So prunkvoll lebt die reichste Königsdynastie der Welt
In den Luxusanwesen der saudischen Herrscherfamilie

Versailles und der Buckingham Palace verblassen im Vergleich zu den prachtvollen Palästen der saudischen Königsfamilie. Die reichste Königsdynastie der Welt, zu deren innerem Kreis 2.000 Mitglieder gehören sollen, besitzt Hunderte von Luxusvillen auf der ganzen Welt.
Ob Paläste in Riad, ein über 179 Millionen Euro teures Anwesen in der Wüste oder gleich zehn Villen in einer Londoner Milliardärsstraße – die saudische Königsfamilie scheint ein Monopol auf die teuersten Immobilien rund um den Globus zu haben.
Hier ein Blick durchs Schlüsselloch in die geheimnisumwitterten Anwesen der saudischen Königsfamilie ...
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Adaptiert von Barbara Geier
König Salman ibn Abd al-Aziz Al Saud

Das moderne Königreich Saudi-Arabien wurde 1932 von König Abd al-Aziz ibn Saud gegründet. Seitdem hat sich der Ölstaat zu einem wichtigen globalen Akteur entwickelt, der von der Herrscherdynastie der Saud regiert wird. Viele Mitglieder der regierenden Königsfamilie bekleiden auch Regierungsämter.
Seit seiner Thronbesteigung am 23. Januar 2015 ist Salman ibn Abd al-Aziz Al Saud (Bild) der absolutistische König Saudi-Arabiens. Der 25. Sohn des Staatsgründers nennt eine ganze Reihe außergewöhnlicher Paläste sein Eigen, deren Unterhalt aber angesichts des Gesamtvermögens der Königsfamilie von geschätzt rund 1,3 Billionen Euro kein Problem darstellen sollte.
Yamama-Palast, Riad, Saudi-Arabien

Der Yamama-Palast in der saudischen Hauptstadt Riad ist die offizielle Residenz von König Salman und der königliche Palast des Landes. In dem riesigen Gebäude mit einer Fläche von über 371.000 Quadratmetern ist auch die sogenannte Beratende Versammlung untergebracht, die dem König Gesetze vorschlagen kann.
Die extravagante königliche Residenz wurde 1983 gebaut und bietet neben 1.000 Zimmern mehrere Swimmingpools, eine Moschee und ein Kino auf ihrem Gelände.
Yamama-Palast, Riad, Saudi-Arabien

Während das Äußere des modernen Baus, der mit seinen geometrischen Motiven und Spitzbogenfenstern an traditionelle arabische Architektur angelehnt ist, noch relativ schlicht gehalten ist, sieht es im Inneren ganz anders aus. Wie hier zu sehen, bestimmen opulente Kronleuchter, edle Teppiche, kunstvolle Antiquitäten, verzierte Türen und viel Gold das Bild.
Yamama-Palast, Riad, Saudi-Arabien

Zu den 1.000 Zimmern gehört auch dieser Raum, in dessen Mitte ein riesiger Kronleuchter von den konzentrischen Kuppeln der Decke hängt. Italienische Marmorböden, vergoldete Wandpaneele und Säulen vervollständigen die üppige Ausstattung.
König Salman nutzt den Palast für Regierungssitzungen und empfängt dort häufig ausländische Würdenträger und andere VIPs. Im Dezember 2022 war beispielsweise der chinesische Präsident Xi Jinping für Gespräche über eine strategische Partnerschaft zwischen den beiden Ländern zu Gast.
Yamama-Palast, Riad, Saudi-Arabien

Im Dezember 2023 empfing König Salman den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu diplomatischen Gesprächen. Das Treffen fand in diesem Saal vor der Kulisse geschwungener Vorhänge und einer Wandverkleidung aus vergoldetem Brokat statt. Die Delegierten beider Länder saßen sich an den Seiten des Saals gegenüber. König Salman und Putin waren in der Mitte unter einem großen Porträt des saudischen Herrschers platziert.
Erga-Palast, Riad, Saudi-Arabien

Neben seiner offiziellen Residenz steht dem König auch der Erga-Palast im Zentrum von Riad zur Verfügung. Das Gebäude ist noch relativ neu und fällt mit einer palmengesäumten Zufahrt, Wasserfontänen und perfekt angelegten Grünanlagen auf.
Erga-Palast, Riad, Saudi-Arabien

