Wenn Länder andere Länder kaufen: Hier flossen Gelder für Hoheitsgebiete
IISG/Flickr CC
Landhandel über die Jahrhunderte
Mit der Ankündigung, Grönland kaufen zu wollen, erregte der damalige US-Präsident Donald Trump 2019 weltweit die Gemüter. Aber ist das Konzept, dass ein Land wie Amerika ein anderes kauft, wirklich so abwegig? Schließlich wurde über die Jahrhunderte überall auf der Welt immer wieder Landhandel betrieben. Hier sind 31 Beispiele für Länder, die andere gekauft haben...
autour de 1275-1280 [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)]
Frankreich: Bourges und Dun von Eudes Herpin, 1097-1101
Seit dem Mittelalter wird mit Hoheitsgebieten gehandelt. Irgendwann zwischen 1097 und 1101 verkaufte der Vizegraf Eudes Herpin von Bourges die Bistümer Bourges und Dun, die sich im heutigen Zentrum von Frankreich befinden, für 60.000 Schilling an den König von Frankreich. Historiker gehen davon aus, dass der Graf das Territorium loswerden wollte, um einen Kreuzzug zu finanzieren oder weil er keine Kinder hatte, denen er es hätte hinterlassen können.
Schottland: Firth of Clyde, Hebriden, Isle of Man und Kintyre von Norwegen, 1266
Um sein Territorium auszuweiten und den Konflikt mit Norwegen beizulegen, bezahlte König Alexander III. von Schottland König Magnus IV. von Norwegen 4.000 Mark plus eine Jahreszahlung von 100 Mark. Dafür bekam er die Gebiete Firth of Clyde, Kintyre, die Hebriden und die Isle of Man. Das Abkommen wurde am 2. Juli 1266 im sogenannten Frieden von Perth festgehalten.
Nicolas Sanson et Robert Cordier [Public Domain], via Wikimedia Commons
Frankreich: Dauphiné de Viennois von Humbert II., 1349
1349 verkaufte der hoch verschuldete Dauphin Humbert II. von Viennois die Provinz Dauphiné de Viennois, die sich im heutigen Südosten Frankreichs befindet, an König Philipp VI. von Frankreich. Er erhielt dafür stolze 300.000 Gulden und eine großzügige Jahreszahlung. Infolge des Handels wurde der Erbe des französischen Throns von da an auch als Dauphin (wörtlich: „Delfin“) bezeichnet.
Sol Octobris [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)]
Nürnberg: Brandenburg von Kaiser Sigismund, 1417
Bereits 1417 gab der Herrscher der florierenden Burggrafschaft Nürnberg im heutigen Bayern 400.000 ungarische Goldgulden für die Mark Brandenburg aus. Der Kauf ebnete den Weg für die Gründung des Königreichs Preußen. Das Bild zeigt ein Modell der damaligen Markhauptstadt Berlin im Jahr 1480.
Peter Schenk the Younger [Public Domain], via Wikimedia Commons
Russland: Estland, Livland, Ingria und Südostfinnland von Schweden, 1721
1721 erhielt Russland die Territorien Estland, Livland, Ingria und Südostfinnland im Rahmen des Friedens von Nystad, der den seit 1700 andauernden Großen Nordischen Krieg beendete. Zar Peter der Große zahlte König Friedrich I. von Schweden zwei Millionen Silberrubel für die Gebiete und trennte sich im Gegenzug von einem Großteil Finnlands. Die Unterzeichnung des Friedensvertrages ist in dieser Radierung von Peter Schenk dem Jüngeren dargestellt.
I.M. Beck [Public Domain], via Wikimedia Commons
Dänemark-Norwegen: Saint Croix von Frankreich, 1733
Die Karibikinsel Saint Croix, die heute zu den Amerikanischen Jungferninseln gehört, wurde 1733 von der Dänischen Westindien-Kompanie im Auftrag des damaligen Staates Dänemark-Norwegen gekauft. Die Handelskompanie zahlte insgesamt 750.000 Livres an Frankreich für das Gebiet.
