Bild) der Welt 1926 das Fernsehen vorstellen wollte, stieß er von Anfang an auf Skepsis. Der Herausgeber der britischen Zeitung „Daily Express“ wies einen Mitarbeiter sogar an, „diesen Verrückten“ loszuwerden, als Baird bei der Zeitung vorstellig wurde, um seine Erfindung zu zeigen. Andere hielten das Fernsehen nicht für ein kommerziell und finanziell tragbares Konzept.
Das Fernsehen

Im Jahr 1939, als auch dieses Foto aufgenommen wurde, war in der „New York Times“ zu lesen, dass das Fernsehen niemals ein ernsthafter Konkurrent für das Radio sein werde, weil man dafür sitzend auf einen Bildschirm schauen müsste – wofür die durchschnittliche amerikanische Familie keine Zeit habe. Andere prominente Vertreter aus den Bereichen Kino und Radio vertraten eine ähnliche Meinung und gingen davon aus, dass Menschen sicher nicht jeden Abend auf eine Sperrholzkiste starren würden und die neue Technologie daher nur ein Strohfeuer sei.
Tupperware

Der Chemiker Earl S. Tupper entwickelte 1946 eines der bekanntesten Produkte der Welt – und alles begann mit einer Farbdose. Tupper arbeitete in einer Kunststofffabrik, als ihm die Idee kam, Behälter für die Aufbewahrung von Lebensmitteln zu entwickeln, die sich so wie Farbdosen luft- und flüssigkeitsdicht verschließen lassen.
Kurz nach der Weltwirtschaftskrise wollte Tupper Familien helfen, weniger Lebensmittel zu verschwenden. Es gab nur ein Problem: Die Dosen waren so effektiv, dass die Verbraucher sie nur mit Anleitung und Mühe öffnen konnten.
Tupperware

Das Unternehmen beschloss, den persönlichen Kontakt zu seinen Kunden zu suchen. Das Verkaufskonzept der Tupperware-Partys wurde entwickelt, bei dem selbständige Verkäufer ihre Wohnungen für Verkaufsveranstaltungen zur Verfügung stellten. Diese Taktik erwies sich als erfolgreich und Tupperware wurde zum Synonym für Frischhalteboxen weltweit.
Das Mobiltelefon

Anfang der 1980er-Jahre waren Mobiltelefone noch schwere, ziegelsteinähnliche Geräte, die in der Anschaffung und Nutzung teuer waren und ausschließlich mit reichen Geschäftsleuten assoziiert wurden. Einige Experten sahen die Zukunft dieser Technologie entsprechend düster. In einem Report des Beratungsunternehmens McKinsey aus dem Jahr 1980 wurde vorausgesagt, dass das Mobiltelefon im Jahr 2000 eine reine Nischensache sein würde; mit nur 900.000 Nutzern in den USA. Diese Einschätzung hätte nicht falscher sein können, denn tatsächlich gab es im Jahr 2000 insgesamt 108 Millionen Nutzer.
Das Mobiltelefon

Der Telekommunikationsberater Jan David Jubon war 1981 der Meinung, dass niemand ein Mobiltelefon mit sich herumtragen wollte. Interessanterweise war selbst der Ingenieur Marty Cooper (Bild), der mit seinem Team das erste Mobiltelefon baute, nur bedingt von der Technologie überzeugt. Seine Einschätzung: Mobiltelefone würden die lokalen drahtgebundenen Systeme auf keinen Fall ersetzen, da sie nicht billig genug sein würden.
Der Laptop

Für viele Historiker ist der Osborne 1 (Bild), der 1981 von der US-amerikanischen Osborne Computer Corporation auf den Markt gebracht wurde, der erste wirklich tragbare Computer. Der Compaq Portable, der erste PC-kompatible Laptop, kam 1983 auf den Markt. Die frühen Laptops waren zwar sehr innovativ, aber auch unhandlich, in ihren Möglichkeiten eingeschränkt und obendrein unglaublich teuer. Einige Exemplare kosteten im Einzelhandel das Äquivalent von heute ungefähr 16.000 Euro.
Der Laptop

