So mächtig ist Deutschland wirklich im Vergleich zu anderen Nationen
Internationale Supermächte im Ranking

Welche Nationen haben auf der internationalen Bühne wirklich was zu sagen? Der Great Powers Index 2024 beantwortet diese Frage. Das Ranking wurde von dem Milliardär und Investor Ray Dalio zusammengestellt, der mit Bridgewater Associates den größten Hedgefonds der Welt gegründet hat.
Der Index berücksichtigt eine Vielzahl von Faktoren, um die mächtigsten Länder weltweit zu bestimmen und ihre Aussichten für das nächste Jahrzehnt zu bewerten. Dazu zählen die Wirtschaftsleistung, militärische Stärke, technologische Innovation und der Status der einzelnen Währungen als internationale Reservewährung.
Erfahren Sie hier, welche 21 Länder derzeit am besten aufgestellt sind – und wie es für Deutschland in den nächsten zehn Jahren aussehen könnte ...
(US-Dollar-Beträge wurden in Euro umgerechnet.)
Adaptiert von Barbara Geier
So bewertet ein Investor die mächtigsten Länder der Welt

2022 stellte der US-Top-Investor Ray Dalio (Bild), dessen Vermögen auf 12,8 Milliarden Euro geschätzt wird, beim Weltwirtschaftsforum in Davos seinen Country Power Score Index vor – ein Vorläufer des diesjährigen Great Powers Index.
Im aktuellen Report wurde die relative Macht der führenden Nationen anhand der acht Schlüsselindikatoren Bildung, Innovation und Technologie, Wettbewerbsfähigkeit, Militär, Handel, Wirtschaftsleistung, Finanzzentrum und Reservewährungsstatus bewertet. Darüber hinaus wurden sechs weitere Macht-Indikatoren in Betracht gezogen, wie zum Beispiel Infrastruktur, Investitionsniveau, Staatsführung und Rechtsstaatlichkeit. Der Index berücksichtigt zudem, wie zufrieden/glücklich und gesund die Menschen in den einzelnen Ländern sind.
Auf der Grundlage all dieser Elemente wurde für jede Nation sowohl gesamt als auch pro Kopf ein Stärkemesswert zwischen 0 und 1 vergeben. Abschließend beinhaltet die Analyse auch eine Prognose für das reale Wachstum und damit für die allgemeine Zukunft der Länder in den nächsten zehn Jahren.
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Platz 21: Saudi-Arabien – Stärkemesswert 0,15

Während der Gesamtwert für die Stärke des Landes von 0,15 Saudi-Arabien zum Schlusslicht unserer Top-21-Liste macht, liegt der Pro-Kopf-Wert von 0,45 um einiges höher. Das Land zieht in dieser Hinsicht sogar mit Frankreich gleich.
Der niedrige Stärkemesswert ist in erster Linie auf die geringe Größe des Landes, sein schlechtes Bildungssystem und seine geringe Innovationskraft zurückzuführen. Dagegen steht, dass Saudi-Arabien wirtschaftlich Pluspunkte aufzuweisen hat und bezüglich seiner Finanzen global gut dasteht. Zu den weiteren positiven Aspekten gehört die relativ geringe Verschuldung des Landes.
Saudi-Arabien: zukünftige Wachstumsaussichten

Die generelle Zukunftsprognose für Saudi-Arabien sieht sehr gut aus. Der Index sagt dem Land für die nächsten zehn Jahre ein reales Wachstum von 4,6 Prozent voraus. Dies liegt nicht nur deutlich über dem weltweiten Durchschnitt, sondern ist sogar die drittbeste Wachstumsprognose aller im Index bewerten Volkswirtschaften.
Ansonsten kann Saudi-Arabien Stärken in den Bereichen Schuldenmanagement und Arbeitskräftewachstum vorweisen sowie Schwächen in den Bereichen Geldpolitik und Innovation.
Platz 17 (viermal vergeben): Spanien – Stärkemesswert 0,17

