Erdölmagnaten gönnen sich gerne extravagante Immobilien. Ob riesengroße Luxusvillen, Stadthäuser, ganze Wolkenkratzer oder sogar eine Ranch mit Schloss, eigener Kirche, Flughafen und Golfplatz – Milliardäre der Vergangenheit und Gegenwart, die mit dem „schwarzen Gold“ reich geworden sind, haben wirklich alles gebaut oder gekauft.
Von John D. Rockefeller bis Roman Abramowitsch: Klicken oder scrollen Sie sich hier durch die Luxusanwesen der weltweit reichsten Ölbarone aller Zeiten. Ein Überblick in Bildern ...
(Fremdwährungen wurden in Euro umgerechnet.)
Adaptiert von Barbara Geier
Der 1839 nördlich von New York geborene John D. Rockefeller war 1870 Mitbegründer der Standard Oil Company und dem Unternehmer gelang es letztendlich, 90 Prozent aller Ölraffinerien und Pipelines in den USA unter seine Kontrolle zu bringen.
Rockefeller wurde 1916 zum ersten US-Dollar-Milliardär und gilt nicht nur als einer der reichste Amerikaner aller Zeiten, sondern auch als einer der wohlhabendsten Menschen der Weltgeschichte.
1893 erwarb Rockefeller in dem Dörfchen Pocantico Hills rund eine Stunde nördlich von New York ein großes Grundstück mit Blick auf den Hudson River, um darauf sein Traumhaus zu errichten. Das Anwesen mit dem kuriosen Namen „Kykuit“, der auf das niederländische Wort für „Ausguck“ zurückgeht, wurde schließlich erst 1913 fertiggestellt. Das imposante Herrenhaus mit sechs Stockwerken und 40 Zimmern gilt als ein Paradebeispiel der amerikanischen Colonial-Revival-Architektur, die Anfang des 20. Jahrhunderts beliebt war und Stilelemente aus der US-Kolonialzeit aufgreift.
Nach den ursprünglichen Plänen des angeheuerten Architekturbüros sollte das Gebäude nur dreistöckig werden. Dann wurde jedoch ein renommierterer Architekt mit der Überarbeitung des Projekts beauftragt und es wurde größer. Wie man hier sieht, ist das Anwesen hochelegant mit englischen Antiquitäten und vielen kostbaren Gegenständen eingerichtet. Zu bestaunen gibt es etwa europäisches und chinesisches Porzellan, darunter Stücke aus der Ming-Dynastie, die aus der Sammlung des Bankiers J. P. Morgan erworben wurden.
Der Rockefeller-Patriarch stattete sein Anwesen mit diversen Extras aus, die in der damaligen Zeit zum guten Ton gehörten. Neben einem privaten Golfplatz ließ er sich auch eine schicke Scheune für Kutschen und Autos bauen.
Nach seinem Tod im Jahr 1937 lebten drei weitere Generationen der Rockefeller-Familie in der Mega-Villa und jeder Bewohner drückte Kykuit seinen Stempel auf. Nelson Rockefeller, Enkel des Erdölmagnaten und von 1974 bis 1977 US-Vizepräsident, tat dies beispielsweise mit einer beeindruckenden Sammlung von Kunstwerken des 20. Jahrhunderts.
Nelson Rockefeller starb 1979 und Kykuit wurde später für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Besucher können auf Führungen Andy-Warhol-Gemälde, Henry-Moore-Skulpturen und eine Sammlung von Picasso-Wandteppichen bewundern, genauso wie die Oldtimer, luxuriöse Möbel und einen im italienischen Stil angelegten Garten.
Der indische Unternehmer Mukesh Ambani, der 2002 die Hälfte des Geschäftsimperiums seines Vaters erbte, ist Vorstandsvorsitzender des Konglomerats Reliance Industries, zu dem unter anderem die größte Erdölraffinerie der Welt gehört. Die Gruppe ist Indiens größtes Privatunternehmen und Ambani ein entsprechend reicher Mann. Mit einem Vermögen von rund 111,2 Milliarden Euro ist er sogar der reichste Mensch Asiens.
Ein Haus allein tut es für Ambani nicht, der Multimilliardär hat sich gleich einen 27-stöckigen Wolkenkratzer gebaut. Nach seiner Fertigstellung wurde der Wert des Gebäudes mit einer Fläche von 37.161 Quadratmetern auf rund 902,6 Millionen Euro geschätzt und das Hochhaus gilt damit als teuerstes Wohnhaus der Welt.
