Karrierechancen, kulturelles Angebot, die besondere Atmosphäre – überall auf der Welt zieht es Millionen von Menschen in Großstädte. Viele dieser Metropolen sind inzwischen so dicht besiedelt, dass die Wohnungssituation höchst problematisch geworden ist. Wenn immer mehr Menschen auf einer begrenzten urbanen Fläche unterkommen müssen, wird Wohnraum zu einem extrem teuren und raren Gut.
Wie die Menschen in zwölf Großstädten und ihren Ballungsräumen weltweit leben – darunter einige der bevölkerungsreichsten Metropolen überhaupt – im Überblick.
Datenbasis: World Population Review. Geldbeträge in Fremdwährungen wurden in Euro umgerechnet.
Adaptiert von Barbara Geier
Der Stadtstaat Singapur ist flächenmäßig das kleinste Land Südostasiens. Daher wird hoch gebaut und rund vier Fünftel der 6,1 Millionen Einwohner leben in Hochhäusern.
1960 wurde eine nationale Behörde für den öffentlichen Wohnungsbau eingesetzt, um den gravierenden Wohnungsmangel zu beheben. Dieses Housing and Development Board (HDB) kümmert sich um den subventionierten Wohnungsbau, wobei einige singapurische Sozialwohnungen nicht unbedingt so aussehen, wie man es in anderen Ländern kennt. Dieses Bild zeigt beispielsweise einen Wohnblock mit eigenem Pool und Kinderspielplatz.
Andere Sozialwohnungskomplexe sind bescheidener und wirken eher industriell als gemütlich (Bild). Das Wohnungsbau-System hat sich im Laufe der Zeit an die sich verändernde Bevölkerungsstruktur des Landes angepasst. Etwa 90 Prozent der Bewohner von HDB-Wohnungen sind Eigentümer der Apartments und die Behörde subventioniert den Immobilienkauf. Menschen, die in der Nähe ihrer Eltern wohnen möchten, bekommen einen extra Zuschuss.
Singapur gilt als ein Land, das sich um seine weniger wohlhabende Bevölkerung gut kümmert. Aber selbst mit staatlicher Hilfe bleibt das Leben sehr teuer. Laut einer aktuellen Studie des Urban Land Institute, ein Thinktank für Immobilien- und Stadtentwicklung, liegt der Durchschnittspreis für eine HDB-Wohnung bei knapp 434.400 Euro.
Mit insgesamt 30 Milliardären und 244.800 Millionären ist Singapur die viertreichste Stadt der Welt. Viele dieser Superreichen wohnen in den sogenannten „Good Class Bungalows“ (GCB) der Stadt, wie der hier abgebildete.
Um sich für diese Kategorie zu qualifizieren, müssen Immobilien auf einem mehr als 1.400 Quadratmeter großen Grundstück stehen, das sich in einer von 39 exklusiven Enklaven des Stadtstaates befindet. Die Bezeichnung „Bungalow“ ist hierbei irreführend, denn die Häuser müssen weder die klassische (eher kleine) Bungalowgröße haben noch einstöckig sein – wie man auf diesem Bild auch sehen kann. Nach Angaben des Urban Land Institute liegt der Durchschnittspreis für private Anwesen in Singapur bei stolzen 1,2 Millionen Euro.
In Johannesburg, der größten Stadt Südafrikas, leben rund 6,3 Millionen Menschen in finanziell sehr unterschiedlichen Verhältnissen. Um die große Kluft zwischen Arm und Reich zu überbrücken, wurde 1994 vom damaligen Präsidenten Nelson Mandela ein Reconstruction and Development Programme (RDP) ins Leben gerufen. Neben der Versorgung mit sauberem Wasser, Elektrizität und sanitären Einrichtungen für weite Teile Südafrikas umfasste das Programm auch den Bau von RDP-Wohnungen.
Die Regierung versprach die Errichtung von einer Million Häusern, doch sehr viele Menschen können von ihrer eigenen Immobilie auch heute noch nur träumen. Laut einem südafrikanischen Immobilienmakler lag der durchschnittliche Hauspreis in Johannesburg im Jahr 2023 bei rund 78.000 Euro.
Eine neuere Version des RDP-Projekts, das unter dem ehemaligen Präsidenten Jacob Zuma startete, versprach Tausende von neuen Häusern in Kanana Park, einem Vorort von Johannesburg. Wie das südafrikanische Nachrichtenportal „GroundUp“ 2023 berichtete, blieben viele der Häuser des Wohnungsbauprojekts acht Jahre lang unfertig und einige der Hauseigentümer mussten die Bauarbeiten auf eigene Kosten abschließen.
