Boris Beckers Albtraum-Finca und weitere verlassene Promihäuser
Die ehemalige Schuldenvilla des Ex-Tennisstars

Als Boris Becker 1985 im Alter von nur 17 Jahren das Wimbledon-Finale gewann, ging er als jüngster Sieger des prestigeträchtigen Tennisturniers in die Sportgeschichte ein. Knapp zehn Jahre später kaufte sich der ehemalige Tennisprofi aus Leimen die idyllische Finca Son Coll auf Mallorca. Angeblich für etwa eine Million D-Mark, was nach heutigem Geldwert etwa 839.000 Euro entsprechen würde.
Becker gab anschließend ein Vermögen für die Umgestaltung aus: So wurde ein Pool mit Poolhaus, ein Gästehaus, ein Basketballplatz und noch vieles mehr hinzugefügt. Doch schon bald entwickelte sich die vermeintliche Traumfinca zum Albtraum für den Ex-Tennisstar ...
Adaptiert von Sandra Schröpfer, Tascha Walker Dean und Jasmin Moore
Ein Problem jagt das nächste

2004 musste Becker mehrere Zehntausend Euro Strafe für Anbauten zahlen, die nicht von den Behörden genehmigt worden waren. Er wurde zudem aufgefordert, diese abzureißen. Im Jahr 2007 stand die Finca zum angeblich stolzen Preis von knapp 15 Millionen Euro zum Verkauf. Ein Käufer fand sich jedoch nicht.
Luxusruine wird beschlagnahmt

Becker hatte zunehmend mit den Kosten für die Instandhaltung der Luxusvilla zu kämpfen. 2011 wurde er von seiner Gartenbaufirma verklagt, der er knapp 300.000 Euro schuldete. Auf Anordnung des spanischen Gerichts wurde die Villa bis zur Zahlung der ausstehenden Rechnung beschlagnahmt. Weil Becker weitere Bauarbeiterrechnungen nicht begleichen konnte, wurde die Immobilie 2014 erneut beschlagnahmt.
Hausbesetzer übernehmen die Finca

Kurz vor Ablauf der Frist zur Zwangsversteigerung der Finca bezahlte Becker schließlich die offenen Rechnungen, verlor die Albtraum-Villa durch seine Insolvenz 2017 aber endgültig. Sie ging an den Verwalter, wurde jedoch unter anderem von dem deutschen Aussteiger Georg Berres und den Mitgliedern seines sogenannten Intergalaktischen Hilfs- und Rettungskommandos besetzt.
Baufällig und besetzt

Berres dokumentierte den Zustand des einst prachtvollen Anwesens, das offenbar inmitten der Bauarbeiten aufgegeben wurde: Im überwucherten Garten lagen stapelweise Möbel, und das Innere war fast gänzlich leergeräumt.
Beckers Insolvenzverfahren

Wie seine Finca hat auch Becker einige turbulente Jahre hinter sich. Der sechsfache Grand-Slam-Sieger wurde 2017 für insolvent erklärt. Da er seiner Offenlegungspflicht nicht nachkam und Vermögenswerte – wie etwa seine Beteiligung an einer rund 1,1 Millionen teuren Immobilie in seinem Heimatort Leimen – verschleierte, saß er 2022 fast acht Monate wegen Insolvenzverschleppung in Großbritannien im Gefängnis. Nach seiner Haftentlassung wurde Becker nach Deutschland abgeschoben. Seit April 2024 ist sein Insolvenzverfahren beendet und Becker seitdem wieder offiziell schuldenfrei.
Neuer Eigentümer für die Finca Son Coll

Wie die „Bild am Sonntag“ 2023 berichtete, gehört die Finca Son Coll inzwischen einem Jungunternehmer aus Süddeutschland, der anonym bleiben möchte. Der neue Besitzer soll im Rahmen umfassender Renovierungsarbeiten 150 Containerladungen Abfall beseitigt haben. Außerdem plane er, das Gelände mit rund 500 Orangenbäumen zu verschönern.
Becker scheint nach seiner Zeit hinter Gittern langsam wieder Fuß zu fassen. Bei den Olympischen Spielen in Paris kommentierte er als Experte für Eurosport das olympische Tennisturnier und im September 2024 heiratete er seine Partnerin Lilian de Carvalho Monteiro. Das Paar lebt mit jetzt in Mailand.
MEHR: Diese Promihäuser wurden dem Verfall überlassen

