So hoch verschuldet ist der Durchschnittsdeutsche im Vergleich zum Rest der Welt
Wo Privathaushalte besonders knapp bei Kasse sind

Knapp bei Kasse? So geht es aktuell vielen. Ob Hypothekendarlehen für Immobilien oder Kreditkartenschulden – angesichts der Inflation und der gestiegenen Zinssätze hat die Verschuldung von Privathaushalten weltweit ein Rekordniveau erreicht. Basierend auf Zahlen des Datenanbieters CEIC, der Weltbank und von nationalen Zentralbanken haben wir die Verschuldung pro Privatperson im erwerbsfähigen Alter von 15 bis 64 Jahren in 26 ausgewählten Ländern im Ranking zusammengestellt. Der prozentuale Anteil der Privatverschuldung am Bruttoinlandsprodukt des jeweiligen Landes ist dabei ein besonders wichtiger Indikator für die Größe des Schuldenproblems.
Erfahren Sie, wie Deutschland dabei abschneidet … (Alle Beträge wurden von US-Dollar in Euro umgerechnet.)
Adaptiert von Barbara Geier und Stephanie Legler
Philippinen: 525 Euro Schulden pro Person im erwerbsfähigen Alter

Die Haushaltsschulden auf den Philippinen machen nur 10,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts des Landes aus, was im globalen Vergleich sehr niedrig ist. Obwohl manche diese geringe Verschuldung als „Wunder“ bezeichnen, ist sie wohl hauptsächlich auf finanzielle Segregation zurückzuführen
Armut ist auf den Philippinen weit verbreitet und der Erwerb von Wohneigentum für viele unerschwinglich. Das bedeutet, dass Wohneigentum und Hypotheken vergleichsweise wenig verbreitet sind. Außerdem haben schätzungsweise 40 Prozent der erwachsenen Filipinos kein Bankkonto, und der Zugang zu Krediten ist schwierig.
Indonesien: 624 Euro Schulden pro Person im erwerbsfähigen Alter

Die private Schuldenquote Indonesiens beträgt nur 9,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Im Entwicklungsland Indonesien lässt sich dies zum Teil mit der erschreckend niedrigen finanziellen Integration erklären. Laut Weltwirtschaftsforum hat Indonesien weltweit die drittgrößte Bevölkerungsgruppe ohne eigenes Bankkonto und weist einen niedrigen Grad an finanzieller Allgemeinbildung von rund 40 Prozent auf.
Aber nicht alle Zahlen sind schlecht. Das Land hat auch die weltweit neunthöchsten Ersparnisse im Verhältnis zum BIP, ein weiterer wichtiger Faktor, der dazu beiträgt, die Verschuldung der Haushalte niedrig zu halten.
Mexiko: 2.909 Euro Schulden pro Person im erwerbsfähigen Alter

Wie viele andere Schwellenländer weist Mexiko eine sehr niedrige Haushaltsverschuldung auf, die lediglich 16,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) des Landes ausmacht. Auch hier ist dies vor allem auf die eingeschränkte finanzielle Integration zurückzuführen. Nur 20 Prozent der Mexikaner haben Zugang zu Krediten und nur 10 Prozent besitzen eine Kreditkarte.
Auf der positiven Seite ist zu vermerken, dass die Volkswirtschaften von Ländern mit einer moderaten Staatsverschuldung weniger empfindlich auf Zinserhöhungen reagieren.
Russland: 3.421 Euro Schulden pro Person im erwerbsfähigen Alter

Die Verschuldung privater Haushalte in Russland erreichte im Juli 2023 mit 338,1 Milliarden Euro ein Rekordniveau. Mit dem Einbruch der Wirtschaft nach Präsident Wladimir Putins Invasion der Ukraine wurden die Zinssätze im Dezember 2023 auf 16 Prozent angehoben, was viele Russinnen und Russen in eine finanzielle Schieflage gebracht hat.
Grundsätzlich ist die Privatverschuldung im Land allerdings nach wie vor gering und lag im Juni bei 20,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Dies hat teilweise damit zu tun, dass nur relativ wenige mit einem Immobilienkredit belastet sind und die Sparquote ein einigermaßen gutes Niveau hat.
Brasilien: 7.660 Euro Schulden pro Person im erwerbsfähigen Alter

