Es müssen keine Oldtimer, alte Münzen oder Luxusuhren sein – auch viel profanere Objekte aus dem Alltagsleben können sich als gewinnbringende Anlagen herausstellen.
Von Pokémon-Karten bis zu Happy-Meal-Spielzeug: Sehen Sie auf den folgenden Bildern, welche zehn modernen Sammlerstücke aktuell großen Wertzuwachs verzeichnen.
Geldbeträge wurden von US-Dollar in Euro umgerechnet.
Adaptiert von Barbara Geier
Wer als Kind Pokémon-Karten gesammelt hat, könnte auf Cash sitzen. Die japanischen Sammelkarten wurden ursprünglich zu den Pokémon-Videospielen herausgegeben und gelten heute als lukrative Investition.
Der Wert der Originalsets aus den späten 1990er-Jahren ist stetig gestiegen und die wertvollste Pokémon-Karte, der Pikachu-Illustrator, wird sogar für Millionen gehandelt. Es gibt nur 39 Exemplare davon und das einzige mit der Bewertung „PSA 10“, die für einen ausgezeichneten Zustand mit hohem Sammlerwert steht, wurde 2022 von dem YouTuber Logan Paul für umgerechnet über 4,6 Millionen Euro gekauft.
Da Pokémon-Sammler typischerweise zwischen 24 und 36 Jahre alt sind, sollten die Karten so schnell nicht aus der Mode kommen und seltenere Exemplare weiter im Wert steigen.
Die Basis-Sets der ersten Edition sind besonders teuer: Eine Packung im Originalzustand wurde 2020 für 198.000 US-Dollar versteigert, was nach heutigem Geldwert umgerechnet rund 218.000 Euro entspricht.
Das preiswerte Junior-Menü von McDonald's könnte sich doppelt auszahlen: Die kleinen Plastikfiguren, die sich in jeder Mahlzeit befinden, sind inzwischen bei Sammlern heiß begehrt, insbesondere noch originalverpackte Exemplare.
Auch Spielzeug in limitierter Auflage, das beispielsweise mit einem Film-Franchise verbunden ist, kann weit mehr wert sein als das Happy Meal.
Derzeit gehören laut dem britischen Antiquitätenexperten Peter Jenkinson Mario-Spielzeug aus den 1990er-Jahren, Teenie Beanie Boos – eine Miniaturversion der Beanies-Kuscheltiere – aus dem Jahr 2000 sowie Jerry, der Minion aus „Ich – Einfach unverbesserlich 2“ von 2013, zu den wertvollsten Happy-Meal-Spielzeugen. Sie erreichen Preise von rund 100 bis 400 Euro.
Die Pop!-Figuren des US-Spielzeugherstellers Funko sind knapp zehn Zentimeter groß und kosten umgerechnet nur rund sieben Euro. Davon sollte man sich aber nicht täuschen lassen, denn diese Sammlerstücke aus Plastik mit blockartigen Köpfe, winzigen Körpern und großen, runden Augen werden für stattliche Summen gehandelt.
Sammler haben insbesondere an den sogenannten „Chase-Varianten“ der Pop!-Figuren einen Narren gefressen. Das sind limitierte Auflagen normaler Figuren, die in einem Detail wie beispielsweise der Haarfarbe abweichen. So hat der im Dunkeln leuchtende „Clockwork Orange Chase Pop!“ einen Schätzwert von etwa 11.820 Euro, da er nur in sehr geringer Stückzahl erschienen ist.
In Zeiten von Online-Streaming-Plattformen wie Spotify, die den Alltagskonsum von Musik dominieren, hat sich die Rolle der guten alten Schallplatte komplett geändert. Musik auf Vinyl zu hören, ist authentisch, cool und für echte Musikliebhaber ein Muss – auch bzw. gerade für ein jüngeres Publikum, das Platten neu für sich entdeckt.
Der Wert von Vinylplatten wächst daher. Ein Beispiel: Das Live-Akustik-Album „Songbook“ des Soundgarden-, Audioslave- und Temple of the Dog-Frontmanns Chris Cornell aus dem Jahr 2011 wird für bis zu 445 Euro gehandelt.
Plattenfirmen bedienen diese neue Zielgruppe junger Schallplatten-Fans inzwischen mit limitierten Auflagen und Sonderpressungen. So werden jedes Jahr am internationalen Record Store Day exklusiv Platten veröffentlicht, die nur in unabhängigen Schallplattenläden verkauft werden.
Und alle großen Namen von Radiohead bis Taylor Swift haben limitierte Ausgaben ihrer letzten Alben herausgebracht, die schnell ausverkauft waren und daher in Zukunft wertvoll sein könnten.
DVDs mögen für den Tagesgebrauch kaum noch eine Rolle spielen, aber unter Sammlern sind sie weiterhin sehr gefragt, ebenso wie ihre Blu-ray-Nachfolger. Dabei steigt nicht nur der Wert von alten DVDs. Ein Vier-Disc-Set der Staffeln fünf bis acht der Zeichentrickserie „Trolls“, das 2020 exklusiv von Walmart in den USA veröffentlicht wurde, erzielt online dreistellige Summen.
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DVD-Sammlungen erweisen sich oft als besonders lukrativ. Die 57 Discs der „Walt Disney Treasures“ im Gesamtpaket werden auf eBay für umgerechnet bis zu knapp 1.780 Euro angeboten. Diese Sonder-Kollektion kam 2009 raus und umfasst alle „Walt Disney Treasures“-Sets, die ab 2001 sukzessive auf den Markt gekommen waren.