Jahrelang standen die folgenden Promihäuser leer und verfielen – sei es, weil eine Familientragödie, ein Rechtsstreit oder Korruption dahinter steckten, oder weil den einst so reichen Stars schlichtweg das Geld ausging. Wir verraten die Geschichten hinter einigen ehemaligen Luxusvillen, darunter Prinz Andrews abgerissener Palast, Michael Jacksons Neverland Ranch und Bruce Lees ehemaliges Familienhaus in Hongkong. Ein Rundgang in Bildern ...
Prinz Andrews abgerissener „Dallas“-Palast

Obwohl er mittlerweile als „Problemprinz“ der britischen Königsfamilie gilt, soll Prinz Andrew das Lieblingskind von Queen Elizabeth II. gewesen sein. Zur Hochzeit mit Sarah Ferguson 1986 machte die Monarchin ihrem Sohn ein großes Geschenk: Die Königin kaufte dem Herzogspaar von York ein Stück Land aus dem Krongut, das im 269 Hektar großen Anwesen Sunninghill Park westlich von London liegt.
Prinz Andrews abgerissener „Dallas“-Palast

Drei Jahre lang wurde auf dem 20.000 Quadratmeter großen Privatgelände gewerkelt, bis das neue Zuhause mit zwölf Schlafzimmern, Ställen und Pool fertig war. 1990 konnte die kleine Familie schließlich in die royale Residenz einziehen. Trotz seiner Scheidung im Jahr 1996 lebte das Herzogspaar von York mit den beiden Töchtern weiter gemeinsam unter einem Dach.
Nach dem Tod der Königinmutter 2002 bezog Prinz Andrew die ehemalige Residenz seiner Großmutter auf dem Royal-Lodge-Anwesen in Windsor. 2006 verließen auch Fergie und ihre Töchter die Residenz in Sunninghill Park. Um die Renovierungskosten für die Royal Lodge in Windsor decken zu können, soll Prinz Andrew sogar eine Hypothek auf das ehemalige Familienanwesen im englischen Berkshire aufgenommen haben.
Prinz Andrews abgerissener „Dallas“-Palast

Das nach Entwürfen von James Dunbar-Nasmith konstruierte Gebäude zählt nicht zu den gelungensten Werken des britischen Architekturprofessors. Wegen der verblüffenden Ähnlichkeit mit der Southfork Ranch aus der legendären 1980er-Jahre- Serie „Dallas“ wurde der royale Wohnsitz gern als „Southyork“ oder „Dallas Palace“ verspottet. Andere wiederum verglichen das Herzogshaus mit einem Supermarkt-Gebäude.
2008 wurden Bilder vom Inneren des ehemaligen Familienwohnsitzes aufgenommen, werfen wir also einen Blick hinein ...
Prinz Andrews abgerissener „Dallas“-Palast

Der elegante Marmorkamin in diesem Empfangsraum wird von zwei deckenhohen Fenstern gesäumt, die mit schweren Brokatvorhängen versehen sind. Ob der Raum als Ballsaal oder zum Empfang wichtiger Gäste genutzt wurde, ist nicht bekannt.
Prinz Andrews abgerissener „Dallas“-Palast

Diese Bibliothek mit olivgrünen Wänden, tiefrotem Teppich und hölzernem Kaminsims könnte als Prinz Andrews Büro gedient haben.
Trotz seines desolaten Zustandes fand das heruntergekommene Haus 2007 für 15 Millionen Pfund (heute umgerechnet etwa 29,4 Millionen Euro) einen Käufer.
Prinz Andrews abgerissener „Dallas“-Palast