Pierre Bona [CC0], via Wikimedia Commons
Frankreich: Korsika von der Republik Genua, 1768
Als sich die Bevölkerung Korsikas in den 1750er-Jahren gegen die Republik Genua auflehnte, die ab 1284 über die Mittelmeerinsel herrschte, baten die Genuesen die Franzosen um militärische Unterstützung. Der Aufstand wurde gewaltsam beendet und Genua erhielt eine hohe Rechnung, die der Staat nicht bezahlen konnte. Als Schuldenerlass veranlasste König Ludwig XV. daraufhin die Übernahme Korsikas im Jahr 1768 und die Insel wurde offizielles Territorium Frankreichs.
Billy Hathorn [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)]
USA: Louisiana-Territorium von Frankreich, 1803
1803 machten die USA den ersten von vielen Landkäufen. Die aufstrebende Nation kaufte Frankreich 2,1 Millionen Quadratkilometer zu einem Schnäppchenpreis von 15 Millionen Dollar ab, was einem heutigen Wert von 340 Millionen US-Dollar (288 Mio. Euro) entspricht. Das sogenannte Louisiana-Territorium erstreckte sich über einen weiten Teil der heutigen Vereinigten Staaten, darunter Louisiana, Arkansas, Kansas, Nebraska und Montana.
Henry Charles Carey, Isaac Lea, Fielding Lucas [Public Domain], via Wikimedia Commons
USA: Florida von Spanien, 1819
Für den Kauf von Florida zückte die US-Regierung 1819 erneut ihr Scheckbuch – diesmal ging das Geld an Spanien. Das Territorium, das im Adams-Onís-Vertrag geregelt wurde, umfasste nicht nur das heutige Florida, sondern auch die südlichen Teile von Alabama, Mississippi und Louisiana. Insgesamt kostete der Kauf fünf Millionen Dollar, was heutzutage 101 Millionen US-Dollar (85 Mio. Euro) wären.
George Francis Joseph [Public Domain], via Wikimedia Commons
Großbritannien: Singapur vom Sultan von Johor und dem Temenggong Abdu’r Rahman, 1819
Singapur wurde 1819 de facto britisches Territorium, als der britische Staatsmann Stamford Raffles (im Bild) für die Britische Ostindien-Kompanie einen Vertrag mit dem Temenggong Abdu’r Rahman und dem Sultan von Johor unterzeichnete. Der Sultan erhielt eine Jahreszahlung von 5.000 spanischen Dollar und der Temenggong 3.000 spanische Dollar jährlich.
Anthony Finley [Public Domain], via Wikimedia Commons
USA: Nordwestliches Missouri von indigenen Völkern, 1836
Nachdem die US-Regierung das Louisiana-Territorium und Florida erfolgreich eingenommen hatte, verhandelte sie 1836 mit indigenen Völkern um ein Gebiet, das sich über 8.200 Quadratkilometer durch den heutigen Nordwesten Missouris erstreckte. Der sogenannte „Platte Purchase“ kostete 7.500 Dollar, ein heutiger Wert von 207.000 US-Dollar (175.000 Euro).
Antoine François Prévost [Public Domain], via Wikimedia Commons
Großbritannien: Frederiksnagore und Dansborg von Dänemark, 1839
Als die britische Regierung Indien immer fester im Griff hatte, kaufte die Kolonialmacht 1839 auch das dänische Gebiet Frederiksnagore (heutiges Serampore), worauf 1845 noch der Kauf des dänischen Überseegebiets Dansborg (heute Tranquebar) folgte. Die gezahlten Beträge beliefen sich auf rund 125.000 britische Pfund, was einem heutigen Wert von umgerechnet 16 Millionen Euro entspricht.
AlejandroLinaresGarcia [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)]
USA: Arizona, Kalifornien, Nevada und Utah von Mexiko, 1848
1848 unterzeichnete die US-Regierung den Vertrag von Guadalupe Hidalgo mit Mexiko und beendete damit den Mexikanisch-Amerikanischen Krieg. Darin stimmten die Vereinigten Staaten zu, Mexiko 15 Millionen Dollar – das wären heute 487 Millionen US-Dollar (412 Mio. Euro) – gegen 1,4 Millionen Quadratkilometer Land zu zahlen. Das riesige Gebiet erstreckte sich über die heutigen Staaten Arizona, Kalifornien, Nevada und Utah.
