Manche schlagen schon beim Gedanken an den Hauskauf die Hände über dem Kopf zusammen. Für andere muss es anscheinend gleich eine ganze Stadt sein. Von einer verlassenen Siedlung in Spanien bis hin zu einer Geisterstadt in den USA – weltweit stehen eine ganze Reihe von größeren und kleineren Orten zum Verkauf.
Begleiten Sie uns hier auf einen virtuellen Rundgang durch diese ultimativen Immobilieninvestitionen – Ruinen inklusive.
(US-Dollar-Beträge wurden in Euro umgerechnet.)
Adaptiert von Barbara Geier
Das malerische Dorf Salto de Castro liegt verlassen in Spaniens nordwestlicher Region Zamora. Nachdem es 2022 für rund 300.000 Euro von einem spanischen Geschäftsmann gekauft wurde, der das Dorf für den Tourismus erschließen wollte, ist es seit Herbst 2023 schon wieder auf dem Markt – allerdings für einen höheren Preis: Laut der spanischen Immobilienseite Idealista kostet Salto de Castro jetzt 335.000 Euro.
Das auf einem Hügel über dem Fluss Douro gelegene Dorf erstreckt sich über knapp 6.600 Quadratmeter. Neben einem atemberaubenden Blick auf die umliegende Landschaft bietet es 44 Häuser (fünf davon freistehend), eine Taverne, eine Kirche, eine Schule mit mehreren Klassenzimmern sowie eine Herberge. Als Bonus gibt es das Schwimmbad und verschiedene Sportanlangen einer alten Kaserne der spanischen Polizeieinheit Guardia Civil.
Das Dorf wurde in den 1950er-Jahren von der Elektrizitätsgesellschaft Iberduero für Arbeiter errichtet, die in der Nähe einen Stausee bauten. Nach Abschluss des Projekts gab es allerdings keinen Grund mehr zu bleiben und die Bewohner zogen nach und nach weg, bis das Dorf in den 1980er-Jahren komplett verlassen war.
Die Häuser im Dorf haben alle traditionelle Stein- und Stuckfassaden und rote Ziegeldächer und scheinen trotz der Jahre in gutem Zustand zu sein. Der Plan des letzten Besitzers ging zwar nicht auf, aber Entwicklungsmöglichkeiten – von Spa-Resort bis (sehr) großzügiges Privatanwesen – sollte es dennoch genügend geben.
Die hübsche Miniatursiedlung Ferești liegt im Kreis Maramureș im Nordwesten Rumäniens und wurde 2014 gebaut, um bedeutende und langsam aussterbende rumänische Traditionen am Leben zu erhalten. Die Region scheint in der Zeit stehengeblieben zu sein und ist besonders für das malerische Iza-Tal und die Holzkirchen bekannt, von denen einige zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören.
Wer das Dörfchen kauft, bekommt neben den fünf sorgfältig restaurierten traditionellen Häusern zudem Lagerräumlichkeiten, einen Teich, eine Sauna, einen Whirlpool, einen Grillplatz und ein Baumhaus auf 2.400 Quadratmeter Land. Sogar seine eigene Zipline ist mit inbegriffen – die perfekte Ausstattung also, um es sich weitab von allem gut gehen zu lassen.
Die kleinen Häuser sind über Steinpfade verbunden und versprühen ein traditionelles Flair. Einige haben geschwungene Dächer, winzige Veranden und Blumenkästen, andere ein Grasdach oder eine Fassade, die an Hobbit-Häuser erinnert. Die Gesamtinnenfläche der fünf Häuser beträgt nur knapp 700 Quadratmeter. Riesenwohnflächen darf man also nicht erwarten.
Dafür ist es richtig gemütlich, mit schönen Holzbalken, großen Kaminen, Ziegelsteinelementen, rustikalem Mobiliar und traditionellem Dekor. Insgesamt stehen im Dorf sechs Badezimmer und 14 Schlafzimmer mit 22 Betten zur Verfügung. Hört sich gut an? Für 750.000 Euro wäre die „Bürgermeisterstelle“ zu besetzen …
Wenn Sie lieber an der Algarve die Sonne genießen möchten, hätten wir das verlassene Dörfchen Funcho de Diante für 1,25 Millionen Euro auf der Liste. Dafür bekommt der Käufer stolze 9,3 Hektar Land in einer der schönsten Ecken des Landes.