Mit 25,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts liegt die Verschuldung brasilianischer Haushalte im Vergleich zu vielen anderen Ländern auf einem annehmbaren Niveau.
Dies ist in erster Linie darauf zurückzuführen, dass nur wenige Privathaushalte eine Hypothek zurückzahlen müssen. Eine kürzlich durchgeführte Studie einer Wirtschaftshochschule in São Paulo zeigt stattdessen, dass Verbraucherkredite, wie z. B. Kreditkarten oder Autokredite, im Verhältnis zur Gesamtwirtschaftsgröße zu hoch sind. Niedrige Sparquoten in Verbindung mit der Tatsache, dass etwa 40 Prozent der Erwachsenen mit ihren Kreditrückzahlungen in Verzug sind, verschärfen die Situation zusätzlich.
China: 10.288 Euro Schulden pro Person im erwerbsfähigen Alter

Die Verschuldung privater Haushalte liegt in China bei 63,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts und damit sehr nah der 65-Prozent-Schwelle, die der Internationale Währungsfonds (IWF) als Warnzeichen für finanzielle Instabilität identifiziert hat.
Hypothekendarlehen machen den Großteil der privaten Schulden aus. Die stark gefallenen Immobilienpreise wirken sich auch auf die Verbraucherausgaben aus, da Haus- bzw. Wohnungseigentümer lieber sparen als ihr Geld ausgeben. Ein weiteres Problem: Die extreme Zunahme von Schnellkrediten hat dazu geführt, dass viele – abgesehen von Immobilienkrediten – mit hohen Privatschulden belastet sind.
Spanien: 23.832 Euro Schulden pro Person im erwerbsfähigen Alter

Spanien ist ein Paradebeispiel dafür, wie sich eine übermäßige Verschuldung im privaten Bereich auf eine Volkswirtschaft auswirken kann, wenn die Zinssätze in die Höhe schnellen.
Zu Beginn der Finanzkrise zwischen 2008 und 2014 erreichte die Verschuldung privater Haushalte in Spanien im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt einen Höchststand von 90 Prozent. Das Ergebnis: ein massives wirtschaftliches Trauma. Im Jahr 2023 lag dieser Wert bei weit weniger alarmierenden 54,6 Prozent. Diese niedrigere Verschuldung macht die spanische Wirtschaft angesichts der jüngsten Zinserhöhungen widerstandsfähiger und weniger Menschen haben mit großen Schuldenrückzahlungen zu kämpfen.
Portugal: 26.581 Euro Schulden pro Person im erwerbsfähigen Alter

In Spaniens Nachbarland Portugal ist die Verschuldung privater Haushalte im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt mit 72,5 Prozent deutlich höher. Insbesondere die ständig steigenden Zinssätze sorgen für Probleme, da 90 Prozent der Hypothekendarlehen variabel und damit an einen der höchsten Zinssätze in der Eurozone gekoppelt sind.
Die portugiesische Regierung hat die Banken des Landes daher angewiesen, den Referenzzinssatz Euro Interbank Offered Rate (Euribor) zur Unterstützung privater Immobilienbesitzer um 30 Prozent zu senken, um Massenausfälle zu verhindern.
Italien: 27.333 Euro Schulden pro Person im erwerbsfähigen Alter

Die Verschuldung italienischer Haushalte im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt des Landes erreichte auf dem Höhepunkt der Coronapandemie im Dezember 2020 einen Höchststand von 58,5 Prozent. Seitdem ist der Wert leicht auf 52,3 Prozent gesunken.
Wie die britische Tageszeitung „Financial Times“ im Oktober 2022 berichtete, „leben italienische Haushalte nicht über ihre Verhältnisse. Innerhalb aller hochentwickelten Volkswirtschaften haben Privathaushalte in Italien eine der niedrigsten Verschuldungsquoten im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt, die weit unter der des Vereinigten Königreichs und sogar unter der [Deutschlands] liegt.“
Japan: 36.530 Euro Schulden pro Person im erwerbsfähigen Alter

