8 moderne Millionenvillen, die heute zu Ruinen verkommen
Virtuelle Tour durch verlassene Traumhäuser

Sie haben Millionen gekostet und sehen von außen perfekt aus. In Wirklichkeit wurden sie jedoch von ihren Besitzern und Bauherren aufgegeben. Warum? Dieser Frage gehen wir auf unserer virtuellen Tour nach:
Klicken oder scrollen Sie sich durch acht Luxus-Immobilien aus aller Welt, die in den letzten 40 Jahren gebaut wurden und jetzt Wind und Wetter ausgesetzt sind.
(Beträge in Fremdwährungen wurden in Euro umgerechnet.)
Adaptiert von Barbara Geier
Vergessene Millionärsvilla in Ontario, Kanada

Dieses Mega-Anwesen (hier von einem Urban Explorer für Freaktography fotografiert) sollte eigentlich das Traumhaus des Multimillionärs Peter Grant werden. Der kanadische Geschäftsmann und Besitzer eines Forstwirtschaftsunternehmens hatte sich am Ufer des Timiskamingsees im kanadischen Ontario für knapp 75.000 Euro ein 17,4 Hektar großes Grundstück gekauft, um dort eine aufsehenerregende Villa in Riesenausmaßen zu errichten.
Vergessene Millionärsvilla: Opfer der Finanzkrise

Die Bauarbeiten für das Haus begannen 2005, doch kurz vor der Fertigstellung kam die Finanzkrise und die Arbeiten wurden 2008 eingestellt.
Im Folgejahr wurde Grants Unternehmen von der weltweiten Wirtschaftsrezession schwer getroffen. Die Gesamtverschuldung belief sich auf rund 407 Millionen Euro und alle Vermögenswerte des Unternehmens, einschließlich der Villa, wurden Insolvenzmasse.
Vergessene Millionärsvilla: Nur eine leere Hülle

Nach Grants Unternehmenspleite fand sich für seine Traumhaus-Baustelle, die für knapp 17 Millionen Euro auf den Markt kam, kein Käufer. Der Geschäftsmann hatte geplant, das Gebäude sowohl als seinen Privatwohnsitz als auch als Büro zu nutzen. Zum Zeitpunkt des Baustopps war das Projekt bereits so weit fortgeschritten, dass ein solider Rohbau übrig blieb.
Vergessene Millionärsvilla: Nicht mehr bewohnbar

Obwohl das Haus bereit für seine Innenausstattung war, hat sich bis heute nichts getan. Die gläserne Fassade wurde von Vandalen erheblich beschädigt. Nachdem die Innenräume über Jahrzehnte der Witterung ausgesetzt waren, sind sie inzwischen so verfallen, dass sie unbewohnbar geworden sind.
Verlassene Märchenschlösser bei Mudurnu, Türkei

Diese auffälligen Schlösschen stehen in der Nähe des Ortes Mudurnu im Nordwesten der Türkei und sind Teil eines Ferienresorts für wohlhabende Käufer, das nie fertiggestellt wurde. Mehr als zwölf Jahre nach Beginn des Projekts ist das Burj-Al-Babas-Resort stattdessen ein Geisterdorf ohne Hoffnung auf (Wieder)Belebung. Hunderte von identischen Häusern, die in einer Art romantischem Märchenstil gestaltet sind, stehen verlassen auf dem Gelände in der Provinz Bolu.
Verlassene Märchenschlösser: Luxuriöses Immobilienprojekt

Burj al Babas liegt in einer hügeligen Region im Landesinneren der Türkei. Diese ist seit langem bei Gästen aus der Region des Persischen Golfs beliebt, die von der malerischen Landschaft, dem milden Klima und ruhigen Kurorten angezogen werden.
Das Resort wurde mit Blick auf diese Käufergruppe geplant und sollte eine Wellnesseinrichtung, Einzelhandelsgeschäfte, Restaurants, Spielplätze und Tagungsstätten sowie Tennis-, Basketball- und Hallenfußballplätze bieten.
Verlassene Märchenschlösser: Designt für anspruchsvolle Bewohner

