Nicht jeder Hollywood-Klassiker war sofort ein Riesenerfolg. Im Gegenteil: Einige der berühmtesten Filme aller Zeiten floppten bei ihrer Premiere an den Kinokassen.
Entdecken Sie hier 13 legendäre Filme, die erst keiner sehen wollte ...
(Die US-Dollar-Beträge sind nicht inflationsbereinigt und entsprechen dem Jahr der Filmveröffentlichung.)
Adaptiert von Barbara Geier
Die Comicbuch-Verfilmung „Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt“ gilt heute als moderner Kultklassiker. Trotzdem floppte der Streifen, als er 2010 ins Kino kam. Bei einem Produktionsbudget von etwa 60 Millionen US-Dollar, spielte der Film nur rund 47,6 Millionen US-Dollar ein. Das ergibt einen Verlust von 12,4 Millionen US-Dollar – und berücksichtigt noch nicht die Kosten für Marketing und Vertrieb.
Der anfängliche kommerzielle Misserfolg hatte laut dem Hauptdarsteller Michael Cera mit der starken Konkurrenz von Filmen wie Sylvester Stallones Actionabenteuer „The Expendables“ und dem Julia-Roberts-Streifen „Eat Pray Love“ zu tun. Der kanadische Schauspieler vermutet auch, dass „Scott Pilgrim vs. the World“ – so der Originaltitel – mit seiner abgedrehten Handlung und seinem wilden Genre-Mix seiner Zeit zu sehr voraus war.
Damit könnte Cera recht haben, denn inzwischen hat der Film Kultstatus erreicht. Eine Neuauflage zum 10. Jahrestag des Films spielte zusätzliche vier Millionen US-Dollar ein und brachte das Gesamteinspielergebnis des Films auf 51,6 Millionen US-Dollar.
Die Handlung von „Mulholland Drive“ ist so verwirrend, wie man es von einem David-Lynch-Film erwarten würde. Da bei der Veröffentlichung im Jahr 2001 an den Kinokassen nur etwa 20,1 Millionen US-Dollar eingespielt wurden, war das Ganze für das breite Publikum aber vielleicht etwas zu rätselhaft.
Bei einem Produktionsbudget von knapp 15 Millionen US-Dollar, konnte theoretisch sogar ein bescheidener Gewinn von fünf Millionen US-Dollar verzeichnet werden. Die Zusatzkosten für Marketing und Vertrieb sollten den Film aber in die Verlustzone getrieben haben.
Dennoch ist der Film heute Kult und hat eine loyale Fangemeinde. „Mulholland Drive“ ist zudem ein Kritikerliebling. Die „BBC“ kürte ihn 2016 sogar zum besten Film des 21. Jahrhunderts.
„Fight Club“ ist zwar nicht der größte Flop in dieser Übersicht. Eine große Enttäuschung an den Kinokassen war der Film des hochdekorierten amerikanischen Regisseurs David Fincher aber dennoch. Der düstere Thriller kostete rund 63 Millionen US-Dollar in der Produktion und spielte weltweit etwa 100,8 Millionen US-Dollar ein, was einen überschaubaren Gewinn von 37,8 Millionen US-Dollar ergab. Wenn man davon noch die Marketing- und Vertriebskosten abzieht, schrumpft die Gewinnspanne erheblich.
Hauptdarsteller Edward Norton machte den Verleiher 20th Century Fox für das enttäuschende Ergebnis mitverantwortlich: Sie hätten es versäumt, die humorvollen Elemente des Films zu vermarkten.
Trotz des schlechten Einspielergebnisses ist „Fight Club“ zu einem der kultigsten Filme aller Zeiten geworden, der bis heute immer wieder zitiert wird. Laut Medienberichten hat er im Laufe der Jahre auch große Umsätze mit DVD-Verkäufen und Fernsehrechten generiert und damit zusätzliche Gewinne eingefahren.
„The Big Lebowski“ ist legendär und hat sogar eine eigene Religion hervorgebracht: Der „Dudeism“ zählt weltweit über 600.000 ordinierte Priester und ist nach der Hauptfigur des Films benannt, der den Spitznamen „Dude“ trägt.