Auch im Erga-Palast werden ausländische Würdenträger empfangen. Hier ist der damalige US-Präsident Barack Obama im Jahr 2015 zu sehen, der König Salman kurz nach dessen Thronbesteigung sein Beileid zum Tod des verstorbenen Königs Abdullah ibn Abd al-Aziz aussprach.
Der Erga-Palast steht dem offiziellen Königspalast in Sachen Prunk in nichts nach. Seidenteppiche, teurer italienischer Marmor und reichlich Vergoldung kommen auch hier nicht zu kurz. Wie in saudischen Königspalästen üblich, sind zudem überall in der Anlage Porträts von König Salman zu sehen.
Erga-Palast, Riad, Saudi-Arabien

Im Rahmen des Besuchs von Präsident Obama und First Lady Michelle Obama fand ein opulentes Bankett im Palast statt. Für Gastgeber und Gäste sollen unter anderem Hummer, Lamm und Juwelenreis, ein besonderes aufwendiges Reisgericht, auf dem Menü gestanden haben.
Journalisten, die im Palast waren, um über das diplomatische Treffen zu berichten, vermeldeten danach, auch vergoldete Taschentuch-Spender und goldene Stühle erspäht zu haben.
Erga-Palast, Riad, Saudi-Arabien

Der Erga-Palast wird hauptsächlich für Regierungs- und Staatsempfänge sowie Treffen mit saudischen und ausländischen Würdenträgern und VIPs genutzt. Daneben werden dort regelmäßig kulturelle Veranstaltungen ausgerichtet, die der Welt saudische Kunst und Bräuche näherbringen sollen.
Auf diesem Bild, das einen der offiziellen Räume des Palastes zeigt, funkeln sogar die Papierkörbe in Silber.
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König Abdulaziz ibn Saud

Der bereits erwähnte König Abd al-Aziz ibn Saud war ein bekannter arabischer Stammesführer, der die verschiedenen Stämme der Arabischen Halbinsel unterwarf und 1932 das heutige Königreich Saudi-Arabien aus der Taufe hob. Sechs Jahre später begründeten Erdölfunde den Wohlstand der jungen Nation.
Nach seiner Thronbesteigung gab er den Bau eines großen Palastes in Riad in Auftrag, der den neuen Reichtum Saudi-Arabiens widerspiegeln sollte. Der Murabba-Palast mit 32 Zimmern wurde 1945 fertiggestellt und diente als Hauptresidenz der königlichen Familie. Heute ist das Gebäude für die Öffentlichkeit zugänglich.
Murabba-Palast, Riad, Saudi-Arabien

Der Palast wurde im saudi-arabischen Architekturstil erbaut, mit vielen uralten Bautechniken und Gestaltungsmerkmalen wie strohverstärkten Lehmwänden, Decken aus Akazien- und Palmwedeln und kühlenden Innenhöfen. Der zweistöckige Bau bietet Platz für Räumlichkeiten, in denen königliche Gäste empfangen werden können, sowie Büros für Mitglieder des königlichen Haushalts.
Murabba-Palast, Riad, Saudi-Arabien

In den 1990er-Jahren wurden der Murabba-Palast und der umliegende Komplex als Teil eines größeren Sanierungsprojekts in der Region restauriert. Für die Renovierungsarbeiten wurden traditionelle lokale Materialien verwendet, um dem Originaldesign des Palastes treu zu bleiben. Im Bild ist der zentrale Innenhof mit seinen weißen Friesen und Säulen zu sehen.
Murabba-Palast, Riad, Saudi-Arabien

Außer den zahlreichen Empfangsräumen gehört zum Komplex auch diese königliche Empfangshalle mit verzierten Marmorsäulen, einer Kassettendecke und reich gemusterten Perserteppichen.
Zu den vielen prominenten Persönlichkeiten, die den Gebäudekomplex im Lauf der Jahre besucht haben, zählt Donald Trump, für den während seines Besuchs im Mai 2017 ein saudischer Schwerttanz aufgeführt wurde, an dem er sich sogar selbst kurz beteiligt hat. Auch sein Vorgänger George W. Bush war in dem Palast, der inzwischen ein Museum und wichtige Touristenattraktion ist.
Murabba-Palast, Riad, Saudi-Arabien

