50 Fakten rund ums Fliegen, die Sie überraschen werden
Arseniy Shemyakin Photo/Shutterstock
Geheimnisse aus der Luftfahrt
Die Luftfahrt hat sich durch die Corona-Krise verändert, doch Fliegen ist und bleibt faszinierend. Seien es technische Fakten zur Flugzeitberechnung oder die Frage, was eigentlich mit dem Inhalt der Flugzeugtoilette passiert, wir lüften 50 Geheimnisse übers Fliegen, die nur die wenigsten Laien kennen ...
nicostock/Shutterstock
Der Ein- und Ausstieg ist fast immer links
Es gibt gleich mehrere mögliche Gründe, warum Passagiere in der Regel auf der linken Seite des Flugzeugs ein- und aussteigen. Erstens befinden sich der Frachtraum und der Treibstofftank (meistens) auf der rechten Seite, so dass gegenüber mehr Platz für die Passagiere ist. Es gibt allerdings auch die Theorie, dass hier eine Verbindung zur Seefahrt besteht. Schiffe legen in der Regel auf der linken Seite an, was angeblich für die Luftfahrt übernommen wurde.
Auftanken kann bis zu 45 Minuten dauern
Wie lange es dauert, ein Flugzeug aufzutanken, hängt von der Größe der Maschine und der Anzahl des verfügbaren Bodenpersonals ab. Bei einer Boeing-Langstreckenmaschine vom Typ 747-8 Jumbo (für 467 Passagiere) kann dies jedoch etwa 45 Minuten dauern. Auch auf die Anzahl der Schläuche kommt es an – größere Flugzeuge haben zwei, kleinere nur einen.
Die Berechnung der Flugzeit ist kompliziert
Die Berechnung der Flugzeit (die sich auf die Zeit von Gate zu Gate bezieht) erfordert eine komplexe Software, die alle möglichen Variablen einbezieht, wie etwa Entfernung, Flughöhe, Wetter (z.B. Gegen- oder Rückenwind) und Luftverkehrsaufkommen. Zwar werden Flugzeuge immer moderner, doch haben sich die Flugzeiten in den vergangenen Jahren verlängert. Grund dafür ist das so genannte „Schedule Padding“: Um Verspätungen auszugleichen, geben Fluggesellschaften die Zeit etwas länger an.
Piloten schlafen bei der Arbeit oft ein
Es besteht kein Grund zur Panik: Der Pilot darf eine „kontrollierte Pause“ machen und etwas schlummern (normalerweise nicht länger als 45 Minuten), während der Co-Pilot die Kontrolle über das Flugzeug übernimmt. Die Ruhezeit wird im Voraus vereinbart und auf einen Zeitpunkt festgelegt, wenn weniger zu tun ist. Der Co-Pilot weiß, was zu tun ist, und der Rest der Besatzung wird ebenfalls informiert.
Rattanasak Khuentana/Shutterstock
Die Sauerstoffmasken liefern nur etwa 15 Minuten Luft
Wenn der Kabinendruck plötzlich sinkt, fallen die Sauerstoffmasken von der Kabinendecke und ein Nottank wird angezapft. Nach etwa zwölf bis 15 Minuten ist dieser allerdings leer. Das klingt vielleicht nicht nach besonders viel Zeit, aber keine Sorge: Der Pilot wird so schnell wie möglich versuchen, die Maschine auf eine sichere Höhe zu bringen.
VanderWolf Images/Shutterstock
Flugzeugemissionen bleiben 100 Jahre in der Atmosphäre
Schätzungen zufolge ist die Luftfahrt für etwa zwei Prozent der weltweiten Kohlendioxidemissionen verantwortlich. Das von einem Flugzeug ausgestoßene CO2 bleibt rund 100 Jahre in der Atmosphäre, heißt es. Immer mehr Menschen versuchen deshalb innerhalb von Europa auf den Zugverkehr umzusteigen. Eine Fahrt von Paris nach London mit dem Eurostar zum Beispiel verbraucht zehnmal weniger CO2 als ein Flug.
Pawarin Prapukdee/Shutterstock
Das schnellste Flugzeug fliegt mehr als 1.000 km/h
Die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit für ein Passagierflugzeug beträgt 925 km/h (575 mph). Das schnellste Verkehrsflugzeug der Welt ist die Boeing 747-8i, das größte Modell der 747-Reihe. Es erreicht eine Reisegeschwindigkeit von 1.060 km/h (659 mph) und wurde bis zur Corona-Krise von drei Airlines eingesetzt: Lufthansa, Korean Air und Air China.
