Das sind die tragischen Geheimnisse acht russischer Zarenpaläste
Die beschlagnahmten Bauten der Zarenzeit

Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert war in der russischen High Society Luxus und Opulenz angesagt. Glamouröse Bälle und Bankette in palastartigen Anwesen standen an der Tagesordnung. Mit der Russischen Revolution von 1917 fand all dies jedoch ein Ende. Die Monarchie wurde gewaltsam abgeschafft und eine neue sozialistische Regierung unter der Führung der Bolschewiken eingesetzt. Aus dieser radikalen marxistischen Gruppierung ging später die Kommunistische Partei Russlands hervor. Aber was wurde aus den grandiosen Anwesen, als die adligen Besitzer ins Exil fliehen mussten?
Klicken oder scrollen Sie sich hier durch acht der einst prachtvollsten Herrenhäuser Russlands.
Adaptiert von Barbara Geier
Das Ipatjew-Haus: Gefängnis des letzten Zaren

Das Ipatjew-Haus in Jekaterinburg im Ural wurde in den 1880er-Jahren von dem Minenleiter Iwan Redikorzew in Auftrag gegeben. Das zweistöckige, aufwendig gestaltete Anwesen blieb bis zu den Wirren der Russischen Revolution eine Privatresidenz. Im April 1918 wurde der damalige Besitzer des Hauses, der Militäringenieur Nikolai Ipatjew, gezwungen, das Haus zu räumen, da es einer „besonderen Verwendung“ zugeführt werden sollte.
Das Ipatjew-Haus: Gefängnis des letzten Zaren

Am 30. April 1918 wurden Zar Nikolaus II. und seine Gattin Alexandra mit ihren Kindern und Bediensteten in das Ipatjew-Haus gebracht, wo sie 78 Tage lang von den Bolschewiken gefangen gehalten wurden.
In den frühen Morgenstunden des 17. Juli 1918 wurde die kaiserliche Familie geweckt und informiert, dass sie an einen sichereren Ort gebracht würde. Dieser „sichere Ort“ stellte sich als der Keller des Hauses heraus, in dem die Zarenfamilie und ihr Personal von den Bolschewiken getötet wurden.
Das Ipatjew-Haus: Gefängnis des letzten Zaren

Ab 1927 wurde das Ipatjew-Haus, das von der sowjetischen Presse nach der Hinrichtung der Romanow-Familie als „letzter Palast des letzten Zaren“ bezeichnet wurde, als Zweigstelle des regionalen Revolutionsmuseums genutzt.
Danach beherbergte es kurzzeitig eine Landwirtschaftsschule, bevor es 1938 in ein antireligiöses Museum umgewandelt wurde. Ab 1946 war das Gebäude im Besitz der örtlichen Kommunistischen Partei und 1974 wurde es offiziell zu einem historisch-revolutionären Denkmal erklärt.
Das Ipatjew-Haus: Gefängnis des letzten Zaren

1977 – ein Jahr vor dem 60. Jahrestag des Sturzes der Zarenfamilie – wurde das Haus jedoch als „nicht genügend historisch bedeutsam“ eingestuft und auf Anordnung der örtlichen Sowjetregierung abgerissen.
Nach der Auflösung der Sowjetunion im Jahr 1991 wurde an seiner Stelle die „Kathedrale auf dem Blut“ (Bild) errichtet. Als eine der größten Kirchen Russlands dient sie dem Andenken an die Heiligsprechung der Familie Romanow im Jahr 1981.
Der Winterpalast: Die kaiserliche Residenz der Romanows

Der am Ufer der Newa gelegene St. Petersburger Winterpalast ist die ehemalige Hauptresidenz der russischen Zaren. Er wurde im Auftrag von Elisabeth I., eine Tochter von Peter dem Großen, zwischen 1754 und 1762 erbaut und von dem Barockarchitekten Bartolomeo Francesco Rastrelli entworfen.
Ursprünglich sollte das Projekt eine Erweiterung des bestehenden Winterpalastes sein, den Rastrelli für Elisabeths Vorgängerin, Kaiserin Anna, entworfen hatte. Der italienischstämmige Architekt beschloss jedoch, das Gebäude komplett neu zu errichten.
Der Winterpalast: Die kaiserliche Residenz der Romanows