„Plüschtiere mit fiesem Grinsen“ – so beschreibt die „Süddeutsche Zeitung“ die Labubus, von denen sich derzeit junge Konsumenten weltweit begeistern lassen. Das Spielzeug wurde von dem Hongkong geborenen und in den Niederlanden aufgewachsenen Designer Kasing Lung 2015 entworfen und wird seit 2019 von dem chinesischen Spielzeugunternehmen Pop Mart vertrieben.
Die Labubu-Exemplare der zuletzt veröffentlichten Serie kosteten in Asien ursprünglich zwischen elf und 14 Euro und wurden schnell online für rund 80 Euro wiederverkauft. Einige der selteneren Exemplare erzielen sogar Preise von bis zu fast 3.000 Euro. Hinter dem Wertanstieg steht Social Media – Labubus sind auf TikTok ein Renner – und „Auftritte“ bei der Pariser Modewoche als Fashionista-Accessoires (Bild).
LEGO ist ein Kinderspielzeug, das für Erwachsene – offensichtlich – extrem wertvoll ist. Die Nachfrage nach seltenen und komplexen LEGO-Sets ist ungebrochen und laut der Sammler-Website „BrickEconomy“ verzeichnen bestimmte Sets pro Jahr einen Wertzuwachs von im Durchschnitt mehr als 1.000 Prozent.
Sets in limitierter Auflage sind besonders lukrativ. An der Spitze dieser Spezies steht die Spider-Man-Figur (Bild), die auf der San Diego Comic-Con 2013 in einer Auflage von nur 350 als Werbegeschenk in die Hände glücklicher Fans kam. Derzeit wird der Wert eines Sets in Originalverpackung auf rund 15.200 Euro geschätzt.
NFTs (Non-Fungible Token) sind digitale Besitznachweise für immaterielle Güter wie digitale Kunstwerke, die ermöglichen, dass solche virtuellen Objekte für viel Geld verkauft werden können. Bisher galten sie als eine Domäne von Tech-Insidern. NFTs werden aber zunehmend zum Mainstream, was auch mit einem gewissen Donald Trump zu tun hat …
Der US-Präsident hat eine Reihe von digitalen Sammelkarten auf den Markt gebracht, die ihm Millionen eingebracht haben. Mit der zunehmenden Digitalisierung unserer Lebenswelt könnte der Kauf von Tweets, Posts und virtuellen Waren von Prominenten bald genauso üblich werden wie das Sammeln von Autogrammen – und die Summen, die dafür eingesetzt werden, könnten enorm sein.
Das bisher teuerste NFT brachte 2021 über 90 Millionen US-Dollar ein, was nach heutigem Geldwert umgerechnet rund 95 Millionen Euro entspricht.
Die bärenförmigen BE@RBRICKs-Sammlerstücke des japanischen Unternehmens Medicom Toy sind in der modernen Popkultur Kult-Objekte, die sogar in einem Video des kanadischen Rappers Drake auftauchten.
Eine von Karl Lagerfeld entworfene Chanel-BE@RBRICK-Figur, die zu einer limitierten Auflage von 1.000 Stück gehört, kam 2019 bei einer Christie's-Auktion für 30.000 US-Dollar unter den Hammer, was nach heutigem Geldwert umgerechnet fast 34.000 Euro entspricht.
Die meisten BE@RBRICKs starten im Einzelhandel im niedrigen dreistelligen Bereich und kosten bis zu rund 580 Euro. Abgesehen von den regulären Exemplaren, die zu verschiedenen Themen veröffentlicht werden, gibt es exklusive Sonderausgaben, die beispielsweise von Filmcharakteren inspiriert sind.
Eine Figur mit dem Namen „BE@RBRICK x Readymade x A Bathing Ape 1000% Multi“, die 2018 für 2.480 US-Dollar (heute umgerechnet knapp 2.900 Euro) auf den Markt kam, wird inzwischen für rund 10.200 Euro auf dem Online-Marktplatz StockX verkauft.
Graffiti gilt schon lange nicht mehr als „Schmiererei“. Künstler wie der Brite Banksy haben dieses kreative Medium salonfähig gemacht und Graffiti-Kunst kann Millionen erzielen.
Das teuerste Banksy-Werk bisher ist „Love is in the Bin“, eine Kopie seines berühmten „Girl with Balloon“-Bilds, die sich selbst teilweise zerschredderte, nachdem sie 2018 für 1,3 Millionen US-Dollar – oder heute umgerechnet rund 1,7 Millionen Euro – versteigert worden war. Die Bildreste kamen 2021 für 23,7 Millionen US-Dollar unter den Hammer, was nach heutigem Geldwert knapp 25 Millionen Euro entspricht.
Die Nachfrage nach Graffiti-Kunst nimmt weiter zu, da Investoren und Sammler in Zukunft hohe Renditen erwarten. Neben Banksy als berühmtesten seiner Zunft werden Name wie Ben Slow, Bambi, Robin Rhode und Plastic Jesus heiß gehandelt. Im Bild ist ein Werk von Slow in der Nähe der Brick Lane im Londoner Stadtteil Shoreditch zu sehen, der weltweit als einer der wichtigsten Street-Art-Zentren gilt.
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