Spanien ist eine der vier Nationen, die mit einem Stärkemesswert von 0,17 gemeinsam auf Platz 17 liegen. Der Pro-Kopf-Wert von 0,34 ist der zweitniedrigste unter den im Index erfassten europäischen Volkswirtschaften.
Aufgrund einer schwachen Wirtschaft, ungünstigen Finanzlage und niedrigen Innovationskraft ist Spanien global aktuell nur begrenzt schlagkräftig. Das Land hat zwar Stärken in Bereichen wie allgemeines Wohlbefinden (der Bevölkerung) und Gesundheit, aber seine Abhängigkeit vom Euro und das niedrige Innovationsniveau schränken den Einfluss ein, den es auf globaler Ebene haben kann.
Spanien: zukünftige Wachstumsaussichten

Die Prognosen für Spanien sind nicht rosig. Die für die nächsten zehn Jahre prognostizierte reale Wachstumsrate von 0,3 Prozent liegt deutlich unter dem weltweiten Durchschnitt.
Dieses geringe Wachstum wird auf Faktoren wie den schrumpfenden Anteil der erwerbstätigen Bevölkerung, Produktivitätsprobleme und die hohe Verschuldung zurückgeführt, die eine große Herausforderung für die künftige Wirtschaftsleistung des Landes darstellen. Zu den Stärken Spaniens gehören seine Rechtsstaatlichkeit und die geringere Abhängigkeit von Kreditströmen.
Platz 17 (viermal vergeben): Italien – Stärkemesswert 0,17

Italien hat mit 0,17 zwar denselben Gesamt-Indexwert wie Spanien, sein Pro-Kopf-Wert von 0,3 ist allerdings der niedrigste aller europäischen Volkswirtschaften im Ranking.
Laut dem Index-Autor Dalio befindet sich Italien als Nation in einem Zustand des langsamen Niedergangs und ist keine bedeutende Weltmacht. Den Stärken in den Bereichen allgemeines Wohlbefinden und Gesundheit stehen eine Reihe von Problemen gegenüber, darunter eine ungünstige Finanzlage, weit verbreitete Korruption, eine uneinheitliche Umsetzung der Gesetze und eine ineffiziente Verteilung von Arbeit und Kapital. Diese Faktoren haben dazu beigetragen, dass der globale Einfluss des Landes zurückgeht.
Italien: zukünftige Wachstumsaussichten

Besserungsaussichten scheint es für Italien nicht zu geben, denn das reale Wachstum für die nächsten zehn Jahre wird auf minus 0,5 Prozent prognostiziert – der schlechteste Wert unter den führenden Volkswirtschaften der Welt, den es mit einem weiteren Land teilt (dazu gleich mehr).
Diese negative Wachstumsprognose basiert einerseits darauf, dass die Erwerbsbevölkerung immer mehr abnimmt. Italien hat eine der niedrigsten Geburtenraten und eine der am schnellsten alternden Bevölkerungen weltweit. Andererseits kommen Produktivitätsprobleme und die Verschuldung zum Tragen. Diese Faktoren könnten die Wachstumsaussichten des Landes trotz seiner geringeren Abhängigkeit von Kreditströmen und dem vorteilhaften Verhältnis zwischen dem Ausbildungsniveau italienischer Arbeitskräfte und den Lohnkosten stark beeinträchtigen.
Platz 17 (viermal vergeben): Indonesien – Stärkemesswert 0,17

Mit demselben Stärkemesswert von 0,17 hat Indonesien gleichzeitig den drittschlechtesten Pro-Kopf-Wert (0,13) im Index.
Grundsätzlich ist die Nation eine aufstrebende, wenn auch unbedeutende Weltmacht mit einer soliden Finanz- und Wirtschaftslage und wettbewerbsfähigen Arbeitskräften, die im Index für ihren Fleiß und ihre Fähigkeit gelobt werden, für sich selbst zu sorgen. Das südostasiatische Land hat allerdings Defizite in den Bereichen Bildung, Innovation und Technologie, internationaler Handel und Staatsführung.
Indonesien: zukünftige Wachstumsaussichten