Auf diesem Bild aus dem Jahr 2005 besichtigt Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder den privaten Empfangsraum des Gebäudes, in dem ein Porträtbild des Palasterbauers König Abd al-Aziz ibn Saud über mit rotem Seidenbrokat bezogenen Sofas die Blicke auf sich zieht. Wie heutige Besucher feststellen können, sieht der sorgfältig erhaltene Raum heute noch fast genauso wie zu Zeiten des ersten Königs von Saudi-Arabien aus.
Kronprinz Mohammed bin Salman

Der siebte Sohn und Erbe von König Salman, Kronprinz Mohammed bin Salman bin Abd al-Aziz Al Saud, ist seit 2022 der Premierminister von Saudi-Arabien. MBS, wie er auch genannt wird, scheint keine Probleme damit zu haben, Verwendungszwecke für das Riesenvermögen der Familie zu finden. Neben einer rund 459 Millionen Euro teuren Jacht gehört dem Kronprinzen, der für seine politische Arbeit regelmäßig in der ganzen Welt unterwegs ist, auch eines der teuersten Häuser der Welt. Schauen wir uns dieses europäische Domizil genauer an …
Château Louis XIV., Louveciennes, Frankreich

Das europäische Schloss des saudi-arabischen Kronprinzen liegt rund 20 Kilometer westlich von Paris in der Kleinstadt Louveciennes: Das in diesem Jahrhundert erbaute Château Louis XIV. ist einem französischen Schloss aus dem 17. Jahrhundert nachempfunden mit typischen Designelementen europäischer Paläste.
2015 kaufte MBS das Gebäude laut Medienberichten für 275 Millionen Euro. Damals wurde das Schloss als das teuerste Wohnhaus der Welt angepriesen.
Château Louis XIV., Louveciennes, Frankreich

Die 23 Hektar große Gartenanlage mit ihren kunstvollen, mit Blattgold verzierten Wasserfontänen, Marmorstatuen, Alleen und einem Heckenlabyrinth erinnert durchaus an Versailles. Die Wasserspiele können angeblich per iPhone gesteuert werden.
Als das Barockstil-Gebäude 2011 erbaut wurde, ließ der Bauträger auf dem Grundstück ein Anwesen aus dem 19. Jahrhundert abreißen, um Platz für den neuen Palast zu schaffen.
Château Louis XIV., Louveciennes, Frankreich

Ein Video des YouTube-Kanals „Luxury Homes“ bietet einen Einblick in das Innere des Hochsicherheitsanwesens. Auf diesem Bild ist eine der vielen Freskendecken zu sehen, von der ein opulenter, mehrstufiger Kronleuchter hängt. Die handgefertigten Innenräume des Schlosses sind voller Marmor, vergoldeter Eisenarbeiten und exquisiter Materialien.
Neben den Wohnräumlichkeiten bietet das Schloss auch zwei Ballsäle, ein Kino, zwei Swimmingpools, einen Squashplatz und einen unterirdischen Raum, in dem die Kunstsammlung des Kronprinzen ausgestellt ist.
Château Louis XIV., Louveciennes, Frankreich

Ein Jahr bevor MBS das Schloss kaufte, erweckte seine Pracht das Interesse von Kim Kardashian, die es im April 2014 – so heißt es – als potenzielle Location für ihre Hochzeit mit Kanye West unter die Lupe nahm, die letztendlich in Florenz stattfand.
Auf diesem Foto, das sie mit ihren Followern auf Instagram teilte, posiert der amerikanische Reality-TV-Star zusammen mit dem Chefdesigner des Modehauses Balmain, Olivier Rousteing, in einem glasverkleideten Unterwasser-Meditationsraum, der sich im Schlossgraben des Anwesens befindet und von dem aus Fischschwärme bewundert werden können.
Prinz Khalid bin Salman

Prinz Khalid bin Salman ist der neunte Sohn von König Salman und der jüngere Bruder von Kronprinz Mohammed bin Salman. Seit 2022 ist er der saudi-arabische Verteidigungsminister, nachdem er diese Position zuvor drei Jahre lang als Stellvertreter innegehabt hatte. Davor verbrachte er einen Großteil seiner Zeit in der amerikanischen Hauptstadt Washington. Der Prinz studierte dort und übernahm im April 2017 die Rolle des saudi-arabischen Botschafters in den USA.
Wenige Monate vor seinem Amtsantritt machte er sich auf die Suche nach einem geeigneten Anwesen in der Nähe der Stadt, das ihm als Residenz vor Ort dienen sollte.
Château de Lumière, Virginia, USA