Später stellte sich heraus, dass es sich beim eigentlichen Besitzer um Timur Kulibajew, den milliardenschweren Schwiegersohn des damaligen kasachischen Staatschefs und Putin-Verbündeten Nursultan Nasarbajew, handelte. Mit Kulibajews Schwiegervater, der Berichten zufolge einen totalitären Staat führte, soll Prinz Andrew auf Gänsejagd gegangen sein.
Nach dem Verkauf befand sich Sunninghill Park in einem schäbigen Zustand. Trotz der Ende 2013 erteilten Baugenehmigung, die verlassene königliche Residenz durch ein imposantes Herrenhaus zu ersetzen, begannen die Abrissarbeiten erst 2015. Ein Jahr später wurde das Gebäude, das mit den Prachthäusern der britischen Königsfamilie so gar nichts gemein hatte, in Schutt und Asche gelegt. Mittlerweile steht an gleicher Stelle ein riesiger moderner Wohnkomplex.
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Mike Tysons verwaiste Protzvilla

Ex-Boxer Mike Tyson griff diese einstige Luxusvilla in Ohio 1989 bei einer Zwangsversteigerung zu einem Schnäppchenpreis von damals 300.000 Dollar ab, was heute rund 700.000 Euro entspräche. Das 2.300-Quadratmeter-Anwesen war 1979 vom Lokalpolitiker Ted Vannelli gebaut worden, der später wegen Veruntreuung im Gefängnis saß. Mit dem gestohlenen Geld hatte er die prunkvolle Immobilie bezahlt, die hier von Fotograf Johnny Joo festgehalten wurde und auf der Website „Architectural Afterlife“ im Detail zu sehen ist.
Mike Tysons verwaiste Protzvilla

Für den ehemaligen Boxweltmeister im Schwergewicht war das Beste gerade gut genug. Seine Villa mit fünf Schlafzimmern wartete mit zwei großen Küchen, drei Käfigen für seine Bengal-Tiger und einem riesigen Pool auf. Alle Räume waren mit reichlich Marmor, Gold und Kristallleuchtern dekoriert.
Mike Tysons verwaiste Protzvilla

Es scheint allerdings, dass auf der Villa ein Fluch lastet – denn gleich drei ehemalige Eigentümer landeten hinter Gittern. 1992 saß Tyson selbst drei Jahre in Haft. Nach seiner Freilassung kehrte der Boxer in seine Protzvilla zurück.
Mike Tysons verwaiste Protzvilla

Allerdings war er zu dem Zeitpunkt wegen seines verschwenderischen Lebensstils bereits bis über beide Ohren verschuldet. 1999 verkaufte er sein Zuhause für 1,3 Millionen Dollar, was heute rund 2,6 Millionen Euro entspräche, an den zwielichtigen Unternehmer Paul Monea. Dieser landete übrigens 2007 auch hinter Gittern – wegen Geldwäsche.
Mike Tysons verwaiste Protzvilla

Das Luxushaus wurde erneut beschlagnahmt und verfiel in einen baufälligen Zustand. 2010 kam es wieder zur Zwangsversteigerung, bei der die heruntergekommene Immobilie an den Geschäftsmann Ron Hemelgarn ging.
Mike Tysons verwaiste Protzvilla

Der neue Eigentümer ließ einen Teil der Einrichtung entfernen, doch Tysons Zwei-Millionen-Dollar-Badewanne zum Beispiel blieb erhalten. Hemelgarn wohnte zwar nie in der Villa, ließ einen Teil des Anwesens aber wieder herrichten. 2014 wurde die ehemalige Villa des Ex-Schwergewichts in eine Kirche umgebaut, in der nun die Gottesdienste der „Living Word Sanctuary Church“ stattfinden.
Steve Jobs' Abrissvilla

Der 2011 verstorbene Apple-Mitbegründer Steve Jobs hatte 1984 eine mediterran anmutende Villa in Kalifornien gekauft, die von dem renommierten Architekten George Washington Smith entworfen und 1925 für den Kupferunternehmer Daniel Cowan Jackling gebaut worden war. Anfangs muss Jobs das Haus geliebt haben, doch 1994 konnte er es nicht mehr leiden und zog aus.
Steve Jobs' Abrissvilla

Tatsächlich hasste der Computerpionier das Haus offenbar so sehr, dass er es ab 2000 regelrecht verfallen ließ. Jahrelang setzte sich Jobs für den Abriss des sogenannten Jackling House in Woodside ein.
Steve Jobs' Abrissvilla