Dennoch wird für Indonesien in den nächsten zehn Jahre ein reales Wachstum von beachtlichen 5,5 Prozent prognostiziert. Nur für ein anderes Land im Index wird ein höheres Wachstum erwartet.
Dalio begründet diese sehr gute Vorhersage mit der erwarteten Produktivitätssteigerung des Landes, die laut der Prognose die der meisten großen Länder übertreffen wird. Weitere Pluspunkte sind das relativ gesunde Investitionsniveau Indonesiens und der Wert, den die Arbeitskräfte im Verhältnis zu ihrem Ausbildungsniveau, liefern. Dagegen sind die Geldpolitik des Landes und die Abhängigkeit von Kreditströmen für Wachstum potenzielle Nachteile für Indonesien.
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Platz 17 (viermal vergeben): Niederlande – Stärkemesswert 0,17

Die Niederlande als weiteres Land mit dem Stärkemesswert von 0,17 haben mit 0,55 gleichzeitig den zweithöchsten Pro-Kopf-Wert aller europäischen Länder im Index.
Auf der Plusseite des Landes steht, dass es wenig interne Konflikte gibt, der Rechtsstaat sehr gut funktioniert, das Korruptionsniveau niedrig und die Verschuldung vergleichsweise gering ist. Zu den Nachteilen gehören das relativ schwache niederländische Militär, die kleine Größe der niederländischen Volkswirtschaft und die teuren Arbeitskräfte.
Niederlande: zukünftige Wachstumsaussichten

Die für die nächsten zehn Jahre prognostizierte reale Wachstumsrate der Niederlande liegt bei 1,2 Prozent und damit leicht unter dem weltweiten Durchschnitt.
Zu den Hauptstärken, die das Wachstum fördern, gehören die Innovationskraft des Landes und der Unternehmergeist. Die steigende Verschuldung dagegen stellt die größte Herausforderung für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum dar.
Platz 16: Brasilien – Stärkemesswert 0,18

Mit einem Stärkemesswert von 0,18 steht Brasilien an Platz 16 im Ranking der schlagkräftigsten Länder der Welt. Anhand seines Pro-Kopf-Werts von 0,14 wäre das Land allerdings ein Schlusslicht im Ranking.
Brasiliens globale Macht ist begrenzt, vor allem aufgrund seiner Schwächen in den Bereichen Bildung, Innovation und Technologie und der vergleichsweise geringen Rolle, die das Land im internationalen Handel spielt. Obwohl Brasilien reich an natürlichen Ressourcen ist und eine relativ starke Wirtschaft hat, stehen diesen Vorteilen Schwächen bei der Staatsführung sowie hinsichtlich der Infrastruktur und sozialen Gleichheit gegenüber.
Brasilien: zukünftige Wachstumsaussichten

Das reale Wachstum Brasiliens wird für die kommenden zehn Jahre auf 1,7 Prozent geschätzt. Obwohl diese Rate in etwa dem weltweiten Durchschnitt entspricht, liegt sie unter der von Schwellenländern. In dieser Gruppe hat Brasilien die schlechteste Prognose.
Zu den Pluspunkten Brasiliens gehören der Wert der Arbeitskräfte im Verhältnis zu ihrem Ausbildungsniveau und das ordentliche Investitionsniveau. Die größten Negativpunkte sind die Geldpolitik und die Verschuldung.
Platz 15: Schweiz – Stärkemesswert 0,19

Bei einem Stärkemesswert von 0,19 hat die Schweiz mit 0,66 gleichzeitig den höchsten europäischen Pro-Kopf-Wert und den dritthöchsten aller im Index bewerteten Länder.
Als Schwächen wird in der Analyse hervorgehoben, dass die ansonsten wohlhabende Schweiz aufgrund ihrer geringen Größe eingeschränkt ist und ein schwaches Militär hat. Der Index betont weiterhin, dass die Bedeutung des Landes als globaler Finanzplatz, seine Wettbewerbsfähigkeit und sein Anteil an der globalen Wirtschaftsleistung rückläufig sind, während Arbeit sehr teuer ist. Auf der Haben-Seite stehen die niedrige Korruption und die Stärke des Schweizer Rechtsstaats.
Schweiz: zukünftige Wachstumsaussichten

