So füllt Kim Jong-uns Regime Nordkoreas Staatskasse auf
Nordkoreas fragwürdige Geldgeschäfte

Nordkorea ist vom Rest der Welt weitgehend abgeschottet. Auch der internationale Handel des Landes soll aufgrund weltweiter Sanktionen gegen das Land zum Erliegen gekommen sein. Trotzdem führen der Oberste Führer Kim Jong-un und seine Elite nach wie vor ein luxuriöses Leben und finanzieren gleichzeitig die „unumkehrbare“ nukleare Mission des Staates. Analysen zeigen außerdem, dass die ausländischen Restriktionen Nordkoreas Raketenprogramm nicht verhindern konnten. Erst im April kündigte das Land die Fertigstellung seines ersten militärischen Spionagesatelliten an. Woher kommt also das ganze Geld?
Erfahren Sie hier mehr über legale und illegale Geldflüsse im so genannten Eremiten-Königreich – von Geschäften mit China und Russland bis hin zum Export von Meeresfrüchten. (Alle Fremdwährungen in Euro umgewandelt.)
Die Wirtschaft wächst trotz Sanktionen
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Der wirtschaftliche Erfolg eines Landes lässt sich am besten anhand seines Bruttoinlandsprodukts (BIP) messen. Obwohl Nordkorea seine Wirtschaftsdaten nicht veröffentlicht, geht aus Daten der Weltbank und dem Datenportal Trading Economics hervor, dass Nordkoreas BIP Ende 2020 bei 18 Milliarden US-Dollar (rund 14,8 Mrd. Euro) lag – ein Wachstum zum Vorjahr. Das ist zwar nur ein Bruchteil des BIP des Nachbarlandes Südkorea, das die Weltbank für 2021 mit 1,8 Billionen US-Dollar (rund 1,6 Bio. Euro) beziffert. Doch die Tatsache, dass Nordkorea ein Wachstum verzeichnet, deutet darauf hin, dass die wegen Nordkoreas Raketentests international verhängten Sanktionen nur minimale Auswirkungen haben.
Die Wirtschaft wächst trotz Sanktionen

Laut Analysen der internationalen Nachrichtenagentur Reuters haben die verhängten Wirtschaftssanktionen „kläglich versagt, um das Atom- und Raketenprogramm zu stoppen oder den zurückgezogenen nordostasiatischen Staat zurück an den Verhandlungstisch zu bringen“. Nordkoreas Atomprogramm scheint sogar immer stärker zu werden. 2022 feuerte das Land mehr als 60 Raketen ab. Allein 23 dieser gefährlichen Geschosse gingen am 2. November in die Luft – so viele, wie noch nie zuvor an einem einzigen Tag.
Nur einen Tag später soll Nordkorea nach Angaben Südkoreas und Japans sogar eine Interkontinentalrakete abgeschossen haben. Diese militärische Machtdemonstration zeigt, dass der nördliche Nachbar das Budget hat, um weiterhin in neue Waffen zu investieren. Laut einem hochrangigen Mitglied der US-Regierung konnten die Sanktionen Kim Jong-uns Raketenprogramme zwar nicht stoppen, gescheitert seien sie aber trotzdem nicht. „Ich denke, wenn es die Sanktionen nicht gäbe, wäre das Land eine viel größere Bedrohung für seine Nachbarn, für die Region und für die Welt", so seine Begründung.
... doch die Exporte gehen zurück

Während das Bruttoinlandsprodukt Nordkoreas offenbar zu wachsen scheint, sind die Einnahmen aus Im- und Exportgeschäften dagegen laut jüngsten Daten der Bank of Korea gesunken. Ausgenommen die zwischen Nord- und Südkorea gehandelten Güter beliefen sich Nordkoreas Exporte im Jahr 2021 auf 0,08 Milliarden US-Dollar (etwa 0,07 Milliarden Euro). Das ist ein deutlicher Rückgang gegenüber 2016, als die Ausfuhren Berichten zufolge um 4,6 Prozent auf 2,82 Milliarden Dollar (2,71 Mrd. Euro) gestiegen waren.
Rüstungsgeschäfte mit Russland

