Der Eurovision Song Contest (ESC) ist eine Art Kampf der Kulturen, bei dem allein die Stimmgewalt den Sieg entscheidet. Der europäische Musikwettbewerb, der 1956 erstmals auf Sendung ging, hat schon so einige Stars hervorgebracht. Und während so manche nach dem ESC in der Versenkung verstummten, sangen sich andere zu richtig Ruhm und Reichtum.
Hier stellen wir die Top 10 der reichsten Eurovision-Sieger aller Zeiten vor. Alle Fremdwährungen in Euro umgerechnet.
2014 ging Tom Neuwirth für Österreich an den Start und gewann den 59. Eurovision Song Contest in der Rolle als Drag-Queen Conchita Wurst.
Neuwirth trat schon in jungen Jahren in Talentshows auf. 2011 startete er sein Debüt als Wurst. Ein Jahr später machte er bei der österreichischen Vorauswahl für den Eurovision Song Contest den 2. Platz. Zwei Jahre später dann der Einzug auf die Eurovision-Bühne. Mit „Rise Like a Phoenix“ erzielte Wurst nicht nur fantastische 290 Punkte, sondern war auch die erste Eurovision-Sängerin seit 1970, die ohne Backgroundsänger oder Tänzer gewann.
Seit ihrem Eurovision-Sieg, den sie als „einen Sieg nicht nur für mich, sondern für alle Menschen, die an eine Zukunft ohne Diskriminierung glauben“ bezeichnete, setzt sich Wurst lautstark für LGBTQ+-Rechte ein.
Sie modelte für Designergrößen wie Jean Paul Gaultier und Givenchy, schrieb ihre Autobiografie und saß in der Jury der TV-Show „Queens of Drag“.
2019 hängte Neuwirth das Glitzerkleid in den Schrank und vollzog den Imagewechel. Als Musiker WURST zeigt er sich von seiner männlicheren Seite. Der Österreicher soll dank seiner Karrieren als Conchita und WURST ein Reinvermögen von rund 2,74 Millionen Euro angehäuft haben.
Nicole Seibert sicherte sich 1982 mit 61 Stimmen den ersten deutschen Sieg in der Geschichte der Eurovision-Show. Sie war damals 17 Jahre alt und hatte im Jahr zuvor ihre Musikkarriere gestartet.
Ihr Eurovision-Siegertitel „Ein bisschen Frieden“ entpuppte sich zu einem europäischen Nummer-eins-Hit. Die talentierte Sängerin nahm den Titel später noch in verschiedenen anderen Sprachen auf, darunter Italienisch, Dänisch und Russisch.
Die als Nicole bekannte Sängerin (hier ein Bild von 2007) hat bis dato über 30 Studioalben und 80 Singles veröffentlicht.
Auf die Interviewfrage, wie sie ihren Sensationssieg 1982 erklären würde, antwortete die Schlagersängerin 2009, dass sie einfach „den richtigen Song“ hatte und „das richtige Mädchen am richtigen Ort“ war.
Seibert, deren Nettovermögen sich auf bis zu 4,6 Millionen Euro belaufen soll, war 28 Jahre lang die krönende deutsche Contestqueen, bis Lena Meyer-Landrut 2010 die Trophäe mit nach Hause nahm.
Süße 18 Jahre alt war die französische Sängerin Jacqueline Boyer, als sie 1960 die Trophäe in die Höhe stemmte und somit der erste Teenager, der den Eurovision Song Contest, damals noch „Grand Prix“ genannt, gewann. Ihr Song „Tom Pillibi“ brachte 32 Punkte ein und für Frankreich den zweiten Eurovision-Sieg innerhalb von drei Jahren.
Die Liebe zum Eurovision Song Contest scheint ihr im Blut zu liegen: Vater Jacques Pills ging für Monaco 1959 auf die Contestbühne. Allerdings nicht ganz so erfolgreich wie seine Tochter. Er landete mit nur einer einzigen Stimme auf dem letzten Platz.
Mit ihren 82 Jahren gilt Boyer heute als die Älteste, noch lebende Eurovision-Song-Contest-Gewinnerin. Die Pariserin führt auch altersmäßig unsere Auswahlliste an.
Sie blickt mittlerweile auf eine mehr als 60-jährige Gesangs- und Schauspielkarriere zurück, was ihr nach Online-Schätzungen ein Reinvermögen von bis zu 4,6 Millionen Euro bescherte.
Lena Meyer-Landrut brachte 2010 den zweiten Sieg für Deutschland beim Eurovision Song Contest ein. Ihr frisch-fröhlicher Vortrag des Liebeslieds „Like a Satellite“ bekam von der Jury 243 Punkte. Die damals 19-Jährige büffelte übrigens neben den Proben für den ESC auch noch fürs Abitur.
Mit Erfolg: Lena bestand ihr Abitur und „Satellite“ wurde allein in der ersten Woche nach dem Contest über 100.000 Mal heruntergeladen. Der Song war die am schnellsten verkaufte digitale Veröffentlichung in Deutschland und stand fünf Wochen lang an der Chart-Spitze.
