Nicolas Cage gehörte einst zu den bestbezahlten Schauspieler Hollywoods. Der Superstar spielte mit Blockbustern wie „Ghost Rider“ und „Das Vermächtnis der Tempelritter“ ein Vermögen über umgerechnet knapp 140 Millionen Euro ein. Doch 2009 endete seine Erfolgsstory fast im Bankrott. Cage schuldete der US-Steuerbehörde IRS umgerechnet knapp 12,8 Millionen Euro, sowie weitere Millionen an verschiedene andere Gläubiger.
Wie konnte ein Hollywoodstar in gut einem Jahrzehnt vom Millionär zum Tellerwäscher werden? Das lesen Sie hier. (Alle Dollarbeträge umgerechnet in Euro.)
Adaptiert von Martina Horrobin
Superstar, Superauto – das dachte sich wohl Cage 1997, als er umgerechnet 430.000 Euro für seinen roten Lamborghini Miura SVJ (s. Bild) ersteigerte. Der Hochleistungswagen wurde 1971 eigens für den verstorbenen Schah von Iran, Muhammad Reza Pahlavi, gebaut.
Und das war erst der Einstieg. Denn ähnlich wie sein Filmcharakter in „Nur noch 60 Sekunden“ scheint auch Cage ein Faible für auffällige Fahrzeuge zu haben. So soll er bis 2004 etwa 30 Motorräder und diverse Oldtimer, darunter neun Rolls-Royce, besessen haben. Sein Fuhrpark war so wertvoll, dass sein ehemaliger Geschäftsmanager nach eigenen Worten den Schauspieler 2009 angefleht haben soll, einige zu verkaufen und sich nicht zu ruinieren.
Es ist kein Geheimnis, dass Nicolas Cage ein erklärter Fan des Superhelden ist: Seinen Sohn benannte er nach Supermans Geburtsnamen: Kal-El. Nicht verwunderlich also, dass Cage 1997 umgerechnet etwa 140.000 Euro für eine Originalausgabe des allerersten Superman-Comics zahlte. Von den extrem seltenen Ausgaben von „Action-Comics Nr. 1“ (s. Bild) existieren nur etwa 100 Exemplare. Cages Comicheft soll das besterhaltene sein.
Doch dann verschwand das seltene Stück im Jahr 2000 plötzlich. Nach Aussagen des Hollywoodstars sei jemand in sein Haus eingebrochen und habe das Heft sowie weitere Comics der Sammlung gestohlen. Im April 2011 tauchte „Superman“ dann in einem Lagerraum im kalifornischen Talkessel „San Fernando Valley“, wieder auf. Der Comic ging an Cage zurück, der ihn für umgerechnet fast zwei Millionen Euro versteigerte.
2005 schaffte sich Nicolas Cage zwei Albino-Königskobras für umgerechnet rund 260.000 Euro an. Drei Jahre lebten „Moby“ und „Sheba“ im Haus des Schauspielers – unentdeckt und ungemolken. Denn der mutig-verrückte Cage hatte beschlossen, den Nattern ihr Gift nicht entfernen zu lassen. Stattdessen bunkerte er zur Sicherheit ein Anti-Gift im Kühlschrank. Ein Biss dieser Schlangen tötet innerhalb einer halben Stunde.
Als er selbst den geheimen Schlangenbesitz in der „Late Show“ mit David Letterman ausplauderte, ging die Nachbarschaft verständlicherweise auf die Barrikaden und drohte mit einer Klage. Cage lieferte die Tiere daraufhin in einem Zoo ab.
Auch seine 75.000 Euro teure Doppelkopfschlange musste der Exzentriker an einen Zoo spenden. Die Fütterung erwies sich letztendlich als zu schwierig. In einem Interview mit dem Magazin „GQ“ im März 2022 verriet er, dass er einen Spatel zwischen die beiden Köpfe halten musste, damit sie sich um das Futter streiten konnten.
Der Star besitzt auch viele nicht-tödliche Haustiere. So gab er umgerechnet knapp 145.000 Euro für einen Oktopus ausgab. Warum? Angeblich soll der Kopffüßler ihm bei seiner Schauspielkarriere geholfen haben. Oder erhoffte er sich, er könne mit dieser ausgefallenen Aussage die teure Anschaffung als Geschäftsausgabe absetzen? Das jedenfalls wird gemunkelt.