Anscheinend sind nun auch Waffengeschäfte ein neues lukratives Geschäft für Nordkorea. So soll das Land Gerüchten zufolge auch damit begonnen haben, Russland mit Waffen für den laufenden Krieg in der Ukraine zu beliefern. Die Medien in Pjöngjang zitierten Putin mit den Worten, die beiden Länder würden auf „umfassende und konstruktive bilaterale Beziehungen“ hinarbeiten und sich zusammentun, während der Rest der Welt immer härter gegen sie vorgeht.
Wie die Nachrichtenagentur Associated Press wissen will, bezichtigt Nordkorea die USA der Lüge über seine russischen Beziehungen und dementierte eine Waffenlieferung an Putin. Ende November 2022 bestätigten russische Sprecher die Aufnahme des Zugverkehrs der beiden Länder. Mit der ersten Güterladung machten sich 30 russische Vollblutpferde auf den Weg zu Kim Jong-un. Eine Gegenleistung für die Artilleriemunition? Das jedenfalls wird gemutmaßt. Genauso wie darüber, ob Russland in Zukunft Nordkorea mit Arzneimitteln versorgt.
Export von Kohle

Kohle ist Nordkoreas wichtigstes Exportgut, mit dem das Land jährlich mehr als 370 Millionen Dollar (rund 340 Mrd. Euro) durch illegale Lieferungen einnimmt. Im Februar 2017 gab China an, alle Kohleimporte aus Nordkorea für das Jahr einzustellen, um UN-Sanktionen nachzukommen. Die nordkoreanische Kohleindustrie floriert aber dennoch. Aus einem vertraulichen Bericht der Vereinten Nationen geht hervor, dass Kohle über Schiff-zu-Schiff-Transfers nach China geliefert wurde. Der nordkoreanische Überläufer Kim Kuk-song verriet 2021 in einem BBC-Interview, dass er für den Verkauf seltener Metalle und Kohle zuständig gewesen sei, um zusätzliche Gelder für das Land zu beschaffen. Demnach verkaufte er die Rohstoffe für Millionen in bar und schaffte das Geld in einem Koffer zurück nach Nordkorea.
Ölschmuggel

Auch mit Öl scheinen Nordkorea und seine ostasiatischen Nachbarn regen Handel zu treiben. Und das trotz der Obergrenze von 500.000 Barrel pro Jahr, die laut UN-Sicherheitsratsbeschluss von 2017 an Nordkorea geliefert werden dürfen.
Nach investigativen Recherchen der Wirtschaftszeitung „Financial Times“ verfügt Nordkorea über ein weitreichendes Netzwerk aus „Briefkastenfirmen, kriminellen Triade-Verbindungen, unterirdischen Finanzierungskanälen und verzweigten Familienverbindungen“. Dieses Geflecht ermöglicht es dem Schurkenstaat Öl zu schmuggeln – insbesondere mit dem chinesischen Festland, Hongkong und Macau.
Der Direktor für Analyseforschung am Royal United Services Institute, James Byrne, bezeichnete die Untersuchung als „das detaillierteste, bisher veröffentlichte Beweismaterial, das zeigt, wie Nordkorea Personen mit hochrangigen Verbindungen zu kriminellen Netzwerken wie dem Triade-Syndikat einsetzt, um Sanktionen zu umgehen und seine Waffenprogramme zu finanzieren“.
Laut Informationen des Unternehmens World's Top Exports machten im Jahr 2021 (dem letzten Jahr, für das Daten vorliegen) Erdölerzeugnisse 6,8 Prozent der Exporte des Landes aus. Klingt erst einmal nach nicht viel. Beachtlich ist es aber vor dem Hintergrund, dass Nordkorea aufgrund der UN-Restriktionen kaum genug Öl zur Deckung seines eigenen Energiebedarfs hat.
Export von Meeresfrüchten

Nordkorea ist für seine Kiefernpilze bekannt geworden, nachdem Kim Jong-un 2018 zwei Tonnen der Spezialität an die südkoreanische Regierung verschenkte. Aber es gibt noch andere Lebensmittel, die das Land zur Einkommensteigerung exportiert. Weichtiere zum Beispiel brachten Nordkorea 2017 beachtliche 137 Millionen Dollar (rund 120 Mio. Euro) und einen weltweiten Marktanteil von 1,3 Prozent ein. Auch verarbeiteter Fisch war für das Land ein Verkaufsschlager: Nach Angaben des Observatory of Economic Complexity (OEC) des Massachusetts Institute of Technology verkauft Nordkorea jährlich Fisch im Wert von 2,69 Millionen Dollar (rund 2,47 Mio. Euro) nach China.
Export von Textilien