Der 173 Meter hohe Wolkenkratzer, der nach einer mythischen Insel im Atlantik benannt ist, steht in einer exklusiven Gegend Mumbais und kann einem Erdbeben der Stärke 8 standhalten. Die Ambani-Familie lädt dort zu High-Society-Events und hat angeblich 600 Angestellte, die sich um alles kümmern.
Am 3. Juli 2024 war der Eingang des Hochhauses anlässlich der Hochzeit von Mukesh Ambanis Sohn, Anant Ambani, mit Radhika Merchant festlich geschmückt. Das Paar nutzte den extravaganten Familiensitz für eine Zeremonie, die in der indischen Volksgruppe der Gujarati traditionell vor der Hochzeit stattfindet. Fotos von der opulenten Innenausstattung des Anwesens gibt es nur wenige, hin und wieder dringt jedoch etwas nach draußen …
Hier ist Ambanis Ehefrau, Nita Ambani, in einem YouTube-Video des indischen Cricketteams Mumbai Indians zu sehen, nachdem es 2019 die Indian Premier League gewonnen hatte. Sie trägt die Siegertrophäe des Teams, das ihr seit 2008 gehört, durch das Antilia-Foyer, das mit Kronleuchtern, Blumenarrangements, Spiegeln aus Muranoglas und einem Brunnen aus weißem Marmor dekoriert ist. Man kann davon ausgehen, dass die Ausstattung im Rest des Gebäudes ähnlich opulent ist.
Auf diesem Bild steht Nita Ambani im hauseigenen Hindu-Tempel, dessen Wände mit geprägtem weißem Marmor verkleidet sind. In dem Hochhaus befinden sich zudem mehrere Pools, drei Hubschrauberlandeplätze, neun Hochgeschwindigkeitsaufzüge, ein riesiger Ballsaal, ein Kino mit 50 Plätzen und eine sechsstöckige Garage. Dazu kommen Yoga- und Tanzstudios, ein hotelähnlicher Wellnessbereich und unzählige Schlafzimmer und Gästesuiten. Die Ambanis haben sich sogar eine Eisdiele und einen Schneeraum einbauen lassen, um der Hitze in Mumbai zu entkommen.
Der 1892 in Minneapolis geborene Patriarch der berühmten Getty-Dynastie wurde bereits 1916 zum US-Dollar-Millionär und baute ein riesiges Ölimperium auf, das ihn Mitte der 1950er-Jahre zum Milliardär machte. Mit einem Vermögen von einer Milliarde US-Dollar landete er 1957 im Magazin „Forbes“ in einer Liste der reichsten Menschen Amerikas auf Platz eins. Nach heutigem Geldwert entspricht das umgerechnet rund zehn Milliarden Euro. Den Ölmilliardär hatte es bereits 1951 nach Europa gezogen, wo er in Luxushotels in Paris und London lebte, während er sich nach einer langfristigen Bleibe umschaute …
Fündig wurde Getty in England, wo der Ölmagnat dem Herzog von Sutherland 1959 ein unter Denkmalschutz stehendes Tudor-Anwesen in der Grafschaft Surrey für den Spottpreis von 60.000 Pfund abkaufte. Das wären heute umgerechnet fast 1,4 Millionen Euro.
Das als „Sutton Place“ bekannte Herrenhaus mit 72 Zimmern stammt aus dem frühen 16. Jahrhundert und gilt als eines der schönsten seiner Art in England.
Getty, der hier 1960 bei einem Klavierkonzert in seinem neuen Zuhause zu sehen ist, stattete das historische Anwesen mit wertvoller Kunst und Antiquitäten aus. Für diese war der allgemein als sparsam bekannte Milliardär durchaus bereits, Geld auszugeben. In dem Anwesen sollen unter anderem Gemälde von Rubens und Renoir an den Wänden gehangen haben. Apropos sparsam: Wenn Gäste telefonieren wollten, mussten sie dafür ein eigens installiertes Münztelefon nutzen.
Auf diesem Bild aus dem Jahr 1974 ist das Grundstück mit dem Swimmingpool zu sehen. Damals hatte Getty die Tore seines Anwesens für seine Nachbarschaft in Surrey geöffnet, um einer lokalen Wohltätigkeitsorganisation beim Spendensammeln zu helfen. Er selbst ließ sich bei dieser Veranstaltung allerdings nicht blicken.