Die Verschuldung japanischer Privathaushalte nimmt zu. Verbraucher hatten im Jahr 2023 so hohe Schulden wie nie zuvor, was zum Teil auf die starke Zunahme von Online-Krediten zurückzuführen ist.
In Folge ist die Privatverschuldung im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt des Landes auf 67,2 Prozent angestiegen. Dies liegt allerdings immer noch unter dem Spitzenwert von 78,7 Prozent im Jahr 2000, der ein Resultat des finanziellen Abschwungs des Landes im sogenannten „verlorenen Jahrzehnt“ der 1990er-Jahre war.
Österreich: 36.724 Euro Schulden pro Person im erwerbsfähigen Alter

Die Verschuldung privater Haushalte in Österreich liegt bei 47,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts und ist damit im Vergleich zu vielen anderen EU-Ländern auf einem niedrigen Niveau.
Österreich ist ein klassisches Mieterland und hat die drittniedrigste Wohneigentumsquote in Europa. Da weniger Menschen eine Hypothek haben, ist die Gesamtverschuldung automatisch niedriger.
Interessanterweise lauten fast sieben Prozent der Hypotheken in Österreich auf Schweizer Franken und nicht auf Euro. Dieser Trend zu Schweizer-Franken-Hypotheken geht auf die niedrigen Zinsen vor der Finanzkrise 2008 zurück. Als der Schweizer Franken in den Folgejahren gegenüber dem Euro wieder an Wert gewann, wurde dies für viele private Immobilienbesitzer zum Nachteil.
Deutschland: 40.212 Euro Schulden pro Person im erwerbsfähigen Alter

Genau wie Österreich ist Deutschland ein Mieterland, was unter anderem mit dem subventionierten Mietmarkt, einem ausgeprägten Mieterschutz und sicheren Mietverhältnissen zu tun hat.
Da die Bundesrepublik die zweitniedrigste Wohneigentumsquote in Europa hat, sind relativ wenig Menschen mit Immobilienkrediten belastet. Dies trägt dazu bei, dass die Verschuldung deutscher Privathaushalte bei überschaubaren 54,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts liegt.
Irland: 44.044 Euro Schulden pro Person im erwerbsfähigen Alter

Irlands Wirtschaft steht besser da als die anderer EU-Länder. Daten von Mastercard zeigen, dass diese starke Leistung vor allem auf die sehr niedrige Verschuldung der Privathaushalte im Land zurückzuführen ist, die nur 27,9 Prozent des irischen Bruttoinlandsprodukts beträgt.
Hinzu kommen die hohen Sparquoten in Irland. Das während der Pandemie angesparte Geld trägt jetzt dazu bei, dass die Privatverschuldung niedrig ist und die Verbraucher weiter konsumieren.
Südkorea: 44.054 Euro Schulden pro Person im erwerbsfähigen Alter

In Südkorea können die Bürgerinnen und Bürger von anständigen Sparzinsen profitieren. Die Verschuldung der Privathaushalte ist allerdings in die Höhe geschossen und machte im zweiten Quartal 2023 stolze 104,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus.
Diese Zahl liegt weit über der Warnschwelle von 65 Prozent und der 80-Prozent-Grenze, deren Überschreitung laut der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in einer Volkswirtschaft das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts beeinträchtigen kann.
Ursache für die explodierende Verschuldung ist die Zunahme von Hypotheken und Privatkrediten. Die Regierung hat mit einer Verschärfung der Vorschriften reagiert, doch scheint dies kaum Auswirkungen auf den „Kreditrausch“ im Land zu haben.
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Belgien: 45.490 Euro Schulden pro Person im erwerbsfähigen Alter

Die Verschuldung belgischer Privathaushalte im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt ist seit ihrem Höchststand von 68 Prozent während der Pandemie im März 2021 stetig gesunken. Sie liegt jetzt bei 60,8 Prozent und hat damit wieder einen Wert unter der Gefahrenschwelle von 65 Prozent erreicht – sicherlich zur Erleichterung der belgischen Zentralbank.
Dazu kommt: Belgierinnen und Belgier sind besonders vermögend. In einem Ranking zum durchschnittlichen Vermögen der erwachsenen Einwohner eines Landes hat die Schweizer Bank Credit Suisse Belgien vor kurzem zur weltweiten Nummer eins erklärt. Auf dieser Basis sollte sich die Schuldenproblematik der belgischen Bevölkerung in Grenzen halten.
Frankreich: 48.452 Euro Schulden pro Person im erwerbsfähigen Alter