Die Fertigstellung des Palastes wurde für Elisabeth zu einer Obsession und trotz des zu dem Zeitpunkt stattfindenden Siebenjährigen Kriegs scheute sie für den Bau keine Kosten. Sie erhob Steuern, um das aufwendige Projekt zu finanzieren und zu beschleunigen. Laut Schätzungen kostete der prunkvolle Bau mit 460 Zimmern 2,5 Millionen Rubel. Sein heutiger Wert wird mit rund 5,9 Milliarden Euro beziffert.
Die heute überwiegend grün-weiße Fassade war ursprünglich rosafarben. Das Palastäußere fällt mit weißen Säulen, goldenen Stuckleisten und 176 Skulpturen auf dem Dach auf.
Der Winterpalast: Die kaiserliche Residenz der Romanows

Die Innenräume waren nach dem Entwurf von Rastrelli im barocken Stil eingerichtet, wurden nach der Thronbesteigung Katharinas II. im Jahr 1762 allerdings im neoklassischen Stil umgestaltet. Hier ist Zar Alexander II., der letzte Palastbewohner aus der Romanow-Linie, in einem eleganten und opulent ausgestatteten Arbeitszimmer zu sehen.
Der Winterpalast: Die kaiserliche Residenz der Romanows

Im 19. und frühen 20. Jahrhundert änderte sich einiges für den Winterpalast. Im Jahr 1837 wurde das Gebäudeinnere erst durch einen Brand zerstört und nach Rastrellis Plänen wieder aufgebaut. Unter der Herrschaft Nikolaus II. wurde der Palast Ende des
19. Jahrhunderts dann aufgegeben, da der Zar und seine Frau Alexandra den Alexanderpalast südlich von St. Petersburg bevorzugten.
Während des Ersten Weltkriegs wurde der Palast in ein Lazarett für Soldaten umgewandelt. Nachdem er nach der Februarrevolution im Jahr 1917, mit der die zaristische Herrschaft in Russland zu Ende ging, kurzzeitig als Sitz der provisorischen Regierung gedient hatte, wurde er 1917 von bolschewistischen Revolutionären geplündert. Heute erstrahlt der Palast nach Renovierungen wieder in altem Glanz und ist Teil des benachbarten Eremitage-Museums.
Das Charytonenko-Anwesen: Wo der „Zuckerkönig“ residierte

Das Charytonenko-Anwesen liegt direkt gegenüber dem Kreml in Moskau und wurde 1893 für den Unternehmer Pawlo Charytonenko und seine Familie erbaut.
Das vom Renaissance- und Barockstil inspirierte Gebäude hat eine aufwendig gestaltete Fassade mit einem imposanten Säuleneingang und neoklassischen Fensterflügeln.
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Das Charytonenko-Anwesen: Wo der „Zuckerkönig“ residierte

Charytonenko war ein prominenter Unternehmer, Industrieller und Mäzen im russischen Kaiserreich, der von seinem Vater die größte Zuckerraffinerie Russlands geerbt hatte. Zum Zeitpunkt seines Todes im Jahr 1914 nannte er ein Vermögen von schätzungsweise 60 Millionen Rubel sein Eigen.
Das Charytonenko-Anwesen: Wo der „Zuckerkönig“ residierte

Das Anwesen war ursprünglich sowohl innen als auch außen vom Barock inspiriert. 1911 wurden die Innenräume von dem deutschstämmigen Architekten Fjodor Schechtel umgestaltet und mit dunklen Holzvertäfelungen, kunstvoll geschnitzten Kaminen im Mittelalterstil und mit Damast verkleideten Wänden ausgestattet.
Einige der Räumlichkeiten (Bild) wurden jedoch im Stil des französischen Hochbarock eingerichtet, der am Hof von Frankreichs „Sonnenkönig“ Ludwig XIV.) gepflegt wurde, mit Parkettböden, kunstvollen Gesimsen und großzügiger Vergoldung.
Das Charytonenko-Anwesen: Wo der „Zuckerkönig“ residierte