Auf diesem Bild ist eine Suite mit Himmelbett in rotem Brokat und einer passenden Chaiselongue zu sehen. Insgesamt standen Getty und seiner Familie zehn Schlafzimmer zur Verfügung.
Der Ölbaron verstarb 1976 im Alter von 83 Jahren in seinem englischen Anwesen. Ähnlich wie Getty nutzte der nächste Besitzer, der amerikanische Kunstsammler Stanley J. Seeger, die historischen Räume für seine umfangreiche Kunstsammlung.
Neben seiner historischen Bleibe im englischen Surrey hatte Getty natürlich auch Immobilien in den USA, zum Beispiel diese kalifornische Hazienda. Das als „Ranch House“ bekannte Anwesen steht auf einem knapp 26 Hektar großen Grundstück, das der Ölmagnat 1946 erwarb. Nach der Renovierung der Hazienda wohnte er dort, bis er 1951 nach Europa umzog. Das kalifornische Anwesen wurde danach in ein Museum umgewandelt, in dem Getty seine Kunstsammlung ausstellte.
Nachdem das J. Paul Getty Museum 1954 in das „Ranch House“ eingezogen war, wurde Gettys Kunstsammlung im Laufe der Jahre immer größer und der Platz zu knapp.
Von England aus plante der Ölmagnat daher speziell für seine Kunstwerke aus der Antike einen neuen, zweiten Bau für sein Museum. Dieser wurde 1974 fertiggestellt und ist als Getty Villa bekannt. Das Gebäude ist einer römischen Villa aus dem ersten Jahrhundert nachempfunden und sucht in den USA sicher seinesgleichen.
Getty starb 1976 in England, ohne seine Villa jemals persönlich gesehen zu haben. Er wurde aber auf dem Grundstück beigesetzt und hinterließ dem Museum viel Geld: Geschätzt 700 Millionen US-Dollar aus dem Vermögen des verstorbenen Tycoons gingen an die Einrichtung, was nach heutigem Geldwert umgerechnet etwa 3,5 Milliarden Euro entspricht. So viel hatte zum damaligen Zeitpunkt noch niemand für die Kunst gespendet.
Der 1874 in Pittsburgh geborene E. W. Marland war zunächst Anwalt, bevor er zuerst Anfang des 20. Jahrhunderts und dann in den 1920er-Jahren in Pennsylvania bzw. Oklahoma groß ins Ölgeschäft einstieg und Millionen machte. Diesen Ölreichtum verlor er in nachfolgenden Wirtschaftskrisen allerdings recht schnell wieder, auch wenn er zu einem Zeitpunkt sogar ein Zehntel der weltweiten Ölvorkommen kontrollierte. Nach seiner geschäftlichen Karriere ging er in die Politik und war erst einige Jahre als Abgeordneter im US-Repräsentantenhaus, bevor er von 1935 bis 1939 als Gouverneur von Oklahoma fungierte.
Solange die Ölgeschäfte für Marland noch gut liefen, leistete er sich diese beeindruckende Residenz im italienischen Stil: Bei einer Reise Anfang der 1920er-Jahre hatte der Ölmogul Gefallen am Florentiner Palazzo Davanzati aus dem 14. Jahrhundert gefunden und beschloss, sich in Oklahoma nach dem Vorbild des mittelalterlichen Baus ein Zuhause errichten zu lassen.
Das als „Prärie-Palast“ bekannte Anwesen wurde in der Stadt Ponca City zwischen 1925 und 1928 gebaut und war mit 55 Zimmern eine der größten Residenzen im amerikanischen Südwesten. Kostenpunkt damals: 5,5 Millionen US-Dollar, was nach heutigem Geldwert umgerechnet etwa 90,6 Millionen Euro entspricht.
Marland beauftragte Handwerker aus Europa mit dem Bau des Kalksteinhauses und der Gestaltung der opulenten Innenräume, die in verschiedenen Stilrichtungen – von englischem Tudor bis italienischer Renaissance – eingerichtet wurden. Das Anwesen ist vor allem für seine kunstvollen Decken bekannt. In diesem mittelalterlich anmutenden Raum zeigt die Decke etwa Szenen aus der Geschichte Oklahomas.
Das Haus war ein Geschenk von Marland an seine zweite Frau Lydie, die er 1928, im Jahr der Fertigstellung des Gebäudes, heiratete. Der hier zu sehende palastartige Ballsaal mit einer 24-karätig vergoldeten Decke ist ein besonderes Highlight des Hauses und war Schauplatz glanzvoller Partys für Oklahomas High Society.