Abgesehen von den vielen Menschen, die in Johannesburg in den staatlich geförderten Häusern wohnen, gibt es in der Metropole und ihren Vororten auch informelle Siedlungen. Auf diesem Bild aus dem Jahr 2010 ist beispielsweise ein junger Mann zu sehen, der jahrelang in einer alten Eiscremefabrik im Stadtteil Alexandra am Rande der Stadt lebte.
In den wohlhabenderen Vororten der Stadt wie Saxonwold, West Cliff und Houghton sieht die Welt ganz anders aus. Hier stehen große Villen und Wohnblocks, die nichts mit den gerade beschriebenen Wohnverhältnissen der Mehrheit der 6,3 Millionen Einwohner der Stadt zu tun haben.
Im Bild ist das Haus im Stadtteil Houghton zu sehen, in dem Nelson Mandela mit seiner Frau Graça Machel von 1998 bis zu seinem Tod im Jahr 2013 gelebt hat.
Die Popularität Madrids bei Touristen macht den 6,8 Millionen Einwohnern der Stadt inzwischen das Leben schwer bzw. die Mieten teuer. Die Zahl der Kurzzeitvermietungen an Urlauber ist zu einem solchen Problem geworden, dass die spanische Regierung im Juli 2024 ein hartes Durchgreifen ankündigte, um die Wohnungskrise zu bekämpfen. Wer es sich leisten kann, findet in Madrid dagegen problemlos eine passende Luxusimmobilie.
Nach Angaben des weltweit tätigen Maklerunternehmens Coldwell Banker lag der Durchschnittspreis pro Quadratmeter im September 2024 bei 4.493 Euro. Laut dem Mietindex 2024 der Plattform HousingAnywhere liegt die Durchschnittsmiete für eine Wohnung in Madrid bei 1.494 Euro.
Mit der Finanzkrise im Jahr 2008 verschlechterte sich die Wohnungssituation in der Stadt zusehends. Im Zuge von Zwangsräumungen mussten Familien ihre Sozialwohnungen verlassen, da die Besitzerunternehmen zwangsvollstreckt wurden.
Gruppen wie die Bürgerinitiative Plataforma de Afectados por la Hipoteca (PAH) versuchten, die Zwangsräumungen zu stoppen. Viele Menschen landeten dennoch in Notunterkünften (Bild). Zwischen 2009 und 2016 konnte PAH mehr als 1.600 Zwangsräumungen verhindern. An der grundsätzlich sehr schwierigen Wohnsituation in Madrid für Menschen mit sehr geringem Einkommen ändert das nichts.
In den 1950er-Jahren entstand am Südrand von Madrid eine illegale Siedlung, die sich inzwischen auf 14 Kilometer ausgedehnt hat. Die Behörden griffen nicht ein und heute gilt Cañada Real als die größte unregulierte Siedlung und eines der ärmsten Stadtviertel Europas.
In sechs Sektoren leben hier offiziellen Angaben zufolge rund 8.000 Menschen. Strom gibt es dort nur illegal und wird von Hauptleitungen abgezweigt. Im Oktober 2020 brach auch das zusammen, angeblich, weil illegale Marihuanaplantagen das „Stromnetz“ von Cañada Real überlastet hatten.
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Hongkong ist eine der reichsten Städte der Welt und eine der teuersten. In der winzigen Küstenregion leben 7,7 Millionen Menschen. Dementsprechend sind die Wohnverhältnisse für viele Bewohner sehr beengt.
Um die Lebenshaltungskosten zu senken, sind Wohngemeinschaften Standard. Andere leben in Mikro-Apartments, die nicht größer als knapp 19 Quadratmeter sind. Diese Kleinstwohnungen für Singles sind weit verbreitet in Hongkong und vor allem bei jungen Berufstätigen beliebt. Das hier zu sehende Beispiel hat beim Kauf im Jahr 2020 gut 715.000 Euro gekostet.
Hongkongs Arbeiterklasse hat am meisten unter den steigenden Immobilienpreisen zu leiden. Menschen müssen sogar in sogenannten „Cage Homes“ leben. In diese 1,4 Quadratmeter großen Wohnkäfige passen gerade mal ein paar Habseligkeiten und ein kleiner Schlafplatz.