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Das in der Gemeinde São Bartolomeu de Messines direkt an einem Stausee gelegene Dorf ist von einer atemberaubenden Landschaft umgeben. Laut Christies International Real Estate, auf deren Website Funcho de Diante zum Verkauf steht, wurde die Siedlung vor vielen Jahrhunderten erbaut. Viel mehr Informationen gibt es allerdings nicht.
Als der Staudamm 1974 gebaut wurde, verließen die Dorfbewohner ihr Zuhause und die Häuser sind heute verfallen. Potenzielle Käufer müssten sich also an die Renovierung machen oder die Gebäude abreißen und einen Neubau in Angriff annehmen.
Neben den Ruinen sind im Kaufpreis endlose Landschaftspanoramen und ein erstklassiger Zugang zu einigen der besten Strände Portugals inbegriffen. Allein der Ausblick ist für manche sicher den Preis wert.
Diese kalifornische Immobilie hat nichts mit Mega-Villen in Los Angeles oder Palm Springs zu tun. Das historische Städtchen Bridgeville bietet rustikale Vibes und dazu – für 1,5 Millionen Dollar (knapp 1,4 Millionen Euro) – nicht nur ein Haus, sondern gleich mehrere.
Die kleine Gemeinde in der ländlichen Umgebung Nordkaliforniens wurde Ende des 19. Jahrhunderts gegründet und war ursprünglich als Robinsons Crossing bekannt. Der malerische Van Duzen River fließt mitten durch die Stadt, und als 1875 eine Brücke gebaut wurde, erhielt die Siedlung den Namen Bridgeville.
Der knapp 34 Hektar große historische Außenposten machte Schlagzeilen, als er 2002 als erste Stadt auf eBay gelistet wurde. Der erste Verkauf scheiterte zwar, aber dann schnappte sich der Immobilienentwickler Bruce Krall (im Bild) Bridgeville und verkaufte es 2006 erneut über eBay. Seitdem gab es im Laufe der Jahre ein ziemliches Hin und Her. Aktuell ist Bridgeville wieder auf dem Markt und sucht einen neuen Besitzer.
In den frühen 2000er-Jahren wurden die mit Holzbrettern verkleideten Häuser der Stadt renoviert. Es gibt aber weiterhin viel zu tun, um diesem in die Jahre gekommenen Ort neues Leben einzuhauchen. Neben dem Land und den Häusern sind ein 150 Jahre altes Postamt, ein leerstehendes Café und ein Friedhof im Kaufpreis inbegriffen. Falls Sie also auf der Suche nach einem amerikanischen Projekt sind …
Als Nächstes bietet sich eine authentische amerikanische Westernstadt an. Der kleine Ort mit viel Geschichte wird zum ersten Mal seit über 40 Jahren auf der Website eines amerikanischen Immobilienhändlers angeboten und kostet 1,58 Millionen Dollar (rund 1,5 Millionen Euro).
Die zum Verkauf stehende Wild-West-Immobilie besteht im Wesentlichen aus einem Teil des „Old Town Square“ der ehemaligen Silber-Bergbaustadt Silverton am Fuß der San Juan Mountains in Colorado. Hier trafen sich früher die Bergleute abends auf ein Bier oder zwei.
Zur Blütezeit des Ortes gab es am „Old Town Square“ einen Saloon, ein Hotel, einen Gemischtwarenladen und vermutlich sogar ein Postamt und ein Gefängnis. Heute befinden sich in den gut erhaltenen, historischen Gebäuden kunsthandwerkliche Geschäfte.