Nach Angaben des OEC entfielen 2017 insgesamt 584 Millionen Dollar (rund 495 Mio. Euro) der nordkoreanischen Exporte auf Bekleidung, darunter Mäntel, Anzüge und Sportbekleidung. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Kontroversen um die in dem sozialistischen Staat hergestellte Kleidung, da ein Großteil davon vor dem Export mit dem Etikett „Made in China“ versehen worden sein soll.
2021 exportierte Nordkorea beschichtete Textilstoffe im Wert von 219.000 Dollar (194.500 Euro), Second-Hand-Kleidung im Wert von 184.000 Dollar (163.400 Euro) und Vliesstoffe im Wert von 147.000 Dollar (130.500 Euro). Wichtigster Textilexport des Landes ist jedoch Seide. Im Jahr 2021 machte Rohseide mit einem Wert von 2,72 Millionen Dollar (2,4 Mio. Euro) etwa 1,51 Prozent der nordkoreanischen Ausfuhren aus. Der Export von Seidenabfällen brachte 1,03 Millionen Dollar (900.000 Euro) ein.
Handel mit China
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Rund 80 Prozent seines Handels wickelt Nordkorea mit China ab. Laut OECD-Angaben exportierte Nordkorea 2021 Waren im Wert von 56,3 Millionen Dollar (knapp 50 Millionen Euro) an seinen nördlichen Nachbarn, 2020 waren es nur 44,1 Millionen Dollar (38,4 Millionen Euro). 20,4 Prozent der nordkoreanischen Exporte gingen 2021 nach Senegal, gefolgt von Polen (5,48 Prozent) und Tansania (4,63 Prozent).
Nach dem feierlich erklärten Corona-Sieg am 10. August 2022 den Sieg über COVID-19 lockerte Nordkorea Berichten zufolge einige seiner Grenzbeschränkungen. Aus wirtschaftlichen Gründen, so glauben es jedenfalls laut Online-Zeitung „Daily NK“ viele Bürger des Landes. Kim Jong-un wolle „den Handel mit China schnell wieder ankurbeln“. Im September 2022 nahm das Land nach einer fünfmonatigen Unterbrechung den Güterzugverkehr mit China wieder auf.
Eröffnung nordkoreanischer Cafés im Ausland

Nordkorea schickt nicht nur seine Produkte ins Ausland, sondern geht noch einen Schritt weiter und eröffnet Restaurants in anderen Ländern. Die nordkoreanische Regierung will die kulinarischen Spezialitäten des Landes zu Geld zu machen und hat in China sowie in Thailand, Vietnam und sogar den Niederlanden über 100 Cafés eröffnet, die alle nach der Hauptstadt Pjöngjang benannt sind. Die Kette ist für ihre Geheimniskrämerei bekannt. So ist das Fotografieren der Showdarbietungen, die in den Cafés aufgeführt werden, nur eingeschränkt erlaubt. Das Personal kommt aus Nordkorea, und alle Gewinne fließen direkt an die Regierung zurück. Durch die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Schwierigkeiten für die Gastronomie soll sich Nordkorea allerdings vermehrt anderen illegalen Geschäften zugewandt haben...
Korruption ist weit verbreitet
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Es überrascht nicht, dass Transparency International, die globale Koalition gegen Korruption, Nordkorea in ihrem Korruptionswahrnehmungsindex 2022 auf den sechsten Platz der korruptesten Länder der Welt setzt. Gleich vor kriegsgeplagten Ländern wie Syrien, Südsudan und Somalia.
Da in Nordkorea kaum ein Schritt ohne eine Genehmigung gemacht werden kann, gehören laut der Vereinten Nationen Schmiergeldzahlungen an Beamte zur Tagesordnung. „Die Bedrohung durch Verhaftung und Strafverfolgung bietet Staatsbeamten ein wirksames Mittel, um Geld von einer Bevölkerung zu erpressen, die ums Überleben kämpft”, heiß es in dem UN-Bericht.
Machenschaften im „dritten Stock“
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In den meisten Fällen geht die Korruption angeblich von der Regierung aus. Nach Angaben der Webseite North Korea Leadership Watch, die die Führung Nordkoreas beobachtet, gibt es in Nordkorea drei Büros, „Office 35“, „Office 38“ und „Office 39“, die zusammen als „dritter Stock“ bezeichnet werden. Diese Büros führen nachrichtendienstliche Operationen durch, beschaffen legal und illegal Devisen für die Partei sowie die Landeselite und verwalten einen Teil des Geldes der Partei sowie der Familie von Kim Jong-un.
Drogenherstellung und -handel