Die sogenannten „Sargzimmer“ der Stadt sind kaum besser und bestehen aus kleinen Wohnungen, die in winzige Kabinen unterteilt sind. Trotz der klaustrophobischen Verhältnisse und des Mangels an Licht und Bewegungsfreiheit zahlen die Bewohner umgerechnet einige hundert Euro pro Monat, um unter diesen menschenunwürdigen Umständen zu leben.
Wer Geld hat, wohnt in Hongkong auf den Hügeln um die Stadt, wo es mehr Platz gibt. Das hat seinen Preis: Laut dem Informationsdienst für internationale Immobiliendaten Global Property Guide liegt der Quadratmeterpreis aktuell bei knapp 2.900 Euro.
Das hier zu sehende Anwesen im teuren Stadtteil Victoria Peak hat vier Schlafzimmer und eine Wohnfläche von 576 Quadratmetern. Im Vergleich zu den bisher gesehenen Mikro-Wohnungen ist das für Hongkong zwar groß, im Vergleich zu anderen Luxusimmobilien weltweit aber größenmäßig fast bescheiden. Dennoch stand das Haus im November 2024 für fast 421 Millionen Euro zum Verkauf und ist damit eines der teuersten Häuser der Welt.
New York ist bekannt für seine Hochhäuser, in denen viele Einwohner der Stadt leben – und das für stattliche Summen. Laut der „New York Times“ lag die durchschnittliche Monatsmiete im Mai 2024 bei umgerechnet fast 3.500 Euro. Daten des US-amerikanischen Online-Immobilienmarktplatzes Zillow zeigen, dass Wohnungen im August 2024 für durchschnittlich etwa 673.000 Euro verkauft wurden. Angesichts der hohen Immobilienpreise in der Stadt überrascht es nicht, dass in New York laut dem World’s Wealthiest Cities Report 2024 insgesamt 60 Milliardäre und 349.500 Millionäre leben, mehr als in jeder anderen Stadt der Welt.
Das hier zu sehende Penthouse in Manhattan zeigt den Luxus, den sich diese Superreichen in New York leisten können – mit großen Wohnräumen und einer Aussicht auf den Hudson River und die Skyline der Stadt.
Im Januar 2024 ging eine New Yorker Mini-Wohnung in den sozialen Medien viral wegen ihrer geringen Größe und der alles andere als geringen Mietkosten von um die 1.885 Euro pro Monat. In dem Apartment gibt es ein Spülbecken, einen Kühlschrank und einen kleinen Kleiderschrank. Das Badezimmer ist allerdings außerhalb auf dem Flur und muss mit den Nachbarwohnungen geteilt werden.
Der TikTok-Nutzer, der das Video teilte, gab nicht an, wo in New York sich das Apartment befindet. Der horrende Preis generierte viele Kommentare, einschließlich der Anmerkung, dass „Gefängniszellen größer“ seien.
Wenn die letzte Wohnung mini war, ist dieses Beispiel mega-mini. Im Oktober 2022 besichtigte der YouTuber Erik Van Conover die nach seinen Angaben billigste Wohnung Manhattans, deren Monatsmiete zum Zeitpunkt des Videodrehs bei etwas über 600 Euro lag. Das Apartment misst winzige 208 auf 279 Zentimeter und wird von dem Eigentümer als „begehbarer Kleiderschrank“ bezeichnet.
Wenn die Immobilienpreise im platzarmen New York weiter steigen, werden in den kommenden Jahren immer mehr Menschen aus der Stadt verdrängt bzw. in immer kleineren Wohnungen leben müssen.
Der Kauf eines Eigenheims in der dicht besiedelten britischen Hauptstadt London kostet im Durchschnitt fast 830.000 Euro. Das können sich viele nicht mehr leisten. Mehr und mehr Menschen wohnen daher zur Miete, was in Großbritannien in der Vergangenheit – anders als im klassischen Mieterland Deutschland – traditionell nicht die Norm warm.
Der Londoner Mietmarkt ist allerdings so überteuert, dass selbst Gutverdiener an ihre Grenzen kommen. Sogenannte „Flat Shares“ (Wohngemeinschaften) sind alltäglich und das lange jenseits des Studentenalters. Laut der Immobilienseite Zoopla lag die Durchschnittsmiete für Wohnungen/Häuser mit einem bis vier Schlafzimmern im April 2024 bei etwa 2.520 Euro pro Monat, was fast doppelt so viel wie im Rest des Landes ist.