Das reale Wachstum der Schweizer Wirtschaft wird für die nächsten zehn Jahre auf magere 0,2 Prozent geschätzt.
Zu den Hauptstärken der Eidgenossenschaft gehören ihr Innovations- und Unternehmergeist sowie ihre effiziente Bürokratie. Zu den größten Schwachpunkten zählen die niedrige Rentabilität der Investitionen in Bildung und die hohe Verschuldung. Letzteres wird allerdings durch die umfangreichen Devisenreserven und den Staatsfonds der wohlhabenden Schweiz weitgehend ausgeglichen.
Platz 13 (zweimal vergeben): Kanada – Stärkemesswert 0,21

Mit einem landesweiten Stärkemesswert von 0,21 und einem Pro-Kopf-Wert von 0,5 liegt Kanada laut Dalio in der Kategorie der Länder mit mäßiger Stärke.
Zu den hervorgehobenen Pluspunkten gehören der Bereich Gesundheit und eine vergleichsweise geringe Kluft zwischen Arm und Reich. Auf globaler Ebene wird Kanada jedoch durch die geringe Größe seiner Volkswirtschaft, ein schwaches Militär, eine begrenzte Infrastruktur und ein bescheidenes Investitionsniveau eingeschränkt.
Kanada: zukünftige Wachstumsaussichten

Kanadas reales Wachstum wird in den kommenden zehn Jahren laut Vorhersage 1,2 Prozent betragen und damit unter dem weltweiten Durchschnitt liegen.
Zu den Stärken des Landes gehört der Wert, den Arbeitnehmer im Verhältnis zum Ausbildungsniveau erwirtschaften. Die Produktivität ist allerdings verbesserungsfähig. Auch tragen die Höhe der Verschuldung dazu bei, dass das Wachstum begrenzt wird.
Platz 13 (zweimal vergeben): Türkei – Stärkemesswert 0,21

Die allgemeine Stärke der Türkei wird mit 0,21 bewertet, während das Pro-Kopf-Äquivalent bei 0,28 liegt. Damit ist die Türkei, wie Kanada, ein Land mit mäßiger Schlagkraft auf internationaler Ebene.
Die Hauptstärke des Landes, das sich laut Index im schrittweisen Aufschwung befindet, sind die niedrigen Lohnkosten. Ein weiterer Vorteil ist die relativ niedrige Verschuldung. Die größten Hindernisse auf dem Weg, ein mächtiger Akteur auf der globalen Bühne zu werden, sind die fehlende Bedeutung als globales Finanzzentrum, das mittelmäßige Bildungssystem der Türkei, sein geringer Anteil am internationalen Handel und das Korruptionsniveau.
Türkei: zukünftige Wachstumsaussichten

Für das reale Wachstum in den nächsten zehn Jahren macht der Index sehr positive Vorhersagen und rechnet mit vier Prozent – ein Wert, der deutlich über dem weltweiten Durchschnitt liegt.
Im Mittelpunkt dieser optimistischen Prognose steht, dass für die Produktivität des Landes ein wesentlich höheres Wachstum erwartet wird als für die meisten anderen Länder. Dazu kommen weitere Faktoren, wie zum Beispiel ein hohes Investitionsniveau.
Platz 11 (zweimal vergeben): Australien – Stärkemesswert 0,24

Mit einem Stärkemesswert von insgesamt 0,24 ist die globale Schlagkraft Australiens bescheiden. Der Pro-Kopf-Wert ist mit 0,56 um einiges besser.
Das größte Pfund des Landes sind seine reichhaltigen natürlichen Ressourcen. Die Wirtschaft ist allerdings vergleichsweise klein, die Investitionen auf einem niedrigen Niveau und die Infrastruktur nicht ausreichend genug, um global zu einem mächtigeren Player zu werden. Wie Kanada ist auch Australien ein riesiges Land, in dem relativ wenig Menschen leben. Die Infrastruktur wird daher nicht wegen ihrer Qualität schlecht bewertet, sondern weil sie der Größe des Landes nicht gerecht wird.
Australien: zukünftige Wachstumsaussichten