Gibbes Museum/Public Domain
USA: Süd-Arizona und Südwest-New-Mexico von Mexiko, 1853
Mexiko verkaufte 1853 im Rahmen des sogenannten „Gadsden Purchase“, benannt nach dem damaligen US-Botschafter in Mexiko James Gadsden (im Bild), noch mehr Territorium an die USA. Da die mexikanische Regierung dringend Geld brauchte, gab sie knapp 77.000 Quadratkilometer für 10 Millionen Dollar her, was heutigen 333 Millionen US-Dollar (282 Mio. Euro) entspricht. Das Gebiet umfasste Teile des heutigen Staates Arizona und den Südwesten von New Mexico.
Preußen: Sachsen-Lauenburg von Österreich, 1865
Im Rahmen der Gasteiner Konvention verkaufte Österreich 1865 das damalige Gebiet Sachsen-Lauenburg für 2,5 Millionen dänische Rigsdaler an Preußen. Österreich hatte nicht lange die Macht über das Territorium, das die „Elbherzogtümer“ Schleswig, Holstein und Lauenburg im heutigen Schleswig-Holstein umfasste: Nach nur einem Jahr verlor es das Gebiet nach dem Ausscheiden aus dem Deutschen Bund. Für den Ausschluss Österreichs war Otto von Bismarck (im Bild) verantwortlich, der später der erste Kanzler des Deutschen Reichs werden sollte.
Edouard de Stoeckl und William H. Seward [Public Domain], via Wikimedia Commons
USA: Alaska von Russland, 1867
Zurück in die USA. Nach Verhandlungen mit dem russischen Diplomaten Eduard de Stoeckl sicherte sich US-Außenminister William Seward 1867 den Kauf von Alaska für 7,2 Millionen Dollar, was auf dieses Jahr umgerechnet 125 Millionen US-Dollar (106 Mio. Euro) entspricht. Der Deal heimste Seward zunächst viel Spott ein, doch 1896 wurde ein großes Goldvorkommen an der Last Frontier entdeckt, was den Klondike-Goldrausch auslöste. Auf diesem Bild ist der Originalscheck zu sehen, mit dem das Territorium bezahlt wurde.
Manitoba Historical Maps [CC BY 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/2.0)]
Kanada: Ruperts Land und Nordwest-Territorien von der Hudson's Bay Company, 1870
Ruperts Land, eine Privatkolonie der Hudson’s Bay Company, ging 1870 an Kanada. Das riesige Gebiet umfasste die heutige Provinz Manitoba, einen Großteil von Saskatchewan, den Süden Albertas, den Süden von Nunavut, die nördlichen Teile von Ontario und Quebec sowie die Nordwest-Territorien. Der Deal kostete Kanada 300.000 Pfund Sterling. Dies entspricht heute nur 44 Millionen US-Dollar (37 Mio. Euro).
John Carter Brown Library [Public Domain], via Wikimedia Commons
Frankreich: Saint-Barthélemy von Schweden, 1878
Der schwedische König Oscar II. ärgerte sich über die Verwaltungskosten von Saint-Barthélemy und verkaufte die Karibikinsel, die heute ein beliebtes Reiseziel bei Luxusurlaubern ist, 1878 an die Franzosen. Insgesamt bezahlte die französische Regierung 400.000 Francs, was auf Grundlage des damaligen Goldpreises einem heutigen Wert von 5,2 Millionen US-Dollar (4,4 Mio. Euro) entspricht.
InSapphoWeTrust from Los Angeles, California, USA [CC BY-SA 2.0]
Großbritannien: Pachtvertrag über Hongkong mit China, 1898
Die britische Regierung handelte mit China 1898 einen 99-jährigen Pachtvertrag für Hongkong aus. Der Vertrag wurde in Peking von dem chinesischen General Li Hongzhang und dem britischen Diplomaten Claude MacDonald unterzeichnet. MacDonald war davon überzeugt, dass das Territorium niemals zurückgegeben werden müsste, allerdings ging die Staatshoheit über Hongkong 1997 tatsächlich wieder an China. Eine Kopie des Pachtvertrags ist hier abgebildet.