Ursprünglich sollten auf dem Gelände 732 identische Märchenhäuser mit Türmchen, Mansardendach und Steinbalustraden gebaut werden. Die Entwürfe für die Innenausstattung sahen Parkettböden, hohe Decken, Stuckarbeiten, eine geschwungene Wendeltreppe und sogar einen Whirlpool auf jeder Etage vor.
Verlassene Märchenschlösser: Von Problemen geplagt

Nach dem Baustart im Jahr 2014 lief das Projekt vier Jahre später auf Grund. Dafür hatte eine ganze Reihe von Problemen gesorgt, wie der Einbruch der türkischen Wirtschaft und immer mehr Käufer, die ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkamen. Außerdem gab es Widerstand seitens der lokalen Bevölkerung aufgrund angeblicher Umweltschäden. Ein Gericht erklärte den Konkurs und das Märchen endete ohne Happy End. Zurück bleibt eine surreal anmutende, verlassene Siedlung in den Bergen.
Aufgegebene Villa eines Krypto-Millionärs, Kanada

Auch die Informationen zu diesem zugewachsenen Anwesen stammen von der Freaktography-Website, auf der ein kanadischer Fotograf Lost Places dokumentiert. Wo genau es sich in Kanada befindet, wird nicht angegeben. Der letzte Besitzer soll aber ein Krypto-Millionär gewesen sein, der von der Villa mit Tennisplatz und Swimmingpool seine Geschäfte betrieb.
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Aufgegebene Villa eines Krypto-Millionärs, Kanada

Laut Freaktography operierte der Krypto-König vom Keller des Hauses aus, in dessen Einrichtung er einiges von seinem Vermögen investierte. Der Zahn der Zeit und die Natur haben der Inneneinrichtung jedoch zugesetzt. Im hier zu sehenden Wohnzimmer hat ein Leck in der Decke zu großen Wasserlachen geführt, die den Boden beschädigt und verfärbt haben.
Aufgegebene Villa eines Krypto-Millionärs, Kanada

An anderen Stellen ist das Haus noch in sehr gutem Zustand, wie beispielsweise in diesem Foyerbereich mit einer geschwungenen Treppe, hohen Decke und Bleiglasfenstern. Auch die polierten Hartholzböden und die kunstvollen Wandpaneele aus Kirschholz scheinen die Zeit gut überstanden zu haben.
Aufgegebene Villa eines Krypto-Millionärs, Kanada

Der ungewöhnlichste Ort in dem Anwesen ist das „Krypto-Büro“, das der Freaktography-Fotograf im Keller entdeckt hat. Mit einer Wärmedämmung, die jetzt von der Decke hängt, versiegelten Fenstern und Dutzenden von Aufbewahrungsboxen und einem Ventilator, der während der „Mining-Sessions“ für eine konstante Temperatur im Raum sorgte, war der Raum für die Arbeit des Krypto-Millionärs perfekt eingerichtet.
Verloste Villa in Mexiko-Stadt, Mexiko

Dieses extravagante Anwesen steht in einem der teuersten Viertel von Mexiko-Stadt und gehörte einst dem früheren Chef des Juárez-Kartells, Amado Carrillo Fuentes. 1995 wurde es von den örtlichen Behörden beschlagnahmt – zwei Jahre vor dem Tod des Drogenbosses. 2022 wurde das 929 Quadratmeter große Anwesen im Wert von rund 4,1 Millionen Euro dann von der mexikanischen Lottogesellschaft als ein Hauptpreis verlost.
Verloste Villa in Mexiko-Stadt, Mexiko

Die Villa mit neun Schlafzimmern ist zwar renovierungsbedürftig, in Anbetracht ihres langen Leerstands aber dennoch in einem bemerkenswert guten Zustand. Sie wurde – gemeinsam mit anderen von Drogenbaronen beschlagnahmten Immobilien – verlost, weil die mexikanische Regierung genug von den teuren Instandhaltungskosten hatte und die Anwesen loswerden wollte.
Verloste Villa in Mexiko-Stadt, Mexiko

Die Villa mit mehreren Flügeln ist voller luxuriöser Details wie diese für einen Chefkoch eingerichtete Küche, eine Bibliothek, eine Dampfsauna und sechs Whirlpools. In den Gärten rund um das Gebäude steht zudem ein lebensgroßes Spielhaus, das Carrillo für seine Kinder bauen ließ.
Verloste Villa in Mexiko-Stadt, Mexiko

