Einblick in 5 alte Bunker, die jetzt in Europa zum Verkauf stehen
Kriegsbauten von einst, die einen neuen Käufer suchen

Die europäische Geschichte ist geprägt von zahlreichen Konflikten. Bis heute zeugen zahlreiche Bunker aus dem 20. Jahrhundert von diesen Auseinandersetzungen.
Von Atomschutzbunker aus dem Kalten Krieg bis hin zu ehemaligen Militäreinrichtungen, die für den Ernstfall errichtet wurden: Viele dieser Kriegsbauten stehen sogar immer wieder zum Verkauf.
Begleiten Sie uns auf einem virtuellen Rundgang durch fünf alte Bunker, die gerade auf dem Immobilienmarkt sind – auch in Deutschland gibt es ein Exemplar, das einen Käufer sucht ...
Adaptiert von Christiane Mentz und Tascha Walker Dean
Verlassene Kommandozentrale (Montdidier, Frankreich): 45.000 €

Der neue Besitzer dieses Bunkers sollte eine gute Portion Fantasie und handwerkliches Geschick mitbringen, um die ehemalige Kommandozentrale wieder bewohnbar zu machen. Dafür ist der Komplex mit einem Kaufpreis von 45.000 Euro relativ günstig angesetzt und kann derzeit über Denniel Immobilier erworben werden.
Das Bauwerk befindet sich in der französischen Gemeinde Montdidier nördlich von Paris, wo im Ersten Weltkrieg die Schlacht an der Somme ausgetragen wurde.
Verlassene Kommandozentrale (Montdidier, Frankreich): 45.000 €

Den halb unter der Erde liegenden Ziegelsteinunterstand entdeckt man zwischen dem hohen Gras wahrscheinlich nur, wenn man von seiner Existenz weiß. Diese clevere Bauweise ist vielleicht auch der Grund, warum der Bunker heute noch steht. Es ist unklar, wann genau er errichtet wurde. Die Inschrift im Betonrahmen der Tür lässt aber vermuten, dass der Bunker im November 1915 erbaut wurde: „11. April 1914, Abschnitt, 18. November 1915.“
Karten, die den Verlauf des Ersten Weltkriegs zwischen 1914 und 1918 dokumentieren, zeigen, dass der Bunker zeitweise an vorderster Front zwischen den alliierten und deutschen Streitkräften lag.
Verlassene Kommandozentrale (Montdidier, Frankreich): 45.000 €

Historischen Aufzeichnungen zufolge scheint die Kommandofestung bis Juni 1918 eine wichtige Rolle bei der Verteidigung des Gebietes gespielt zu haben. Das Land wurde von den Alliierten während der Hunderttageoffensive zurückerobert, welche das Ende des Ersten Weltkriegs einläutete.
Verlassene Kommandozentrale (Montdidier, Frankreich): 45.000 €

Das kompakte, rechteckige Ziegelsteingebäude wurde mit Beton verstärkt. Dennoch nagt der Zahn der Zeit an diesem Bunker: Der Boden ist mit Schutt bedeckt und von den Wänden blättert der Putz.
Gleichwohl birgt dieser 80 Quadratmeter große Raum jede Menge Potenzial. Ob als Kunstatelier, Veranstaltungsraum oder vielleicht Wohnhaus – der neue Besitzer hat zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten. Im Kaufpreis inbegriffen ist zudem ein 1.000 Quadratmeter großes Grundstück.
Zivilschutzbunker (Banská Bystrica, Slowakei): 300.000 €

Das Gebiet der Westslowakei ist bekannt für den Bergbau. Was sich aber hinter den felsigen Hängen nahe der Stadt Banská Bystrica verbirgt, könnte so manchen Besucher ins Staunen versetzen.
Am Fuße eines Hügels wurden zwei große, kreisförmige Metalltore in den Stein gebaut – die Eingänge zu einem geheimen Bunker.
Zivilschutzbunker (Banská Bystrica, Slowakei): 300.000 €