Meyer-Landrut versuchte es ein Jahr später noch einmal und vertrat Deutschland beim Eurovision Song Contest erneut. Ihr Song „Taken by a Stranger“ machte 2011 den 10. Platz.
Seit dieser Zeit ging es mit Lenas Musikkarriere stetig nach oben. Und auch in Fernsehshows ist sie gern gesehen. Zum Beispiel als Jurymitglied bei „The Voice Kids“. Sie hat Gastauftritte in vielen TV-Formaten, nahm Titelsongs für diverse Filme auf, war 2013 jüngste Markenbotschafterin von L'Oréal und startete ihre eigene Modelinie. Nicht verwunderlich also, dass ihr geschätztes Vermögen bei beeindruckenden 4,6 Millionen Euro liegt.
Damiano David (im Bild Zweiter von links) ist Frontmann der italienischen Rockband Måneskin, deren Name sich vom dänischen Wort für „Mondlicht“ ableitet. Måneskin gewann den Eurovision Song Contest 2021 mit „Zitti e buoni“ (Sei still und benimm dich).
2015 formierte sich die Band und begann mit Straßenmusik in Rom. Nur zwei Jahre später belegten sie den 2. Platz in der Casting-Show „X Factor Italia“.
Måneskins erstes Album „Il Ballo della Vita“ schnellte 2018 spontan an die Chartspitze. Auch ihr zweites Studioalbum „Teatro d'ira: Vol.I“ von 2021 war ein Mega-Erfolg und erreichte Vierfach-Platin.
Der ESC-Sieg von Måneskin 2021 war jedoch von Drogenvorwürfen überschattet. Es stand der Vorwurf im Raum, David hätte im Greenroom Kokain geschnupft. Die Europäische Rundfunkunion leitete eine Untersuchung ein, die ergab, dass die Anschuldigungen falsch waren.
Im Januar dieses Jahres brachten die vier Italiener ihr ingesamt drittes – und erstes in überwiegend englischer Sprache gesungenes –Studioalbum „Rush!“ heraus.
Seine Stimme setzte David 2021 auch als Synchronsprecher ein. In der italienischen Version von Disneys „Cruella“ ist er als die Figur Jeffrey zu hören. Das Vermögen des Måneskin-Frontmanns wird auf etwa 7,8 Millionen Euro geschätzt.
Im Gegensatz zu anderen Eurovision-Teilnehmern war der Schwede Måns Zelmerlöw kein Unbekannter, als er 2015 für sein Land den Wettbewerb antrat. Schon 2002 stand der Sänger auf der Andrew-Lloyd-Webber-Musicalbühne. Bei der Talentshow „Swedish Idol“ machte er 2005 den 5.Platz. Ein Jahr darauf holte er den Tanz-Pokal in der ersten Staffel von „Let's Dance“. 2007 landete er mit dem Song „Cara Mia“ einen Hit in den Charts und von 2011 bis 2013 moderierte das Model die Musiksendung „Allsång på Skansen“.
Beim 60. Eurovision Song Contest im Jahr 2015 sang Zelmerlöw Schweden zum Sieg. Seine Darbietung von „Heroes“ (im Bild) erzielte 365 Punkte – beeindruckende 62 Punkte mehr als der Zweitplatzierte aus Russland.
Nach dem Sieg beim Eurovision Song Contest erreichte „Heroes“ Platz eins der schwedischen, österreichischen und Schweizer Musikcharts.
Seit 2007 hat Zelmerlöw acht Studioalben herausgebracht. Das aktuellste „Time“ ist von 2019. Er hat Auftritte im schwedischen sowie britischen Fernsehen, zum Beispiel als Rateteam-Mitglied bei der schwedischen Version von „The Masked Singer“ im Jahr 2021 (im Bild Zweiter von rechts). Sein Vermögen soll bei rund 9,2 Millionen Euro liegen.
Der in Australien geborene irische Sänger Johnny Logan gewann 1980 den Eurovision Song Contest. Für Irland sang er „What's Another Year“. Seine ESC-Karriere war damit nicht zu Ende. Logan ist der einzige Teilnehmer, der den Wettbewerb gleich zweimal gewann. Und zwar 1987 mit „Hold Me Now“.
Übrigens entsprang der Song „Why Me?“ von der Eurovision-Siegerin von 1992, Linda Martin, aus Jonny Logans Feder. Das Bild zeigt Logan bei seinem Wettbewerbsauftritt im Jahr 1980.
Die Eurovision-Legende Logan (Foto von 2017) hatte es nicht immer einfach. Nachdem er in den 1980er-Jahren zu Ruhm gekommen war, hatte er – angeblich wegen Querelen mit seiner Plattenfirma – mit Alkoholproblemen zu kämpfen. Er soll sogar den Ausstieg aus der Musikbranche erwogen haben.
Logan entschied sich zum Glück anders und veröffentlichte im Laufe der Jahrzehnte eine Reihe von Studioalben. Die Produktion von „It is what it is“, das aktuellste Album von 2017, finanzierte der Komponist selbst.
