Seitdem Streaming-Plattformen wie Netflix und Disney+ den Fernsehmarkt grundlegend verändert haben, steigen die Budgets für neue Serien in schwindelerregende Höhen. Wir haben uns die Zahlen genauer angeschaut und zeigen Ihnen hier die teuersten Serien aller Zeiten (auf Basis ihrer Produktionskosten pro Episode).
Vom Riesenhit „Game of Thrones“ bis hin zum Western-Epos „1923“ – taucht auch Ihre Lieblingsshow in der Rangliste der teuersten Serien auf?
Fremdwährungsbeträge wurden in Euro umgerechnet. Für Serien mit einem Produktionsjahr vor 2023 wird der heutige, inflationsbereinigte Geldwert angegeben.
Adaptiert von Barbara Geier und Jasmin Moore
Die auf den Comics von Neil Gaiman basierende Fantasy-Serie „Sandman“ wurde 2022 auf Netflix veröffentlicht. Laut Medienberichten kostete die Leinwandadaption 15 Millionen US-Dollar pro Folge, was nach heutigem Geldwert umgerechnet etwa 15,7 Millionen Euro entspricht. Sowohl die Besetzung mit namhaften Schauspielerinnen und Schauspielern sowie aufwendige CGI-Effekte trieben das Budget in die Höhe.
Als 2004 die letzte Staffel der beliebten Kult-Sitcom „Friends“ ausgestrahlt wurde, kostete die Produktion einer Folge sage und schreibe zehn Millionen US-Dollar pro Folge, was heute umgerechnet rund 15,9 Millionen Euro wären.
Aber weder die Ausstattung, noch besondere Drehorte oder krasse Spezialeffekte sorgten bei dieser Serie für die hohen Kosten, sondern vor allem die Gagen der Stars. In der zehnten Staffel kassierten Jennifer Aniston, Courteney Cox, Matt LeBlanc, Lisa Kudrow, Matthew Perry und David Schwimmer jeweils eine Million US-Dollar für jede Episode, was nach heutigem Geldwert umgerechnet rund 962.000 Euro entspricht.
Im Dezember 2024 und pünktlich zu Weihnachten brachte Disney+ die neue „Star Wars“-Serie „Skeleton Crew“ heraus. Das Budget belief sich auf 136 Millionen US-Dollar, was rund 130,8 Millionen Euro entspricht. Umgerechnet sind das 16,4 Millionen Euro pro Folge.
Ein erheblicher Teil der Kosten entfiel auf die visuellen Effekte, aber auch die hohen Gagen der Stars trugen erheblich dazu bei. Hauptdarsteller Jude Law soll pro Folge stolze 481.000 Euro verdient haben, was 3,8 Millionen Euro für die gesamte Staffel entspricht.
Die Live-Action-Produktion „One Piece“ basiert auf einer Manga-Serie und hatte im September 2023 auf Netflix Premiere. Jede Folge der Piratenabenteuer-Saga soll 16,6 Millionen Euro gekostet haben. CGI-Animationen und actiongeladene Kampfsequenzen tragen wahrscheinlich entscheidend zu diesem stolzen Budget bei.
Als Apples Streamingdienst Apple TV+ 2019 an den Start ging, war „The Morning Show“ das Aushängeschild der neuen Plattform, das prompt ein Jahr später bei den Emmys den Preis für den besten Nebendarsteller gewann. Die zweite Staffel kam 2021 heraus, mit (laut Medienberichten), einem Budget von 15 Millionen US-Dollar pro Episode, was nach heutigem Geldwert umgerechnet 16,8 Millionen Euro entspricht.
Die beiden Hauptdarstellerinnen Jennifer Aniston und Reese Witherspoon sollen pro Folge eine Gage von jeweils etwa 1,9 Millionen Euro erhalten.
Als die Fantasy-Serie „Game of Thrones“ 2011 an den Start ging, standen pro Folge sechs Millionen US-Dollar zur Verfügung, was inflationsbereinigt rund 8,1 Millionen Euro entspricht.
Mit der zunehmenden Popularität der Serie stiegen auch die Kosten in die Höhe. Bei der letzten Staffel von 2019 wurde pro Episode mehr als das Doppelte – 15 Millionen US–Dollar – investiert bzw. nach heutigem Geldwert umgerechnet 17,5 Millionen Euro.
Die Summe lässt sich leicht erklären, denn die für die Produktion Verantwortlichen gaben für die Ausstattung, CGI, aufwendige Kampfszenen und nicht zuletzt für die Darstellerinnen und Darsteller Unsummen aus.