Studio-Apartments, in denen Schlafen, Wohnen und Kochen im selben Raum passiert, sind typisch für London. Im Februar 2022 machte ein besonders kleines 7-Quadratmeter-Studio Schlagzeilen, das damals für etwa 60.000 Euro verkauft wurde.
Das hier zu sehende Studio-Beispiel bietet mit 33 Quadratmetern etwas mehr Platz. Wohn- bzw. Schlafzimmer, Küche und Esszimmer sind alle in einem Raum. Das Bad ist separat. Die Wohnung liegt mitten im Zentrum von London in einer so oder so teuren Gegend und ist aktuell für rund 956.000 Euro zu haben.
Laut der Londoner Online-Zeitung „Evening Standard“ stehen über 320.000 Haushalte in der Stadt auf der Warteliste für Sozialwohnungen. In dieser Situation leben viele Familien – gemeinsam mit anderen in derselben Situation – dauerhaft in Unterkünften, die eigentlich nur als Übergang gedacht waren, bis sie in eine Sozialwohnung einziehen können. Wie hier im Bild zu sehen, teilen sich Eltern und Kinder in diesen Unterkünften oft ein Zimmer.
In Paris leben Tausende von Menschen in Mini-Wohnungen, die gesetzliche Mindestgrößen unterschreiten. Auf diesem Foto ist ein 7-Quadratmeter-Beispiel im 5. Arrondissement der französischen Hauptstadt zu sehen.
Gesetzlich vorgeschrieben ist in Frankreich, dass Apartments, die von einer Person bewohnt werden, mindestens neun Quadratmeter Grundfläche und eine Deckenhöhe von mindestens 2,2 Metern haben müssen. Dieser winzige Raum mit Bett, winzigem Küchenbereich und Kommode erfüllt diese Bedingungen offensichtlich nicht.
Trotz der gesetzlichen Anforderungen finden sich diese Kleinstwohnungen überall in Paris. Auf diesem Foto vom September 2018 fällt die niedrige Decke auf, die deutlich unter der Mindesthöhe von 2,2 Metern liegt. Außerdem vorgeschrieben ist, dass alle Räume, die zu Wohnzwecken vermietet werden, ein Fenster, separates Badezimmer, eine Heizung, ein Wassersystem sowie funktionierende Abflüsse und Dachrinnen haben.
Einer der Gründe für diese illegalen Wohnräume sind die überhöhten Pariser Immobilienpreise. Laut Daten von 2024 liegt der Quadratmeterpreis bei 9.490 Euro. Die Monatsmiete für eine Familienwohnung beträgt durchschnittlich 1.862 Euro.
Wer sich die astronomischen Immobilienpreise leisten kann, ist natürlich auch in Paris fein raus. Diese 220 Quadratmeter große Wohnung in unmittelbarer Nähe der Champs-Élysées kam im Sommer 2022 für 7,2 Millionen Euro auf den Markt. Einblicke in das Apartment mit drei Schlafzimmern gibt diese Videotour des Pariser Immobilienmaklers Romain Perez. Zu sehen sind Parkettböden, Stuck und Marmor sowie ein Balkon mit Blick auf den Eiffelturm.
Ein Großteil der Menschen, die sich den Wohnraum in der Metropolregion Mexiko-Stadt (MCMA) nicht leisten können, leben in informellen Siedlungen. MCMA ist eine der größten Metropolregionen der Welt und für ihre 22,5 Millionen Einwohner besteht ein hohes Risiko, ohne eine adäquate Infrastruktur einschließlich Strom und Transport leben zu müssen. Die Gentrifizierung hat die Stadt hart getroffen, da die Immobilienpreise für Einheimische durch ausländische Käufer und digitale Nomaden in die Höhe getrieben wurden.
Laut der Datenplattform Statista lag der Durchschnittspreis für eine Immobilie in Mexiko-Stadt im dritten Quartal 2023 bei knapp 170.000 Euro, was deutlich über den Möglichkeiten vieler Einwohner der Stadt liegt.
Behelfsmäßige Unterkünfte sind in Mexiko-Stadt weit verbreitet. Die Hütten werden von den Bewohnern oft aus allen möglichen Materialien gebaut, die zu finden sind. Dieses Beispiel besteht hauptsächlich aus Pappe und Altmetall. Trotz der geringen Größe lebt hier eine ganze Familie.