Boston Globe [Public Domain], via Wikimedia Commons
USA: Philippinen von Spanien, 1898
Die USA weiteten ihr Territorium 1898 nach dem Spanisch-Amerikanischen Krieg weiter aus. Die Amerikaner waren aus dem Konflikt als Sieger hervorgegangen, nahmen Guam und Puerto Rico von Spanien ein, erhielten die zeitweilige Kontrolle über Kuba und kauften die Philippinen für 20 Millionen Dollar, was heute 618 Millionen US-Dollar (523 Mio. Euro) wären. Festgehalten wurde der Deal am 10. Dezember 1898 mit dem Frieden von Paris. Die Philippinen erkannten das Abkommen jedoch nicht an, was zum Philippinisch-Amerikanischen Krieg führte. Amerika gewann, aber gewährte den Philippinen 1935 den Commonwealth-Status. Nach einer kurzen japanischen Besatzungszeit im Zweiten Weltkrieg erklärte sich der Inselstaat 1946 von den USA unabhängig.
Unbekannter Fotograf [Public Domain],via Wikimedia Commons
Deutsches Reich: Karolinen, Marianen und Palau von Spanien, 1899
Ein Jahr nach Aufgabe der Staatshoheit über Kuba, Guam, Puerto Rico und die Philippinen entschied sich Spanien, auch seine Territorien im Pazifik loszuwerden, da Verteidigung und Verwaltung zu teuer wurden. Die Inselkolonien gingen für 25 Millionen Peseten an das Deutsche Reich, was einem heutigen Geldbetrag von rund 88 Millionen US-Dollar (75 Mio. Euro) entspricht. Dieses Bild zeigt die offizielle Übergabezeremonie.
J. Bartholomew, Edinburgh [Public Domain], via Wikimedia Commons
USA: Cagayan Sulu, Sibutu, Spratly-Inseln und Scarborough Shoal von Spanien, 1900
Mehrere philippinische Inseln wurden wegen eines Verwaltungsfehlers im Friedensvertrags von Paris nicht berücksichtigt und blieben unter spanischer Hoheit. Die Diskrepanz wurde durch die Unterzeichnung eines neuen Vertrags im Jahr 1900 behoben und die Gebiete für 100.000 Dollar an die USA verkauft, was einem heutigen Wert von drei Millionen US-Dollar (2,5 Mio. Euro) entspricht.
Roberto Schmidt/AFP/Getty
USA: Pachtvertrag über Guantanamo Bay mit Kuba, 1903
Amerikas zeitweilige Kontrolle über Kuba endete 1902. Im darauffolgenden Jahr pachteten die USA die Guantanamo-Bucht für eine jährliche Zahlung von 2.000 Dollar in Gold, was heutigen 57.000 US-Dollar (48.000 Euro) entspricht. Der Betrag wurde 1974 auf 4.085 US-Dollar angehoben. Heute ist Guantanamo Bay vor allem als berüchtigter US-Militärstützpunkt mit dem gleichnamigen Gefängnis bekannt.
Topical Press Agency/Getty
USA: Pachtvertrag über den Panamakanal mit Panama, 1903
1903 unterzeichnete das gerade unabhängig gewordene Panama mit den USA den Hay-Bunau-Varilla-Vertrag, der der amerikanischen Regierung eine unbefristete Pacht für den Panamakanal und die Umgebung gegen eine Einmalzahlung von zehn Millionen Dollar und eine jährliche Pacht von 250.000 Dollar garantierte. Aus heutiger Sicht entsprechen die Beträge 292 Millionen US-Dollar (247 Mio. Euro) und 7,3 Millionen US-Dollar (6,2 Mio. Euro). Am Ende kündigten die USA den Pachtvertrag und das Gebiet wurde 1999 an Panama zurückgegeben.