Zu den mutmaßlichen illegalen Aktivitäten des „dritten Stocks“ gehören die Herstellung und der Verkauf von Drogen. Seit langem wird vermutet, dass Nordkorea gegen Bezahlung sowohl Drogen hergestellt als auch handelt. Das könnte nach wie vor der Fall sein, da Sanktionen verschärft und der Handel mit legalen Waren eingeschränkt wurden. Es gilt als unwahrscheinlich, dass Nordkorea in absehbarer Zeit den Drogenhandel einstellt, denn die laxen Grenzkontrollen und die hohe Nachfrage machen das Geschäft sehr lukrativ. Überläufer Kim Kuk-song bestätige der BBC, er habe im Büro der Arbeiterpartei ein illegales Crystal-Meth-Labor entdeckt.
Falschgeld

Nicht alle illegalen Aktivitäten in Nordkorea haben mit Drogen zu tun. Einige Nordkoreaner sind auch Experten im Fälschen von Geldscheinen geworden. Die 100-Dollar-Noten sehen zum Beisoiel so echt aus, dass für die eindeutige Identifizierung dieser sogenannten „Supernoten“ mehrere Experten benötigt werden. Das deutet darauf hin, dass vermutlich der Staat seine Finger mit im Spiel hat. Nordkorea hat sich damit einen Ruf gemacht, das Falschgeld gegen echtes Geld für das Regime einzutauschen.
Diebstahl von Kryptowährungen
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Nordkorea beschränkt sich nicht nur auf Bargeld: Kryptowährungen bieten eine weitere wichtige Einnahmequelle für den Staat. Laut dem Crypto Crime Report 2022 des Blockchain-Analysten Chainalysis stahlen nordkoreanische Hacker im Jahr 2021 knapp 400 Millionen Dollar (rund 355 Mio. Euro) in Kryptowährungen, mit denen das Waffenprogramm des Landes finanziert worden sein soll. Allein in den ersten fünf Monaten des vergangenen Jahres stieg diese Zahl laut Chainalysis auf 840 Millionen Dollar (rund 700 Mio. Euro). Das sind mehr als 200 Millionen Dollar (rund 167 Mio. Euro) mehr, als das Land in den Jahren 2020 und 2021 zusammen gestohlen hat. Im gesamten Jahr 2022 lag die geklaute Kryptowährung bei einem Rekordwert von gestohlen hat als je zuvor: insgesamt im Wert von einer Milliarde Dollar (937.000 Euro).
Im März 2022 sollen nordkoreanische Hacker außerdem Kryptowährung im Wert von mehr als 600 Millionen Dollar (540 Mio. Euro) von aktiven Nutzern des Videospiels „Axie Infinilty“ abgezockt haben. Rund 30 Millionen Dollar (etwa 28 Mio. Euro) der gestohlenen Gelder konnten US-Behörden in Kooperation mit Chainalysis wiederbeschaffen. Laut der österreichischen Tageszeitung „Der Standard“ soll hinter dem Diebstahl die vom nordkoreanischen Staat finanzierte Hackergruppe „Lazarus Group“ stecken.
Außerdem wird vermutet, dass Nordkorea auf legalem Weg Vermögenswerte wie Bitcoin gekauft hat, die nicht von Regierungen oder Banken kontrolliert werden und schwer zurückzuverfolgen sind. Das macht sie zu einer perfekten Investition und Einkommensquelle für den abgeschotteten Staat.
Hackerangriffe über LinkedIn