Laut Medienberichten ließ sich Apple TV+ eine einzige Folge der Science-Fiction-Serie „See – Reich der Blinden“, die 2019 Premiere hatte, 15 Millionen US-Dollar kosten. Das entspricht nach heutigem Geldwert umgerechnet 17,5 Millionen Euro.
Teure Spezialeffekte trieben das Produktionsbudget in die Höhe, genauso wie die Gage für den aus „Aquaman“ und „Game of Thrones“ bekannten Hauptdarsteller Jason Momoa. Die dritte und letzte Staffel war 2022 zu sehen.
Im April 2024 startete Amazon Prime Video die Fernsehserie „Fallout“, die auf der gleichnamigen Videospielserie basiert, aber keine direkte Verfilmung ist. Mit 147,2 Millionen Euro hatte die Serie ein gewaltiges Produktionsbudget, das pro Episode 18,4 Millionen Euro entspricht. CGI-Animationen und die Nachbildung der postapokalyptischen Szenerie aus den Videospielen auf dem Bildschirm trugen erheblich zu den Kosten bei.
Die Investition scheint sich für Amazon Prime Video jedoch gelohnt zu haben, denn „Fallout“ landet nach „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ auf Platz zwei der auf der Plattform am meisten gesehenen Serien.
Jede Episode der ersten Staffel von „3 Body Problem“ soll rund 19,2 Millionen Euro gekostet haben, was sie für Netflix zur teuersten ersten Serienstaffel aller Zeiten machte. Die Science-Fiction-Serie hatte im März 2024 Premiere und basiert auf der „Trisolaris-Trilogie“ des chinesischen Schriftstellers Liu Cixin.
Trotz des Riesenbudgets und der namhaften Macher, die in die Umsetzung involviert sind, waren die Zuschauerreaktionen gemischt. Netflix hat „3 Body Problem“ dennoch um zwei weitere Staffeln verlängert und die Verantwortlichen haben verkündet, dass sie ehrgeizige Pläne für die weiteren Produktionen haben. Das Budget dürfte also weiter nach oben gehen.
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„The Continental“ hatte 2023 auf der US-amerikanischen Streaming-Plattform Peacock Premiere. Die Miniserie mit drei Episoden gehört zur John-Wick-Themenwelt und verbrauchte pro Folge stolze 19,2 Millionen Euro – einiges mehr als das Budget der beiden ersten John-Wick-Filme.
In „The Continental“ wird die Vorgeschichte der Actionfilme erzählt, sie spielt in den 1970er-Jahren. Die Hauptrolle hat Hollywoodstar Mel Gibson übernommen, was zumindest teilweise die hohen Produktionskosten der Miniserie erklärt.
Der australische Regisseur Baz Luhrmann, der für seine Filme „Moulin Rouge!“ und „Elvis“ mit Oscars ausgezeichnet wurde, hat eine Tendenz zu großen Budgets. Sein Musical-Drama „The Get Down“ von 2016, das für Netflix entwickelt wurde, war ursprünglich mit einem Budget von elf Millionen US-Dollar pro Folge geplant (inflationsbereinigt heute knapp 13 Millionen Euro), einschließlich visueller Effekte, der Ausstattung und Musikrechten.
Laut dem US-amerikanischen Online-Portal „Deadline“ stiegen die Kosten pro Episode allerdings aufgrund von Drehunterbrechungen, Personalwechseln und Drehbuchänderungen auf 16 Millionen US-Dollar an, was nach heutigem Geldwert umgerechnet rund etwa 19,8 Millionen Euro entspricht. Zu viel für Netflix, sodass die Serie nach nur einer Staffel eingestellt wurde.
Der Science-Fiction-Western „Westworld“ wurde von dem Hollywood-Multitalent J.J. Abrams mitproduziert, dessen Name mit Serien und Filmen wie „Lost“ oder „Star Trek“ assoziiert wird, und war mit Ed Harris, Anthony Hopkins, Evan Rachel Wood und James Marsden hochkarätig besetzt.
Die vierte Staffel der HBO-Serie, die 2022 ausgestrahlt wurde, kostete laut Medienberichten 160 Millionen US-Dollar. Pro Folge waren das 20 Millionen US-Dollar, was heute inflationsbereinigt 20,9 Millionen Euro entspricht.
Diese enormen Produktionskosten wurden „Westworld“ letztlich zum Verhängnis: Anfang November 2022 verkündete HBO die Einstellung der Serie.
Der „Game of Thrones“-Ableger „House of the Dragon“ feierte im August 2022 auf HBO Premiere. In Deutschland läuft die Serie bei Sky Atlantic. Das Budget der ersten Staffel mit zehn Episoden belief sich auf knapp 20 Millionen US-Dollar pro Folge. Inflationsbereinigt wären das heute rund 20,9 Millionen Euro.