In Great Falls eine halbe Stunde nordwestlich von Washington fand Prinz Khalid bin Salman dieses Anwesen namens Château de Lumière. Laut Medienberichten bezahlte der Prinz für seinen „Palast des Lichts“ über eine Briefkastenfirma rund 11 Millionen Euro in bar. Zu dem Zeitpunkt war er in Washington noch als Student an der Georgetown University eingeschrieben.
Das Mega-Anwesen im europäischen Stil ist aktuell wieder auf dem Markt und wird von einem lokalen Immobilienhändler für 10,8 Millionen Euro angeboten.
Château de Lumière, Virginia, USA

Das 1.853 Quadratmeter große Haus liegt auf einem 2,2 Hektar großen, eingezäunten Grundstück, das viel Privatsphäre bietet. Die Inneneinrichtung ist opulent, wie es dem bisher gezeigten Geschmack der saudischen Königsfamilie entspricht. Auf diesem Bild ist der zweistöckige Eingangsbereich mit goldverzierten Säulen im griechischen Stil zu sehen.
Château de Lumière, Virginia, USA

Das Château bietet acht große Schlafzimmer, 13 Bäder und zahlreiche Empfangsräume. Alles ist aufwendig ausgestattet und Kristalllüster und vergoldete Statuen dürfen natürlich nicht fehlen. Das Prunkstück des Hauses ist jedoch dieser Ballsaal mit seinen Rundbogen-Terrassentüren, Spiegeln, einer reich verzierten Decke und einem großen Kamin mit vergoldetem Rahmen.
Château de Lumière, Virginia, USA

Auf der obersten Ebene des Hauses befindet sich eine luxuriöse Suite mit Blick auf einen großen Garten. Daneben bietet das Anwesen einen Wellnessbereich, ein Kino, ein Billardzimmer, einen Basketballplatz sowie einen Außenpool (Bild) nebst Poolhaus mit korinthischen Säulen und einem Kamin.
Prinz Al-Walid ibn Talal Al Saud

Der Neffe von König Salman, Prinz Al-Walid bin Talal, ist einer der reichsten Investoren im Nahen Osten. Laut dem Finanzinformationsanbieter „Bloomberg“ beläuft sich sein Nettovermögen auf 13,3 Milliarden Euro, mit Anteilen an der Citigroup, verschiedenen Hotelgruppen und Elon Musks X.
Seit 2009 gehört ihm die Villa Ceriana – das Elternhaus von Carla Bruni – in der kleinen italienischen Gemeinde Castagneto Po nordöstlich von Turin. Die Ehefrau des ehemaligen französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarcozy war in den 1990er-Jahren als Supermodel und später als Musikerin bekannt. Prinz Al-Walid kaufte das Anwesen von Brunis Familie, die ein Vermögen in die Restaurierung des Anwesens gesteckt hatte.
Villa Ceriana, Turin, Italien

Die Bausubstanz der Villa Ceriana stammt aus dem 19. Jahrhundert. Bereits Anfang des 11. Jahrhunderts gab es an gleicher Stelle allerdings einen Vorgängerbau.
Das Anwesen liegt versteckt zwischen den Hügeln und hat mehr als 40 Zimmer, die mit kunstvollen Fresken, vergoldeten Verzierungen und viel Rokoko-Flair ausgestattet sind. Mit hochmodernen Küchen, einer Fußbodenheizung und Aufzügen ist aber auch das 21. Jahrhundert in das historische Anwesen eingezogen.
Villa Ceriana, Turin, Italy

Zur Villa gehört eine fast 70 Hektar große Parklandschaft im englischen Stil, die im 19. Jahrhundert angelegt wurde. Auf dem Gelände befinden sich zudem Gemüsegärten, Obstplantagen und Gewächshäuser.
Abgesehen von diesem geschichtsträchtigen europäischen Anwesen hat Prinz Al-Walid aber natürlich auch einen Palast im heimischen Saudi-Arabien …
„Promotion Palace“, Riad, Saudi-Arabien

