In diesen Prachtanwesen verbringen ehemalige US-Präsidenten ihren Ruhestand
Mandel Ngan / Getty Images
Auszug aus dem Weißen Haus
Richard Nixon genoss nach der Watergate-Affäre die kalifornische Sonne, Barack Obama blieb nach seiner Zeit im Weißen Haus lieber im Zentrum des politischen Geschehens in Washington: Ihren Ruhestand verbringen die ehemaligen US-Präsidenten durchaus sehr unterschiedlich, aber gerne in luxuriösen Villen. Wir haben uns die Häuser der Ex-Präsidenten einmal genauer angesehen, darunter auch Donald Trumps exklusiver Privatklub Mar-a-Lago in Florida.
Kommen Sie hier mit auf einen kleinen Rundgang in Bildern ...
Adaptiert von Sandra Schröpfer
Bettmann / Getty Images
Richard Nixons Casa Pacifica
Richard Nixon ist bis heute der einzige US-Präsident, der von seinem Amt zurücktrat. Infolge der Watergate-Affäre verließ er am 9. August 1974 das Weiße Haus. Zusammen mit seiner Frau Pat flüchtete sich der 37. US-Präsident in die Casa Pacifica im kalifornischen San Clemente, eine 800-Quadratmeter-Villa direkt am Meer. Das Anwesen hatte Nixon 1969 für rund 1,4 Millionen Dollar gekauft, was einem heutigen Wert von zehn Millionen Dollar (9 Mio. Euro) entspricht.
Richard Nixons Casa Pacifica
Das Weiße Haus behauptete zunächst, der Präsident habe nur 340.000 Dollar für die Villa bezahlt, um die tatsächlichen Kosten herunterzuspielen, wie sich später herausstellte. Nixon ließ das Anwesen mit neun Schlafzimmern und 14 Bädern besonders gut sichern und eine Mauer drumherum errichten. Außerdem ersetzte er den Tennisplatz durch einen Swimmingpool.
White House photo office / Wikimedia Commons [Public domain]
Richard Nixons Casa Pacifica
Die Villa im spanischen Missionsstil mit Innenhof begrüßte über die Jahre zahlreiche Promis, darunter Frank Sinatra, John Wayne und den sowjetischen Politiker Leonid Breschnew. Das Wohnzimmer hatte gelbe Sofas mit passenden Vorhängen, die ganz im 1970er-Jahre-Stil gehalten waren.
Richard Nixons Casa Pacifica
Nixon schrieb seine Memoiren in dem Haus, vermutlich in diesem Büro. 1980 beschloss der Ex-Präsident, nach New York zu ziehen und die Casa Pacifica gegen ein Stadthaus an der Upper East Side in Manhattan zu tauschen. Nixon verkaufte seine Villa am Meer an seinen Freund Gavin Herbert, Mitbegründer des Pharmaunternehmens Allergan. Dieser hatte seit 2015 allerdings Schwierigkeiten, die Luxusimmobilie loszuwerden und seine Preisvorstellung um Millionen heruntersetzen müssen.
Ronald Reagan Presidential Foundation / Getty Images
Ronald Reagans Villa in Bel Air
Nach zwei ereignisreichen Amtszeiten, in denen der Eiserne Vorhang fiel, die Regierung in die Iran-Contra-Affäre verwickelt war und sich die Wirtschaftspolitik massiv änderte, verließ Ronald Reagan am 20. Januar 1989 mit seiner Frau Nancy das Weiße Haus. Das Paar zog in eine Villa mit 17 Zimmern im angesagten Wohnviertel Bel Air in Los Angeles. Hier sind die Reagans 2002 in ihrem Haus zu sehen.
Paul Harris / Getty Images
Ronald Reagans Villa in Bel Air
Ein paar sehr großzügige Freunde hatten das Anwesen für den Ex-Präsidenten und seine Frau 1986 für 2,5 Millionen Dollar gekauft, was einem heutigen Wert von rund sechs Millionen Dollar (5,4 Mio. Euro) entspricht. Das Haus, das über drei Schlafzimmer und sechs Bäder verfügte, wurde vom Innenarchitekten der Reagans, Ted Graber, relativ bescheiden eingerichtet. Dabei wurde 60er-Jahre-Flair auf subtile Weise mit Antiquitäten kombiniert.