Die Serie dreht sich um das Herrscherhaus Targaryen, das über 15 Drachen verfügt. Die technisch aufwendige Darstellung dieser Fabelwesen hat sicherlich ihren Teil dazu beigetragen, die Produktionskosten in die Höhe zu treiben. Auf Basis seiner Erfahrung mit anderen Fantasy-Serien wie „His Dark Materials“ und „Westworld“ konnte HBO das Budget aber dennoch niedriger halten als das konkurrierender Serien wie „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“.
Das Kriegsepos „Band of Brothers – Wir waren wie Brüder“, das 2001 in den USA herauskam und in Deutschland zwei Jahre später auf Premiere lief, wurde von Steven Spielberg und Tom Hanks produziert. Bei einem Gesamtbudget von 125 Millionen US-Dollar kostete eine Folge 12,5 Millionen US-Dollar. Inflationsbereinigt wären das heute stolze 21 Millionen Euro.
Die hochkarätige Besetzung mit unter anderem Damian Lewis, Tom Hardy und David Schwimmer, aber auch die Ausstattung und die europäischen Drehorte trieben das Budget in die Höhe. Dafür wurde die Serie aber sowohl beim Publikum als auch bei der Kritik zu einem großen Erfolg und erhielt diverse Golden Globes und Emmy. „Band of Brothers“ blieb nicht die einzige Weltkriegsserie des Duos Spielberg/Hanks, aber dazu kommen wir gleich noch …
Im Juni 2024 brachte Disney+ seine „Star Wars“-Serie heraus, deren Produktion insgesamt rund 173,2 Millionen Euro verschlungen hat. Damit kostete eine Episode von „The Acolyte“ im Durchschnitt 21,6 Millionen Euro – keine andere „Star Wars“-Serie war pro Folge so teuer.
Wie erwähnt, lag das typische Budget bisheriger „Star Wars“-Serie von Disney+ im Durchschnitt bei etwa 14,4 Millionen Euro. Der Vollständigkeit halber sei jedoch gesagt, dass einige Episoden der Serie „Andor“, welche die Vorgeschichte des „Star Wars“-Films „Rogue One“ erzählt, bis zu 22,6 Millionen Euro gekostet hat.
Das superteure Abenteuer „The Acolyte“ ist auf jeden Fall schon wieder vorbei, denn nach nur einer Staffel verkündete Disney+ das Ende der Serie. Die Entscheidung folgte auf schlechte Kritiken seitens der Fans und entsprechend enttäuschenden Zuschauerzahlen.
Von der US-amerikanischen Serie „Emergency Room – Die Notaufnahme“ – oder kurz „ER“ – wurden zwischen 1994 und 2009 15 Staffeln ausgestrahlt. Kaum eine andere Fernsehserie lief jemals so lange. Ihr Hauptdarsteller, George Clooney, wurde damit zum Star und je populärer er wurde, desto mehr ging das Budget in die Höhe.
Zu Spitzenzeiten kostete eine Folge 13 Millionen US-Dollar, was nach heutigem Geldwert umgerechnet 24 Millionen Euro entspricht.
Die Miniserie „Shōgun“, die auf dem gleichnamigen Bestseller des britisch-amerikanischen Autors James Clavell basiert, hatte im Februar 2024 auf Disney+ Premiere.
Die Serie wurde mit einem Riesenbudget von rund 240,4 Millionen Euro realisiert, was pro Folge 24 Millionen Euro entspricht. Ein großes Ensemble, aufwendige visuelle Effekte und eine nicht weniger aufwendige Ausstattung, um den Schauplatz – Japan im 17. Jahrhundert – darzustellen, stehen hinter diesen hohen Kosten.
Seitdem Disney+ im Jahr 2019 mit seinem Streaming-Angebot an den Start ging, werden fleißig Marvel-Serien entwickelt, um Abonnenten anzulocken. Und das lässt man sich einiges kosten:
Die Produktion von Serien wie „The Falcon and the Winter Soldier“ (Bild), „Loki“ und „WandaVision“ kostet angeblich 24 Millionen Euro pro Episode. Damit gibt Disney+ für diese Serien genauso viel aus wie für seine Superheldenfilme.
Mit „Masters of the Air“ produzierten die „Band of Brothers“-Macher Tom Hanks und Steven Spielberg eine weitere Miniserie, die im Zweiten Weltkrieg spielt. Premiere war dieses Jahr auf Apple TV+ und das Budget dafür – insgesamt rund 240,4 Millionen Euro – war gewaltig. Eine Folge kostete damit rund 26,7 Millionen Euro.