Mit 2,1 Prozent entspricht die reale Wachstumsrate Australiens für die kommenden zehn Jahre dem weltweiten Durchschnitt.
Laut Index wird dieses Wachstum durch Produktivitätssteigerungen und ein Wachstum des Anteils der Erwerbstätigen getragen und durch die Geldpolitik und geringere Abhängigkeit von Kreditströmen weiter vorangetrieben. Auf der anderen Seite stellt das Verschuldungsniveau die größte Herausforderung für das zukünftige wirtschaftliche Wohlergehen des Landes dar.
Platz 11 (zweimal vergeben): Singapur – Stärkemesswert 0,24

Singapur gilt aktuell als Weltmacht von bescheidenem Umfang, die nach und nach aufsteigt. Der Stärkemesswert des kleinen Stadtstaates liegt bei insgesamt 0,24, sein Pro-Kopf-Wert von 0,89 ist allerdings der höchste der Welt.
Zu den großen Stärken Singapurs gehören die Resilienz und der Fleiß seiner Bevölkerung, der solide Rechtsrahmen, die geringe Korruption und die effiziente Verwaltung der Ressourcen. Zu den Schwächen zählen die begrenzten militärischen Möglichkeiten, die geringe Größe der nationalen Volkswirtschaft sowie die Knappheit der natürlichen Ressourcen. Dennoch: Wenn es um Qualität statt Quantität geht, gibt es keine andere Nation, die besser abschneidet.
Singapur: zukünftige Wachstumsaussichten

Die für Singapur prognostizierte reale Wachstumsrate für die nächsten zehn Jahre liegt bei 2,6 Prozent und damit über dem weltweiten Durchschnitt.
Produktivität und das Wachstum der Erwerbsbevölkerung werden als die wichtigsten Triebkräfte angesehen. Zu den größten Stärken des Stadtstaates gehören der Wert, den die Arbeitskräfte erwirtschaften, während die Geldpolitik und die Verschuldung die größten Schwächen darstellen. Wie im Falle der Schweiz gleicht auch in Singapur der hohe Bestand an Vermögenswerten die Schuldenproblematik weitgehend aus.
Platz 10: Russland – Stärkemesswert 0,26

Trotz des großspurigen Auftretens von Präsident Wladimir Putin ist Russland nur eine Weltmacht von begrenztem Ausmaß und die Entwicklung des Landes verläuft flach. Der Stärkemesswert für die Nation gesamt liegt zwar bei ordentlichen 0,26, der äquivalente Pro-Kopf-Wert ist mit 0,28 allerdings niedriger als der vieler vergleichbarer Volkswirtschaften.
Russland hat viele natürliche Ressourcen und verfügt über ein relativ starkes Militär. Demgegenüber stehen aber viele Nachteile: Das Land ist intern konfliktbeladen, hat keine Bedeutung als globales Finanzzentrum, die Korruption ist sehr hoch, die Infrastruktur schlecht und investiert wird auch wenig. Ganz zu schweigen davon, dass die Invasion in der Ukraine der heimischen Wirtschaft und dem internationalen Ansehen Russlands schwer geschadet hat.
Russland: zukünftige Wachstumsaussichten

Die Prognose von 2,9 Prozent für das reale Wachstum Russlands in den nächsten zehn Jahren steht unter vielen Vorbehalten.
Die Zahl berücksichtigt nicht unerwartete externen Faktoren, die in Form einer Verschärfung des Krieges in der Ukraine, von Naturkatastrophen oder Rohstoffschocks die Situation verschlechtern könnten. In Anbetracht der Bedeutung von Öl und Gas für die russische Wirtschaft ist diese Wachstumsprognose mit Vorsicht zu genießen.
Platz 9: Frankreich – Stärkemesswert 0,27

Frankreich hat einen Stärkemesswert von 0,27. Der Pro-Kopf-Wert liegt dagegen höher – bei 0,45 – und damit über dem Durchschnitt der Eurozone.
Frankreichs globale Macht ist aufgrund seiner aktuell ungünstigen wirtschaftlichen und finanziellen Lage begrenzt. Dazu kommt, dass die Lohnkosten hoch sind und dafür kein äquivalenter Wert erwirtschaftet wird. Gut sieht es dagegen in den Bereichen Wohlbefinden und Gesundheit aus. Zudem ist die Kluft zwischen Arm und Reich vergleichsweise gering.
Frankreich: zukünftige Wachstumsaussichten

