Mammatus-Wolken über Berlin: Seltene Wetterphänomene erklärt
Mammatus-Wolken, Blutmond und Feuertornados

Berliner staunten diese Woche nicht schlecht, als sich nach einem heftigen Gewitter diese seltene Wolkenformation über der Hauptstadt bildete. Doch was steckt hinter den tief hängenden Wolken mit dicken Beulen, die an ein Raumschiff erinnern? Von Mammatus-Wolken über Blutmonde bis hin zu Feuertornados, hier erklären wir einige der außergewöhnlichsten Wetterphänomene weltweit...
Halo, Agung, Bali, Indonesien

Staubteufel, Großer Afrikanischer Grabenbruch, Kenia

Föhnwolke, Boa Vista, Brasilien

Föhnwolken, die man auch mit einer fliegenden Untertasse verwechseln könnte, haben die Form von langgestreckten Linsen oder Mandeln. Sie unterscheiden sich stark von anderen Wolkentypen, da sie sich nicht bewegen. Sogenannte Lenticularis können überall auftreten, kommen aber am häufigsten in den Bergen vor und werden von Piloten aufgrund der starken Turbulenzen, die sie verursachen können, gemieden.
Leuchtende Nachtwolken, Finnland

Venusgürtel, Dreisesselberg, Bayern, Deutschland

Nebelbogen, Fundatura Ponorului, Rumänien

Ähnlich wie bei einem Regenbogen erscheint ein kreisförmiger, weiß leuchtender Bogen wie dieser, wenn feine Tröpfchen in der Luft schweben, also bei Nebel. Scheint die Sonne auf die Nebelwand und sind die Tröpfchen mindestens fünf Mikrometer groß, wird das Licht weiß reflektiert. Das Phänomen kommt wie hier etwa in den Bergen Rumäniens vor, aber im Frühjahr bei Schneeschmelze auch am Fuße der Yosemite Falls in Kalifornien. In den Nebelwäldern Costa Ricas sind Nebelbögen von Ende Dezember bis Anfang Februar häufig zu sehen.
Blutmond, weltweit

Eruptionsgewitter, Calbuco, Puerto Varas, Chile

Eruptionsgewitter, bei denen Blitze über einen ausbrechenden Vulkan zucken, können ziemlich gespenstisch wirken. Dabei handelt es sich um atmosphärische Entladungen, die durch die Aschewolke des Vulkans erzeugt werden. Das Phänomen tritt bei Ausbrüchen auf der ganzen Welt auf, so auch 2010 beim Eyjafjallajökull auf Island und 2017 beim Ätna auf Sizilien.
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Feuerwolken, Los Angeles, Kalifornien, USA

Bei einem Vulkanausbruch oder Waldbrand kann diese dichte Wolkenformation entstehen. Ein Pyrocumulus, eine sogenannte Feuerwolke, bildet sich bei starker Erhitzung der Erdoberfläche. Sie ist besonders hoch, stark rußhaltig und manchmal können sogar Blitze (ohne Regen) entstehen. Die Pilzform der Wolke, die an die Explosion einer Atombombe erinnert, kann sehr bedrohlich wirken. Feuerwolken konnten in der Vergangenheit bei Waldbränden in Kalifornien und im Yellowstone-Nationalpark sowie bei Buschfeuern in Australien beobachtet werden.
Katabatischer Wind, Kantabrisches Gebirge, Spanien

Grüner Blitz, Hawaii, USA

Fans des Films „Fluch der Karibik 3 – Am Ende der Welt“ könnte dieses Phänomen bekannt vorkommen: Die optische Täuschung entsteht bei Sonnenauf- oder -untergang und wirkt wie ein grüner Schein am oberen Rand der Sonne – manchmal erscheint auch ein grüner Blitz, wenn die Sonne untergegangen ist. Dabei handelt es sich um eine Brechung des Sonnenlichts in der Atmosphäre, die überall auf der Welt vorkommen kann. Das Phänomen lässt sich allerdings nur bei klarer Sicht auf den Horizont, etwa am Meer, beobachten.
Catatumbo-Gewitter, Rio Catatumbo, Venezuela