Der Käufer bekommt zudem zwei Geschäftshäuser, drei gewerbliche Mietflächen und ein weiteres Gebäude, das derzeit als Lagerraum genutzt wird. Drei der Gebäude standen ursprünglich in der rund 30 Minuten entfernten Bergbau-Geisterstadt Eureka und wurden von dort nach Silverton versetzt.
Zu den Highlights der Ortschaft aus den Zeiten des Wilden Westens gehören neben diesem schön altmodischen Fotostudio auch ein Gerichtsgebäude aus dem Jahr 1875 sowie eine Waschrinne, in der Touristen nach Gold und Edelsteinen suchen können. Über einem Geschenkeladen steht zudem ein Apartment zur Verfügung, das derzeit als Ferienwohnung angeboten wird, aber leicht in ein Zuhause für den neuen Besitzer verwandelt werden könnte. Es wurde 2005 gebaut.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde in und um die texanische Stadt Villa De La Mina das Quecksilbererz Zinnober gefunden und der bis dato ruhige Ort verwandelte sich in eine geschäftige Bergbaustadt. Nachdem der wertvolle Rohstoff ausgebeutet worden war und die Mine nichts mehr abwarf, verließen die Bewohner ihre Häuser und überließen die Stadt dem Verfall.
Der 25 Hektar große Ort liegt in der Region Big Bend im Südwesten von Texas, die für ihre Naturschätze bekannt ist. In den 1960er-Jahren wurde Villa De La Mina von dem damaligen Besitzer daher vorübergehend umfunktioniert, um Besucher in Gästehäusern unterzubringen.
Der nächste Besitzer der Stadt war der amerikanischer Schauspieler Herman Everett, der große Renovierungspläne hatte. Er merkte aber schnell, dass ihm die Zeit für ein Projekt dieser Größenordnung fehlte.
Seit den 1970er-Jahren liegt Villa De La Mina nun verlassen als Geisterstadt und diente lediglich hin und wieder als Filmdrehort. Zu ihren 20 Gebäuden gehören ein Gefängnis, ein Getreidespeicher, eine Dynamithütte und ein Saloon. Die Bauten wurden aus robustem Gestein aus dem Rio Grande errichtet, bedürfen aber nach all den Jahren einer Generalüberholung, einschließlich neuer Dächer, Leitungen und Sanitäranlagen.
Das Spannendste an dieser Immobilie, die von dem amerikanischen Makler Limpia Realty angeboten wird, ist aber, dass das alte Höhlenbergwerk im Verkaufspreis von 1,95 Millionen Dollar (1,8 Millionen Euro) inbegriffen ist. Einer der zahlreichen Minentunnel führt in eine große, natürliche Höhle, die touristisches Potenzial hat oder sogar in eine Höhlenwohnung umgewandelt werden könnte.
Wer also etwas „Kleingeld“ übrig hat und in Amerika investieren möchte: Die Zahl der Besucher des Big-Bend-Nationalparks ist in den letzten Jahren gestiegen und Villa de La Mina ist ideal gelegen, um z. B. in Form eines historischen Boutique-Hotels eine attraktive Unterbringungsmöglichkeit für Gäste zu bieten.
Mit der nächsten Immobilie landen wir im Osten Frankreichs, wo ein kleiner Weiler im Département Haute-Saône für rund 2,3 Millionen Euro zum Verkauf steht. Laut dem Makler ist Le Beuchot, das auf das Jahr 1539 zurückgeht, ein einmaliger Ort.
Die Region war einst ein Metallverarbeitungszentrum, sodass potenzielle Käufer mit Le Beuchot auch eine alte Drahtzieherei bekommen. Dort arbeiteten zur Blütezeit um 1964 rund 100 Menschen und produzierten 200 Tonnen Stahl pro Monat. Das Werk schloss 2006 jedoch seine Pforten und die hübschen Häuser und Werkstätten aus dem 19. Jahrhundert blieben verlassen zurück.
Die Natur hat sich Le Beuchot im Laufe der Jahrzehnte zurückgeholt. Man kann sich dennoch gut vorstellen, dass dieser Ort wieder belebt wird. Das einst elegante Anwesen des Fabrikeigentümers wäre z. B. ein lohnenswertes Restaurierungsprojekt. Zu dem Gelände gehören ein See und fast 35 Hektar Ackerland.