Nach der Revolution beschlagnahmte das Volkskommissariat für Auswärtige Angelegenheiten das Gebäude, ließ die Inneneinrichtung aber unversehrt. Das prachtvolle Haus wurde zunächst für die Familien wichtiger sowjetischer Diplomaten und später für angesehene Besucher wie den englischen Schriftsteller H.G. Wells und die amerikanische Tänzerin Isadora Duncan genutzt.
Im Jahr 1929 zog die britische Botschaft in das ehemalige Charytonenko-Anwesen ein, nachdem Großbritannien als erstes großes Land diplomatische Beziehungen zur UdSSR aufnahm. In dieser neuen Funktion beherbergte das Haus später britische Politiker und Royals wie Winston Churchill, Margaret Thatcher, Königin Elizabeth II., Prinz Philip, Prinzessin Anne, Prinz Edward und Prinzessin Diana.
Das Ostafjewo-Anwesen: Eine intellektuelle Enklave

Das Ostafjewo-Anwesen war das Zuhause einer ganzen Reihe russischer Adliger, darunter die Fürsten Wjasemski und die Grafen Scheremetew.
Im späten 18. Jahrhundert erwarb Fürst Andrei Iwanowitsch Wjasemski das Landgut knapp 30 Kilometer außerhalb Moskaus und machte es zu einem Zentrum des russischen Literatur- und Kulturlebens. Nach seinem Tod erbte sein Sohn, der Dichter Pjotr Wjasemski, das Anwesen. Er hieß dort literarische Größen wie den Dichter und Dramatiker Alexander Puschkin und den Romancier Nikolai Gogol willkommen.
Das Ostafjewo-Anwesen: Eine intellektuelle Enklave

1888 erwarb Graf Sergei Dmitrijewitsch Scheremetjew das Gutshaus. Der militärische Berater des verstorbenen Zaren Alexander III. erkannte die historische und kulturelle Bedeutung des Anwesens und machte sich daran, es in ein Museum zu verwandeln. Dafür ließ er auf dem Gelände Denkmäler aufstellen, wie hier im Bild eines für den Historiker, Dichter und romantischen Schriftsteller Nikolai M. Karamsin.
Das Ostafjewo-Anwesen: Eine intellektuelle Enklave

Mit der Russischen Revolution endete das friedliche Leben auf dem Landgut. Im Jahr 1918 wurde Graf Scheremetjew zusammen mit seiner Familie von den Bolschewiken verhaftet. Der 73-Jährige starb in Gefangenschaft.
Das Museum wurde geschlossen und das Anwesen in ein Sanatorium verwandelt. Die Sammlungen des Museums wurden auf verschiedene UdSSR-Museen verteilt.
Das Ostafjewo-Anwesen: Eine intellektuelle Enklave

Im Jahr 1989 wurde das Museum restauriert und wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. In vier Dauer- und fünf Wechselausstellungen sind Erinnerungsstücke der Familien Wjasemski und Scheremetew sowie Sammlungen von Büchern, Zeitschriften und Almanachen zu sehen. Das Museum gilt heute als wichtige kulturellen Sehenswürdigkeit in Russland und zieht jedes Jahr zahlreiche Besucher an.
Das Archangelskoje-Anwesen: Willkommen im „russischen Versailles“

Das Archangelskoje-Anwesen rund 20 Kilometer westlich von Moskau wurde im 18. Jahrhundert von der russischen Adelsfamilie Golitsyn als Sommerresidenz genutzt. Sein Name wird aber vor allem mit dem Fürsten Nikolai Jussupow verbunden, einem Kunstmäzen, der das Anwesen im frühen 19. Jahrhundert erwarb.
Als Spross einer der reichsten Familien Russlands beauftragte der Fürst den französischen Architekten Jacob Guerne mit dem Entwurf eines neoklassizistischen Hauptgebäudes und ließ einen Park anlegen. Das Ergebnis der Bauarbeiten, die zwischen 1786 und 1790 stattfanden, war so grandios, dass Archangelskoje zukünftig als „russisches Versailles“ bekannt wurde.
Das Archangelskoje-Anwesen: Willkommen im „russischen Versailles“