Im Gegensatz zu anderen Ländern ist es der Bevölkerung in Frankreich in den 2010er-Jahren trotz niedriger Zinsen nicht gelungen, ihre Verschuldung abzubauen.
Im Dezember 2020 erreichte die Verschuldung der Privathaushalte im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt einen Höchststand von 77,3 Prozent. Ein Wert, der mit aktuell 74,8 Prozent hartnäckig hoch bleibt und angesichts der steigenden Zinssätze zunehmend Anlass zur Sorge gibt.
Vereinigte Arabische Emirate: 54.085 Euro Schulden pro Person im erwerbsfähigen Alter

Obwohl die Steuerlast minimal ist, haben private Haushalte in den Vereinigten Arabischen Emiraten mehr Schulden als im Land erwirtschaftet wird: Die Verschuldung im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt beträgt stolze 106,2 Prozent.
Gleichzeitig ist die Sparquote niedriger als sie sein sollte. Ein weiteres Problem sind übermäßige Ausgaben. Eine aktuelle Umfrage der Regierung der Vereinigten Arabischen Emirate zum Thema Lebensqualität zeigt, dass 53 Prozent der Bürgerinnen und Bürger keinen klaren Finanzplan haben, während fast die Hälfte der Familien in Abu Dhabi ausstehende Kredite zu begleichen hat.
Finnland: 58.648 Euro Schulden pro Person im erwerbsfähigen Alter

Mit 74,9 Prozent ist die Verschuldung privater Haushalte in Finnland im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt hoch. Die Zentralbank des Landes drückt schon seit Jahren Besorgnis über diese wachsende Privatverschuldung aus – zu Recht, da nun die Zinssätze gleichzeitig mit den Lebensmittel- und Energiepreisen in die Höhe schnellen.
Da mehr als 90 Prozent der Hypotheken in Finnland variabel verzinst sind, steigt die Belastung für die privaten Immobilienbesitzer entsprechend. Das dämpft die Konsumausgaben und einiges spricht dafür, dass das Land am Rande einer Rezession steht.
Großbritannien: 60.129 Euro Schulden pro Person im erwerbsfähigen Alter

Die Gesamtverschuldung privater Haushalte im Vereinigten Königreich hat 2023 zum ersten Mal die Marke von zwei Billionen Pfund (2,34 Billionen Euro) überschritten. Dahinter steht, dass viele Britinnen und Briten aufgrund der hohen Inflation und höheren Zinssätze zusätzliche Kredite aufgenommen haben.
Die Sparquote ist im internationalen Vergleich niedrig, und obwohl die Verschuldung privater Haushalte im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt im Laufe des Jahres 2023 gesunken ist, liegt sie mit 84,7 Prozent weiterhin in der Gefahrenzone.
USA: 73.009 Euro Schulden pro Person im erwerbsfähigen Alter

Mit über 15 Billionen Euro ist die Gesamtverschuldung privater Haushalte in den USA die höchste der Welt. Kreditkartenschulden haben dabei in diesem Jahr erstmals die Grenze von einer Billion Dollar (917 Milliarden Euro) überschritten.
Als Reaktion auf die hohe Inflation und die hohen Zinssätze werden im Land mehr private Kredite denn je aufgenommen. Eine kürzlich durchgeführte Befragung des Finanzunternehmens WalletHub zeigt allerdings, dass die US-Haushalte während der Finanzkrise 2008 real gesehen sogar noch schlechter gestellt waren.
Trotz dieser gestiegenen Kreditaufnahmen ist die Verschuldung privater Haushalte im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt Jahr 2023 auf 64,1 Prozent gesunken und liegt damit knapp unter der Gefahrenschwelle.
Kanada: 78.665 Euro Schulden pro Person im erwerbsfähigen Alter