Diese treue Anhängerschaft fehlte der Komödie bei seiner Kinopremiere: Bei einem Budget von etwa 15 Millionen US-Dollar spielte er nur 47,4 Millionen US-Dollar ein. Der enttäuschende Gewinn von 32,4 Millionen US-Dollar schrumpfte nach Abzug der Kosten für Werbung und Vertrieb noch mehr.
Der heutige Kultstatus von „The Big Lebowski“ sollte zumindest etwas dafür entschädigen – und welcher Filmcharakter hat schon eine eigene Religion hervorgebracht …
„The Shawshank Redemption“ – so der Originaltitel – gilt weithin als ein filmisches Meisterwerk. Die Verfilmung einer Kurzgeschichte von Stephen King war an den Kinokassen dennoch ein Flop und konnte in ihrem Erscheinungsjahr nicht mit Filmen wie „Forrest Gump“ und „Pulp Fiction“ mithalten.
Bei einem Produktionsbudget von etwa 25 Millionen US-Dollar spielte „Die Verurteilten“ nur 28,7 Millionen US-Dollar ein. Angesichts von Werbe- und Vertriebskosten muss man hier von einem Verlust ausgehen.
Bei Kritikern kam der Film dafür umso besser an und erhielt sieben Oscar-Nominierungen. Das wiederum trug zur Popularität seiner Videoversion bei. 1995 war „Die Verurteilten“ sogar der meistverliehene Titel des Jahres.
Bei diesem Fantasyfilm trugen die negativen Kritiken zu dem enttäuschenden Einspielergebnis von nur rund 39,5 Millionen US-Dollar bei, was bei Produktionskosten von 28 Millionen US-Dollar nur für einen bescheidenen Gewinn von 11,5 Millionen reichte. Berücksichtigt man die üblichen Zusatzkosten, landen wir auch hier mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Verlustzone.
Inzwischen hat sich der Film mit Bette Midler und Sarah Jessica Parker in den USA aber zu einem familienfreundlichen Halloween-Liebling entwickelt. 2020 vermeldete die Streaming-Plattform Vudu, dass „Hocus Pocus“ in fünf aufeinanderfolgenden Jahren der meistgesehene Halloween-Film war – Grund genug, um 2022 sogar eine verspätete Fortsetzung zu veröffentlichen.
Heute ein Klassiker der 1980er-Jahre-Popkultur, bei seinem Erscheinen ein totaler Flop: „Die Reise ins Labyrinth“ spielte bei einem Produktionsbudget von geschätzt 25 Millionen US-Dollar weltweit nur etwa 12,9 Millionen US-Dollar ein, was einen Verlust von mindestens 12,1 Millionen US-Dollar ergibt. Das eigentliche Minus dürfte noch viel größer gewesen sein, wenn man die zusätzlichen Kosten für Marketing und Vertrieb berücksichtigt.
Fast 40 Jahre später ist der Fantasyfilm mit David Bowie als Koboldkönig ein Kultklassiker. Mehrere erfolgreiche Wiederveröffentlichungen haben inzwischen für ein Gesamteinspielergebnis von derzeit rund 14,7 Millionen US-Dollar gesorgt. Im Januar 2025 unterzeichnete der amerikanische Regisseur Robert Eggers einen Vertrag für die Fortsetzung des Films, der inzwischen so viele Fans gefunden hat.
Der Amerikaner John Carpenter gilt als Kultregisseur, der das Horror- und Science-Fiction Genre mit Filmen wie „Halloween“ maßgeblich prägte.
Auch „Das Ding aus einer anderen Welt“ (auf Englisch: „The Thing“) ist heute ein Klassiker, war 1982 an den Kinokassen allerdings ein Flop: Bei einem Produktionsbudget von geschätzt 15 Millionen US-Dollar spielte er gerade einmal 20,6 Millionen US-Dollar ein.
Ein Grund dafür könnte die damals große Konkurrenz gewesen sein, da der Film im selben Jahr wie „E.T. – Der Außerirdische“ und „Poltergeist“ in die Kinos kam.
Der Ridley Scott-Film „Blade Runner“ ist ein Science-Fiction-Klassiker mit visuellen Effekten, die auch nach heutigen Maßstäben noch beeindrucken.
Bei seiner Erstveröffentlichung war der Film mit Harrison Ford in der Hauptrolle aber eine große Pleite. Die Kritik bemängelte alles daran, einschließlich der Handlung, und bei einem Budget von geschätzt 28 Millionen kamen nur 27,6 Millionen US-Dollar in die Kasse.