Inmitten des von Asphalt und Wüste geprägten Stadtbildes von Riad hebt sich der Palast des Königsneffen mit seinem grünen Park und den türkisfarbenen Swimmingpools deutlich ab.
In der Heimat lief in den letzten Jahren nicht alles rund für den saudischen Prinzen: Im November 2017 wurde er im Rahmen einer Anti-Korruptionskampagne verhaftet und drei Monate lang im Ritz-Carlton Hotel in Riad festgehalten. Ende Januar 2018 wurde er aus der Haft entlassen, nachdem eine finanzielle Einigung mit der saudischen Regierung getroffen worden war. Sein prunkvolles Anwesen blieb weiterhin in seinem Besitz.
„Promotion Palace“, Riad, Saudi-Arabien

In einem Artikel des US-Magazins „Time“, der zum Ende der Bauarbeiten im Jahr 1997 veröffentlicht wurde, kostete der Palast 100 Millionen Dollar, was nach heutigem Geldwert umgerechnet 179,5 Millionen Euro entspricht.
In dem extravaganten Anwesen, das von den Einheimischen als „Promotion Palace“ bezeichnet wird, gibt es insgesamt 420 Zimmer, die mit Seidenteppichen, üppiger Vergoldung und feinstem italienischen Marmor ausgestattet sind. Auch eine Bowlingbahn, umgeben von tropischem Grün, hat in dem Palast Platz gefunden.
„Promotion Palace“, Riad, Saudi-Arabien

Dieser lange Esstisch für 16 Personen steht im Safari-Themenzimmer des Palastes. In die künstliche Felswand im Hintergrund ist ein großes Aquarium integriert.
In vier Küchen wird libanesisch, arabisch, kontinentaleuropäisch und asiatisch gekocht. Eine fünfte Küche ist nur der Zubereitung von Desserts vorbehalten. Die im Palast arbeitenden Köche können innerhalb von nur einer Stunde Vorlaufzeit 2.000 Personen verköstigen.
„Promotion Palace“, Riad, Saudi-Arabien

Wenn der Prinz Lust auf eine Runde Schwimmen hat, kann er zwischen drei Swimmingpools wählen, darunter diese große, lagunenartige Variante mit Palmen und tropischen Pflanzen. Wenn es ein Filme-Abend sein soll, steht ein unterirdisches Kino mit 45 Plätzen und 250 Flachbildfernsehern zur Verfügung. Prinz Al-Walid soll zudem rund 300 Autos besitzen, eine Privatjet-Flotte und eine 86 Meter lange Jacht, deren früherer Besitzer Donald Trump war.
König Fahd ibn Abd al-Aziz Al Saud

König Fahd ibn Abd al-Aziz Al Saud regierte Saudi-Arabien von 1982 – zum Höhepunkt des Ölbooms – bis zu seinem Tod im Jahr 2005. Während der Amtszeit des elften Sohnes des Landesgründers, König Abd al-Aziz, entwickelte sich Saudi-Arabien enorm durch eine Reihe riesiger Infrastrukturprojekte, die das Land grundlegend modernisierten.
König Fahd verbrachte seine Zeit gerne in den exklusivsten Resorts Spaniens, wo er sich an der Costa del Sol in der schicken Küstenstadt Marbella mit den Ölgeldern einen eigenen Palast baute.
Mar-Mar-Palast, Marbella, Spanien

Der Mar-Mar-Palast wurde in den 1980er-Jahren erbaut und ist Teil eines 80 Hektar großen Anwesens, das als Nahda-Komplex bekannt ist. Er liegt an der sogenannten „Goldenen Meile“ von Marbella, an der einige der teuersten Häuser Spaniens stehen.
Das Design der königlichen Residenz, die hier in einer Aufnahme des Lost-Places-Fotografen Steve Ronin zu sehen ist, wurde vom Weißen Haus inspiriert. Nach dem Tod von König Fahd wurde das Anwesen aufgegeben und seinem Schicksal überlassen. Seine Architektur und weitläufigen Proportionen sind aber noch gut zu erkennen.
Mar-Mar-Palast, Marbella, Spanien