Laut Analysen und Informationen des Finanzdienstleisters Desjardins und der Wirtschaftsberatungsfirma Oxford Economics steht die kanadische Wirtschaft am Rande einer Rezession bzw. befindet sich bereits darin.
Einer der Hauptgründe für diese Situation ist die übermäßige Verschuldung der Privathaushalte im Land. Insbesondere die Hypothekenverschuldung kommt hier zum Tragen und die Rückzahlungen sind angesichts höherer Zinssätze immer schwieriger zu stemmen.
Die Kanadier haben mehr Schulden, als das Land erwirtschaftet: Das Verhältnis der Schulden privater Haushalte zum Bruttoinlandsprodukt liegt bei 102 Prozent. Es ist also unwahrscheinlich, dass das landesweite Problem in absehbarer Zeit gelöst werden kann.
Niederlande: 83.333 Euro Schulden pro Person im erwerbsfähigen Alter

Die Verschuldung privater Haushalte im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt ist in den Niederlanden zwar rückläufig, mit 94,3 Prozent aber weiterhin hoch.
Die Hypothekenverschuldung belastet besonders, da mehr als 60 Prozent der niederländischen Bevölkerung einen Immobilienkredit zurückzahlen müssen. Das ist der höchste Anteil in Europa, sodass die Wirtschaft des Landes durch höhere Zinssätze stärker gefährdet ist.
Die gute Nachricht ist allerdings, dass die Menschen in den Niederlanden nach Abzug der Schulden über mehr Vermögen verfügen als in jedem anderen OECD-Land (außer Belgien). Für viele Bürgerinnen und Bürger stellt die Bewältigung der Schulden daher kein Problem dar.
Dänemark: 87.413 Euro Schulden pro Person im erwerbsfähigen Alter

Auch wenn die Verschuldung privater Haushalte im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt in Dänemark stetig sinkt, bleibt sie mit 86,8 Prozent im europäischen Vergleich weiterhin hoch.
Die Bevölkerung ist allerdings – ähnlich wie in den Niederlanden und Belgien – vermögend. Berücksichtigt man zudem die hohe Sparquote und die soliden Kapitalpuffer des Landes sind laut der amerikanischen Ratingagentur Fitch Ratings die Auswirkungen höherer Zinssätze auf die meisten Bürgerinnen und Bürger gering.
Australien: 107.547 Euro Schulden pro Person im erwerbsfähigen Alter

Die Verschuldung australischer Privathaushalte im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt liegt bei 116,6 Prozent. Eine enorme Verschuldungsquote, die vom Chefvolkswirt des australischen Vermögensverwalters AMP als „Achillesferse“ des Landes bezeichnet wird. Der derzeitige Zinssatz von 4,35 Prozent macht die Sache nicht einfacher.
Die Bevölkerung leidet unter höheren Hypothekenzahlungen und die steigenden Lebenshaltungskosten haben dazu geführt, dass Millionen Menschen ihre Ersparnisse aufgebraucht, Kreditkartenschulden angehäuft und Privatkredite aufgenommen haben. Daher verwundert es nicht, dass Australien in eine Pro-Kopf-Rezession geschlittert ist.
Norwegen: 112.491 Euro Schulden pro Person im erwerbsfähigen Alter

Die Verschuldung norwegischer Privathaushalte im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt ist mit 85,1 Prozent hoch. Da die Sparquote des Landes offiziell allerdings die höchste weltweit ist, können die Menschen mit Hypothekenrückzahlungen bzw. anderen Schulden trotz höherer Zinsen und Inflation besser umgehen.
Dennoch erweisen sich die hohen Zinssätze und überhöhten Preise als Belastung für die Wirtschaft, da die Bevölkerung den Gürtel enger schnallt.
Schweiz: 175.176 Euro Schulden pro Person im erwerbsfähigen Alter

Die Schweiz hat nicht nur die höchste Verschuldung privater Haushalte pro Person im erwerbsfähigen Alter, sondern mit 128,4 Prozent auch die höchste Privathaushaltsverschuldung im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt.
Da das Land allerdings auch das höchste Pro-Kopf-Vermögen aufweist, bleiben die Schulden tragbar. Nichtsdestotrotz macht sich die finanzielle Schieflage inzwischen bemerkbar: Wie die Nachrichtenplattform „SwissInfo“ berichtet, nimmt die Armut in dieser wohlhabenden Nation zu. Die Mietkosten sind ein Hauptfaktor für die Verschuldung. In der Schweiz gibt es wenig Wohneigentum, allerdings sind die Mieten an die Zinssätze gekoppelt, sodass die diesjährigen Erhöhungen die Mieter genauso treffen wie die Hypothekeninhaber.
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