Einer der jüngsten nordkoreanischen Bitcoin-Skandale kam im August 2021 ans Licht. Bei einem Hackerangriff wurden scheinbar harmlose Nachrichten über das berufliche Netzwerk LinkedIn verschickt. Wie die finnische Cybersicherheitsfirma F-Secure aufdeckte, hatte die besagte Lazarus-Gruppe gefälschte Jobprofile erstellt, die auf Mitarbeiter von Luft-, Raumfahrt- und Militärunternehmen ausgerichtet waren. So sollten offenbar Unternehmen in mehr als zwölf Ländern, darunter die USA, Großbritannien, China, Russland und Südkorea, infiltriert werden. Persönliche Daten waren für die Kriminellen leicht zugänglich und so konnten sie Bitcoin und andere Kryptowährungen stehlen.
Unternehmen für Cybersicherheit warnen, dass dies nicht der erste und auch nicht der letzte Angriff aus Nordkorea gewesen sei. Vergangenes Jahr hatte die US-Sicherheitsbehörde FBI davor gewarnt, dass die Demokratische Volksrepublik Korea IT-Mitarbeiter entsendet, um freiberufliche Jobs zu erhalten, die für staatlich unterstützte Angriffe genutzt werden könnten.
Hackerangriffe sind angeblich ein großes Geschäft
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Und es sind nicht nur Kryptowährungen, die gehackt werden. Dem nordkoreanischen Überläufer Kim Kuk-song zufolge begann der frühere Diktator Kim Jong-il in den 1980er-Jahren mit der Ausbildung von Cyberkriminellen, „um sich auf einen Cyberkrieg vorzubereiten“. Obwohl den meisten Nordkoreanern der Internetzugang und sogar Mobiltelefone verwehrt sind, gibt es in Pjöngjang laut anderen Überläufern rund 6.000 professionelle Hacker. Kim Kuk-song zufolge sollen die Hacker im 414-Büro arbeiten, das innerhalb der Regierung „Kim Jong-ils Informationszentrum“ genannte wird.
Aus einem vertraulichen UN-Bericht von 2019 geht hervor, dass nordkoreanische Hacker zwei Milliarden Dollar (rund 1,78 Mrd. Euro) zur Finanzierung des Atomwaffenprogramms des Landes gestohlen hatten. Die US-Regierung schätzt, dass Nordkorea etwa ein Drittel seiner illegalen Kryptowährung für Atomwaffen ausgibt.
Verkauf von Luxusgütern
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Während viele Menschen in Nordkorea nur mit dem Nötigsten auskommen müssen, führt Kim Jong-un bekanntermaßen ein Leben im Luxus. Das gilt auch für seinen elitären inneren Kreis, der es sich leisten kann, in den beiden gut sortierten Luxuskaufhäusern in Nordkoreas Hauptstadt Pjöngjang einzukaufen. In den Geschäften, die nur Bargeld akzeptieren, werden Berichten zufolge Designerstücke wie Montblanc-Uhren im Wert von über 4.000 Dollar (rund 3.700 Euro) verkauft. Es wird angenommen, dass auch die Regierung mit den Einnahmen der Luxusläden Geld verdient.
Mehr: Luxus statt Lebensmittel: So verpulvert Nordkorea die Milliarden
Zwangsarbeit im Ausland

Nicht nur in ihrem Heimatland werden nordkoreanische Arbeitnehmer unterbezahlt und misshandelt, damit es der reichen Elite gut geht. Seit Jahren gibt es Gerüchte, dass Nordkorea von Zwangsarbeit profitiert. Auf einer Pressekonferenz der Vereinten Nationen 2015 schilderte der Menschenrechtsverfechter Marzuki Darusman, wie schlimm die Situation sei. Zwischen 50.000 und 100.000 Nordkoreaner wurden demnach ins Ausland geschickt – vor allem nach China und Russland –, um unter menschenunwürdigen Bedingungen im Bergbau, Baugewerbe und in der Textilindustrie zu arbeiten. Dem Bericht zufolge seien die Arbeiter nicht bezahlt und ständig überwacht worden. Der Lohn sei direkt an die nordkoreanische Regierung gegangen. Auch Überläufer Kim Kuk-song sagt: „Das ganze Geld in Nordkorea gehört dem Obersten Führer.“
Tourismus

Angesichts des geheimnisvollen und skandalumwitterten Rufs des Landes ist es nicht verwunderlich, dass das Interesse an Nordkorea im Ausland groß ist. Diejenigen, die den Alltag der nordkoreanischen Bevölkerung zu Gesicht bekommen wollen, werden jedoch häufig enttäuscht: Nordkorea lässt nämlich nur wenigen Touristen ins Land und diese dürfen lediglich von der Regierung genehmigte Orte besuchen und das auch nur unter strenger Überwachung. Wie viel Geld Nordkorea vor der Corona-Pandemie mit ausländischen Touristen verdiente, ist nicht bekannt. Aber Schätzungen gehen von bis zu 175 Millionen Dollar (rund 152 Mio. Euro) pro Jahr aus.
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