In den nächsten zehn Jahren wird für Frankreich ein reales Wachstum von 0,9 Prozent prognostiziert, was zwar deutlich unter dem weltweiten Durchschnitt liegt, aber nicht ungewöhnlich für eine europäische Volkswirtschaft ist. Während sich das Land auf seine Bürokratie und Rechtsstaatlichkeit verlassen kann, sorgen die hohe Verschuldung und die niedrige Produktivität der französischen Arbeitskräfte für Probleme.
Platz 8: Großbritannien – Stärkemesswert 0,29

Großbritannien gehört zu den traditionellen Großmächten, deren internationaler Einfluss am Stagnieren ist. Der Stärkemesswert des Landes insgesamt liegt bei 0,29. Der äquivalente Pro-Kopf-Wert von 0,46 ist höher als der Durchschnitt in der Eurozone, aber unter dem der Schweiz.
Zu den Herausforderungen, mit denen sich das Land auseinandersetzen muss, gehört die aktuell angespannte wirtschaftliche und finanzielle Lage, der Mangel an natürlichen Ressourcen und die vergleichsweise teuren Arbeitskräfte in Verbindung mit einer schlechten Infrastruktur aufgrund von jahrelanger Unterinvestition. Dafür erhält Großbritannien in den Bereichen Zufriedenheit und Glücksbefinden der Bevölkerung den besten Wert, obwohl dies im Gegensatz zu vielen Umfragen steht, anhand derer die Lebensqualität im Land als vergleichsweise schlecht bewertet wird.
Großbritannien: zukünftige Wachstumsaussichten

Laut Index-Vorhersage erreicht Großbritannien in den nächsten zehn Jahren ein reales Wachstum von 1,3 Prozent. Das liegt zwar unter dem weltweiten Durchschnitt, ist aber höher als die Prognose für die Eurozone.
Ähnlich wie in Frankreich liegen die Stärken des Landes in den Bereichen Bürokratie und der Rechtsstaatlichkeit. Die größten Schwächen sind die hohe Verschuldung und die Geldpolitik.
Platz 7: Indien – Stärkemesswert 0,3

Indien ist eine auf internationaler Ebene aufstrebende Macht und hat mit 0,3 einen etwas höheren Stärkemesswert als die ehemalige Kolonialmacht Großbritannien. Der Pro-Kopf-Wert von 0,07 ist allerdings der niedrigste aller im Index erfassten Länder.
Zu den großen Stärken des bevölkerungsreichsten Landes der Welt gehören seine robuste Wirtschaft und finanzielle Stabilität, die wettbewerbsfähigen Lohnkosten und eigenständige Menschen, die sich für ihre Existenz nicht auf den Staat verlassen. Indien hat jedoch auch viele Probleme, darunter seine rudimentäre Innovationskraft und Mankos im Bereich Technologie, weit verbreitete Korruption, eine uneinheitliche Anwendung von Recht und Gesetz und der verschwindend geringe Anteil von Währungsreserven, die weltweit in Indischen Rupien gehalten werden. Nicht zuletzt ist die Kluft zwischen Arm und Reich extrem groß.
Indien: zukünftige Wachstumsaussichten

Mit 6,3 Prozent ist die Prognose für das reale Wachstum Indiens in den nächsten zehn Jahren die beste im gesamten Index.
Die größten Pluspunkte des Landes sind dabei das hohe Investitionsniveau und hart arbeitende Menschen. Auf der Negativseite sind die Verschuldung sowie die Abhängigkeit des Wachstums von der Kreditvergabe die größten Schwächen. Der Index zeigt allerdings auch, dass Indien im Vergleich zu anderen Staaten selbst bei diesen Kriterien gar nicht so schlecht abschneidet.
Platz 6: Südkorea – Stärkemesswert 0,32