Fürst Jussupow, der hier bei einer Jagdgesellschaft mit anderen russischen Aristokraten zu sehen ist, war ein begeisterter Kunstsammler, beherrschte mehrere Sprachen und ging gern auf Reisen. Als Diplomat hatte er einen Großteil Europas gesehen und kannte viele prominente Persönlichkeiten seiner Zeit, darunter Voltaire, Friedrich der Große, Ludwig XVI. und Marie Antoinette.
Zu den Gästen, die sein fürstliches Anwesen auf dem Land im Laufe der Jahrzehnte besuchten, gehörten neben berühmten Schriftstellern und Künstlern auch die Zaren Alexander I., Nikolai I., Alexander II., Alexander III. und Nikolai II.
Nach dem Tod des Fürsten im Jahr 1831 blieb Archangelskoje zunächst im Besitz der Jussupow-Familie.
Das Archangelskoje-Anwesen: Willkommen im „russischen Versailles“

Mit dem Ausbruch der Revolution war es dann vorbei mit Prunk und Luxus. Die Jussupow-Familie wurde 1917 gezwungen, ihr Anwesen zu verlassen. Das „russische Versailles“ wurde von den Bolschewiken verstaatlicht, komplett umgebaut und im Laufe der folgenden Jahrzehnte für verschiedene Zwecke genutzt. 1985 musste es für dringende Reparaturen geschlossen werden. Bis diese durchgeführt wurden, dauerte es allerdings noch eine Weile.
Das Aseev-Anwesen: Vorzeigevilla eines Industriellen

Mithilfe von Geldern des World Monuments Fund, einer gemeinnützigen Organisation, die sich um den Erhalt historischer Stätten weltweit kümmert, konnte das Anwesen schließlich renoviert und Anfang der 2000er-Jahre als Museum wiedereröffnet werden.
Heute können Besucher neben dem Schloss, zu dem ein Flügel für eine Kunstgalerie und eine Bibliothek gehören, auch ein Theater, ein Teehaus, einen rosafarbenen Brunnenpavillon, einen Miniaturpalast und eine nach dem Erzengel Michael benannte Kirche sehen. Alle wurden von Fürst Jussupow geplant.
Das Aseev-Anwesen: Vorzeigevilla eines Industriellen

Das Aseev-Anwesen wurde Ende des 19. Jahrhunderts in der südrussischen Region Tambow für Michail Wassiljewitsch Aseev in einer Mischung aus Barock, Klassizismus und Jugendstil erbaut. Der Kaufmann, Fabrikant, Industrielle und Philanthrop Aseev wurde 1916 – ein Jahr vor der Revolution – vom Kaiser in Anerkennung seiner Verdienste für Russland in den Adelsstand erhoben.
Das Aseev-Anwesen: Vorzeigevilla eines Industriellen

Aseev war in erster Linie als Fabrikant tätig, der dem russischen Militär Stoffe für die Herstellung von Uniformen lieferte. Damit verdiente er so gut, dass er sich ein hochherrschaftliches Anwesen bauen konnte.
Jeder Teil dieses eleganten Gebäudes, das von einem Park umgeben wird, ist in einem anderen architektonischen Stil gehalten.
Das Aseev-Anwesen: Vorzeigevilla eines Industriellen

Während der Russischen Revolution wurden Aseevs Fabriken sowie sein Landbesitz und Haus von den Bolschewiken beschlagnahmt. Als „frischgebackener“ Adliger war Aseev nicht mehr sicher und floh mit seiner Frau ins Ausland, wo er den Rest seines Lebens im Exil verbrachte.
1918 wurde das Aseev-Anwesen in ein Sommerheim für arme Kinder umgewandelt. In den 1920er-Jahren wurde es zu einem Waisenhaus umfunktioniert und in den 1930er-Jahren diente es schließlich als Gesundheitszentrum.
Das Aseev-Anwesen: Vorzeigevilla eines Industriellen

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verfiel das Haus: Die Decken stürzten ein, die Fassade verschimmelte und die Treppenhäuser bröckelten.
Erst 2014 wurde das Haus nach jahrelanger Restaurierung als Museum wiedereröffnet, in dem das Leben in einem russischen Herrenhaus zu Beginn des 20. Jahrhunderts nachgestellt wird.
Das Belogorka-Anwesen: Ein verlassener Familiensitz

