In diesen Ländern wird am längsten bis zur Rente gearbeitet
Der lange Weg bis zum Ruhestand

Berufstätige müssen in vielen Ländern immer länger arbeiten, bis sie Anspruch auf eine gesetzliche Rente haben. Regierungen versuchen dadurch, finanzielle Lücken nachhaltig zu schließen. Doch während wir dazu verpflichtet werden, bis zu einem Alter von 67 Geld zu verdienen, liegt das tatsächliche Renteneintrittsalter in vielen Ländern deutlich darunter.
Laut den neuesten Daten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) müssen die Menschen der folgenden Länder am längsten für ihre Rente arbeiten...
Südafrika: 58,2 Jahre

In Südafrika hören Erwerbstätige im Schnitt nach Vollendung des 58. Lebensjahres auf zu arbeiten, wie aus Regierungsdaten hervorgeht. Ein offizielles Renteneintrittsalter gibt es nicht. Die Entscheidung, wann der Zeitpunkt erreicht ist, verhandeln Arbeitnehmer und Arbeitgeber unter sich. Der Pensionsfonds Government Employees Pension Fund (GEPF) begrüßt allerdings einen Renteneinstieg ab einem Alter von 55 Jahren.
Griechenland: 59,5 Jahre

In Griechenland gehen Männer im Durchschnitt mit 60,9 Jahren in den Ruhestand, Frauen mit 58,1. Kein Wunder also, dass die Entscheidung der Regierung, das gesetzliche Eintrittsalter 2017 auf 67 Jahre anzuheben, zahlreiche Proteste im Land auslöste. Die Änderung ist einer der zahlreichen Sparmaßnahmen, die Griechenland von den EU-Mitgliedstaaten auferlegt wurden. Nur durch seine Einwilligung erhält das Land auch weiter Subventionen. Dass in Griechenland Erwerbstätige zum Teil schon mit 50 Jahren Rente bezogen, wollten viele Europäer nicht weiter unterstützen.
Türkei: 60 Jahre

Im Dezember 2022 kündigte Präsident Recep Tayyip Erdoğan in seinem Land die Abschaffung des bis dato geltenden Rentenmindestalters – 60 Jahre für Männer und 58 Jahre für Frauen – an. Seit Mitte Januar 2023 zählen nur noch die sozialversicherungspflichtig geleisteten Arbeitstage. Wer 7.200 davon nachweisen kann, darf in den Ruhestand gehen. Nach dieser Rechnung könnten rund zwei Millionen Menschen in der Türkei sofort ihre Rente beziehen.
Im Durchschnitt aber gehen Männer mit 60,7 Jahren und Frauen mit 59,3 Jahren in den Ruhestand, was zu einem Gesamtdurchschnitt von 60 Jahren führt.
Belgien: 60,5 Jahre
In Belgien liegt das gesetzliche Renteneintrittsalter bei 65 Jahren, doch tatsächlich hören viele Menschen dank Vorruhestandsregelungen bereits Jahre davor auf, zu arbeiten – Männer im Schnitt im Alter von 60,9 Jahren und Frauen mit 60,1 Jahren.
Laut OECD-Angaben sind 30 Prozent der belgischen Bevölkerung über 65 Jahre alt. Der europäische Durchschnitt liegt bei 28 Prozent.
Ab 2025 wird das Renteneintrittsalter auf 66 und 2030 auf 67 Jahre angehoben. Die Entscheidung zu dieser Gesetzesänderung hatte landesweit Streiks und Proteste ausgelöst.
Frankreich: 60,65 Jahre

In Frankreich gehen Frauen im Durchschnitt mit 60,9 Jahren und Männer mit 60,4 Jahren in den Ruhestand. Das Rentenalter ist in Frankreich ein Streitthema. Premierminister Édouard Philippe versuchte zuletzt, es auf 64 Jahre anzuheben, was zu monatelangen Demonstrationen führte.
Anfang dieses Jahres gingen die Arbeitnehmer wieder auf die Barrikaden, als die aktuelle Premierministerin Élisabeth Borne mit einem neuen Vorschlag um die Ecke kam. So soll das Renteneintrittsalter ab September jedes Jahr um drei Monate und bis 2030 auf 64 Jahren angehoben werden. Laut Umfragen finden 80 Prozent der französischen Bevölkerung die Idee alles andere als gut.
Spanien: 60,7 Jahre