Eishöhlen, Apostle Islands, Wisconsin, USA

Es braucht eisige Kälte und sehr viel Glück, um die idealen Bedingungen für eine Eishöhle wie diese am Oberen See in den USA zu schaffen. Zunächst einmal müssen die Temperaturen in der Höhle das ganze Jahr über unter dem Gefrierpunkt liegen, damit sich Eiszapfen bilden können und das Wasser des Sees zu einer dicken Eisschicht gefriert. Die Eishöhlen in Wisconsin sind nur zu Fuß erreichbar.
Mitternachtssonne, Spitzbergen, Norwegen

Büßerschnee, San-Francisco-Pass, Chile

Mondregenbogen, Cumberland Falls, Kentucky, USA

Morning Glory Cloud, Golf von Carpentaria, Australien

Virga, Mono Lake, Kalifornien, USA

Superzellengewitter, Great Plains, South Dakota, USA

Meeresschaum, Portstewart, Nordirland

Schneeringe, North-Cascades-Nationalpark, Washington, USA

Meereisblumen, Kussharo-See, Hokkaido, Japan

Hole-Punch Cloud, Piberbach, Österreich

Riesige Hagelkörner, Vivian, South Dakota, USA

Nordlicht (Aurora borealis), Lappland, Finnland

Das Polarlicht, auf der Nordhalbkugel wissenschaftlich Aurora borealis genannt, ist vielleicht das bekannteste (und am meisten gejagte) Naturphänomen der Welt. Die tanzenden Farbwirbel treten am Himmel auf, wenn beschleunigte Atome auf die Erdatmosphäre treffen. Je nördlicher der Standort und dunkler die Winternacht, desto besser ist das Lichtschauspiel zu sehen. Im finnischen Teil Lapplands ist das Phänomen zwischen Ende August und April regelmäßig zu sehen.
Südlicht (Aurora australis), Wakatipu-See, Kinloch, Neuseeland

Eisblumen, Nischni Nowgorod, Russland

Nebensonnen, Prairie Lake, Minnesota, USA

Wenn die Sonne dicht über dem Horizont steht und Federwolken über den Himmel ziehen, werden die Strahlen manchmal von winzigen Eiskristallen abgelenkt. Das bildet dann eine Art Bogen, an dem entlang links und rechts neben der Sonne Lichtflecke zu sehen sind. Nebensonnen können unter den richtigen Bedingungen überall auf der Welt auftreten. Ein ähnliches Phänomen tritt auch bei Nacht auf, wenn der Mond besonders hell ist und Nebenmonde bildet.
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Lichtsäule, Mount Olympus, Washington, USA

Wasserhose, Issyk-Kul-See, Kirgisistan

Meerrauch, Ostsee, Lettland

Kugelblitz, Whitby, Ontario, Kanada

Seit dem 17. Jahrhundert gibt es Berichte über kugelförmige Blitze, aber erst 2012 gelang es, das Naturphänomen in einem Video aufzuzeichnen. Wissenschaftlich bestätigt sind Kugelblitze dennoch nicht, da es zu viele Widersprüche und nicht genügend Daten gibt. Wo genau ein solcher Blitz auftritt, offenbar meist in der Nähe eines Gewitters, ist deshalb nicht vorauszusagen.
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Horizontaler Regenbogen, West Virginia, USA

Feuertornado, Great Dismal Swamp National Wildlife Refuge, Virginia, USA

Mammatus-Wolken, Berlin, Deutschland

Am 11. März donnerte ein kurzes, aber heftiges Gewitter über Berlin. Was zurück blieb, war eine seltene Wolkenformation, die tief über den Gebäuden der deutschen Hauptstadt hing, wie hier am Hackischen Markt. Sogenannte Mammatus-Wolken haben häufig dicke Beulen an der Unterseite, die sich manchmal auch zu einer Art Rohr ausdehnen. Sie entstehen bei ganz bestimmten Luftbewegungen und Temperaturen in der Regel in Kombination mit einem schweren Gewitter. Das Phänomen kann überall auf der Welt auftreten, in Europa für gewöhnlich vor allem im Sommer.
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