12 Großstädte, in denen Arm und Reich Tür an Tür leben
Soziale Ungleichheit in dramatischen Luftbildern

Reichtum und Armut existieren in Großstädten weltweit oftmals nur wenige Straßen voneinander entfernt. Für seine Fotoserie „Unequal Scenes“ hat der südafrikanische Fotograf Johnny Miller den heftigen Kontrast der Lebenssituationen in seiner Heimatstadt Kapstadt und anderen Metropolen mit einer Drohne eingefangen. Das Ergebnis: Unglaubliche und teils schockierende Bilder ...
Adaptiert von Sandra Schröpfer und Tascha Walker Dean
Johannesburg, Südafrika

Nirgendwo sonst ist die Ungleichheit so groß wie in Südafrika, wie aus einem aktuellen Bericht der Weltbank hervorgeht. Obwohl die Apartheid 1994 abgeschafft wurde, lebten Ende 2023 mehr als 18 Millionen Menschen in dem Land in Armut. Verdeutlicht wird das durch Bilder wie dieses, das über Johannesburg aufgenommen wurde. Rechts liegt die Township Kya Sands, links der wohlhabende Stadtteil Bloubosrand. Nur eine schmale Straße trennt die großen Häuser mit Swimmingpool von den dicht aneinander gedrängten Wellblechhütten.
Johannesburg, Südafrika

Johannesburg, Südafrika

Dieses Foto zeigt links das Viertel Primrose und rechts die Siedlung Makause in Johannesburg – wieder trennt nur eine Straße Reich und Arm voneinander. Das Extrem verkörpert die Apartheid selbst mehr als 30 Jahre nach deren Ende noch. Beide Viertel befinden sich auf einer stillgelegten Goldmine. Primrose wurde 1886 nach der Tochter des britischen Bankiers Barney Barnato benannt, während die schwarze Bevölkerung in Makause leben musste. Bis heute hat sich daran wenig geändert.
Mumbai, Indien

In der indischen Metropole Mumbai drängen sich 22 Millionen Einwohner. Doch in keiner anderen Großstadt der Welt leben so viele Menschen in Slums wie hier: Laut aktuellen Statistiken sind es über 40 Prozent. Blaue Planen wie auf diesem Bild sind hier der einzige Schutz vor dem Monsunregen.
Mumbai, Indien

Mit einer geschätzten Einwohnerzahl von einer Million ist der Slum Dharavi (im Bild) der größte in Mumbai und der zweitgrößte Asiens. Das Armenviertel, in dem der Film „Slumdog Millionär“ gedreht wurde, hat eine Alphabetisierungsrate von 69 Prozent und ist somit der gebildetste Slum des Landes. Obwohl die Arbeitslosigkeit in Indien derzeit zurückgeht, sind die Zahlen noch immer hoch. Selbst viele hoch qualifizierte Arbeitskräfte finden keinen Job.
Mumbai, Indien

Hier ist zu sehen, wie ein Slum fast vollständig von neuen Hochhäusern umschlossen wird. Um die Motive für seine Fotoserie zu finden, arbeitete Miller eng mit Menschen aus der jeweiligen Region zusammen. „In Mexiko-Stadt bekam ich Rat von einem Helikopterpiloten, Carlos Ruiz. In Indien benutzte ich die Karten von PK Das. Es gibt viele Recherchemöglichkeiten.“
Mexiko-Stadt, Mexiko

Laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ist Mexiko eines der ungleichsten Länder der Welt und etwa 43,5 Prozent der Bevölkerung lebt in Armut. Dieses Bild von Mexiko-Stadt zeigt, wie dicht aneinander die Betonbaracken der Armen und die schicken weiß getünchten Villen der Reichen zum Teil stehen.
Mexiko-Stadt, Mexiko

Mexiko-Stadt, Mexiko

Mit diesem Bild zeigt Fotograf Miller, wie die Armutsviertel in Santa Fe von neuen Hochhäusern verdrängt werden. Die reichen Geschäftsleute und die Bewohner der Slums trennt lediglich eine Autobahnbrücke.
Durban, Südafrika