Auf diesem Bild ist die verfallene Pracht der Millionärsvilla gut zu erkennen. Die 1.400 Quadratmeter große Immobilie hatte große Balkone, Marmorbadezimmer und einen majestätischen Treppenaufgang. Kronleuchter zierten einst mehrere der insgesamt 35 Räume.
Steve Jobs' Abrissvilla

In den elf Jahren des Leerstands verfiel das Jackling House in einen entsetzlichen Zustand. Da sich niemand darum kümmerte, eroberte die Natur die Räume zurück.
Jobs konnte seinen Willen schließlich durchsetzen: 2011 wurde die Villa abgerissen. Nur acht Monate später verlor der Apple-Chef den Kampf gegen den Bauchspeicheldrüsenkrebs und verstarb.
Steve Jobs' Abrissvilla

Vor dem Abriss hatten Weinreben das Haus eingenommen, was Fotografen wie Jonathan Haeber, von dem diese Bilder stammen, neugierig machte.
Steve Jobs' Abrissvilla

Der Schimmel hatte sich bereits im Haus breit gemacht, und überall in der Villa waren noch alte Geräte sowie noch brauchbare Wohnaccessoires zu finden. Zum Glück retteten die örtlichen Behörden vor dem Abriss noch einige der historischen Überreste des Hauses, darunter alte Türgriffe, einen Kronleuchter, eine Toilette sowie eine beeindruckende Pfeifenorgel.
Courtney Loves Landhausruine

In ihrem Landhaus im US-Bundesstaat Washington wohnt Rocksängerin Courtney Love schon lange nicht mehr. 2018 stand die verfallene Immobilie in Olympia für damals umgerechnet etwa 294.000 Euro zum Verkauf. Zu dem Haus, in dem nur noch die Überreste von drei Schlafzimmern zu erkennen sind, gehört ein 2,8 Hektar großes Grundstück.
Courtney Loves Landhausruine

Die Witwe von Nirvana-Frontmann Kurt Cobain kaufte die Immobilie im Jahr 1995, etwa ein Jahr nach dem Tod ihres Mannes. Die damals superreiche Schauspielerin zahlte für ihr neues Heim auf dem Lande 447.000 Dollar, was heute einem umgerechneten Wert von rund 850.000 Euro entspräche.
Courtney Loves Landhausruine

Der Makler Virgil Adams Real Estate versuchte gar nicht erst, den Zustand der Immobilie schönzureden, sondern war bei der Beschreibung durchaus ehrlich. In das Haus müsse „eine Menge Arbeit“ gesteckt und praktisch „alles“ darin erneuert werden, um es wieder bewohnbar zu machen, hieß es.
Courtney Loves Landhausruine

Bereits 2011 hatte Love versucht, das Haus, zu dem auch mehrere verfallene Nebengebäude gehören, loszuwerden – jedoch erfolglos.
Courtney Loves Landhausruine

Angesichts des schlimmen Zustands der Immobilie verwundert der relativ niedrige Kaufpreis nicht. Die Räume sind stark heruntergekommen, Mauern und Wände mit Graffiti besprüht. Vor allem der Stall, in dem es einmal acht Pferdeboxen gab, schreit geradezu nach einer Rundumsanierung.
Courtney Loves Landhausruine

Am schlimmsten heruntergekommen war allerdings das ehemalige Gästehaus, in dem es vor Jahren bereits einen Brandschaden gegeben hatte. Und doch fand sich im August 2018 offenbar endlich ein Käufer für die Ruine. Ein Interessent reichte ein Angebot für die Immobilie ein, die daraufhin vom Markt genommen wurde. Seither wurde sie umfassend renoviert und ist mittlerweile ein schönes Familienhaus.
David Gilmours verfallenes Herrenhaus

Dieses elisabethanische Herrenhaus im englischen Oxfordshire wurde 1580 für den Bischof von Reading gebaut und sollte das neue Heim von Pink-Floyd-Musiker David Gilmour werden. Im Laufe der Jahrhunderte wanderte die Villa mit ihren elf Schlafzimmern durch die Immobilienportfolios der Reichen und Berühmten. In den 1950er-Jahren gehörte das sogenannte „Hook End“-Haus dem Gründer des Londoner Kaufhauses Selfridges, Charles Core. Dieser wiederum verkaufte die Immobilie 1972 an den Ten-Years-After-Sänger, Alvin Lee, der die Scheune in ein Tonstudio verwandeln ließ.
David Gilmours verfallenes Herrenhaus