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Nachdem Marland seine Ölmillionen endgültig verloren hatte und die Stromrechnungen für seinen italienischen Palast in der Prärie nicht mehr bezahlen konnte, zog er mit seiner Frau in ein kleines Häuschen, das auf dem Gelände stand. 1941, sechs Monate vor seinem Tod, verkaufte Marland das Anwesen für nur 66.000 US-Dollar an einen katholischen Orden. Inflationsbereinigt entspricht das heute umgerechnet rund 1,3 Millionen Euro. Später zog eine Privatschule ein und seit 1976 ist der „Prärie-Palast“ als Museum für die Öffentlichkeit zugänglich.
Der Geschäftsmann Len Blavatnik wurde 1957 in der Ukraine geboren und wanderte 1978 in die USA aus. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion erwarb er 1996 über seine Beteiligungsgesellschaft Access Industries den russischen Ölkonzern TNK, der inzwischen nicht mehr zu seinem Portfolio gehört.
Blavatnik hat aktuell ein Vermögen von 27,2 Milliarden Euro und zu seinen zahlreichen Beteiligungen gehören beträchtliche Anteile an dem internationalen Kunststoffgiganten LyondellBasell und der Immobilienplattform Opendoor. Zudem hält er die Mehrheit an der Warner Music Group. Blavatnik, der auch die britische Staatsbürgerschaft hat und in Großbritannien als Philanthrop bekannt ist, wurde 2017 von der verstorbenen Königin Elisabeth II. für seinen wohltätigen Einsatz zum Ritter geschlagen.
Im New Yorker Stadtbezirk Manhattan hat Blavatnik gleich mehrere Immobilien. Im Bild ist das geschichtsträchtige William Ziegler House zu sehen, das er 2005 für knapp 31,3 Millionen US-Dollar kaufte, was heute umgerechnet etwa 46 Millionen Euro wären. Das Gebäude an der Upper East Side ist der ehemalige Sitz der New York Academy of Sciences.
2006 gab der Geschäftsmann 27,5 Millionen US-Dollar (heute inflationsbereinigt 38,7 Millionen Euro) für eine 14-Zimmer-Wohnung in einem exklusiven Apartmenthaus an der Fifth Avenue aus, die er einige Jahre später weiterverkaufte.
Ein Jahr später zahlte er 50 Millionen US-Dollar für das hier zu sehende fünfstöckige Stadthaus nur ein paar Blocks vom William Ziegler House entfernt. Heute wären das umgerechnet stolze 68,4 Millionen Euro.
2014 griff Blavatnik noch tiefer in die Tasche, als er die unglaubliche Summe von rund 70 Millionen Euro für eine zweistöckige Wohnung mit 14 Zimmern – davon fünf Schlafzimmer – in einem an der Fifth Avenue gelegenen Apartmenthaus hinblätterte.
Seine teuerste New Yorker Immobilie kaufte der Milliardär allerdings 2018. Damals zahlte er rekordverdächtige 81,2 Millionen Euro für eine Mega-Villa, in der nun eine Galerie für zeitgenössische Kunst untergebracht ist.
In Blavatniks Wahlheimat London gehört eine Villa im italienischen Stil zum Immobilienportfolio des Multimilliardärs, die ihn 2004 41 Millionen Pfund gekostet hat – oder inflationsbereinigt heute umgerechnet 84,1 Millionen Euro.
Das Anwesen steht im exklusiven Viertel Kensington in einer der teuersten Straßen der Stadt und wurde ab 2013 für Hunderte von Millionen zwei Jahre lang renoviert. Zu den Neuerungen gehören ein 25 Meter langer, von drinnen nach draußen führender Swimmingpool, ein Whirlpool, ein Fitnessstudio, ein Kino sowie eine Tiefgarage mit Autoaufzug.
Der 1938 in Oklahoma geborene T. Boone Pickens arbeitete nach dem Studium bei dem Ölunternehmen Phillips Petroleum, bevor er 1956 sein eigenes Geschäft startete, das später als Mesa Petroleum zu einem der führenden Erdöl- und Erdgasunternehmen Amerikas wurde. In den 1980er-Jahren wuchs es vor allem durch diverse Übernahmen, für die Pickens bekannt wurde. Ab 2008 fiel der Milliardär, der auch großzügig für gute Zwecke spendete, als Befürworter von Windkraft auf.