Auf diesem Bild aus dem Jahr 1999 empfängt König Fahd den spanischen König Juan Carlos in einem der königlichen Empfangsräume. Die beiden sitzen in seidengepolsterten Sesseln, im Hintergrund prangt die saudi-arabische Flagge. Abgesehen von der üblichen Innenausstattung mit viel Gold und Prunk gab es auf dem Gelände Swimmingpools, Nebengebäude für die Unterbringung der Großfamilie und des Personals, einen Hubschrauberlandeplatz, eine Privatklinik und sogar eine Moschee.
Mar-Mar-Palast, Marbella, Spanien

Nach dem Tod von König Fahd hatten die Einheimischen gehofft, dass die saudische Königsfamilie den Palast weiter nutzen würde. Das war allerdings nicht der Fall und heute ist das Luxus-Ferienanwesen verfallen. Die riesigen Wohnräume mit ihren kunstvollen Torbögen sind verdreckt und voller Schutt. Diesem Bild nach zu urteilen, scheinen sie auch für Lagerungszwecke herhalten zu müssen.
Mar-Mar-Palast, Marbella, Spanien

Auf diesem Bild ist der Eingang zum Palastkomplex einen Tag nach dem Tod von König Fahd im August 2005 zu sehen. Als Reaktion auf seinen Tod rief die Stadt Marbella eine dreitätige Trauerphase aus und vor dem Anwesen wurde ein herzförmiger Kranz niedergelegt.
König Fahd hinterließ auf jeden Fall einen bleibenden Eindruck in Marbella. Bei seinem letzten siebenwöchigen Besuch im Jahr 2002 soll sein Aufenthalt für die Wirtschaft der Stadt rund 90 Millionen Euro generiert haben, unter anderem weil er laut Medienberichten 300 Hotelzimmer für sein Gefolge buchte und 500 einheimische Mitarbeiter anstellte. Inflationsbereinigt wären das heute mehr als 144 Millionen Euro.
Anwesen an Londoner Prachtstraße, Großbritannien

Spanien ist nicht das einzige europäische Land, in dem sich König Fahd während seiner Regentschaft aufhielt. Zwischen 1989 und 1993 sollen der saudische Monarch und die weitere königliche Familie zehn Häuser an einer der teuersten Straßen Londons gekauft haben. Die Bishop’s Avenue im Norden der britischen Hauptstadt ist ein exklusiver Straßenzug mit Megavillen im Wert von jeweils mehreren Millionen Pfund. Die Anwesen der Saudi-Dynastie sind inzwischen allerdings verlassen und vernachlässigt, wie auf den folgenden Bildern der Lost-Places-Fotografen von „Beyond the Point“ zu sehen ist.
Anwesen an Londoner Prachtstraße, Großbritannien

Die kunstvolle Doppeltreppe im Eingangsbereich dieses als „The Towers“ (Die Türme) bekannten Anwesens befindet sich heute in einem erbärmlichen Zustand und Feuchtigkeit durchzieht die Wände und die Decke.
Für die Immobilie zahlte König Fahd damals fast 25 Millionen Pfund (heute wären das umgerechnet rund 71 Millionen Euro), bevor er einen Teil der ursprünglichen Struktur abreißen und eine Villa aus rotem Backstein errichten ließ. Laut Medienberichten nutzten aber weder er noch sein Gefolge das Haus. Es verfiel, wurde 2013 weiterverkauft und im 2023 von einem Feuer verwüstet.
Anwesen an Londoner Prachtstraße, Großbritannien

Dieser Wintergarten in einem anderen Anwesen auf der Bishop’s Avenue scheint in einem etwas besseren Zustand zu sein. Sein 80er-Jahre-Dekor mit Rüschenvorhängen und Rattanmöbeln erinnert an eine vergangene Zeit.
Obwohl König Fahd und andere prominente Mitglieder der saudischen Königsfamilie so viel Geld auf der Bishop’s Avenue ausgegeben haben, ist unklar, ob sie jemals wirklich in den von ihnen gekauften luxuriösen Häusern Zeit verbracht haben.
Anwesen an Londoner Prachtstraße, Großbritannien