Flugzeuge fliegen in der Höhe schneller
Passagierflugzeuge fliegen in der Regel in einer Höhe von 35.000 Fuß (10,6 Kilometer), denn mit zunehmender Flughöhe wird die Luft dünner. Dünne Luft bedeutet wiederum, dass die Maschine schneller fliegen kann und weniger Sprit verbraucht. Allerdings gilt nicht, je höher, desto besser: Ab einer Höhe von rund 42.000 Fuß (12,8 Kilometer) ist nicht mehr genügend Sauerstoff in der Luft vorhanden, was zu Triebwerksproblemen führen kann.
Flugbegleiter servieren nicht nur Getränke
Bevor die Passagiere einsteigen, haben die Flugbegleiter bereits die Sicherheit in der Flugzeugkabine überprüft und gecheckt, dass alles sauber und ordentlich ist. Auf dem Flug kümmern sie sich um den Service und bereiten Speisen und Getränke zu. Vor allem aber geht es um die Sicherheit an Bord und darum, dass sich die Passagiere wohl fühlen. In seltenen Fällen muss ein Flugbegleiter erste Hilfe leisten, wofür die Crew bestens ausgebildet ist.
TravnikovStudio/Shutterstock
Der Luftdruck lässt die Beine anschwellen
Wer schon einmal ein paar Stunden geflogen ist, dem ist vermutlich aufgefallen, dass Füße und Beine beim Fliegen erheblich anschwellen. Das liegt vor allem daran, dass sich bei langem Sitzen Wasser im Körper anstaut. Hinzu kommt die Änderung des Luftdrucks beim Fliegen sowie womöglich noch Flüssigkeitsmangel durch die trockene Kabinenluft. Passagiere sollten bei Langstreckenflügen immer mal wieder aufstehen und sich bewegen (natürlich nur, wenn das Anschnallzeichen ausgeschaltet ist) und viel Wasser trinken.
Flugzeuge sind ziemlich teuer
Bei Boeing beginnen die Preise für eine Passagiermaschine bei 82,4 Millionen US-Dollar (76 Mio. Euro), das kleinste Airbus-Modell, A318, kostet 77,4 Millionen US-Dollar (71,3 Mio. Euro). Der Preis für eine Boeing 787 Dreamliner jedoch liegt bei 229,5 Millionen US-Dollar (211,6 Mio. Euro) und ein Airbus A380 kostet satte 445,6 Millionen US-Dollar (410,7 Mio. Euro). Die Kosten variieren je nach Kabinenausstattung und Größe des Treibstofftanks. Fangen Sie also besser an zu sparen...
Der kürzeste Flug der Welt dauert nur eine Minute
Der kürzeste Flug der Welt wird von der Fluggesellschaft Loganair zwischen den schottischen Orkney-Inseln Westray und Papa Westray durchgeführt und dauert nur etwas mehr als eine Minute. Ein Ticket kann nur per E-Mail oder telefonisch gebucht werden und kostet etwa 17 Pfund (20 Euro).
Der Pilot kommuniziert mit der Crew durch ein doppeltes „Bing“
Ein doppelter Signalton in der Kabine bedeutet, dass der Pilot die Checks vom Kabinenmanager erhalten hat und bereit ist zum Start. Allerdings gibt es verschiedene „Bing“-Geräusche, die die Fluggesellschaften unterschiedlich verwenden. Sie werden wie eine Art Code von der Crew eingesetzt, um Anweisungen untereinander auszutauschen. Am auffälligsten ist das Signal nach dem Start, durch das die Flugbegleiter wissen, dass sie ihren Sitzplatz verlassen dürfen.
Flughäfen lassen sich eine Landung teuer bezahlen
Europas größter Flughafen London-Heathrow, der sechstgrößte der Welt, verdient mit Landegebühren jährlich normalerweise zwischen 15 und 20 Milliarden Pfund (18 bis 24 Mrd. Euro). Zusätzlich zu Sicherheitskontrolle und Wartung des Flugzeugs kann ein Flug mit Treibstoff, Start- und Landegebühren bis zu 24.000 Euro kosten. Kommt es zu Komplikationen wie starkem Gegenwind oder einem Notfall in letzter Minute, kann der Flug die Airline bis zu 5.000 Euro extra kosten.