Im jüngsten „GQ“-Interview geriet Cage über seine Maine-Coon-Katze „Merlin“ sowie über seine Schildkröten und seinen Fisch ins Plaudern. Als der Besitzer einer benachbarten Zoohandlung starb, übernahm der Schauspieler die Pflege der Tiere.
Die Privatinsel Leaf Cay (s. Bild) mit ihren atemberaubenden Stränden und dem klaren, glitzernden Wasser erwarb Cage 2006 für umgerechnet rund 2,9 Millionen Euro. Das sechs Hektar große Paradies gehört zur Exuma-Inselkette in den Bahamas. Auch Magier David Copperfield besitzt eine Insel in dieser Gegend.
Als die Steuerbehörde bei ihm anklopfte, konnte Cage von diesem Privatparadies blöderweise nur noch träumen. Um seine Schulden zu begleichen, verkaufte er die Insel für umgerechnet 6,7 Millionen Euro.
Es klingt ein bisschen wie die Geschichte aus seinem erfolgreichen Film „Das Vermächtnis der Tempelritter“, aber Nicolas Cage begab sich tatsächlich auf die epische Suche nach dem Heiligen Gral. Was ihn ein wahnwitziges Vermögen kostete.
Es waren die Tage, in denen er stundenlang meditiert und Philosophiebücher gelesen habe, die ihn zur Suche inspiriert hätten. Die Erkundungstour führte ihn 2006 nach Deutschland.
Umgerechnet knapp 9,6 Millionen Euro soll der Oscargewinner 2007 für das „Midford Castle“ aus dem 18. Jahrhundert (s. Bild) im englischen Bath ausgegeben haben.
In einem Interview mit dem „New York Times Magazine“ 2019 sagte Cage über seine Schatzsuche: „Du liest ein Buch, in dem es einen Verweis auf ein anderes Buch gibt. Und dann kaufst du dieses Buch und verbindest die Verweise. Für mich ging es darum, den Gral zu finden. War er hier? War er dort?“ Wie Sie wahrscheinlich erraten können, hat Cage den sagenumwobenen Schatz nie gefunden ...
Cage war auch der Besitzer des berüchtigten „LaLaurie Mansion“ (s. Bild) in New Orleans. Angeblich eines der am häufigsten von Spuk heimgesuchten Häuser in Amerika. Es gehörte einmal Madame LaLaurie. Die Gesellschaftsdame und Serienmörderin aus dem 19. Jahrhundert war für die Folterung und Ermordung von versklavten Menschen berüchtigt. Cage kaufte das grauenvolle Grundstück 2007 für umgerechnet etwa 3,3 Millionen Euro.
Der Zeitschrift „Vanity Fair“ verriet der scheinbar furchtlose Schauspieler 2014, dass er das Haus des Schreckens kaufte, weil es der perfekte Ort sei, um einen großen amerikanischen Horrorroman zu schreiben. Das Buch erschien nie. Und auch Geister ließen sich nicht blicken.
Europäische Schlösser und ein Spukhaus sind der Anfang eines einst umfangreichen Immobilienportfolios. Cage besaß am Zenit seiner Ausgaben sage und schreibe 15 Luxusbauten. Dazu gehörten eine 24-Millionen-Euro-Villa in der kalifornischen Küstenstadt Newport Beach, ein 15 Millionen Euro teures Landhaus in Rhode Island sowie ein Wohnsitz in Las Vegas im Wert von 8,2 Millionen Euro.
Mit Beginn der Geldsorgen musste Cage mehrere seiner Mega-Villen wieder abstoßen. Darunter die imposante Immobilie in Bel-Air (im Bild), die er 1998 erworben hatte. Das 1.100 Quadratmeter große Anwesen wurde in den 1940er-Jahren gebaut und gehörte einst der verstorbenen Hollywood-Ikone Dean Martin.
Mit sechs Schlafzimmern, neun Badezimmern, einem Kino, einer Bibliothek und einem Weinkeller bot Cage das eindrückliche Objekt im Jahr 2010 für 33 Millionen Euro an. Am Ende wechselte das Anwesen jedoch für nur umgerechnet knapp über 10 Millionen Euro den Besitzer – weniger als ein Drittel von Cages Preisvorstellung.