Christie's International Real Estate
Ronald Reagans Villa in Bel Air
Der 40. Präsident der USA starb 2004 nach einem langen Kampf gegen Alzheimer in seinem Haus. 2015 kaufte der Milliardär und Philanthrop Jerry Perenchio die Villa in Bel Air für 15 Millionen Dollar (13,5 Mio. Euro). Die Einrichtung wurde nach Nancy Reagans Tod ein Jahr darauf bei einer Christie's-Auktion in New York versteigert. Darunter war auch dieses Sofa, das schon das Wohnzimmer der Reagans im Weißen Haus geschmückt hatte.
Christie's International Real Estate
Ronald Reagans Villa in Bel Air
Die Bibliothek war voller ledergebundener Bücher und vielen Präsenten, die der Präsident und die First Lady auf ihren Reisen um die Welt geschenkt bekommen hatten. Das Kissen mit den Initialen des Präsidenten auf dem Sessel links im Bild hatte Reagan 1981 zu seinem 70. Geburtstag erhalten. Bei der Christie's-Auktion wurde es für 25.000 Dollar (22.500 Euro) versteigert.
George Bush Presidential Library and Museum / Wikimedia Commons [Public domain]
George H. W. Bushs Anwesen in Maine
Nachdem eine tiefe Rezession seine Chancen auf eine Wiederwahl ruiniert hatte, verlor George H. W. Bush die Wahl gegen Bill Clinton und räumte am 20. Januar 1993 seinen Wohnsitz an der Pennsylvania Avenue in Washington. Zu dem Zeitpunkt war das Haus in Houston, in dem sich der Präsident und seine Frau Barbara eigentlich zur Ruhe setzen wollten, noch nicht fertiggestellt. Das Ehepaar zog stattdessen in sein Sommerhaus in Kennebunkport im US-Bundesstaat Maine.
George H.W. Bush Presidential Library and Museum / Wikimedia Commons [Public domain
George H. W. Bushs Anwesen in Maine
Bushs Landhaus befindet sich seit mehr als 100 Jahren in Familienbesitz. Es wurde im Neuenglandstil gebaut und hat neun Schlafzimmer, vier Wohnzimmer sowie als Besonderheiten auch eine Bibliothek, einen Swimmingpool, mehrere Gästehäuser und ein Bootshaus mit Bootsanleger.
Charles Ommanney / Getty Images
George H. W. Bushs Anwesen in Maine
Zu seiner Zeit als US-Präsident empfing George Bush Senior hochrangige Politiker aus aller Welt in seinem Sommerhaus, darunter die damalige britische Premierministerin Margaret Thatcher. Im Ruhestand ging es auf dem Anwesen etwas gemächlicher zu. Auf dieser Aufnahme von 2003 ist zu sehen, wie Bush auf einem Segway zu seiner Frau im Wohnzimmer durchs Fenster schaut.
George Bush Presidential Library and Museum
George H. W. Bushs Anwesen in Maine
Hier sitzt der Ex-Präsident bei einem Telefonat auf seinem Bett im Schlafzimmer, das erstaunlich normal eingerichtet ist. Hinter dem Doppelbett gibt es ein Wandregal mit zahlreichen Büchern, die geblümten Vorhänge und der Tapetenrand über dem Fenster erinnern an die 90er-Jahre. Barbara Bush bezeichnete ihre Einrichtung einmal als ein „wildes Durcheinander“ aus Möbeln aus drei Haushalten, ohne Antiquitäten, aber mit 15 Jahre alten Schonbezügen – „ein Haus, in dem Enkelkinder mehr als willkommen sind“.
Bill Clintons Landhaus in New York
Bill Clinton, dessen Präsidentschaft nach zwei Amtszeiten am 20. Januar 2001 endete, zog mit seiner Frau Hillary von Washington nach Chappaqua im US-Bundesstaat New York. Der Präsident, der eine Amtsenthebung überstanden und das Land durch das längste Wirtschaftswachstum in Friedenszeiten gesteuert hatte, hatte die Villa im niederländischen Kolonialstil 1999 mit seiner Frau für 1,7 Millionen Dollar gekauft, was einem heutigen Wert von 2,6 Millionen Dollar (2,3 Mio. Euro) entspricht.