Im Mittelpunkt der Serie stehen die Einsätze der Einheit einer US-Luftflotte, die Ziele im Nazi-besetzten Europa anfliegt. Zu den Darstellern gehören der Amerikaner Austin Butler, der durch seine Oscar-nominierte Rolle im Film „Elvis“ bekannt wurde, und der britische Schauspieler Barry Keoghan, der 2023 mit dem Film „Saltburn“ einem breiteren Publikum bekannt wurde.
Wir bleiben beim Thema Zweiter Weltkrieg: Bereits vor „Masters of the Air“ hatten Tom Hanks und Steven Spielberg 2010 mit „The Pacific“ ein Pendant zu „Band of Brothers“ produziert, das die Kampfhandlungen im Pazifik in den Mittelpunkt stellte. Und diese Miniserie war aus heutiger Sicht sogar noch teurer: Sie verschlang insgesamt 200 Millionen US-Dollar beziehungsweise 20 Millionen US-Dollar pro Folge. Nach heutigem Geldwert entspricht das umgerechnet rund 27,3 Millionen Euro.
Der Netflix-Hit „Stranger Things“ war im Jahr 2022 die am meisten gesehene Serie. Mehr als 52 Milliarden Minuten dieser Produktion führte sich das Publikum zu Gemüte.
Bei der Erstausstrahlung 2016 hatte die Serie ein Budget von sechs Millionen US-Dollar pro Episode, das sich laut Medienberichten in der zweiten und dritten Staffel verdoppelte. Die vierte Staffel kam im Mai 2022 mit neun Episoden raus, deren Produktion insgesamt 270 Millionen US-Dollar beziehungsweise pro Folge etwa 30 Millionen US-Dollar gekostet haben soll. Inflationsbereinigt wären das heute stolze 31,4 Millionen Euro.
Die Produktionskosten steigen langsam in schwindelerregende Höhen: Eine Folge der im Juni 2023 ausgestrahlten Science-Fiction-Serie „Secret Invasion“ von Disney+ kostete 33,9 Millionen Euro. Insgesamt wurden damit für die sechs Staffeln der ersten Staffel 203,7 Millionen Euro ausgegeben.
Die Serie gehört zum Marvel-Universum und kommt im Vergleich mit anderer ihrer Art mit wenig CGI-Animationen aus. Allerdings dürften die Gagen für Stars wie Samuel L. Jackson, Emilia Clarke und Olivia Colman einiges zu den hohen Kosten beigetragen haben. Trotz der hochrangigen Besetzung und des gigantischen Budgets gilt „Secret Invasion“ als Flop und eine zweite Staffel scheint unwahrscheinlich.
Ende 2022 veröffentlichte Paramount+ das Western-Epos „1923“, das inhaltlich die Fortsetzung der Serie „1883“ bildet, die wir bereits kennengelernt haben. Jede Episode des Dramas soll bis zu 35 Millionen US-Dollar gekostet haben, was nach heutigem Geldwert umgerechnet 36,6 Millionen Euro entspricht.
Dreharbeiten während der Pandemie in Ländern wie Südafrika, Kenia, Tansania und Malta trieben die Kosten in solch horrende Höhen. Ganz zu schweigen davon, dass die Hauptdarsteller Harrison Ford und Helen Mirren pro Folge eine Gage von etwa 962.000 Euro einkassierten.
Unglaubliche 288,4 Millionen Euro hat Amazon Prime in seinen Science-Fiction-Spionagethriller „Citadel“ investiert. Die erste Staffel der Serie mit Richard Madden und Priyanka Chopra Jonas in den Hauptrollen wurde 2023 ausgestrahlt und jede der sechs Episoden kostete rund 48,1 Millionen Euro. Eine zweite Staffel ist bereits in Arbeit. Abgesehen von den Gagen für die Stars sollen vor allem die rasanten Action-Sequenzen das Budget schwer belastet haben.
Der „Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ von Amazon Prime liegt mit großem Abstand an der Spitze unserer Liste der teuersten TV-Serien aller Zeiten.
Die erste Staffel, die im September 2022 veröffentlicht wurde, soll 465 Millionen US-Dollar gekostet haben. Pro Folge sind das 58,1 Millionen US-Dollar, was nach heutigem Geldwert umgerechnet 60,8 Millionen Euro entspricht.
Und eigentlich war das Ganze noch teurer, denn Amazon musste erstmal 240,6 Millionen Euro für die Rechte an dem Fantasy-Epos von J.R.R. Tolkien hinlegen, bevor die Produktion überhaupt starten konnte. Von August bis Oktober 2024 lief die zweite Staffel, deren Produktionskosten bisher noch unbekannt sind.
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