Der hier zu sehende Pool ist in einem eigenen verglasten Gebäude untergebracht und wirkt noch recht gepflegt. Der Boden des Beckens ist mit kunstvollen Mosaikfliesen ausgelegt, auf denen Meeresschildkröten und andere Meeresbewohner zu sehen sind.
Villen im europäischen Stil in Shenyang, China

Diese Ansammlung verfallener Villen liegt in den Hügeln der Stadt Shenyang im Nordosten Chinas. Die Immobilien sind Teil eines Projekts namens „State Guest Mansions“, das im Jahr 2010 gestartet wurde, als der Immobiliensektor im Land ein Rekordwachstum verzeichnete. Doch nur zwei Jahre später musste der ausführende Immobilienkonzern das Projekt aufgeben.
Villen im europäischen Stil: Opfer der Politik

Ursprünglich waren für die Siedlung 260 Villen im europäischen Stil geplant, die luxuriös und hochwertig ausgestattet werden sollten. Dann kam 2012 Präsident Xi Jinping an die Macht und kündigte ein hartes Vorgehen gegen korrupte hochrangige Beamte und die Eliten des Landes an. Die Zurschaustellung von Reichtum war nicht mehr angesagt und Großprojekte wie die „State Guest Mansions“ wurden nicht mehr finanziell unterstützt.
Villen im europäischen Stil: Umnutzung als Weideland

Nachdem die Arbeiten an dem Luxus-Immobilienprojekt eingestellt worden waren, wurde das Gelände zu einem Weideplatz für Vieh, das zwischen den halbfertigen Gebäuden umherstreift. Örtliche Landwirte nutzen inzwischen einen Großteil des Landes, das ursprünglich für private Gärten und Grünanlagen vorgesehen war. Graffiti und andere Anzeichen von Vandalismus im Inneren der Gebäude deuten auf gelegentliche menschliche Besucher hin.
Villen im europäischen Stil: Ein chinesisches Problem

Die „State Guest Mansions“ sind nur eine von vielen unfertigen Wohnsiedlungen, die in ganz China dem Verfall preisgegeben sind. Diese Geisterstädte sind unübersehbare Konsequenzen politischer und wirtschaftlicher Turbulenzen. Laut Medienberichten gibt es Hunderte solcher unvollendet gebliebener Projekte, da Bauträger ihren Schulden nicht mehr nachkommen konnten. Die Marmorsäulen, geschwungenen Treppen und Kronleuchter der Villen in Shenyang werden daher wohl nie in der geplanten Pracht erstrahlen.
Verlassenes Herrenhaus in der Vorstadt, Toronto, Kanada

Dieses Herrenhaus im Kolonialstil steht in einer Vorstadt von Toronto und scheint auf den ersten Blick (hier von Freaktography fotografiert) in sehr gutem Zustand zu sein. Das wuchernde Dickicht aus Bäumen, Sträuchern und anderem Grün ist allerdings ein sicheres Anzeichen dafür, dass dieses Anwesen trotz ordentlicher Backsteinfassade und großem Eingangstor schon seit einiger Zeit leer steht.
Verlassenes Herrenhaus in der Vorstadt: Elegante Vergangenheit

Von dem eleganten Foyer der Villa führt eine gut erhaltene Treppe mit geschnitztem Holzgeländer ins Obergeschoss. Abgesehen von ein paar Fliesen im Eingangsbereich besteht der Bodenbelag allerdings aus Sperrholz. Die Tapeten und Leuchten sind altmodisch. Es könnte also sein, dass das Haus mitten in einer Renovierung aufgegeben wurde.
Verlassenes Herrenhaus in der Vorstadt: Hauptsache Holz

Direkt neben dem Foyer liegt ein Wohnzimmer mit viel Holz: ein mit Intarsien verzierter Fußboden, eine gediegene Wandvertäfelung und ein kunstvoller Kamin. Auch in dem angrenzenden Raum, der als Büro eingerichtet ist, wurde viel mit Holz eingearbeitet. Eingebaute Bücherregale, mit grünen Damasttapeten verkleidete Wände und ein stattlicher Schreibtisch lassen darauf schließen, dass viel Geld in die ursprüngliche Einrichtung geflossen ist.
Verlassenes Herrenhaus in der Vorstadt: Beeindruckendes Bad