Das gesetzliche Renteneintrittsalter in Spanien, dessen Einwohner mit 83,3 Jahren die höchste Lebenserwartung in ganz Europa haben, wird bis 2027 schrittweise von 65 auf 67 Jahre angehoben. Derzeit hören Erwerbstätige im Durchschnitt aber schon mit 60,7 Jahren (Männer mit 61 und Frauen mit 60,4 Jahren) auf zu arbeiten.
Wie die meisten europäischen Länder musste auch Spanien aus Kostengründen Rentenreformen durchführen und das Pensionsalter bis 2027 schrittweise von 65 auf 67 Jahre anheben. Gewerkschaften hatten daraufhin mit Streiks gedroht, sich aber von der Zusage der Regierung besänftigen lassen, dass auch die Rente mit 65 möglich ist, sofern Erwerbstätige mindestens 37 Jahre lang Beiträge gezahlt haben.
Polen: 61,15 Jahre

Entgegen des weltweiten Trends setzte die polnische Regierung das Renteneintrittsalter 2017 von 67 auf 65 Jahre für Männer und 60 für Frauen herab. Die Maßnahme der rechtskonservativen Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) fand bei Wählern großen Zuspruch, zumal die vorherige Regierung das Alter zuletzt angehoben hatte.
Das neu festgelegte Alter spiegelt das tatsächliche Alter wider, in dem viele Polen aufhören, zu arbeiten. Es liegt im Durchschnitt bei Männern bei 62,2 Jahren und bei Frauen bei 60,1 Jahren. Die Regierung versuchte 2018 auch, die Pensionierung von 40 Prozent der Richter am Obersten Gerichtshof zu erzwingen, indem sie deren Rentenalter senkte, was jedoch 2019 als Verstoß gegen EU-Recht festgestellt wurde.
Italien: 61,8 Jahre

Das durchschnittliche Renteneintrittsalter für Männer liegt in Italien bei 62,3 Jahren und für Frauen bei 61,3 Jahren. Offiziell können Männer allerdings mit 66 Jahren und sieben Monaten und Frauen ein Jahr eher aufhören zu arbeiten.
Aus Kostengründen schlug die damalige Regierung 2011 ein Renteneintrittsalter von 67 Jahren vor. In jüngster Zeit hat die Koalitionsregierung aus der Anti-Establishment-Bewegung Fünf Sterne und der rechtskonservativen Lega-Partei die geplante Anhebung wieder rückgängig gemacht. Das von der OECD angegebene offizielle Renteneintrittsalter beträgt nun 62 Jahre. Wer 42 Jahre und zehn Monate (Männer) bzw. 41 Jahre und zehn Monate (Frauen) einer versicherungspflichtigen Beschäftigung nachgegangen ist, kann sich auch eher in den Ruhestand verabschieden.
Österreich: 62,5 Jahre

In Österreich liegt das offizielle Rentenalter für Frauen bei 60 und für Männer bei 65 Jahren. Während Frauen in der Regel mit 60,7 Jahren in Rente gehen, verabschieden sich Männer mit 62 Jahren aus dem Berufsleben. Das entspricht einem tatsächlichen Rentenalter von im Durchschnitt 62,5 Jahren. Das Renteneintrittsalter für Frauen soll von 2024 bis 2033 schrittweise ebenfalls auf 65 Jahre angehoben werden.
Chile: 62,75 Jahre