1980 kaufte Gilmour das Herrenhaus seinem Musikerkollegen ab und nahm mit Pink Floyd zwei Alben im hauseigenen Tonstudio auf. Doch schon 1986 übergab Gilmour die Immobilie inklusive Tonstudio an den Musikproduzenten Trevor Horn, der daraus ein Luxusaufnahmestudio machte. In den Räumen entstanden daraufhin zahlreiche Hits weltberühmter Musiker, darunter Rod Stewart, Seal, die Smiths, Frankie Goes to Hollywood und die Manic Street Preachers.
David Gilmours verfallenes Herrenhaus

Allerdings spukt es in der alten Villa angeblich. Als Sänger Morrissey auf dem Anwesen übernachtete, soll er vom Geist eines Mönchs heimgesucht worden sein. Das Gespenst soll, so heißt es, in den frühen Morgenstunden aufgetaucht sein, als habe es die Bewohner zum Beten wecken wollen.
David Gilmours verfallenes Herrenhaus

2006 ereignete sich eine Tragödie in dem Herrenhaus, als Horns Frau Jill Sinclair versehentlich vom gemeinsamen Sohn Aaron angeschossen wurde. Sinclair fiel ins Koma und erholte sich nie von den schweren Verletzungen. Nach dem Unfall verkaufte Horn das Anwesen 2009 für 13,6 Millionen Pfund (inflationsbereinigt heute etwa 25,2 Millionen Euro) an den Produzenten Mark White.
David Gilmours verfallenes Herrenhaus

White investierte zwar in das Tonstudio, vernachlässigte aber den übrigen Teil der Villa. Fotograf Trevor Bishenden alias TrevBish Photography hielt 2017 fest, wie verfallen die Räume waren. Zu dem Zeitpunkt war bereits Feuchtigkeit durch die Decken eingedrungen und hatte die Tapeten von den Wänden gelöst.
David Gilmours verfallenes Herrenhaus

Glücklicherweise ist die Villa inzwischen renoviert worden. Die Holztäfelungen, Balken und Kamine des historischen Hauses erstrahlen nun in neuem Glanz. Das Haus wird als luxuriöse Unterkunft für Musiker angeboten, die im Studio aufnehmen. Es soll sogar Pläne für einen luxuriösen Poolkomplex geben.
Liza Minnellis heruntergekommenes Elternhaus

In diesem Haus in Beverly Hills lebte Hollywoodstar Liza Minnelli in ihrer Kindheit. Die 1925 erbaute Villa war von dem angesehenen „Hollywood Regency“-Architekten John Elgin Woolf neu gestaltet worden. Mitte der 1950er-Jahre kaufte Minnellis Vater, Oscar-Preisträger Vincente Minnelli, nach der Scheidung von Minnellis Mutter, Judy Garland, die Villa.
Liza Minnellis heruntergekommenes Elternhaus

Der Regisseur und die Schauspielerin heirateten im Juni 1945. Nur neun Monate später, im März 1946, erblickte Liza das Licht der Welt. Allerdings hielt die Ehe der Hollywood-Stars nicht lang. Und während Minnellis Stern mit preisgekrönten Filmen wie „Ein Amerikaner in Paris“ oder „Gigi“ am Hollywoodhimmel strahlte, ging die Schauspielkarriere von Garland den Bach herunter. Der einst gefeierte Leinwandstar wurde nach 15 Jahren von der Filmproduktionsgesellschaft MGM gefeuert und das Paar ließ sich 1951 scheiden.
Liza Minnellis heruntergekommenes Elternhaus

Vincente Minnelli richtete die Villa am Crescent Drive in den 1950er-Jahren luxuriös ein. Zu seinem Lebensende ging es ihm finanziell allerdings nicht mehr gut und so musste seine Tochter, aus der inzwischen ein Hollywoodstar geworden war, angeblich die Hypothek abbezahlen. Als Vincente Minnelli 1986 starb, hinterließ er Liza die Villa unter einer Bedingung …
Liza Minnellis heruntergekommenes Elternhaus