Susan Farley / Getty Images
Bill Clintons Landhaus in New York
Das Landhaus von 1889 verfügt über fünf Schlafzimmer und vier Badezimmer. Auf dem Grundstück gibt es auch einen Swimmingpool sowie eine umgebaute Scheune, in der Berichten zufolge der Sicherheitsdienst des ehemaligen Präsidenten und der früheren First Lady untergebracht ist.
Bill Clintons Landhaus in New York
2004 gaben die Clintons der Moderatorin Oprah Winfrey eine Führung durch das 500 Quadratmeter große Landhaus. Das Wohnzimmer mit Blick in den Garten war mit diesem geblümten Sofa eingerichtet, das neben einem karierten und einem schlichten Sessel definitiv ein Blickfang ist.
Bill Clintons Landhaus in New York
Wie bei jedem Ex-Präsidenten gehört zum Haus eine gut sortierte Bibliothek. 2016 kauften die Clintons für 1,2 Millionen Dollar (knapp 1,1 Mio. Euro) auch das Nachbarhaus und besitzen nun ein großzügiges Anwesen auf dem Land. Es wirkt zwar wie ein entspannender Ort zum Zurückzulehnen, doch ereignete sich hier zuletzt fast ein Drama: Im Januar 2018 brach ein Feuer auf dem Anwesen aus, das jedoch zum Glück nur geringen Schaden anrichtete.
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George W. Bushs Ranch in Texas
George W. Bush, dessen größte Herausforderungen in seinen zwei Amtszeiten als Präsident wohl die Anschläge vom 11. September und die Kriege in Afghanistan und im Irak waren, verließ das Weiße Haus am 20. Januar 2009. Mit seiner Frau Laura hatte er ein Haus mit vier Schlafzimmern im texanischen Dallas gekauft, allerdings entschied sich das Paar, auf seine Wochenend-Ranch im ländlichen McLennan County in Texas zu ziehen.
Rick Wilking / Getty Images
George W. Bushs Ranch in Texas
Die Bushs hatten die 640 Hektar große Prairie Chapel Ranch 1999 für schätzungsweise 1,3 Millionen Dollar, heute zwei Millionen Dollar (1,8 Mio. Euro), gekauft und den Architekten David Heymann beauftragt, auf dem Grundstück ihr Traumhaus zu bauen. Das Paar entschied sich für ein schlichtes, modernes und umweltfreundliches Design mit drei Schlafzimmern, viel offenem Wohnraum und einem Swimmingpool, den sich die Töchter gewünscht hatten.
Wikimedia Commons / White House Archives [Public domain]
George W. Bushs Ranch in Texas
Noch während seiner Amtszeit empfing der Präsident auf seiner Ranch Politiker und Prominente aus aller Welt, vom britischen Premierminister Tony Blair über Chinas Präsidenten Jiang Zemin bis hin zum spanischen König Juan Carlos und Königin Sofia. Auf diesem Bild sind der Präsident und die First Lady (links) mit dem damaligen Generalstaatsanwalt Alberto Gonzales und dessen Frau Rebecca zu sehen.
Susan Sterner / Getty Images
George W. Bushs Ranch in Texas
Für die Inneneinrichtung der Ranch war der Designer Kenneth Blasingame verantwortlich, der sich unter Bush schon um die Einrichtung der Wohnräume im Weißen Haus gekümmert hatte. Zum Anwesen gehören neben einem Gästehaus auch ein 4,5 Hektar großer Fischteich, wo Bush angeblich einmal über den „besten Moment“ seiner Präsidentschaft scherzte, als er einen riesigen Barsch angelte.
Mark Wilson / Getty Images
Barack Obamas Villa in Washington, D.C.
Als sich Barack Obama, der erste afroamerikanische Präsident der USA, am 20. Januar 2017 nach zwei Amtszeiten aus dem Weißen Haus verabschiedete, zog er mit seiner Frau Michelle und den gemeinsamen Töchtern Malia und Sasha in eine gemietete 760-Quadratmeter-Villa im angesagten Wohnviertel Kalorama in der US-Hauptstadt. Obama hatte das amerikanische Gesundheitssystem reformiert und dem Land wirtschaftliche Stabilität gebracht.