In Chile gehen Männer im Durchschnitt mit 64,6 Jahren in Rente, Frauen mit 60,9. Damit liegt das tatsächliche Rentenalter bei 62,75 Jahren unter dem gesetzlichen von 65 Jahren für Männer, aber über dem für Frauen. Sie können offiziell mit 60 Jahren aufhören zu arbeiten, haben allerdings erst mit 65 Anspruch auf die volle Rentenzahlung.
2019 gab es Proteste gegen das Rentensystem, nachdem Rentner, denen 70 Prozent ihres letztgezahlten Gehalts versprochen wurde, Schwierigkeiten hatten, über die Runden zu kommen. Nach der COVID-19-Pandemie verschärfte sich die Situation noch weiter. Um die finanziell harten Zeiten zu überstehen, konnte sich die Bürger und Bürgerinnen einen Teil ihrer privat angesparten Beiträge aus der Rentenkasse ausschütten lassen. Eine Maßnahme, die das Land in den kommenden Jahren in ein finanzielles Chaos stürzen könnte.
Kanada: 63,25 Jahre

Ab 65 Jahren erhalten Erwerbstätige in Kanada bedarfsorientiert Rente, solange sie mindestens 40 Jahre im Land gelebt haben. Das Rentensystem ist flexibel: Wer bereits mit 60 Jahren in Rente geht, erhält weniger Bezüge als Pensionäre, die bis Ende 60 gearbeitet haben.
Das Durchschnittsalter für den tatsächlichen Renteneintritt liegt unter dem offiziell festgelegten. So hören Männer mit 63,9 Jahren und Frauen mit 62,6 Jahren auf zu arbeiten. Die ehemalige Regierung wollte das Alter ab 2023 auf 67 Jahre anheben, doch der derzeitige Premierminister Justin Trudeau kippte die Pläne wieder.
Finnland: 63,3 Jahre

In Finnland können Erwerbstätige offiziell mit 65 Jahren in den Ruhestand gehen. Es gibt allerdings finanzielle Anreize für alle, die noch bis Ende 60 weiterarbeiten möchten. Dennoch lässt das Gesetz auch eine Rente mit 63 Jahren zu, weshalb viele Finnen derzeit durchschnittlich mit 63,3 Jahren (Männer mit 63 und Frauen mit 63,6) in Pension gehen.
Laut einer Untersuchung der finnischen Rentenanstalt vergrößerte sich der Gender Gap beim Rentenalter. So ist seit den 2000er-Jahren das zu erwartende Erwerbsleben um 4,2 Jahre bei Männern und um 6,5 Jahre bei Frauen gestiegen.
Niederlande: 63,35 Jahre

Männer und Frauen in den Niederlanden können derzeit mit 66,3 Jahren aus dem Berufsleben ausscheiden. Das tatsächliche Rentendurchschnittsalter liegt jedoch bei 63,35 Jahren (63,9 Jahre für Männer und 62,8 Jahre für Frauen).
Dennoch plant die Regierung angesichts höherer Kosten durch eine alternde Gesellschaft, das Eintrittsalter bis 2024 auf 67 Jahre anzuheben. Zudem sollen verschiedene Maßnahmen Anreiz bieten, länger zu arbeiten. So erhalten Berufstätige, die über das Rentenalter hinaus arbeiten, höhere Leistungen und Arbeitgeber, die diese beschäftigen, zusätzliche Boni.
Laut OECD-Daten haben die Niederlande die sechsthöchste Beschäftigungsquote der 55- bis 64-Jährigen weltweit.
Vereinigtes Königreich: 63,45 Jahre

Im Vereinigten Königreich gehen Männer derzeit im Schnitt vor dem offiziellen Eintrittsalter von 66 Jahren in Rente, nämlich mit 63,7 Jahren. Frauen betrifft die 2018 beschlossene umstrittene Erhöhung von 60 auf 65 Jahre, sie hören derzeit im Schnitt mit 63,2 Jahren auf zu arbeiten.
2020 stieg das Alter für alle auf 66 Jahre. Und soll bis 2046 sogar auf 68 Jahren weiter angehoben werden. OECD-Daten zeigen allerdings, dass das tatsächliche Renteneintrittsalter im Durchschnitt eher sinkt. Verglichen mit den vorherigen Datensätzen sogar um ein ganzes Jahr bei den männlichen Beschäftigten.
Deutschland: 63,5 Jahre