1971 sicherte sich Pickens in der Nähe der Stadt Pampa im nördlichen Texas ein 1.173 Hektar großes Grundstück, das er Mesa Vista Ranch nannte. In den Folgejahrzehnten kaufte er für mehrere Millionen umliegendes Land dazu, sodass sich die Ranch schließlich über 259 Quadratkilometer erstreckte. Zu den vielen Gebäuden, die der Milliardär auf dem Gelände errichten ließ, gehört auch dieser imposante Bau.
Mit 2.322 Quadratmetern ist die sogenannte Lodge das größte Gebäude der Ranch, das neben einem Konferenzzentrum mit Catering-Küche auch eine Bibliothek und ein Theater mit 30 Plätzen beherbergt.
Das zweitgrößte Gebäude auf dem Gelände ist das sogenannte „Lake House“ mit 1.068 Quadratmetern. Zu seiner luxuriösen Ausstattung gehören Eichendecken, Böden aus hochwertigem Travertin-Kalkstein oder eine Haustür aus Buntglas, die einst die Villa des Schauspielers und Sängers Bing Crosby zierte.
Auf der riesigen Ranch mit 20 künstlichen Seen, einem Golfplatz und einem Tennisplatz fanden zudem ein Wohnhaus mit fünf Schlafzimmern, ein weiteres Haus mit drei Schlafzimmern und ein 1.021 Quadratmeter großer Hundezwinger Platz. Sogar das Elternhaus von Pickens wurde von Oklahoma auf die Ranch verlegt. Der Öl-Tycoon baute sich auch seine eigene Kapelle auf dem Grundstück, in der er 2014 seine fünfte Frau heiratete.
Als wäre all das nicht genug, gehört zur Mesa Vista Ranch auch noch ein offiziell genehmigter Flughafen mit einer 1.828 Meter langen Landebahn und einem eigenen Hangar.
Im Jahr 2017 verkündete Pickens, dass er die Ranch, einschließlich Möbel und Hunde nebst Zwinger, verkaufen würde – für rund 226 Millionen Euro. Dieser Erlös sollte an seine gemeinnützige Stiftung gespendet werden. Bis zu Pickens’ Tod im Jahr 2019 hatte sich allerdings noch kein Käufer gefunden. Erst 2022, nachdem der Preis auf 153 Millionen Euro gesenkt worden war, fanden sich zwei Käufer, die jeweils einen Teil der Ranch kauften.
Der wohl bekannteste russische Oligarch, Roman Abramowitsch, machte sein Vermögen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, indem er staatliche Erdöl- und Erdgasanlagen billig aufkaufte. Bis 2022 war er Eigentümer des Londoner Chelsea Football Club. Nach der russischen Invasion der Ukraine verhängte die britische Regierung allerdings Sanktionen gegen ihn wegen seiner angeblichen Verbindungen mit dem Putin-Regime, genau wie die EU, Kanada, Australien und die Schweiz.
Infolgedessen ist das Vermögen des Milliardärs geschrumpft. Es beläuft sich derzeit auf etwa 8,8 Milliarden Euro. 2021 waren es noch 13 Milliarden Euro.
Bevor Abramowitsch in westlichen Demokratien zur Persona non grata wurde, baute er sich ein umfangreiches Immobilienprofil auf. Zwischen 2014 und 2018 investierte der Oligarch über 81 Millionen Euro in vier nebeneinanderliegende Stadthäuser an der Upper East Side von Manhattan. Wie eine New Yorker Zeitung berichtete, wollte er diese für rund 90,2 Millionen Euro in eine 2.926 Quadratmeter große Mega-Villa umbauen. Daneben hatte er ein weiteres Haus in der Gegend gekauft.
Als sich die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen verschlechterten, wurde das Eigentum an den Stadthäusern 2018 an die Ex-Frau des Oligarchen, Dasha Zhukova, übertragen. Die Umbaupläne von Abramowitsch scheinen umgesetzt zu werden, denn auf diesem Bild von 2022 ist zu sehen, wie an den benachbarten Häusern Bauarbeiten durchgeführt werden.
In London kaufte sich Abramowitsch 2009 in einer sehr teuren Straße im Stadtteil Kensington ein viktorianisches Anwesen für 90 Millionen Pfund. Das entspricht nach heutigem Geldwert umgerechnet gut 163 Millionen Euro. 2018 wurde der Wert des Gebäudes mit 15 Schlafzimmern, das zu den von der britischen Regierung 2022 eingefrorenen Vermögenswerten gehört, noch auf knapp 145 Millionen Euro geschätzt. Laut der britischen Zeitung „The Guardian“ besitzt Abramowitsch in Großbritannien Immobilien in einem Gesamtwert von rund 289 Millionen Euro.