Kenstead Hall, hier im Jahr 1973 zu sehen, war ein weiteres der von König Fahd an der Bishop’s Avenue erworbenen Anwesen.
Das Haus machte 2018 und 2023 Schlagzeilen, als es im Mittelpunkt eines fünfjährigen Rechtsstreits stand und die Witwe von König Fahd, Al-Jawharah bint Ibrahim, von der Asturion Foundation verklagt wurde. Die Stiftung verwaltete die ausländischen Vermögen des Königs und machte der Witwe deren Eigentumsrechte an dem Haus streitig. Der König hatte angeordnet, Kenstead Hall im Jahr 2001 auf seine Frau zu überschreiben. Die Übertragung erfolgte jedoch erst 2011, sechs Jahre nach dem Tod des Monarchen, sodass diese Transaktion von der Stiftung angefochten wurde. Im Dezember 2023 entschied ein englisches Gericht schließlich zugunsten der Königswitwe und bestätigte ihren Rechtsanspruch auf das Anwesen ihres verstorbenen Mannes.
Scheich Mohammed Al-Fassi

Der in Marokko geborene Mohammed Al-Fassi ist kein unmittelbares Familienmitglied des saudischen Königshauses. Al-Fassi zog als Kind nach Saudi-Arabien, und als seine Schwester in die Saudi-Dynastie einheiratete, nahm er den Ehrentitel „Scheich“ an, der für Männer von Rang und Namen verwendet wird.
Al-Fassis königliche Verbindungen machten ihn zu einem reichen und erfolgreichen Geschäftsmann. Nach seiner ersten Heirat im Jahr 1975 gönnten sich der Scheich und seine in Italien geborene Scheicha Dena Al-Fassi ein teures Anwesen in den USA …
Whittier-Anwesen, Kalifornien, USA

Das Paar kaufte 1978 für 2,4 Millionen Dollar in bar die ehemalige Villa eines kalifornischen Ölmagnaten im exklusiven Beverly Hills. Das entspricht heute umgerechnet rund 10,7 Millionen Euro. Das Anwesen wurde 1917 von Max Whittier gebaut, der maßgeblich an der Entwicklung von Beverly Hills beteiligt war. Daher war die Nachbarschaft nicht sehr begeistert, als der Scheich einige Änderungen an dem quasi geschichtsträchtigen Haus vornahm.
Whittier-Anwesen, Kalifornien, USA

Die Renovierungsarbeiten an dem im italienischen Renaissancestil gestalteten Haus ließ sich der Scheich um die fünf Millionen Dollar – oder heute rund 22,1 Millionen Euro – kosten. Neu hinzu kamen ein Kupferdach, eine Moschee, eine goldene Badewanne im Hauptbadezimmer und eine Spiegeldecke im Schlafzimmer. Für das größte Aufsehen sorgte allerdings die Umgestaltung der Fassade, die der Scheich zum Leidwesen seiner Nachbarn lindgrün streichen ließ.
Auf unserem Bild aus dem Jahr 1979 posiert Al-Fassi im prunkvollen Speisesaal des Anwesens mit seinem langen Mahagonitisch und holzgetäfelten, mit Malereien verzierten Wänden.
Whittier-Anwesen, Kalifornien, USA

Unter den 56 Zimmern des Hauses, das auf einem 1,5 Hektar großen Grundstück lag, war dieses Billardzimmer vielleicht das ungewöhnlichste. Abgesehen von dem glitzernden Kronleuchter und einigen Goldverzierungen war der Raum von der gewölbten Decke bis zum Billardtisch komplett in Rot gehalten.
Auch im Außenbereich des Anwesens nahm der Scheich einige Änderungen vor. Laut Medienberichten wurden entlang der Veranda Plastikblumen aufgestellt und die klassischen Statuen auf dem Gelände in ungewöhnlichen Farbtönen gestrichen.
Whittier-Anwesen, Kalifornien, USA

Nur zwei Jahre, nachdem der Scheich die Villa gekauft hatte, brach 1980 ein Feuer aus, das die frisch renovierten Innenräume zerstörte und später als Brandstiftung eingestuft wurde.
Drei Jahre später reichte Al-Fassis Frau die Scheidung ein. Ihre Abfindung war damals eine der höchsten in den USA, denn die Scheicha erhielt knapp 85 Millionen Dollar – umgerechnet rund 247 Millionen Euro heute – sowie die Beverly-Hills-Villa und weitere Immobilien und Wertgegenstände.
Die verkohlten Überreste des Anwesens wurden 1985 verkauft und für die Neubebauung abgerissen.
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