Hacker verrät die größten Fehler beim Surfen im Internet – und wie Sie sich schützen
Tipps gegen Daten- und Identitätsdiebstahl im Netz

Computer und Laptops gehören für die meisten von uns längst zum Alltag, sei es zum E-Mailen, Shoppen oder fürs Online-Banking. Doch tun wir beim Surfen im Netz tatsächlich alles, um unsere persönlichen Daten vor Dieben zu schützen? Wir haben mit einem professionellen Hacker gesprochen, der sein Insider-Wissen mit uns geteilt hat. Hier warnt er vor den größten Fehlern – und verrät seine besten Tipps gegen Datendiebstahl.
Adaptiert von Sandra Schröpfer
Gefühle können zur Gefahr werden

Die Strategie vieler Hacker beruht heutzutage oftmals auf der sogenannten „sozialen Manipulation“. Denn die Täter spielen dabei mit den Gefühlen der Nutzer. Zum Beispiel gibt es Fälle, in denen Adressaten einer E-Mail um Hilfe geben werden. Doch sobald sie auf die angehängte Datei klicken, laden Sie sich ein Virus auf Rechner oder Smartphone.
Bei Links in E-Mails ist Vorsicht geboten

Wir sind zu ehrlich

„Wo sind Sie geboren?“ und „Wie lautet der Geburtsname Ihrer Mutter?“ sind zwei der häufigsten Fragen, die Nutzern zur Sicherung ihrer Online-Accounts gestellt werden. Doch die Antworten halten Hacker nicht unbedingt auf. Denn wenn die Informationen bereits auf anderen Seiten im Internet zu finden sind, kann jeder die Fragen mit etwas Recherche beantworten. Um auf der sicheren Seite zu sein, denken Sie sich am besten Antworten aus.
Wir teilen zu viel...

Teilen Sie Ihre persönlichen Daten in keinem Netzwerk und auf keiner Seite, sofern sie nicht wirklich benötigt werden. Wenn Sie Ihr Gerät zum Beispiel mit einem öffentlichen WLAN-Hotspot verbinden, werden Sie unter Umständen nach Ihrem Namen, Geburtsdatum und Ihrer Adresse gefragt. Es gibt jedoch keine Rechtsgrundlage, die Sie dazu verpflichtet, diese Informationen anzugeben. Denken Sie sich also lieber die Daten aus und behalten Sie Ihre tatsächlichen für sich.
... vor allem in sozialen Netzwerken

Je mehr persönliche Daten Sie online preisgeben, desto mehr Informationen finden Datendiebe im Netz über Sie. Wenn Sie sich das nächste Mal in Ihren Social-Media-Account einloggen, sollten Sie daher Ihre Sicherheitseinstellungen überprüfen. Ihre Familie und Freunde dürften Telefonnummer, Geburtsdatum und Mail-Adresse kennen. Es gibt also keinen Grund, diese Informationen online zu verbreiten, vor allem nicht, wenn Ihnen Ihre Privatsphäre wichtig ist. Ein besonders wichtiger Hinweis ist auch: Verraten Sie niemandem, wenn Sie nicht zu Hause sind.
Unser Profil in sozialen Netzwerken ist oftmals öffentlich

Schauen Sie sich Ihren Facebook-Account einmal genauer an. Wenn Sie auf den Einstellungspfeil in der rechten oberen Ecke des Bildschirms klicken, gelangen Sie zu den Privatsphäre-Einstellungen. Unter der Rubrik, wer Ihre Inhalte sehen kann, klicken Sie auf Freunde. Auf diese Weise haben nur Ihre engsten Freunde und Bekannte Zugriff auf Ihre Informationen. Bei Twitter klicken Sie ebenfalls auf Einstellungen. Im darauffolgenden Fenster können Sie diverse Privatsphäre-Einstellungen vornehmen, darunter auch private Tweets, die nur ausgewählte Follower sehen können.
Wir geben kostenlosen Apps zu viele Informationen

Mithilfe von Apps können Hacker Spyware auf Ihr Gerät herunterladen. Bevor Sie also eine Anwendung installieren, sollten Sie überprüfen, welche persönlichen Daten Sie für die jeweilige App freigeben. Eine Spiele-App braucht zum Beispiel keinen Zugriff auf Ihr Netzwerk oder Ihre Kontaktliste. Je vorsichtiger Sie vorgehen, desto besser. Zudem sollten Sie regelmäßig Updates Ihrer Apps durchführen, damit Sicherheitsprobleme identifiziert werden können.
Öfter mal den Browser-Verlauf leeren