Laut dem investigativen Journalisten-Netzwerk Organized Crime and Corruption Reporting Project gehörten Abramowitsch 2022 in London zwei Stadthäuser im Stadtteil Belgravia, 42 Wohnungen und Apartments im Stadtteil Fulham sowie eine Penthouse-Wohnung am Themseufer im Stadtteil Chelsea, die der Ölmagnat 2018 für rund 34 Millionen Euro gekauft hat.
Unser Bild zeigt eine der Penthouse-Wohnungen in der exklusiven Anlage an der Themse kurz nach ihrer Fertigstellung im Jahr 2018.
Auch Abramowitschs französische Immobilien sind mit Sanktionen belegt. Im April 2022 verkündete die französische Regierung, dass sie 33 Immobilien des Oligarchen – darunter sein Ferienhaus an der Côte d’Azur – beschlagnahmt habe. Für die Restaurierung des historischen „Château de la Croë“ soll Abramowitsch 100 Millionen Euro ausgegeben haben. Laut Medienberichten mietet der russische Milliardär derzeit eine Villa in Istanbul – für etwa 46.000 Euro im Monat.
Der 1940 geborene David Koch trat 1970 in das Erdölraffinerie-Unternehmen seiner Familie ein und leitete später zusammen mit seinem Bruder Charles den Mischkonzern Koch Industries, Amerikas zweitgrößtes nicht-börsennotiertes Unternehmen. Der verstorbene Tycoon war ein prominenter Unterstützer konservativer US-Politik und einer der reichsten Menschen in den Vereinigten Staaten. Zum Zeitpunkt seines Todes im Jahr 2019 belief sich sein Vermögen auf gut 46 Milliarden Euro. Und sein Immobilienportfolio enttäuscht nicht …
Koch lebte mit seiner Frau Julia hauptsächlich in einem zweistöckigen 18-Zimmer-Apartment in einem exklusiven Wohnblock in New York. Auch der Ölmagnat John D. Rockefeller, den wir ganz am Anfang kennengelernt haben, hat an dieser prestigeträchtigen Park-Avenue-Adresse gewohnt.
Laut der US-Website „Business Insider“ muss man umgerechnet mindestens knapp 90 Millionen Euro an liquiden Mitteln vorweisen können, um sich in die exklusive „Superreichen-WG“ in diesem Apartmenthaus einkaufen zu können. Koch hatte aber noch mehr Immobilien im Big Apple …
2018 gab Koch rund 36,3 Millionen Euro für dieses renovierte sechsstöckige Stadthaus im Herzen von Manhattans Upper East Side aus. Auch wenn das Wort in diesem Zusammenhang unpassend scheint, war der Kauf ein Schnäppchen, denn das 1.393 Quadratmeter große Gebäude wurde ursprünglich für 46 Millionen Euro angeboten.
Seit dem Tod ihres Mannes hat sich Julia Koch in den letzten Jahren von einigen der gemeinsamen New Yorker Immobilien getrennt. Das Stadthaus ging im Juli 2023 für 37 Millionen Euro an einen nicht bekannten Käufer.
Wenn Koch dem bitterkalten Winter an der Ostküste entfliehen wollte, wartete dieses Mega-Anwesen in Palm Beach in Florida auf ihn. Der Ölbaron erwarb die Art-déco-Villa mit Blick auf den Nordatlantik 1998 für 10,5 Millionen US-Dollar. Inflationsbereinigt entspricht das heute umgerechnet etwa 18,2 Millionen Euro.
Vor dem Einzug in das denkmalgeschützte Anwesen führten die Kochs eine dreijährige Renovierung durch, in deren Rahmen die Fläche der Villa laut „Business Insider“ auf 2.787 Quadratmeter erweitert wurde.
In den Hamptons, einer wohlhabenden Region am Ostende der Insel Long Island nördlich von New York, gehörte Koch dieses Ferienhaus mit sieben Schlafzimmern, in dem er 2019 im Alter von 79 Jahren verstarb. Auf dem 1,6 Hektar großen Gelände direkt am Strand gibt es einen Pool mit Poolhaus, Tennisplätze und ein kleines Golf-Übungsgrün. Seiner Witwe Julia und den drei Kindern gehört nun ein Vermögen von 58,8 Milliarden Dollar (Stand: Juli 2024).
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