Das französische Dorf ist eines der teuersten Angebote auf dieser Liste und interessierte Käufer werden sicher einiges investieren müssen, um die Gebäude zu renovieren und bewohnbar zu machen. Als Tourismusprojekt, Öko-Dorf oder eigenes privates Paradies bietet Le Beuchot jedoch einiges an Entwicklungsmöglichkeiten.
Die für 5,5 Millionen Dollar (rund 5,1 Millionen Euro) zum Verkauf stehende Siedlung Tut Hill gehört zur Stadt Pittston im US-Bundesstaat Maine. Der malerische Ort liegt auf einem rund 16 Hektar großen Grundstück und umfasst 25 Gebäude und Anlagen, hinter denen der ortsansässige Antiquitätenhändler Kenneth Tuttle steht.
Tuttle hatte es sich in den Kopf gesetzt, ein Antiquitätendorf zu errichten. 1967 kaufte er das heutige Haupthaus von Tut Hill und gestaltete um diesen Kern eine Siedlung, indem er historische, vom Abriss bedrohte Gebäude aus anderen Städten rettete.
Zu den Gebäuden aus dem 19. und 20. Jahrhundert gehören ein Ausstellungsraum für über 30 Autos sowie zahlreiche Scheunen.
Neben einem Teich, Apfelbäumen und viel Grün gibt es in dem Dorf insgesamt neun Wohnhäuser, darunter fünf Einfamilienhäuser, drei Wohnungen und ein Gästehaus. Die meisten dieser Häuser sind derzeit vermietet, sodass der neue Eigentümer regelmäßige Mieteinnahmen mitkauft.
Aber das ist noch längst nicht alles: Tut Hill bietet zudem einen historischen Antiquitätenladen, einen Kirchenversammlungssaal von 1825, zwei Geschäfte und eine Autowerkstatt.
Das Dorf Sätra Brunn wurde im 18. Jahrhundert als Kurort gegründet, nachdem dort eine natürliche Mineralquelle gefunden worden war. Er entwickelte sich zu einer beliebten Wellnessoase und auch heute dreht sich in der schwedischen Gemeinde noch alles rund ums Thema Gesundheit. Die Siedlung wird vom Immobilienmakler Christie’s International Real Estate für 5,6 Millionen Euro angeboten und liegt keine zwei Autostunden von Stockholm entfernt.
Das Anwesen umfasst 55 Hektar Land sowie 70 Gebäude, darunter malerische Wohnhäuser, ein Hotel, eine Vorschule, ein Konferenzgebäude, ein Restaurant und ein Fitnessstudio. Eine Kirche und ein Badehaus sind ebenfalls im Preis inbegriffen.
Der Kurort soll zudem jedes Jahr mehrere Millionen Euro an Einnahmen generieren. Außerdem wird das Quellwasser in Sätra Brunn seit 2015 in Flaschen abgefüllt, sodass der potenzielle Käufer ein rentables Nebengeschäft damit erwerben könnte.
Die bunten Gebäude versprühen den typisch schwedischen Charme und auch sonst ist der Ort sehr idyllisch veranlagt. Von Mittsommer-, Weihnachts- und Silvesterfeiern bis hin zu Konzerten und Hochzeiten: Sätra Brunn ist die perfekte Kulisse für Feste aller Art.
Die jetzigen Eigentümer erwarben das Dorf im Jahr 2002 und möchten es an einen Käufer weitergeben, der die Geschichte der Gemeinde bewahren und den Unternehmen vor Ort zum Aufschwung verhelfen möchte.
Auch im Inneren lassen sich die historischen Gebäude sehen. Sie begeistern mit freigelegten Dielen aus dem 18. Jahrhundert und weiteren originalen Details.
Zum Anwesen gehört zudem ein knapp 14 Hektar großes Waldstück. An Platz oder Entwicklungsmöglichkeiten mangelt es also nicht.
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