Im Jahr 2020 wurde bekannt, dass eine nordirische Produktionsfirma an einer Biografie über Logans Leben arbeitet. Der Film „Mr. Eurovision“ wird ganz ohne Zweifel das derzeitige Reinvermögen des Iren, das auf etwa 13,7 Millionen Euro geschätzt wird, nicht schmälern. Ganz im Gegenteil.
Die Schottin Lulu Kennedy-Cairns, bekannt als Lulu, vertrat Großbritannien beim Eurovision Song Contest 1969 in Madrid.
18 Stimmen gewann die damals 20 Jahre alte Sängerin für ihre Performance von „Boom Bang-A-Bang“. Genauso viele übrigens wie drei andere Teilnehmer. So musste Lulu ihren Sieg mit Spanien, den Niederlanden und Frankreich teilen. Ein historisches Finale.
Im Laufe ihrer Karriere hat Lulu so einiges auf die Beine gestellt: 15 Alben herausgebracht, in Filmen und TV-Serien mitgespielt und nicht zu vergessen, den Titelsong für den James-Bond-Film „Der Mann mit dem goldenen Colt“ von 1974 gesungen. Auch moderierte sie verschiedene TV-Shows und hatte Gastauftritte in Sendungen wie „American Idol“, „Strictly Come Dancing“ und „RuPaul's Drag Race“.
Im Jahr 2000 wurde sie mit der vierten Stufe des britischen Ritterordens ausgezeichnet. Bei den Queen's Birthday Honours 2021 kam dann die Beförderung: Zum Commander of the Order of the British Empire (CBE).
Agnetha Fältskog und Björn Ulvaeus sowie Benny Andersson und Anni-Frid Lyngstad gründeten 1972 die Popband ABBA. Das Quartett gewann 1974 den Eurovision Song Contest für Schweden. Ihr damaliger Hitsong „Waterloo“ hat inzwischen Kultstatus und gehört zu den meist gestreamten Eurovision-Songs aller Zeiten.
ABBA gewann das „Grand Prix“-Finale, das im englischen Brighton stattfand. Obwohl das Gastgeberland die Popband mit einem kontroversen „Zero Points“-Urteil abstrafte.
Heute zählt ABBA zu den erfolgreichsten Bands aller Zeiten. Das Quartett aus den zwei damaligen Ehepaaren Agnetha und Björn sowie Anni-Frid und Benny schrieb in den 1970er- und 1980er-Jahren Popmusikgeschichte.
Als beide Ehen dann in die Brüche gingen, war auch die Bandkarriere 1982 zu Ende. Jeder verdiente sein Geld auf Solowegen. Und dank des Musicals „Mamma Mia!“, das die Fans seit Jahren auf Bühne und Leinwand begeistert.
Nach knapp 40-jähriger Trennung hatte sich die Band 2021 wieder zusammengerauft und ihr neuntes Studioalbum „Voyage“ veröffentlicht. Die gleichnamige, virtuelle Show feierte 2022 in London Premiere, in einer eigens dafür gebauten Arena. Die Kultmusiker selbst stehen dabei aber nicht auf der Bühne, sondern lassen sich von Avataren, den sogenannten „ABBAtars“ und einer Liveband vertreten.
Angeblich soll jedes einzelne Bandmitglied bis zu 275 Millionen Euro auf dem Konto haben.
Céline Dion ist nicht nur die monetäre Königin aller Eurovision-Gewinner. Sie kann auch ein Lied über eine wahre „Vom Tellerwäscher zum Millionär“-Geschichte singen.
Als eines von 14 Kindern wuchs die gebürtige Kanadierin in so ärmlichen Verhältnissen auf, dass sie als Baby in einer Schublade geschlafen haben soll. Dank des Managers Réne Angéli, der fest an Dions Talent glaubte, nahm sie 1981 ihre erste Langspielplatte auf und wurde zu einer aufstrebenden Sängerin.
Mit dem Lied „Where Does My Heart Beat Now?“ im Gepäck vertrat die Sängerin 1988 beim Eurovision Song Contest die Schweiz. Obwohl Dion den Contest nur mit einem einzigen Punkt Vorsprung gewann, wurde sie schlagartig weltbekannt. Absoluten Weltruhm erlangte sie mit ihrem ersten englischsprachigen Album „Union“ 1990.
Dion ist nicht nur der reichste „Grand Prix“-Star aller Zeiten, sondern mit mehr als 220 Millionen verkauften Alben auch eine der weltweit erfolgreichsten Sängerinnen. Ihre Lieder sind hymnenartig, und zeitlose Titel wie „My Heart Will Go On“ (aus dem „Titanic“-Soundtrack) oder „All By Myself“ finden Gehör bei Fans jeden Alters.
Das Wirtschaftsmagazin „Forbes“ schätzt ihr Nettovermögen auf rund 430 Millionen Euro. Das Gros ihres Reichtums spielte sie dabei im Caesars Palace in Las Vegas ein.
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