Militärische Ressourcen („Hard Power“) sind nicht alles. Nationen müssen auch mit ihrer „Soft Power“ überzeugen, um das Weltgeschehen in ihrem Sinne beeinflussen zu können. Hinter dem Begriff, der von dem US-Politikwissenschaftler Joseph S. Nye geprägt wurde, steckt die Fähigkeit eines Staates, mit seiner Kultur sowie seinen Werten und Normen überzeugen zu können. Kurz: Es geht darum, wie Länder international als Marke wahrgenommen werden und wie sie durch den Respekt, den sie genießen, und ihre Attraktivität statt durch Zwang Einfluss nehmen.
Der Global Soft Power Index (GSPI) des britischen Markenbewertung-Unternehmens Brand Finance packt all das jedes Jahr in ein Ranking, das auf den Wahrnehmungen von über 170.000 Befragten weltweit basiert. Länder werden nach Leistungsindikatoren wie „Bekanntheit“ und „Reputation“ und in verschiedenen Kategorien wie „Wirtschaft & Handel“ und „Internationale Beziehungen“ nach einer Vielzahl von „Länder-Markenattributen“ bewertet. Dabei können sie bis zu 100 Punkte erreichen. Für besonders gute Ergebnisse in einzelnen Bereichen werden zudem Medaillen vergeben, die sich in erster Linie die Top-10-Nationen umhängen dürfen, und die Studie beziffert auch den monetären Markenwert eines Landes.
Lesen Sie hier, wer die 30 einflussreichsten Länder im diesjährigen GSPI-Ranking sind – und wie Deutschland im weltweiten Vergleich dasteht.
US-Dollar-Beträge wurden in Euro umgerechnet.
Adaptiert von Alina Halbe