Heute hat „Blade Runner“ eine treue Fangemeinde. Mit mehreren Wiederveröffentlichungen – darunter ein 1993 erschienener, äußerst populärer Director’s Cut – liegt das Einspielergebnis des Films inzwischen bei insgesamt rund 41,7 Millionen US-Dollar.
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Wenn über die Karriere-Highlights des Superstar-Regisseurs Martin Scorsese und des legendären Schauspielers Robert De Niro gesprochen wird, führt kein Weg an „Wie ein wilder Stier“ vorbei. Dabei war das Boxerdrama bei seinem Erscheinen ein Kino-Flop.
Der Film kostete etwa 18 Millionen US-Dollar, spielte aber nur rund 23,3 Millionen ein – kaum zu glauben bei einer Produktion, die inzwischen weithin als filmisches Meisterwerk gilt.
Die unbarmherzige Darstellung von Gewalt könnte ein breiteres Publikum abgeschreckt haben und zum schlechten Ergebnis an den Kinokassen beigetragen haben. So zumindest die Vermutungen.
„Citizen Kane“ gilt als einer der größten Filme aller Zeiten, der für seine bahnbrechende Kameraführung, innovative Erzählweise und die visionäre Regie von Orson Welles gerühmt wird.
Die Kritik war begeistert, der Film wurde für neun Oscars nominiert und gewann einen. Kommerziell war er jedoch ein Misserfolg und spielte mit knapp 51.000 US-Dollar nur einen Bruchteil seines viel höheren Produktionsbudgets von knapp 840.000 US-Dollar ein.
Im Laufe der Jahrzehnte kam „Citizen Kane“ immer wieder in die Kinos und Generation um Generation wollte dieses bedeutende Stück Filmgeschichte auf der Leinwand sehen. Daher steht nun ein Gesamteinspielergebnis von rund 1,7 Millionen US-Dollar zu Buche.
„Bambi“ ist einer der beliebtesten Disney-Filme – hatte bei seiner Veröffentlichung im Jahr 1942 aber keinen guten Start.
Da der Film während des Zweiten Weltkriegs auf die Leinwand kam, waren die internationalen Einspielergebnisse stark beeinträchtigt. Bei einem Produktionsbudget von rund 860.000 US-Dollar spielte die rührende Geschichte des jungen Hirschs Bambi etwa drei Millionen US-Dollar ein. Kein gutes Ergebnis, wenn man noch die Zusatzkosten abzieht.
In den Jahrzehnten nach dem Krieg entwickelte sich der Film aber weltweit zu einem beliebten Klassiker – und dank zahlreicher erfolgreicher Wiederveröffentlichungen liegt das Gesamteinspielergebnis derzeit bei etwa 267 Millionen US-Dollar.
„Der Zauberer von Oz“ war der erste Film in Technicolor und ist allein deshalb ein Meilenstein der Filmgeschichte.
Trotzdem war das Filmmusical bei seinem Erscheinen im Jahr 1939 zunächst ein Riesen-Flop und spielte laut Medienberichten bei einem Budget von rund 2,7 Millionen US-Dollar nur etwa drei Millionen US-Dollar ein. Wenn man die zusätzlichen Werbekosten berücksichtigt, ergab das einen schmerzhaften Verlust für das Produktionsstudio MGM.
Zu dem Misserfolg trugen mehrere Faktoren bei: Wie „Bambi“ wurde der Film während des Zweiten Weltkriegs veröffentlicht, was das weltweite Einspielergebnis beeinträchtigte. Zudem war die Konkurrenz zu dem Zeitpunkt groß, mit Filmen wie „Vom Winde verweht“, und die Kritiken waren gemischt.
Heute ist „Der Zauberer von Oz“, der im deutschsprachigen Raum auch als „Das zauberhafte Land“ bekannt ist, ein fester Teil der Popkultur und genießt Kultstatus. Wiederveröffentlichungen haben dafür gesorgt, dass die Abenteuer des von Judy Garland dargestellten Mädchens Dorothy inzwischen insgesamt 25,6 Millionen US-Dollar eingespielt haben.
Der Film hat im Laufe der Jahrzehnte auch zahlreiche Spin-offs inspiriert, wie zuletzt 2024 die Musical-Adaption „Wicked“.
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