Frank Peters/Shutterstock
Der Schub der Triebwerke nimmt fast direkt nach dem Start ab
Unmittelbar nach dem Start reduziert der Pilot den Schub der Turbinen, um den Lärm so gering wie möglich zu halten. Zum Abheben benötigt ein Flugzeug so viel Schub wie möglich, aber sobald es in der Luft ist, kann die Leistung heruntergefahren werden. Der Steigflug bis zur Reiseflughöhe erfordert wesentlich weniger Antrieb.
Anucha Maneechote/Shutterstock
Im Flug die Tür zu öffnen, erfordert die Kraft eines Superhelden
Flugzeugtüren sind größer als die Öffnungen im Rumpf. Sind sie erst einmal verriegelt, lassen sie sich nicht mehr bewegen. Vor allem aber herrscht während des Fluges in der Kabine ein höherer Druck als draußen, wodurch die Tür nur noch mehr in den Rumpf gedrückt wird. Die Tür während des Fluges zu öffnen, würde übermenschliche Kräfte erfordern.
Ein eingeschaltetes Smartphone verursacht in der Regel keine Störung
Vor dem Start werden Flugpassagiere gebeten, ihre Telefone auszuschalten oder den Flugmodus einzustellen, damit die Geräte die Bordtechnik nicht stören. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit relativ gering, dass ein Smartphone tatsächlich eine Störung verursacht. „Wenn aber 400 Leute alle ihre Telefone anhaben, können Probleme auftreten“, sagt ein Flugbegleiter. Und mal ehrlich, in zehn Kilometern Höhe haben Sie sowieso keinen Empfang.
Ann Stryzhekin/Shutterstock
Das Triebwerk kann im Flug ausfallen, was aber selten vorkommt
Triebwerksausfälle sind äußerst selten und auch kein Grund zur Sorge: Ein Flugzeug mit zwei Triebwerken kann auch noch sicher fliegen, wenn eines seine Funktion aufgibt. Und selbst wenn beide ausfallen, kann ein erfahrener Pilot eine Maschine sicher landen.
Es ist unwahrscheinlich, dass ein Flugzeug wegen Turbulenzen abstürzt
Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass Turbulenzen ein Flugzeug zum Absturz bringen. Ein Flugzeug ist so gebaut und geprüft, dass es weitaus heftigere Turbulenzen übersteht als üblich. Häufig fühlen sich Turbulenzen auch viel schlimmer an als sie sind. Ein Ruck von zum Beispiel drei Metern kann sich wie eine gewaltige Turbulenz anfühlen.
Rationales Denken hilft nicht gegen Flugangst
Passagiere mit Flugangst sollten nicht versuchen, ihre Ängste zu rationalisieren. „Dabei spielen Sie nur Pingpong mit ihren Ängsten und rationalen Gedanken, werden aber gleichzeitig noch ängstlicher“, sagt Psychotherapeut Rob Stewart. Der Flugangst-Berater empfiehlt stattdessen, die Aufmerksamkeit auf etwas anderes zu lenken. „Beginnen Sie ein Gespräch mit Ihrem Sitznachbarn, lesen Sie ein Buch oder schauen Sie einen Film.“
Sogar die Crew bekommt manchmal Angst
„Ein Flugbegleiter, der sagt, er würde nie Angst haben, lügt“, gesteht Flugbegleiter Dan Air auf dem Onlineportal „Confessions of a Trolley Dolly“. „In zwölf Jahren als Flugbegleiter kann ich allerdings an einer Hand abzählen, wie oft ich Angst hatte.“ Auch Stewardess Leandi Schoonraad sagt: „Wir haben Angst vor vielen Dingen, aber Fliegen gehört nicht dazu. Was mich an Bord am meisten erschreckt, ist aggressives oder gewalttätiges Verhalten von Passagieren.“
Thiago B Trevisan/Shutterstock
Die Crew schläft auf Langstreckenflügen in der Decke
Auf Langstreckenflügen hat die Flugzeugbesatzung ihren eigenen kleinen Bereich mit Betten, in den sie sich in den Pausen zurückziehen kann. Je nach Modell der Maschine versteckt sich dieser im Heck, im Bauch oder auch in der Decke der Kabine. Groß ausbreiten kann sich die Crew allerdings nicht, denn der Bereich ist ziemlich eng. Dennoch bieten die Betten etwas Erholung.