Liza sollte die vierte Frau ihres Vaters, Margaretta Lee Anderson, so lange in der Villa wohnen lassen, wie sie wollte. Bis zum Jahr 2000 funktionierte die Vereinbarung, doch dann beschloss Minnelli, die Immobilie zu verkaufen. Lee bekam eine Wohnung angeboten, lehnte diese jedoch strikt ab. Sogar als die Villa 2002 verkauft wurde, weigerte sich die langjährige Bewohnerin auszuziehen.
Liza Minnellis heruntergekommenes Elternhaus

Ab dem Zeitpunkt wurde der Streit immer verbitterter. Minnelli bezahlte die Rechnungen für die Villa nicht mehr und auch die Hausangestellten bekamen kein Geld von ihr. Lee reichte Klage gegen ihre Stieftochter ein, zog diese jedoch zurück, als Minnelli sich bereit erklärte, Miete an die neuen Eigentümer zu zahlen. Lee blieb bis zu ihrem Tod 2009 in der Villa wohnen. Doch die Eigentümer ließen die Villa daraufhin aus unbekannten Gründen verfallen.
Liza Minnellis heruntergekommenes Elternhaus

Jahrelang stand die Immobilie leer und zog Urban Explorer wie Adam The Woo an, von dem einige diese Bilder stammen. Auf seinem YouTube-Kanal zeigte er 2014 zum Beispiel dieses Foto, auf dem deutlich wird, dass die Villa nach mehrjährigem Leerstand den Hollywood-Glanz ganz und gar verloren hat. Schutt und Dreck lagen in den Räumen verstreut, Möbel und andere Gegenstände im Haus verteilt. Bis heute scheint die einst so prächtige Villa leer zu stehen.
Michael Jacksons verlassene Neverland Ranch

Bevor er in Verruf kam, nahm Michael Jackson 1983 zusammen mit Paul McCartney den Song „Say Say Say“ auf. Während die beiden Stars das Musikvideo dazu drehten, hauste der Ex-Beatle damals auf der damaligen Sycamore Valley Ranch in Kalifornien. Bei einem Besuch war Jackson von dem Anwesen so begeistert, dass er sich vornahm, die Ranch eines Tages zu kaufen.
Michael Jacksons verlassene Neverland Ranch

1988 war es soweit und der „King of Pop“ kaufte das Anwesen für geschätzte 19,5 Millionen Dollar, was einem heutigen Geldwert von umgerechnet rund 47,7 Millionen Euro entspricht. Er benannte das Anwesen in Neverland Ranch nach der gleichnamigen Insel aus „Peter Pan“ um und machte daraus seinen eigenen Vergnügungspark.
Michael Jacksons verlassene Neverland Ranch

Der „Thriller“-Sänger ließ zwei Eisenbahnen und einen Bahnhof auf dem Grundstück bauen, die die Tudor-Villa mit sechs Schlafzimmern ergänzten. Hinzu kamen ein Streichelzoo sowie zahlreiche Fahrgeschäfte. Auf der Neverland Ranch gab es alles, vom Riesenrad über das Piratenschiff bis hin zum Karussell und den Autoscootern.
Michael Jacksons verlassene Neverland Ranch

Jackson veranstaltete auf dem Anwesen große Events, darunter 1991 die Hochzeit seiner engen Freunde Elizabeth Taylor und Larry Fortensky. Umstrittenerweise lud der Popstar auch Kinder aus aller Welt auf seine Ranch ein, häufig ohne ihre Eltern.
Michael Jacksons verlassene Neverland Ranch

Jacksons Verhalten löste Misstrauen aus, sodass die Ranch schließlich von der Polizei durchsucht wurde. 2005 zog der „King of Pop“ aus der Ranch aus und ein Jahr später wurde Neverland geschlossen. Da Jackson zu dem Zeitpunkt bereits verschuldet war, wollte er das Anwesen verkaufen.
Michael Jacksons verlassene Neverland Ranch