Wenn Sie Ihren Computer oder Ihr iPad mit anderen Nutzern teilen, sollten Sie diesen Tipp beherzigen. Google Chrome und Firefox speichern im Browser-Verlauf, welche Seiten Sie besucht und wonach Sie gesucht haben. Die Informationen sind oftmals über Tage oder sogar Wochen gespeichert und machen es potenziellen Hackern einfach, Ihre Online-Aktivität zurückzuverfolgen. Leeren Sie also lieber einmal mehr den Browser-Verlauf.
Was Sie installiert haben sollten

Folgende Programme sollten Sie auf jeden Fall auf Ihrem Gerät installiert haben, um vor Hackern geschützt zu sein: Eine Anti-Virus-Software, die regelmäßig nach schädlicher Software scannt, und einen Ad-Blocker, der Sie vor unnötiger Software schützt. Zu den besten Anti-Virus-Programmen zählen Norton Security, McAfee Total Protection und Kaspersky Total Secure. Es lohnt sich ein Vergleich, welche Software sich am besten für Ihr Gerät eignet.
Wir verwenden zu oft dasselbe Passwort

Der wohl wichtigste Tipp lautet, niemals dasselbe Passwort für mehrere Seiten verwenden. Wird ein Account gehackt, sind auch die anderen gefährdet.
Verwenden Sie einen Passwort-Manager...

Wenn Sie einen Passwort-Manager verwenden, brauchen Sie sich nur noch ein Passwort zu merken (plus eine persönliche Sicherheitsfrage). In dem Manager lassen sich alle Ihre Passwörter speichern und verwalten, so dass Sie diese auch komplexer und damit sicherer gestalten können. Laut Experten benötigen Hacker bis zu zwei Jahre, um ein komplexes Passwort aus acht Zeichen mit Nummern, Großbuchstaben und Sonderzeichen zu knacken, das ein Passwort-Manager erstellt hat.
... auch für Ihre erfundenen Personendaten

Wenn Sie Bedenken haben, dass Sie sich an Ihre erfundenen Daten nicht mehr erinnern können, verwalten Sie auch diese im Passwort-Manager. Sie können sich einen Extra-Account in der Anwendung nur für Ihre „Fake-Infos“ anlegen.
Verwenden Sie eine doppelte Sicherheitsstufe – Teil 1

Besonders gut geschützt sind Sie, wenn Sie sich für Ihre wichtigen Accounts eine Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) anlegen. Dabei werden nicht nur ein Username und ein Passwort benötigt, sondern noch eine weitere Information, über die nur Sie verfügen.
Verwenden Sie eine doppelte Sicherheitsstufe – Teil 2

Der zweite Faktor könnte zum Beispiel eine Information sein, die nur Sie kennen. Auch ein Schlüsselanhänger oder Kartenleser, oder aber biometrische Informationen wie etwa ein Fingerabdruck, eine Stimme oder die Iris Ihres Auges sind möglich. Hackern wird es schwerer fallen, Ihren Account zu knacken, wenn Sie ihn durch Username, Passwort und den weiteren Faktor schützen. Manche Banken bieten beim Online-Banking zum Beispiel entsprechende Lesegeräte an, in der Karte und PIN eingelesen werden.
Sicherheitssoftware regelmäßig updaten

Wenn Sie eine Anti-Virus-Software auf Ihrem Gerät installieren, sollten Sie diese regelmäßig updaten, um den aktuellsten Sicherheitsstand zu gewährleisten. Auch Ihr Web-Browser sollte als aktuellste Version installiert sein. Da sich die Technik stets weiterentwickelt, sind Sie am besten im Netz geschützt, wenn Sie die Updates regelmäßig durchführen.
Meiden Sie öffentliches WLAN

Sie dürften schon einmal davon gehört haben, dass man fürs Online-Banking und die Eingabe sensibler Daten lieber keine öffentliche WLAN-Verbindung verwenden sollte. Aber warum eigentlich nicht? Ein Grund dafür ist, dass öffentliche Netzwerke leichter ausgespäht werden können, da sie frei zugänglich sind. Das Netzwerk kann bereits befallen sein oder aber der Hotspot selbst enthält eine Schadsoftware.
Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Bankkonten

Ihre Bank- und Kreditkartenkonten sollten Sie regelmäßig im Blick haben, am besten täglich, damit Sie über jede Kontobewegung informiert sind. Viele Institute bieten auch einen SMS- oder Telefon-Service an, der Sie über jede verdächtige Transaktion informiert.
Überprüfen Sie die Betrugspräventionen Ihrer Bank

Machen Sie sich mit den Betrugspräventionen Ihrer Bank vertraut. Manche Institute bieten einen Zero-Liability-Schutz für EC- und Kreditkarten an, bei dem Sie als Karteninhaber nicht für unautorisierte Transaktionen verantwortlich gemacht werden. Andere Banken gewähren Ihnen einen Schutz bei Online-Transaktionen. Gehen Sie auf Nummer sicher und überprüfen Sie die Hinweise, am besten noch bevor Sie ein Konto eröffnen.
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