Barack Obamas Villa in Washington, D.C.
Die Familie Obama war von dem Backsteinhaus im Mittelalterstil mit acht Schlafzimmern, neuneinhalb Bädern und Turmzimmer begeistert. So sehr sogar, dass der frühere Präsident und die ehemalige First Lady die Immobilie schon bald nach ihrem Einzug kauften. Der Voreigentümer Joe Lockhart, Bill Clintons einmaliger Pressesprecher, bekam dafür 8,1 Millionen Dollar (7,3 Mio. Euro) von den Obamas.
Barack Obamas Villa in Washington, D.C.
Dieses Foto zeigt das Wohnzimmer der Villa in einer Anzeige von 2014, bevor die Obamas einzogen. Die Einrichtung sieht heute vermutlich anders aus, zumal die Familie einige Änderungen am Haus vorgenommen hat. So wurde unter anderem im Garten ein Swimmingpool gebaut, aber das Gesamtbild der Immobilie ist erhalten geblieben.
Barack Obamas Villa in Washington, D.C.
Diesem Anzeigenfoto nach zu urteilen, waren die Zimmer beim Einzug der Obamas geschmackvoll eingerichtet. Viel ändern musste die Familie eigentlich nicht. Inzwischen hat das Ex-Präsidentenpaar sein Immobilienportfolio erweitert. Auf der Insel Martha’s Vineyard haben sich die Obamas für 11,8 Millionen Dollar (10,6 Mio. Euro) ein Anwesen gekauft.
Mandel Ngan / Getty Images
Donald Trumps Privatklub Mar-a-Lago
Als Donald Trump im Januar 2021 das Weiße Haus räumen musste, gab es viele Spekulationen darüber, wo der umstrittene Politiker und Geschäftsmann fortan wohnen würde. Schließlich besitzt der Immobilienmagnat zahlreiche schicke Villen und Wohnungen in mehreren US-Bundesstaaten. Doch statt auf sein Penthouse in Manhattan oder sein Landhaus in Upstate New York fiel Trumps Wahl auf sein prächtiges Mar-a-Lago-Anwesen in Florida. Bereits 2019 hatte der damalige US-Präsident angekündigt, in den „Sunshine State“ ziehen zu wollen, nachdem er mit den Gesetzgebern in New York in Konflikt geraten war. Inzwischen wurde seine Trump Organization in New York wegen Steuerhinterziehung verurteilt.
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Donald Trumps Privatklub Mar-a-Lago
Sein Heimatstaat New York empfängt Trump – wegen sexueller Nötigung inzwischen erstmals selbst gerichtlich belangt – nicht mehr mit so offenen Armen wie früher, und der exzentrische Ex-Präsident geht bekanntlich nirgendwo hin, wo er nicht willkommen ist. Das republikanische Florida stimmte bei der letzten Wahl für den Immobilienmogul, was Trump und seiner Familie weitaus besser gefällt. Das riesige Mar-a-Lago hatte er 1985 für nur acht Millionen Dollar gekauft. Zum extravaganten Anwesen, aus dem Trump einen Privatklub machte, gehören unter anderem ein Schönheitssalon, ein Spa und ein 1.800 Quadratmeter großer Ballsaal.
ZUMA Press Inc / Alamy Stock Photo
Donald Trumps Privatklub Mar-a-Lago
Trump und seine Frau Melania ließen ihre Wohnräume in Mar-a-Lago renovieren, Vergoldungen und Prunk dürfen bekanntlich bei den Trumps nicht fehlen. Für Melanias Eltern wurde ebenfalls eine Suite umgebaut. Doch ist das Leben des ehemaligen Präsidenten im sonnigen Florida seither alles andere als ein Zuckerschlecken. Gegen Trump wurde im Juni 2023 Anklage erhoben, weil er Geheimdokumente illegal aus dem Weißen Haus entwendet und mit nach Florida genommen haben soll. Im August 2022 hatte das FBI das Mar-a-Lago deshalb durchsucht. Bei der Razzia wurden über 100 als geheim eingestufte Dokumente sichergestellt, darunter Einzelheiten über ausländische Raketenprogramme und verdeckte Geheimdienstarbeit im Ausland.
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