Diese Luftaufnahme von der südafrikanischen Stadt Durban zeigt die Golfanlage von Papwa Sewgolum, die direkt am Rand eines Armutsviertels liegt. „Besonders ironisch ist, dass der Golfplatz nach einem Spieler indischer Abstammung aus der Apartheid benannt ist, Sewsunker 'Papwa' Sewgolum“, sagte Miller 2018 in einem Interview mit dem „Telegraph“. „Als er 1965 die Natal Open gewann, musste er seine Trophäe draußen in strömendem Regen entgegennehmen, während die weißen Spieler bequem im Trockenen saßen.“
Durban, Südafrika

Durban, Südafrika

Auf diesem Drohnenfoto ist die Straße zu sehen, die vom Viertel Morningside zum Umgeni River führt. Sie wird gesäumt von Baracken, in denen die Menschen ohne Kanalisation leben und wo jeder Starkregen und jedes Feuer eine große Gefahr für die Bewohner darstellt. Die Reichen, die oben auf dem Hügel in schicken Häusern wohnen, brauchen sich darüber keine Gedanken zu machen.
Pietermaritzburg, Südafrika

Daressalam, Tansania

Daressalam, Tansania

Nairobi, Kenia

Nairobi, Kenia

Nairobi, Kenia

Nairobi, Kenia

Loresho ist das Zuhause der wohlhabenderen Bevölkerungsschicht, darunter Regierungsbeamte und Geschäftsleute. Auf diesem Bild ist zu sehen, wie die gleichmäßig eingezäunten Gärten und Reihenhäuser der Reichen auf die ungeordneten Baracken der Slumbewohner treffen.
Palo Alto, USA

Oakland, USA

Seattle, USA

Seattle, USA

Der Bürgermeister von Seattle nannte die Situation eine menschliche Tragödie, wie sie „die Stadt selten zuvor gesehen hat“. Die Krise dauert jedoch bis heute an. Immer wieder werden Forderungen laut, dass die Regierung für bezahlbaren Wohnraum zu sorgen habe.
Seattle, USA

Die Bewohner der Camps müssen häufig weiterziehen, wenn die Pacht des Grundstücks durch die Regierung ausläuft. Diese Aufnahme zeigt die Situation unter dem Alaskan Way Viaduct – wegen seines „Daches“ ein etwas attraktiverer Zeltplatz – Tage bevor es geräumt wurde. Auf einem Schild wurde mit Bußgeldern gedroht.
Seattle, USA

Laut einem Bericht hat die Stadt in den letzten zehn Jahren fast eine Milliarde US-Dollar (919 Millionen Euro) ausgegeben, um die Krise in den Griff zu bekommen. Dennoch steigt die Zahl der Obdachlosen weiterhin an.
Detroit, USA

Detroits wirtschaftliches Comeback sah in den letzten Jahren vielversprechend aus. Doch Jahrzehnte wirtschaftlicher Schwierigkeiten haben ihre Spuren hinterlassen. Hier zu sehen ist die Woodward Avenue, die durch ganz Detroit führt. Auf der einen Seite leben die, die gerade so über die Runden kommen, auf der anderen Seite ist von Armut keine Spur.
Detroit, USA

Grosse Point (rechts) befindet sich genau genommen nicht mehr in Detroit, ist aber als eine der Reichengegenden der Stadt bekannt. Ein Kanal trennt das Viertel von Jefferson Chalmers, wo wesentlich weniger Häuser stehen und die Armut sichtbar ist.
Detroit, USA

Viele Gegenden in Detroit sind im Gegensatz zu früher heute wie ausgestorben. Hier zu sehen ist Black Bottom, einst eine quirlige Gegend, die jedoch über Jahre vernachlässigt wurde. Luftaufnahmen wie diese zeigen, wie verlassen und heruntergekommen einige Stadtteile sind.
Los Angeles, USA

Skid Row in Downtown Los Angeles steht für Obdachlosigkeit und Ungleichheit. Diese Zeltsiedlung erstreckt sich über mehrere Häuserblocks und bildet einen enormen Kontrast zu den reicheren Teilen der Innenstadt mit ihren Hochhäusern und historischen Gebäuden wie der von Frank Gehry entworfenen Walt Disney Concert Hall.
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