Während der Wohnungsmangel in der Stadt immer schlimmer wird, schätzt die Sociedad Hipotecaria Federal, die sich um die Entwicklung des Immobilienkreditmarkts kümmert, dass mindestens 11.000 neue Immobilien pro Jahr erforderlich sind, um das Problem zu lösen. Laut der Zeitung „El País“ wurden 2023 allerdings nur 1.701 Eigenheime gebaut und nur zwölf Prozent fallen in die Kategorie „erschwinglich“.
Die Reichen von Mexiko-Stadt leben im sogenannten „Beverly Hills Mexikos“: Das Polanco-Viertel im Herzen der Stadt ist voller Designerläden, gehobener Restaurants und Luxusimmobilien. Wie diese, die der lokale Immobilienmakler Olivier Tomas in einer Videotour vorstellt und die im April 2023 für über 910.000 Euro zum Verkauf stand. Die Wohnung mit zwei Schlafzimmern auf der 28. Etage eines Luxushochhauses ist 178 Quadratmeter groß und bietet zwei Badezimmer, drei Parkplätze und Zugang zu einem Pool und einem Fitnessstudio.
São Paulo ist die bevölkerungsreichste Stadt Brasiliens und das Finanzzentrum des Landes. Obdachlosigkeit ist ein weit verbreitetes Problem und es fehlen mehr als 1,1 Millionen Wohnungen. Weitere 3,2 Millionen an Wohnraum werden als unzureichend eingestuft. Geschätzt 9,4 Prozent der Bevölkerung leben in informellen Siedlungen. Gleichzeitig stehen viele Häuser und Wohnungen leer. Familien ziehen oft illegal in solch leerstehende und inadäquate Immobilien ein.
Auf diesem Bild aus dem Jahr 2003 ist eine Mutter mit ihrem Sohn zu sehen, die in einem solch verlassenen Haus lebt. Menschen, die ohne Erlaubnis in solchen Gebäuden wohnen, werden in der Regel von den Behörden vor die Tür gesetzt und landen auf der Straße.
Soziale Organisationen setzen sich schon seit Jahren für bessere Wohnverhältnisse für Menschen ein, die am Rand der Gesellschaft leben müssen. Das Problem bleibt. Laut offizieller Statistiken aus dem Jahr 2022 stehen in São Paulo 588.978 Häuser leer, während 48.261 Menschen auf der Straße leben.
Da laut Statista der durchschnittliche Quadratmeterpreis in São Paulo bei knapp 1.600 Euro liegt, kommt der Erwerb eines Eigenheims für viele Einwohner nicht infrage.
Wenn Geld keine Rolle spielt, hat man die Wahl zwischen mehr als genug luxuriösen Wohnungen. Dieses Beispiel wurde von dem lokalen Immobilienmakler Natanel Duarte im September 2023 als das teuerste Penthouse São Paulos vermarktet. Das Apartment bietet vier Schlafzimmer und eine Wohnfläche von 528 Quadratmetern für fast fünf Millionen Euro.
Chinas größte Stadt Schanghai hat rund 29,8 Millionen Einwohner. Das globale Finanzzentrum ist eine beliebte Destination für Auswanderer aus aller Welt, die eine der Zielgruppen für die Luxusimmobilien der Stadt sind.
Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten, aber wer Gefallen an plüschigem Rot-Gold-Dekor hat, sollte sich in dem hier gezeigten Apartment wohlfühlen. Die Wohnung befindet sich in einer Hochhausanlage, die 2006 eines der teuersten Wohnungsprojekte aller Zeiten in der Stadt war, mit Apartments für fast fünf Millionen Euro.
Am anderen Ende der Skala stehen Unterkünfte wie diese: Viele Arbeitsmigranten aus Chinas Regionen bleibt nichts Anderes übrig, als ein Bett in einem Zimmer mit anderen zu mieten. Diese extreme Art einer Wohngemeinschaft wird oft als Hotel für Arbeitssuchende beworben.
Die hier abgebildete Mieterin zahlte 2010 im Monat 810 Chinesische Yuan für ihr Bett, das gleichzeitig als Aufbewahrungsort für ihre Habseligkeiten dient. Nach heutigem Geldwert entspricht das inflationsbereinigt umgerechnet rund 157 Euro.
Viele solcher „Massenwohnungen“ werden illegal vermietet. Die Regierung versucht zwar, dagegen vorzugehen. Es ist allerdings schwierig, diesen unregulierten Untervermietungsmarkt zu kontrollieren. Zu den Maßnahmen gehören Razzien in verdächtigen Gebäuden und die Zensur von Schlagworten wie „Schlafplatz“ auf Online-Seiten.