Edward Linley Sambourne [Public Domain], via Wikimedia Commons
Belgien: Kongo von König Leopold II., 1908
In den 1880er-Jahren erlangte der belgische König Leopold II. zusammen mit Investoren die Hoheit über den Kongo und regierte seine afrikanische Kolonie mit unvorstellbarer Brutalität. So wurde ein Großteil der Bevölkerung dazu gezwungen, auf Gummiplantagen zu arbeiten. Der internationale Druck zwang den Monarchen schließlich, die Kolonie aufzugeben. 1908 wurde der Kongo für einen heutigen Geldwert von 63 Millionen US-Dollar (53 Mio. Euro) an die belgische Regierung verkauft.
Zabriskie, Luther Kimbell, 1879-1921 [No restrictions], via Wikimedia Commons
USA: Dänisch-Westindien von Dänemark, 1916
Dänisch-Westindien ist der jüngste Landkauf der USA. 1916 zahlten die Vereinigten Staaten 25 Millionen Dollar in Gold – inflationsbereinigt sind das 588 Millionen US-Dollar (498 Mio. Euro) – für die drei Karibikinseln, die daraufhin in Amerikanische Jungferninseln umbenannt wurden. Interessanterweise erklärten sich die USA als Teil des Abkommens damit einverstanden, Dänemarks Staatshoheit über Grönland anzuerkennen – worauf US-Präsident Trump vielleicht aufmerksam gemacht werden sollte.
Paasilinna, Erno [Public Domain], via Wikimedia Commons
Sowjetunion: Jäniskoski-Niskakoski von Finnland, 1947
Dieses Gebiet, das im heutigen Nordwesten Russlands in der Nähe der finnischen und norwegischen Grenze etwa 180 Quadratkilometer umfasste, wurde 1947 für 700 Millionen finnische Mark an die Sowjetunion verkauft, was einem heutigen Betrag von 48 Millionen US-Dollar (41 Mio. Euro) entspricht. Das Land wurde verkauft, damit die Sowjets ein Wasserkraftwerk wiederaufbauen konnten, von dem beide Nationen profitieren sollten.
Pakistan: Gwadar von Maskat und Oman, 1958
Gwadar war 200 Jahre lang eine Exklave des Sultanats Maskat und Oman, die von Pakistan umgeben war. 1958 beschloss die Regierung, die kleine Hafenstadt für drei Millionen Dollar, was heute 27 Millionen US-Dollar (23 Mio. Euro) wären, an Pakistan zu verkaufen, nachdem die Einwohner beider Länder und die pakistanische Regierung darauf gedrängt hatten.
Westdeutschland: Elten, Selfkant und Suderwick von den Niederlanden, 1963
Die Niederlande annektierten 1949 knapp 70 Quadratkilometer deutsches Gebiet als Entschädigung für den Zweiten Weltkrieg. Das Territorium, zu dem die Gemeinden Elten und Suderwick gehörten, blieb unter niederländischer Kontrolle, bis die Bundesrepublik 1963 280 Millionen Mark zahlte – das wären heute 472 Millionen Euro –, um es zurückzubekommen.
Japan: Senkaku-Inseln von der Familie Kurihara, 2012
Japan weitete 2012 sein Territorium über die Senkaku-Inseln aus, die allerdings auch von China und Taiwan beansprucht werden. Die Regierung zahlte für das unbewohnte Gebiet 2,1 Milliarden Yen an die Familie Kurihara, was heutigen 20 Millionen Euro entspricht. Der Vertrag kam bei den Regierungen von China und Taiwan überhaupt nicht gut an und führte in beiden Ländern zu Demonstrationen.
Don Mammoser / Shutterstock
Kiribati: Vanua Levu von Fidschi, 2014
Die Republik Kiribati, ein souveräner Inselstaat im zentralpazifischen Mikronesien, kaufte 2014 Land auf der Insel Vanua Levu von Fidschi, um einen potenziellen Fluchtort vor den Auswirkungen des Klimawandels zu haben. Da seine Inseln schon bald durch den steigenden Meeresspiegel verschwinden könnten, sicherte Kiribatis Präsident Anote Tong den 110.000 Kiribati für 8,77 Millionen US-Dollar (7,4 Mio. Euro) 20 Quadratkilometer Land in 2.000 Kilometer Entfernung.
Lesen Sie jetzt: Von der Landkarte verschwunden: Diese Nationen gibt es heute nicht mehr