Die ungewöhnliche Immobilie wird von REALPORTICO für 300.000 Euro angeboten und umfasst 431 Quadratmeter.
Der Bunker stammt aus den 1950er-Jahren und wurde im Kalten Krieg als Zivilschutzbunker für die Bewohner der umliegenden Dörfer errichtet. Als Teil der Tschechoslowakei stand die Slowakei damals unter sowjetischer Herrschaft und ein Atomkrieg zwischen Ost und West war zu dieser Zeit eine reale Gefahr.
Zivilschutzbunker (Banská Bystrica, Slowakei): 300.000 €

Der Bunker besteht aus fünf langen Räumen, die als Tunnel tief in den Felsen gebaut wurden. Hier hätte die Zivilbevölkerung Schutz gefunden – was aber zum Glück nie nötig war. Die ursprünglichen Stahltüren sind bis heute erhalten geblieben.
Zivilschutzbunker (Banská Bystrica, Slowakei): 300.000 €

Der Bunker geriet in Vergessenheit und die Jahrzehnte des Verfalls haben ihre Spuren hinterlassen. Doch die solide Konstruktion scheint für die Ewigkeit gebaut worden zu sein.
Die Immobilie eignet sich besonders für Prepper und Abenteurer, aber auch für Investoren könnte dieser Ort eine spannende Alternative sein: ein Eventrestaurant, eine Partylocation oder eine Kunstgalerie? Der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt.
Umgebauter Bunkerkomplex (Neusiedl am See, Österreich): 995.000 €

Versteckt hinter einem Zaun befindet sich südlich von Wien in Neusiedl am See ein ehemaliger Militärbunker, der umgebaut wurde. Die Immobilie wird bei Austria Real für 995.000 Euro zum Verkauf angeboten und steht auf einem fast drei Hektar großem Grundstück.
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Umgebauter Bunkerkomplex (Neusiedl am See, Österreich): 995.000 €

Der Hauptbunker des Anwesens erstreckt sich über zwei Ebenen und misst insgesamt 220 Quadratmeter. Die langen weißen Gänge werden durch die originalen roten Metalltüren verbunden.
Die Anlage ist ein weiteres Relikt aus dem Kalten Krieg und wurde 1960 gebaut – fünf Jahre, nachdem die alliierten Truppen aus Österreich abzogen waren.
Umgebauter Bunkerkomplex (Neusiedl am See, Österreich): 995.000 €

Die geheime Anlage verfügt über ein Belüftungssystem, ein Stromaggregat, ein Abwassersystem und eine eigene Wasserversorgung sowie eine mit Strom und Holz betriebene Heizung. Es wurden sogar bereits erste Vorkehrungen getroffen, um eine Solaranlage zu installieren.
Auf Komfort muss man im Bunker nicht verzichten. Das Bild zeigt einen der Aufenthaltsräume mit einer Bar und einem kleinen Heimkino.
Umgebauter Bunkerkomplex (Neusiedl am See, Österreich): 995.000 €

Das war aber noch nicht alles: Es gibt auch einen Fitnessraum, eine Sauna und eine voll ausgestattete Küche mit Holzofen. Im Kaufpreis sind sowohl alle vorhandenen Einbauten als auch die Möbel enthalten.
Auf dem Gelände befinden sich neben dem Hauptkomplex ein weiterer Bunker mit einer Fläche von 37 Quadratmetern sowie neun kleinere unterirdische Einheiten, die als Lagerfläche genutzt werden können.
Ehemalige Militäranlage (Pasewalk, Deutschland): ca. 1 Million €

Im Mecklenburg-Vorpommern liegt in der Nähe von Pasewalk ein vergessenes Stück Land. Auf den ersten Blick scheint das drei Hektar große, von dichtem Wald umgebene Gelände nur aus verfallenen Gebäuden und einem alten Funkturm zu bestehen.
Der abgelegene Komplex birgt jedoch ein unterirdisches Geheimnis.
Ehemalige Militäranlage (Pasewalk, Deutschland): ca. 1 Million €

Unter der Erde erstreckt sich ein 950 Quadratmeter großes Bunkersystem, das durch Schleusentüren gesichert ist.
Auf diesem Bild ist der derzeitige Eigentümer, Heinz Fuhrmann, zu sehen. Zusammen mit seiner Frau erwarb er das Gelände im Jahr 2019 und wollte es eigentlich an Prepper vermieten. In dem Atombunker mit zwei Notstromsystemen sollen 35 Personen im Katastrophenfall mindestens 60 Tage lang ausharren können, so Fuhrmann gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.
Ehemalige Militäranlage (Pasewalk, Deutschland): ca. 1 Million €