Das Bad im Obergeschoss ist der auffälligste Raum der Villa – in blassem Rosa und mit viel Geschnörkel und blumigem Dekor. Den heutigen Geschmack trifft es sicherlich nicht mehr. Mit seiner großen Eckbadewanne, Säulen im römischen Stil und ganz zu schweigen von der Buntglaslaterne war es zu seiner Zeit aber sicher ein Höhepunkt an Luxus. Warum die Bewohner all das hinter sich gelassen haben, bleibt ein Geheimnis.
Herrenhaus im französischen Stil, irgendwo in Nordamerika

Dieses herrschaftliche Anwesen mag einen europäischen Touch haben, befindet sich aber irgendwo in Nordamerika und wurde ebenfalls von dem Freaktography-Fotografen entdeckt. Genauere Ortsangaben gibt es nicht.
In dem stattlichen Herrenhaus wohnte früher ein wohlhabendes Paar, das sein Geld mit dem Brennholzgeschäft gemacht haben soll.
Herrenhaus im französischen Stil: Genug Geld für Opulenz

Das Paar verdiente mit Investments in Tech-Start-ups noch mehr Millionen, von denen viele in den Bau und die opulente Einrichtung dieses Hauses geflossen sein sollen. Zu dem weitläufigen Anwesen gehören ein Tennisplatz, ein Pool (Bild), ein Fitnessraum, ein Heimkino und eine Garage für fünf Autos.
Herrenhaus im französischen Stil: Palastwürdiges Dekor

Im Inneren herrschen palastähnliche Zustände, mit Kassettendecken, Marmor- und Parkettböden, Säulen- und Bogeneingängen, geschwungenen Treppen und Stuckarbeiten. Die Größe und elegante Ausstattung dieses Raums eignen sich eher für ein Staatsbankett als für eine Familienfeier.
Herrenhaus im französischen Stil: Der Abriss steht an

Laut der Freaktography-Website wurde im Oktober 2023 eine Abrissgenehmigung für das Anwesen erteilt, um Platz für ein neues, einstöckiges Einfamilienhaus zu schaffen. Obwohl es in gutem Zustand blieb, nachdem es von seinen Besitzern aufgegeben wurde, scheint sein palastartiger Stil kein erfolgreiches Verkaufsmaterial auf dem Wohnmarkt zu sein.
Verlassene Millionenvilla in Toronto, Kanada

Dieses Haus in Toronto ist ein typisches Beispiel für die Architektur der 1980er-Jahre und soll damals Preise für sein Design gewonnen haben. Freaktography beziffert die Villa mit einem Wert von geschätzt vier Millionen Euro. Das Anwesen mit fünf Schlafzimmern und fünf Bädern ist in einem guten Zustand – und völlig verlassen.
Verlassene Millionenvilla: Moderner Grundriss

Das Haus hat einen offenen Grundriss mit großen, raumhohen Fenstern, sodass die Hauptwohnräume mit natürlichem Licht durchflutet werden. Tiefgrüne Marmorböden kontrastieren mit weißen Wänden und Decken.
Verlassene Millionenvilla: Ganz viel Glas

Das große, offene Wohnzimmer ist mit schwarzen Marmorböden ausgelegt. Auch der große Kamin in dem Raum wird von dunklem Marmor umrahmt. Eine Fensterwand und eine Reihe von Glasschiebetüren geben den Blick auf den Hinterhof frei.
Im angrenzenden Raum, der möglicherweise ein Esszimmer war, gehen verglaste Wandpaneele in Oberlichter an der Decke über und schaffen einen besonders sonnigen Platz im Zentrum des Hauses.
Verlassene Millionenvilla: Vorliebe für Marmor

Im Obergeschoss setzt sich die Vorliebe für Marmor in diesem Bad fort. Neben einer verglasten Duschkabine befinden sich dort zwei Waschbecken und ein großer Spiegel mit Hollywood-Beleuchtung. All das wird eingerahmt von einer fast überwältigenden Menge an Marmor. Vielleicht wurde das selbst den Bewohnern irgendwann zu viel und sie haben deshalb das Weite gesucht …
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