Pech für Leonardo DiCaprio. Der Schauspieler wurde 2007 von Kollege Cage bei der Auktion eines Tyrannosaurus-Bataar-Schädels überboten. Für den Dinosaurierkopf, der zwischen 70 und 96 Millionen Jahre alt sein soll, legte Cage umgerechnet knapp 265.000 Euro auf den Tisch.
Die Freude über den Coup war nicht von langer Dauer. 2014 klopfte das Ministerium für Heimatschutz an und teilte Cage mit, dass der Schädel womöglich aus der Mongolei gestohlen wurde, die Veräußerung somit illegal war. Cage übergab den Schädel der mongolischen Regierung. Den Kaufpreis erhielt Cage nie zurück.
Einen urzeitlichen Dinosaurierschädel zu besitzen, ist das eine. Ein drei Millionen Jahre altes Stück vom Himmel, das andere. Der außergewöhnliche Kauf eines Meteoriten vom Mars soll Cage umgerechnet fast 24.000 Euro gekostet haben. Die Echtheit des kleinen Festkörpers ließ er sogar von der NASA bestätigen.
Cage ist übrigens nicht der einzige Prominente, der Meteoriten sammelt. Der Leiter des Weltraumunternehmens SpaceX, Elon Musk (derzeit der reichste Mensch der Welt), sowie der Oscar-prämierte Regisseur Steven Spielberg teilen diese Leidenschaft.
Im Höhenflug seines Hollywood-Ruhms kaufte Cage ein luxuriöses Privatflugzeug vom Typ Gulfstream Jet. Mit dem luxuriösen Flieger konnte er gebührend um die Welt reisen, zu seinen verschiedenen Wohnsitzen etwa, oder seinen Schauspieljobs. Umgerechnet soll ihn die Maschine überflogene 19,2 Millionen Euro gekostet haben.
Steuertechnisch flog er mit dieser Anschaffung in die Gewitterzone. Denn 2008 forderte das Finanzamt umgerechnet fast 640.000 Euro zurück. Cage hatte zahlreiche persönliche Ausgaben, darunter auch Weltreisen mit seinem Privatjet, unrechtmäßig geltend gemacht.
Offensichtlich hatte der Hollywood-Beau auch Spaß an Reisen über Wasser. Zeitweise besaß er sogar eine Flotte von vier Superyachten.
Das Juwel aus Cages Sammlung war die „Sarita“. Die Yacht mit zwölf Schlafkabinen, einem Whirlpool an Bord und einem offenen Restaurant auf dem Unterdeck soll ihn umgerechnet geizfreie 19,2 Millionen Euro gekostet haben. Wie so viele seiner anderen Vermögensgegenstände musste der US-Star am Ende auch dieses Luxusboot verkaufen, um seine Schulden zu begleichen.
2020 führte Cage die Japanerin Riko Shibata Hand in Hand durch in New Orleans. Da die Stadt berühmt für ihr hervorragendes Essen ist, wurde gemunkelt, er habe mit seiner Verabredung in einem der renommierten Restaurants fürstlich diniert. Vielleicht zu konventionell für einen Cage. Der exzentrische Star brachte sie zum Friedhof „St. Louis Cemetery No. 1“, um ihr sein riesiges Pyramidengrab zu zeigen (s. Bild). Diese skurrile Verabredung schreckte Shibata offensichtlich nicht ab, und das Paar heiratete im Jahr darauf.
Die drei Meter hohe Grabstätte ließ der „Stadt der Engel“-Star in Vorbereitung auf sein zukünftiges Ableben errichten. Das eigenwillige Bauwerk soll ihn zwischen 19.000 und 59.000 Euro gekostet haben.
Cage arbeitet unermüdlich daran, sich eigens aus dem Schuldenschlamassel zu ziehen. Allein seit Beginn seiner Geldprobleme hat er in 46 Filmen mitgespielt, von denen viele direkt auf DVD oder als Video-on-Demand veröffentlicht wurden. Einige dieser Filme allerdings floppten. Doch das Drehbuch für den Star scheint neu geschrieben. Denn Cage feiert sein Comeback.
Für seine Performance in dem gefeierten Drama „Pig“ aus dem Jahr 2021 erhielt Cage eine Nominierung bei den „Critics' Choice Movie Awards“. In seiner neuen Komödie „Massive Talent“ spielt der gealterte Actionheld seine wohl bisher verrückteste Rolle: sich selbst.
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