Der männliche Durchschnittsbürger in Deutschland hört in der Regel im Alter von 63,1 Jahren auf zu arbeiten, Frauen mit 63,2 Jahren. Seit 2012 steigt das Renteneintrittsalter langsam an. Während alle vor 1947 Geborene noch mit 65 Jahren die vollen Rentenbezüge erhalten, müssen alle Versicherten ab Jahrgang 1964 bis zu ihrem 67. Lebensjahr arbeiten. Für alle dazwischen Geborene steigt diese Regelaltersgrenze von 67 Jahren schrittweise an.
Das Beratergremium des Bundeswirtschaftsministeriums schlug 2021 die Anhebung des Rentenalters bis 2042 auf 68 Jahre vor, um die „schockartig steigenden Finanzierungsprobleme in der gesetzlichen Rentenversicherung ab 2025“ zu bewältigen. Konkrete Pläne gibt es dazu allerdings noch nicht.
Dänemark: 63,65 Jahre

Das gesetzliche Renteneintrittsalter in Dänemark liegt derzeit bei 67 Jahren und soll bis 2036 stufenweise auf 69 Jahre angehoben werden. Faktisch hört der männliche Durchschnittsdäne mit 63,8 Jahren auf zu arbeiten, Frauen mit 63,5 Jahren. Interessanterweise ist das dänische Rentensystem laut dem Global Pension Index der australischen Consultingfirma Melbourne Mercer das drittbeste der Welt.
Australien: 63,7 Jahre

Die australische Regierung hob 2017 das offizielle Rentenalter an: Erwerbstätige, die vor 1952 geboren wurden, können mit 65,5 Jahren in Rente gehen. Wer danach geboren wurde, für den wird das Rentenalter schrittweise bis Juli 2023 von bisher 66 auf 67 Jahre angehoben.
Die Liberale Partei hatte versucht, das Rentenalter auf 70 zu erhöhen, doch dabei zogen die anderen Parteien nicht mit. Tatsächlich gehen Männer in Australien derzeit im Durchschnitt mit 64,1 Jahren in den Ruhestand, Frauen mit 63,3.
Irland: 63,7 Jahre

In Irland haben Erwerbstätige ab 66 Jahren Anspruch auf eine gesetzliche Rente. Viele Männer arbeiten bis kurz vor ihrem 64. Geburtstag (63,6 Jahre), während Frauen im Durchschnitt erst mit 63,8 Jahren in den Ruhestand gehen. Bis 2028 sollte das offiziellen Eintrittsalter auf 68 Jahre angehoben werden, was es zu einem der höchsten im weltweiten Vergleich gemacht hätte. Diese Maßnahme wurde 2020 jedoch bis auf weiteres gestrichen.
Norwegen: 64 Jahre

Seit den 1970er-Jahren liegt das gesetzliche Renteneintrittsalter in Norwegen bei 67 Jahren für Frauen und Männer. Tatsächlich arbeiten die meisten Männer bis zu einem Alter von 64,9 Jahren, Frauen gehen mit durchschnittlich 63,1 Jahren in Rente. Das norwegische Rentensystem erlaubt einkommensabhängig auch eine Frührente ab 62 Jahren.
Pläne für eine Änderung stehen zwar derzeit nicht im Raum, allerdings gibt es bereits Vorschläge von Experten, über eine schrittweise Erhöhung des Renteneintrittsalters nachzudenken.
Portugal: 64,1 Jahre

Männer in Portugal gehen im Schnitt im Alter von 64,9 Jahren in den Ruhestand, während Frauen bereits mit durchschnittlich 63,3 Jahren aufhören zu arbeiten. Gesetzliche Ansprüche haben beide Geschlechter ab einem Alter von 66 Jahren und vier Monaten. Die OECD rechnet allerdings mit einer Anhebung bis 2050 auf 68,4 Jahre.
Portugal, das 2011 ein internationales Rettungspaket erhalten hatte, setzte 2017 das Renteneintrittsalter bereits herauf – als Folge einer immer älter werdenden Population und dadurch resultierenden Finanzengpässen.
Mexiko: 64,35 Jahre