Nicht zuletzt wegen dieser Nachteile taten diverse Experten den Laptop als Modeerscheinung ab. Der Software-Kolumnist der „New York Times“ schrieb beispielsweise 1985 einen Artikel, in dem er die Innovation verspottete und ihren traurigen Untergang vorhersagte. Laut dem Journalisten würden Durchschnittsnutzer niemals einen Laptop mit sich herumschleppen, um ihn unterwegs zu nutzen.
Die E-Mail

Nach der Erfindung der „elektronischen Post“ im Jahr 1965 am Massachusetts Institute of Technology (MIT) wurde die erste Nachricht von Computer zu Computer (im Bild) 1969 über das Advanced Research Projects Agency Network des US-Verteidigungsministeriums verschickt. Interessanterweise lehnte die Behörde die Technologie zunächst mit der Begründung ab, dass das Versenden von Nachrichten zwischen Nutzern keine ausschlaggebende Motivation für ein Netzwerk wissenschaftlicher Computer sei.
Die E-Mail

Ab Mitte der 1990er-Jahre etablierte sich E-Mail, aber selbst damals gab es noch Pessimisten. Ein Beispiel: Als britische Regierungsbeamte 1994 darüber nachdachten, ob sie ein E-Mail-Konto für den damaligen Premierminister John Major einrichten sollten, kamen sie zu dem Schluss, dass die neue Methode des Nachrichtenaustauschs sich wahrscheinlich nie durchsetzen würde.
Die Mikrowelle

Während der Vorbereitungen auf den Kalten Krieg beauftragte das US-Militär den Wissenschaftler Peter Spencer mit der Entwicklung einer Magnetron-Technologie, die die Leistung von Radargeräten verbessern sollte. Radargeräte waren entwickelt worden, um sowjetische Luftangriffe zu erkennen. Während der Arbeit an dem Projekt stellte Spencer fest, dass das Magnetron Mikrowellen ausstrahlte, die heiß genug waren, um einen Schokoriegel in seiner Hosentasche zu schmelzen.
1947 brachte er den „RadaRange“ (Bild) auf den Markt: einen kommerziellen Mikrowellenherd, der elektromagnetische Technologie zum Erhitzen und Garen von Speisen nutzt. Mit einem Gewicht von über 340 Kilogramm und einer Höhe von mehr als 1,82 Metern war der RadaRange jedoch für den Hausgebrauch ungeeignet.
Die Mikrowelle

Es dauerte weitere 20 Jahre, bis die Mikrowelle zu dem praktischen Küchengerät wurde, das wir heute kennen. Sie wurde jedoch erst in den 1970er-Jahren für die breite Masse erschwinglich. Nach Angaben des US Bureau of Labor Statistics besaßen 1997 mehr als 90 Prozent der amerikanischen Haushalte eine Mikrowelle. 1971 waren es gerade einmal ein Prozent gewesen.
Das Internet

Mitte der 1990er-Jahre waren einige Experten nicht gerade begeistert vom Internet. Ihr Urteil: eine Modeerscheinung für Nerds, die sich nicht halten würde. Ein Beispiel dafür ist ein heute berühmter Artikel des Wissenschaftlers Clifford Stoll (Bild) aus dem Jahr 1995 in dem US-amerikanischen Magazin „Newsweek“, der die Innovation heruntermachte und ihren Untergang vorhersagte.
Das Internet

Ebenfalls im Jahr 1995 schrieb der Ethernet-Erfinder Bob Metcalfe in der Zeitschrift „InfoWorld“, dass das Internet bereits 1996 kollabieren würde. Metcalfe versprach, alles zurückzunehmen (im Englischen: „to eat one’s words“), falls er sich irren sollte. Bei der World Wide Web Conference im Jahr 1997 löste er sein Versprechen ein: Er zerkleinerte eine Kopie des Artikels im Mixer, mischte die Schnipsel mit Wasser und trank das Gebräu.
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