Dieser im Dorf Belogorka im Nordwesen Russlands gelegene weitläufige Jugendstil-Landsitz gehörte ursprünglich Franz Franzewitsch Bell, der vor der Revolution als Adelsmarschall, ein Amt im Zarenreich, in der lokalen Verwaltung tätig war.
Nachdem Bell 1799 das benachbarte Dorf Novosiverskaya am Ufer des Flusses Oredezh gekauft hatte, baute er sich in der Gegend ein Anwesen.
Das Belogorka-Anwesen: Ein verlassener Familiensitz

Im Jahr 1898 erwarb der wohlhabende Kaufmann A. G. Eliseev das Anwesen für seine Tochter. Wenige Jahre später wurde anstelle des alten Holzgebäudes ein neues Anwesen aus Stein errichtet. Zu diesem kunstvollen, schlossähnlichen Bau mit Türmchen gehörten ein großer Park und eine Steinkirche im traditionellen russischen Stil.
Das Belogorka-Anwesen: Ein verlassener Familiensitz

Mit der Russischen Revolution wurde das Anwesen 1917 verstaatlicht und in eine landwirtschaftliche Kommune mit einer staatlich betriebenen Landwirtschaft umgewandelt. 1923 wurde das ehemalige Herrenhaus als Kinderheim genutzt (Bild).
Ende der 1920er-Jahre wurde der Landsitz in ein Institut für experimentelle Agrochemie als wissenschaftliche Einrichtung umfunktioniert. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebäude dann schwer beschädigt. Das Dach stürzte ein und die Innenräume wurden verwüstet.
Das Belogorka-Anwesen: Ein verlassener Familiensitz

Nach dem Krieg wurde das Haus 1948 restauriert, um es weiterhin als Versuchsfarm und für wissenschaftliche Zwecke zu nutzen. Nachdem das Gebäude 1993 aufgegeben worden war, verfiel es schnell. Mehrere Restaurierungsversuche mit dem Ziel der Wiedereröffnung als Museum waren bisher erfolglos. Das Anwesen liegt verschlossen und verlassen da; als eine gespenstische Erinnerung an ein abgeschlossenes Kapitel der russischen Geschichte.
Die Kwitko-Datscha: Ein Hauch Italien am Schwarzen Meer

Diese Steinruine war einst das Haus des zaristischen Obersts Andrej Walerianowitsch Kwitko und seiner wohlhabenden italienischen Frau. Die Datscha thront in der Nähe der Stadt Sotschi über dem Schwarzen Meer und wurde als kleinerer Nachbau eines großen Anwesens geplant, das der Familie von Kwitkos Frau in Italien gehörte.
Die Kwitko-Datscha: Ein Hauch Italien am Schwarzen Meer

Da das Haus erst 1916 fertiggestellt wurde, blieb dem Ehepaar vor der Revolution nur wenig Zeit, den Landsitz zu genießen. Als Nachkomme einer adligen Kosakenfamilie musste Kwitko mit seiner Frau in deren italienische Heimat fliehen und das Anwesen den neuen Machthabern überlassen.
Die Kwitko-Datscha: Ein Hauch Italien am Schwarzen Meer

Mit ihren Zinnen und Türmchen passte die Villa nicht wirklich in den Stil der Sowjet-Zeit. Im Laufe der Jahre wurde sie für schwer erziehbare Teenager und als Ferienanlage genutzt. Während des Zweiten Weltkriegs war das Anwesen zudem wie viele ähnliche Gebäude ein Krankenhaus. Nach Kriegsende diente die Datscha dann als Sanatorium.
Die Kwitko-Datscha: Ein Hauch Italien am Schwarzen Meer

In den 1980er-Jahren starteten Renovierungsarbeiten an dem baufälligen Gebäude. Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion fielen jedoch alle Mittel weg, sodass die Datscha aufgegeben werden musste und Plünderern und der Mutter Natur zum Opfer fiel.
Die Behörden planen zwar weiterhin seit Jahren die Restaurierung des Anwesens. Allerdings sind die Kosten zu hoch, sodass die Datscha in ihrem baufälligen Zustand bleibt. Ein beliebtes Ziel für neugierige Menschen ist sie dennoch.
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