In Mexiko haben Frauen und Männer ab 65 Jahren Anspruch auf ihre Rente. Wer früher in den Ruhestand gehen will, kann dies ab einem Alter von 60 tun. Tatsächlich arbeitet der Durchschnitt aber wesentlich länger, nämlich bis zu einem Alter von 64,35 Jahren (Männer bis 66,2, Frauen bis 62,5).
Laut einem Artikel des Wirtschaftsmagazins „The Economist“ von 2021 gelten rund 38 Prozent der älteren Generation im Land als „arm“. Da sich die meisten Mexikaner in der Regel mit Gelegenheitsjobs über Wasser halten und somit keinen Zugang zu staatlich geförderten Rentenfonds haben, kommt weniger als die Hälfte überhaupt in den Genuss einer Rente.
Schweiz: 64,5 Jahre

In der Schweiz liegt das tatsächliche Durchschnittsalter für den Renteneintritt bei 65 Jahren für Männer und 64 für Frauen, was zusammen einen Schnitt von 64,5 Jahren ergibt. Das entspricht dem gesetzlich festgelegten Alter von 65 für Männer und 64 für Frauen. Das Schweizer Rentensystem ist dennoch flexibel und erlaubt einen früheren Eintritt gegen weniger Leistungen genauso wie einen bis zu fünf Jahre späteren mit höheren Bezügen.
Island: 64,75 Jahre

Isländer haben eine der höchsten Lebenserwartungen der Welt. Sie müssen bis zum 67. Lebensjahr arbeiten und mindestens 40 Jahre in Island gelebt haben, um die volle Rente in Anspruch nehmen zu können. Für Beschäftigte im öffentlichen Dienst ist das Renteneintrittsalter mit 65 Jahren etwas niedriger. Die meisten Männer hören mit 66 Jahren auf zu arbeiten, Frauen mit 63,5 Jahren.
USA: 64,8 Jahre

In Amerika kann jeder Erwerbstätige, der zwischen 1943 und 1954 geboren wurde, mit 66 Jahren in Rente gehen, während nach 1960 Geborene bis zum 67. Lebensjahr arbeiten müssen. Für die dazwischen Geborenen erhöht sich das Rentenalter schrittweise auf 67 Jahre.
Der männliche Durchschnittsamerikaner scheidet mit 64,9 Jahren aus dem Erwerbsleben aus, Frauen steigen mit 64,7 Jahren aus. Laut dem Wirtschaftsmagazin „Forbes“ hat sich das Renteneintrittsalter allerdings nach der Corona-Pandemie insbesondere bei Frauen leicht nach unten verschoben.
Das allgemeine Vertrauen in das amerikanische Rentensystem scheint zu schwinden. Wie das US-amerikanische Magazin „Wall Street Journal“ im April 2023 berichtete, glauben nur noch 64 Prozent der Amerikaner daran, ihren Ruhestand finanziell bequem genießen zu können. Im Vorjahr waren es immerhin noch 73 Prozent.
Israel: 65,1 Jahre

In Israel arbeitet der Durchschnitt bis zu einem Alter von 65,1 Jahren. Männer gehen mit 65,4 und Frauen mit 64,8 in Rente. Das liegt über dem gesetzlichen Eintrittsalter von 67 Jahren für Männer und 62 für Frauen. Seit Jahren gibt es Pläne diese Lücke zu schließen.
2021 verabschiedeten israelische Abgeordnete einen Antrag für eine stufenweise Anhebung des Renteneintrittsalters von 62 auf 65 Jahre für Frauen. Demnach soll die Anpassung zwischen 2022 und 2024 um vier Monate pro Jahr und zwischen 2025 und 2032 um drei Monate pro Jahr vorgenommen werden.
Südkorea: 65,3 Jahre