Zu DDR-Zeiten beherbergte der Bunker eine geheime Kommandozentrale der Nationalen Volksarmee, die von der Stasi überwacht wurde und offiziell zum Sperrgebiet gehörte. Die zurückgelassenen Tonbandgeräte erinnern auch heute noch an die Massenüberwachung, die in der DDR an der Tagesordnung stand.
Nach dem Mauerfall wurde das Gelände an eine Telefongesellschaft verkauft, bevor es mehrfach den Eigentümer wechselte. Jetzt wird ein neuer Käufer gesucht.
Ehemalige Militäranlage (Pasewalk, Deutschland): ca. 1 Million €

Wie sich die Zukunft dieses ehemaligen DDR-Bunkers gestalten wird, steht gerade noch in den Sternen. Der Preis ist laut Fuhrmann Verhandlungssache, aber er rechnet mit Angeboten, die bei einer Million Euro beginnen.
Laut einer Anzeige erhält der neue Eigentümer aber dafür mindestens 900 Euro an monatlichen Mieteinnahmen, da die Flächen um den Turm derzeit an eine Funkturmgesellschaft vermietet wird.
Bunkerhaus (Ljungby, Schweden): ca. 1,4 Millionen €

Dieses Haus aus den 1920er-Jahren in der Nähe der Stadt Ljungby in Südschweden ist eine umgebaute Schule und könnte idyllischer kaum sein. Das charmante Gebäude ist in zwei Wohnungen unterteilt und insgesamt 320 Quadratmeter groß. Zusätzlich zu mehreren Nebengebäuden gibt es auf dem Gelände einen Spa-Komplex mit Sauna und Jacuzzi sowie einen Grillplatz, eine Küche und eine Bar.
Unter der Erde dieses ländlichen Anwesens befindet sich jedoch ein Geheimnis aus vergangenen Zeiten ...
Bunkerhaus (Ljungby, Schweden): ca. 1,4 Millionen €

Versteckt im Keller des Hauses befindet sich ein Zivilschutzbunker aus den Zeiten des Kalten Krieges, der als Lugnet bekannt ist. Der Bunker wurde in den 1970er-Jahren als Zufluchtsort für Rettungskräfte und Angestellte des öffentlichen Dienstes gebaut, damit sie im Falle einer nuklearen Katastrophe weiterhin ihrer Arbeit hätten nachgehen können.
Der Luftschutzkeller besteht aus zwei Stockwerken mit einer Gesamtfläche von 490 Quadratmetern und ist so konzipiert, dass er dem Einschlag einer 500 Kilogramm schweren Fliegerbombe standhalten würde. Der Zugang zum Bunker erfolgt über acht Dekontaminationsduschen und eine Luftschleuse. Das Belüftungssystem ist mit Aktivkohle ausgestattet, um schädliche Schadstoffe aus der Luft zu filtern.
Bunkerhaus (Ljungby, Schweden): ca. 1,4 Millionen €

Dieses Bild zeigt die Schaltzentrale des Bunkers. Von diesem Pult aus lässt sich der gesamte Bunkerbetrieb steuern. Zum Gelände zählt auch ein Kraftwerk, das den gesamten Komplex mit Strom versorgen kann. Außerdem gibt es eine elektrische Heizung.
Im Obergeschoss befinden sich die wichtigsten Gemeinschaftsräume, darunter ein 100 Quadratmeter großer Aufenthaltsraum, eine Küche, eine Waschküche, ein Badezimmer und eine Bar, die mit skurrilen Erinnerungsstücken dekoriert ist.
Bunkerhaus (Ljungby, Schweden): ca. 1,4 Millionen €

Im unteren Stockwerk sind die Privatquartiere angesiedelt: Bäder, Duschkabinen, sechs Schlafräume mit Platz für 26 Personen und ein Krankenzimmer.
Das gesamte Anwesen wird derzeit von Sweden Estates für umgerechnet knapp 1,4 Millionen Euro angepriesen.
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