2008 erwarb die Investmentfirma Colony Capital einen Mehrheitsanteil an der Immobilie für 22,5 Millionen Dollar (heute umgerechnet rund 30,3 Millionen Euro). Nach Jacksons Tod 2009 war die Ranch jahrelang dem Verfall überlassen. Immer wieder wurde versucht, die Immobilie zu verkaufen und der Preis gesenkt, doch der Verkauf schien nahezu unmöglich.
Erst im Dezember 2020, elf Jahre nach Jacksons Tod, fand sich ein Käufer. Für umgerechnet 20,2 Millionen Euro, gut 73,5 Millionen Euro unter dem ursprünglichen Verkaufspreis, ging die Immobilie an den Milliardär Ron Burkle. Berichten zufolge soll der Vergnügungspark samt Streichelzoo für den Dreh der kommenden Filmbiografie von Michael Jackson wieder hergerichtet worden sein.
Bruce Lees aufgegebenes Familienhaus

Bruce Lee gilt weithin als der einflussreichste Kampfkünstler aller Zeiten und hatte bereits eine mäßig erfolgreiche Hollywood-Karriere hinter sich, als er 1971 nach Hongkong zurückkehrte. Er war es leid geworden, nur typisierte Rollen angeboten zu bekommen und wollte dort seine eigenen Kung-Fu-Filme drehen.
Lee und seine Frau Linda Lee Cadwell zogen also mit ihren beiden Kindern in ein zweistöckiges Haus in einem der teuersten Wohnviertel der Metropole. Die Familie lebte dort zwar nicht lange, doch entstanden in der Zeit eine Reihe seiner erfolgreichsten Filme, darunter „Bruce Lee – Todesgrüße aus Shanghai“ und „Der Mann mit der Todeskralle“.
Bruce Lees aufgegebenes Familienhaus

Das Haus an der Cumberland Road lag in dem Stadtteil Kowloon Tong, einem exklusiven Villen-Viertel, in dem viele der Straßen englische Namen haben.
Nur wenige Monate nachdem Lee 1973 im Alter von 32 Jahren starb, wurde das Anwesen (hier 2009 zu sehen) von dem chinesischen Geschäftsmann und Philanthrop Yu Pengnian gekauft. Einige Jahre später wurde es in ein Stundenhotel umfunktioniert.
Bruce Lees aufgegebenes Familienhaus

Berichten zufolge wollte Pengnian das Anwesen später verkaufen und den Erlös an die Opfer des Erbebens in Sichuan von 2008 spenden. Sein Antrag, das Haus in ein Bruce-Lee-Museum zu verwandeln, war von der Regierung abgelehnt worden.
Als Pengnian 2015 starb, ging die Villa und sein gesamtes Vermögen an wohltätige Organisationen. Laut des Hongkonger Tagesblatts „The South China Morning Post“ sollte Lees ehemaliges Familienheim in ein Zentrum für chinesische Studien umgewandelt werden, doch waren die strukturellen Probleme im Haus bereits zu groß.
Bruce Lees aufgegebenes Familienhaus

So sah es in einem der Hotelzimmer um 2009 herum aus. Die Gärten draußen waren überwuchert und die Natur drang langsam auch ins Innere des Gebäudes ein.
Bruce Lees aufgegebenes Familienhaus

Im Jahr 2017 verschaffte sich der Urban Explorer Illsight Zugang zu dem verlassenen Anwesen und dokumentierte seine Entdeckungstour auf seinem YouTube-Kanal. Zu seiner Überraschung war die Villa weitestgehend unangetastet, sogar Strom und Wasser funktionierten noch.
Es hieß, dass einige Elemente in dem geplanten Zentrum für chinesische Studien erhalten werden sollten, darunter vier Fensterrahmen und das bunte Mosaik von Lee, das einst die Wand schmückte. Das Haus wurde 2019 jedoch schließlich abgerissen.
Bruce Lees aufgegebenes Familienhaus

In diesem Video filmt der Urban Explorer mehrere Zimmer und Badezimmer, wie man es in einem Hotel erwarten würde. Außerdem fand er eine Küche vor, in der Essstäbchen, ein Wok und sogar Putzmittel und Speiseöl zurückgelassen wurden. Heute befindet sich auf dem Grundstück ein Privathaus, das auf dem Hongkonger Immobilienmarkt ein Vermögen wert sein dürfte.
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