Solange sich nichts an Quadratmeterpreisen von fast 7.670 Euro ändert, wie im März 2024 von der Zeitung „South China Morning“ berichtet, sollte die Wohnungssituation in Schanghai weiter problematisch bleiben.
Mit 33,8 Millionen Einwohnern ist die indische Hauptstadt Delhi die zweitgrößte Stadt der Welt. Die Wohnungskrise ist enorm und der Traum von einem Eigenheim ist für die Unter- und inzwischen sogar Mittelschicht unerreichbar geworden.
Viele Menschen leben in heruntergekommenen Stadtvierteln, wo Unterkünfte wie diese im Tehkand-Slum oft aus Materialien wie Holzstangen und Pappe gebaut werden. Es gibt kaum Zugang zu grundlegenden Ressourcen wie sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen. In Kombination mit den beengten Verhältnissen führt dies häufig dazu, dass sich Krankheiten schnell ausbreiten.
Familien, die ein Haus für sich haben, müssen sich die Räume oft teilen, wie diese Mutter mit ihrem Sohn, die ein kleines Schlafzimmer mit vier weiteren Familienmitgliedern bewohnt.
Laut offiziellen Zahlen der Stadtverwaltung für die Jahre 2020/2021 lebten im südlichen Stadtteil Neu-Delhi etwas mehr als 6,7 Millionen Menschen in ärmlichen Behausungen. Die Behörden bemühen sich zwar darum, Menschen zu adäquaten Wohnungen zu verhelfen, gleichzeitig reißen sie im Rahmen von Verschönerungsmaßnahmen aber auch provisorische Siedlungen ab, sodass deren Bewohner auf der Straße stehen.
Der Mangel an erschwinglichem Wohnraum treibt die Immobilienpreise in Delhi entsprechend in die Höhe. Laut der Datenplattform Numbeo müssen Eigenheimkäufer knapp 2.200 Euro pro Quadratmeter kalkulieren, während eine Mietwohnung mit einem Schlafzimmer im Stadtzentrum pro Quadratmeter um die 255 Euro kostet.
Wer es sich leisten kann, wohnt in Luxusvillen wie der hier zu sehenden, die in Neu-Delhi gebaut wurden – ein extremer Kontrast zu den Zuständen, mit denen sich Millionen von Menschen in Indiens Hauptstadt abfinden müssen.
Nirgendwo auf der Welt leben so viele Menschen in einer einzigen Stadt wie in Tokio. Effiziente Lösungen für Wohnen auf kleinstem Raum sind hier die Norm.
Laut offiziellen Daten von 2019 sind Tokioter Wohnungen im Durchschnitt etwa 65,9 Quadratmeter groß und mehr als 1,4 Millionen Wohnungen sind kleiner als 19,7 Quadratmeter. Diese Mini-Wohnungen sind besonders bei jungen Berufstätigen beliebt, die in Tokios teuren Vierteln wohnen möchten. Das hier gezeigte Beispiel misst zehn Quadratmeter.
Tokio ist der Geburtsort von Kapselwohnungen, wie der hier von dem YouTuber Norm Nakamura gefilmten. Diese Schlafkapsel ist eine von vielen in einem speziellen Kapselwohnungsgebäude und kostet um die 188 Euro im Monat. Sie ist mit Schienen an der Decke zum Aufhängen von Kleidern und zahlreichen Steckdosen ausgestattet.
Pro Etage hat jeder Kapselbewohner Zugang zu einer Gemeinschaftsküche, einem Wohnbereich und einem Bad. Touristen, die Geld sparen möchten, können das Schlafen auf kleinstem Raum in Kapselhotels testen.
Die extrem kleinen Wohnalternativen verwundern nicht, wenn man den Durchschnittspreis von fast 427.000 Euro für eine 74-Quadratmeter-Wohnung in Tokio betrachtet. Die durchschnittliche Miete für eine Wohnung ähnlicher Größe liegt bei etwa 1.430 Euro.
Bei entsprechendem Budget steht alles von frei stehenden Einfamilienhäusern bis hin zu schicken Apartments zur Verfügung. Dieses Penthouse mit drei Schlafzimmern im Bezirk Shibuya, das auf einem YouTube-Kanal für exklusive Immobilien in Tokio und Japan vorgestellt wird, misst 165 Quadratmeter. Neben einer Dachterrasse bekommt man für knapp acht Millionen Euro einen Whirlpool und Outdoor-Pool.
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