Südkorea ist eine weitere Mittelmacht auf dem Weg nach oben, auch wenn das in langsamerem Tempo als in Indien geschieht. Der Stärkemesswert insgesamt liegt bei 0,32, die Pro-Kopf-Bewertung bei 0,54.
In den Bereichen Technologie und Innovation ist Südkorea weltweit führend. Weitere Vorteile sind eine geringe Schuldenlast und ein gleichmäßig verteilter Wohlstand. Zu den Nachteilen gehören die vergleichsweise geringe Größe der südkoreanischen Volkswirtschaft, die relative Knappheit an natürlichen Ressourcen und seine fehlende Bedeutung als Reservewährung.
Südkorea: zukünftige Wachstumsaussichten

Für die nächsten zehn Jahre wird in Südkorea ein reales Wachstum von 1,9 Prozent erwartet. Das entspricht etwa dem weltweiten Durchschnitt, ist für eine entwickelte Wirtschaft aber sehr beeindruckend.
Die bereits erwähnte hohe Innovationskraft ist die Hauptstärke des Landes, gemeinsam mit hochqualifizierten Arbeitskräften. Die schrumpfende Erwerbsbevölkerung schwächt das Land dagegen eine Schwäche, da die Bevölkerung in Südkorea schneller altert als in vielen anderen Ländern.
Platz 5: Japan – Stärkemesswert 0,33

Mit einem allgemeinen Stärkemesswert von 0,33 und einer Pro-Kopf-Bewertung von 0,40 liegt Japan im Mittelfeld der mächtigsten Länder weltweit. Dabei befindet es sich allerdings eher im Abstieg als im Aufstieg.
Zu den im Index hervorgehobenen Stärken gehören die hohe innere Ordnung des Landes, die effektive Verteilung von Arbeit und Kapital sowie der Status als Reservewährung. Weitere Pluspunkte sind das geringe Wohlstandsgefälle und die ordentlichen Werte in den Bereichen Zufriedenheit/Glück und Gesundheit der Bevölkerung. Japans größte Schwäche ist der Mangel an natürlichen Ressourcen.
Japan: zukünftige Wachstumsaussichten

Japans reale Wachstumsrate wird für die nächsten zehn Jahre auf 1,2 Prozent geschätzt. Dies liegt zwar unter dem weltweiten Durchschnitt, ist jedoch positiv, wenn man bedenkt, dass der Durchschnittswert des Landes in den letzten zehn Jahren bei nur 0,8 Prozent lag.
Die wichtigsten Wachstumstreiber des Landes sind der Wert, den die arbeitende Bevölkerung im Verhältnis zum Ausbildungsniveau erwirtschaftet und das Bürokratieniveau. Das Wachstum einschränkende Faktoren sind die Verschuldung sowie der schrumpfende Anteil der Erwerbsbevölkerung. Wie in Südkorea altert auch in Japan die Bevölkerung schneller als in den meisten anderen Ländern.
Platz 4: Deutschland – Stärkemesswert 0,38

Deutschland ist im Index des US-Investors Dario auf Platz vier gelandet und wird als Mittelmacht beschrieben. Der Stärkemesswert liegt bei insgesamt 0,38. Der Pro-Kopf-Wert ist mit 0,54 um einiges höher. Von den europäischen Ländern im Index werden nur die Niederlande und die Schweiz in dieser Hinsicht besser bewertet.
Der größte Pluspunkt Deutschlands ist die effiziente Verteilung von Arbeit und Kapital. Auch im Bereich Gesundheit wird die Bundesrepublik hoch bewertet. Schwachpunkte sind vor allem der relative Mangel an natürlichen Ressourcen, das schwache Militär und die hohen Lohnkosten.
Deutschland: zukünftige Wachstumsaussichten

Für das Zehn-Jahres-Wachstum des Landes zeichnet der Index ein trübes Bild – mit einem Negativwachstum von minus 0,5 Prozent.
Diese Prognose basiert vor allem auf dem schrumpfenden Anteil der erwerbstätigen Bevölkerung, die um 1,1 Prozent zurückgehen soll. Oder wie Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) zu Beginn des Jahres das größte Wachstumshemmnis des Landes beschrieb: Deutschland fehlen aufgrund der alternden Bevölkerung „Hände und Köpfe“.
Platz 3: Eurozone – Stärkemesswert 0,56