Das gesetzliche Renteneintrittsalter in Südkorea beträgt 62 Jahre für Männer wie für Frauen. Allerdings bleiben Arbeitnehmer in der Regel viel länger im Geschäft: Männer arbeiten im Durchschnitt bis zum Alter von 65,7 Jahren und Frauen bis zum Alter von 64,9 Jahren.
Laut einer OECD-Prognose wird in Südkorea bis zur Mitte dieses Jahrhunderts die älteste Bevölkerung der Welt leben. Und die muss sich mit einem relativ jungen Rentensystem begnügen: Die Grundrente wurde erst 2008 im Land eingeführt.
Schweden: 65,35 Jahre

Obwohl die Rente in Schweden seit diesem Jahr erst ab einem Alter von 66 garantiert wird, können schwedische Erwerbstätige dank des flexiblen, einkommensabhängigen Systems bereits mit 63 Jahren bedarfsorientierte Ansprüche je nach Einkommen geltend machen. Im Durchschnitt scheiden die Schweden derzeit mit 65,35 Jahren aus dem Arbeitsleben aus, Männer mit 65,8 und Frauen mit 64,9 Jahren.
Lettland: 65,4 Jahre

In Lettland liegt das offizielle gesetzliche Renteneintrittsalter bei 63,8 Jahren. Der durchschnittliche lettische Mann hört aber erst mit 66,3 Jahren auf zu arbeiten. Dies steht im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern unserer Liste, in denen Arbeitnehmer im Allgemeinen früher als gesetzlich vorgeschrieben in Rente gehen.
Lettische Frauen bleiben bis zu einem Alter von 64,5 Jahren in Brot und Arbeit. Das bedeutet, dass das tatsächliche Durchschnittsrentenalter in Lettland bei 65,4 Jahren liegt.
Lettland hat mit einer Lebenserwartung von durchschnittlichen 73,1 Jahren die niedrigste in Europa. Ein Grund für die große Diskrepanz zwischen dem gesetzlichen und dem tatsächlichen Renteneintritt könnte sein, dass der gemeine Lette es sich nicht leisten kann, in Rente zu gehen.
Neuseeland: 67 Jahre

In Neuseeland gibt es kein offizielles Renteneintrittsalter, aber Rentenzahlungen beginnen ab einem Alter von 65 Jahren. Im Durchschnitt arbeiten sowohl Männer als auch Frauen über dieses Alter hinaus, Frauen gehen mit 65,8 Jahren und Männer mit 68,2 Jahren in Rente.
Die Regierung plant, das Alter auch gesetzlich auf 67 Jahre bis Ende der 2030er-Jahre anzuheben. Damit verbunden sollen auch die Wohnsitzregelungen für die Leistungsansprüche verändert werden. So müssen künftige Rentner statt bisher zehn Jahre dann 20 Jahre im Land gelebt haben, um eine gesetzliche Rente beziehen zu können.
Japan: 67,45 Jahre

Die Lebenserwartung der Japaner zählt zu den höchsten der Welt und auch die Bevölkerung ist eine der ältesten – da überrascht es kaum, dass die Menschen in Japan bis zu einem Alter von 67,45 Jahren noch voll im Berufsleben stehen. Japanische Männer arbeiten in der Regel, bis sie 68,2 Jahre alt sind, während die durchschnittliche Frau mit 66,7 Jahren in Rente geht.
Um in der Corona-Krise Geld zu sparen, verdoppelte sich die Zahl der Unternehmen mit Vorruhestandsangeboten 2020. Laut einer Studie von Tokyo Shoko Research sind demnach zum Teil schon Menschen im Alter zwischen 20 und 30 anspruchsberechtigt.
Ein Trend, der sich fortsetzte: Mindestens 80 börsennotierte Unternehmen boten auch 2021 und 2022 Vorruhestandsregelungen an.
Lesen Sie jetzt: Diese Länder sind wahre Rentnerparadiese
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