Die Eurozone wird als eine starke Weltmacht eingestuft, die sich allerdings in einem graduellen Niedergang befindet. Ihr Stärkemesswert liegt bei 0,56. Die 20 Mitgliedstaaten der Europäischen Union, die den Euro als Währung verwenden, haben kombiniert einen Pro-Kopf-Wert von 0,43.
Zu den Pluspunkten der Eurozone gehören robuste Finanzmärkte, der Status des Euros als Reservewährung, die herausragende Rolle der EU im Welthandel, ihre beträchtliche Wirtschaftsleistung und gut entwickelte Infrastruktur sowie gut ausgebildete Arbeitskräfte. Schwachpunkte sind die hohen Arbeitskosten und der Mangel an natürlichen Ressourcen.
Eurozone: zukünftige Wachstumsaussichten

Die Zehn-Jahres-Prognose für das reale Wachstum der Eurozone liegt bei 0,2 Prozent und damit deutlich unter dem weltweiten Durchschnitt. Dieses erwartete Wachstum ist höher als das für Deutschland – Europas größte Volkswirtschaft – prognostizierte, aber niedriger als das einiger wirtschaftlich dynamischerer Länder in der Gruppe, wie zum Beispiel die Niederlande.
Platz 2: China – Stärkemesswert 0,8

Mit einem Wert von 0,8 für die Gesamtstärke des Landes und einer Pro-Kopf-Bewertung von 0,3 gilt China als starke Macht, die sich in einem rasanten, wenn auch in den letzten drei Jahren flacher verlaufen Aufstieg befindet.
Die Liste der Stärken der Volksrepublik ist lang: Sowohl die Infrastruktur als auch das Investitionsniveau sind Pluspunkte. China ist führend im internationalen Handel. Innovationskraft und technologische Fähigkeiten sind hoch, dasselbe gilt für das Bildungsniveau. Zudem ist die Wirtschaftsleistung des Landes beachtlich. Auch die wachsende militärische Macht Chinas spielt eine wichtige Rolle.
Die Bedeutung des Landes für den Welthandel, der Status der chinesischen Währung als Reservewährung und das Ansehen Chinas als Finanzzentrum haben sich in den letzten Jahren jedoch eher abgeflacht.
China: zukünftige Wachstumsaussichten

Chinas prognostizierte reale Wachstumsrate für die nächsten zehn Jahre beträgt vier Prozent, was unter den erwarteten Werten einiger anderer sich entwickelnder Volkswirtschaften liegt.
Die steigende Verschuldung könnte ein Hindernis für das Wachstum Chinas darstellen, während Faktoren wie höhere Investitionen und Produktivitätssteigerungen die anhaltende wirtschaftliche Expansion des Landes vorantreiben sollten.
Platz 1: USA – Stärkemesswert 0,89

Die Bewertung der USA mit einem Stärkemesswert von 0,89 insgesamt und 0,79 pro Kopf unterstreicht den Status der Nation als führende Weltmacht.
Die Top-Platzierung der Vereinigten Staaten von Amerika beruht auf einer Reihe von Faktoren. Dazu gehören die Stärke ihrer Kapitalmärkte, ihr Status als Finanzzentrum und als absolute Militärmacht, die Bedeutung des US-Dollars als internationale Reservewährung, die unerreicht hohe Wirtschaftsleistung des Landes, das hohe Bildungsniveau, die hohe Innovationskraft und der Reichtum an natürlichen Ressourcen.
Die großen Schwächen sind laut Index die ungünstige wirtschaftliche und finanzielle Lage des Landes und die herrschenden inneren Konflikte.
USA: zukünftige Wachstumsaussichten

Für die nächsten zehn Jahre prognostiziert der Index für die USA ein reales Wachstum von 1,4 Prozent. Das liegt zwar unter dem weltweiten Durchschnitt, ist für ein Industrieland aber sehr hoch.
Wie bei einigen der im Index aufgeführten Länder sind auch im Fall der Vereinigten Staaten die hohe Verschuldung und die Geldpolitik große Wachstumshindernisse. Im Gegensatz dazu sollten der Innovations- und Unternehmergeist und die im richtigen Maß entwickelte Bürokratie die künftige wirtschaftliche Entwicklung des Landes vorantreiben.
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