Flugzeuge können sich sehr nahe kommen
Flugzeuge können sich auf bis zu 1.000 Fuß (rund 300 Meter) nahe kommen. So groß ist der vorgeschriebene Mindestabstand in der Luft bei unterschiedlicher Flughöhe, bei gleicher Flughöhe müssen mindestens drei nautische Meilen (5,6 Kilometer) Abstand eingehalten werden. Zusätzlich zu den gesetzlichen Vorschriften gibt es auch Technik an Bord, die dafür sorgt, dass es bei hohem Verkehrsaufkommen in der Luft nicht gefährlich wird.
Yuliya Yesina/Shutterstock
Auf Langstreckenflügen wird man schneller betrunken
Wegen der trockenen Kabinenluft verliert der Körper beim Fliegen jede Menge Flüssigkeit. Ein zehnstündiger Flug entzieht etwa zwei Liter Wasser. Wer bereits dehydriert ist und dazu auch noch Alkohol trinkt (was dem Körper weiter Flüssigkeit entzieht), wird also schneller betrunken als sonst. Nach der Landung dürfen Sie sich also auf einen ordentlichen Kater einstellen.
Flugzeugessen wird ein paar Tage im Voraus am Boden zubereitet
Mit Ausnahme einiger Luxus-Fluggesellschaften wird an Bord eines Flugzeugs nicht gekocht. Das Essen wird ein paar Tage vor dem Flug am Boden zubereitet und verpackt. In der Luft muss es dann nur noch für 30 Minuten aufgewärmt werden, bevor es den Passagieren serviert werden kann.
Matej Kastelic/Shutterstock
Durch den Luftdruck verliert Essen beim Fliegen seinen Geschmack
Flugzeugessen hat so gut wie keinen Geschmack, auch die Mahlzeiten in der Ersten Klasse sind nicht besser. Wissenschaftlich gesehen liegt das vor allem am hohen Luftdruck beim Fliegen. Flugzeugessen muss deshalb wesentlich mehr gewürzt werden.
Flugbegleiter essen das Gleiche wie Passagiere, haben aber ihre Tricks
Die Flugzeugbesatzung isst genau das Gleiche wie die Passagiere. Allerdings hat die Crew ihre eigenen Tricks, um das Essen etwas aufzupeppen. „Einige Kollegen haben ihre Tabasco-Soße oder Gewürze dabei“, sagt Flugbegleiter Dan Air. „Ich persönlich bringe mir gerne eine Dose Thunfisch oder eine Avocado mit, um den Salat etwas appetitlicher zu machen.“ Brot und kohlensäurehaltige Getränke sollten Sie beim Fliegen übrigens vermeiden, damit sich der Bauch nicht so aufgebläht anfühlt.
Fasttailwind/Shutterstock
Turbulenzen haben unterschiedliche Ursachen
Turbulenzen können durch Jetstreams (Starkwinde), Wolken, Wind oder andere vorbei fliegende Flugzeuge verursacht werden. Allerdings lassen sie sich nur schwer vorhersagen. Auch für Luftlöcher, durch die das Flugzeug plötzlich absacken kann, gibt es vorher keinerlei Hinweise.
Wer im US-Luftraum geboren wird, ist automatisch Amerikaner
Diese Situation hat es erst wenige Male gegeben und tatsächlich handelt es sich dabei um eine Grauzone. Die Staatsbürgerschaft eines Babys, das auf einem Flug geboren wird, hängt von mehreren Faktoren ab. Zum einen kommt es auf den Luftraum an: Die USA zum Beispiel erkennen jedes auf US-amerikanischem Boden geborene Baby, einschließlich des Luftraums, als ihren Staatsbürger an. Nach Angaben der Vereinten Nationen spielt aber auch das Land, in dem die Fluggesellschaft registriert ist, eine Rolle, ebenso wie die Nationalität der Eltern.
Vectorfusionart/Shutterstock
Im Flugzeug weint man schneller
Bei Menschen mit Flugangst wird der Gehirnbereich Amygdala stimuliert. „Dieser steuert nicht nur die Angstreaktion, sondern auch andere Emotionen“, sagt Psychotherapeut Rob Stewart. „Wer sich bereits unwohl fühlt, ist also allgemein emotionaler.“ Hinzu kommt womöglich auch noch der geringere Sauerstoffgehalt in der Höhe. Einen Film in zehn Kilometern Höhe zu schauen, ist also wesentlich bewegender als am Boden.
Mehr: Der neueste Flughafen der Welt und weitere spektakuläre Airports
„Doors to Manual“ verhindert, dass sich die Notrutsche automatisch aufbläst
Die Durchsage „Doors to Manual“ nach der Landung haben Sie vielleicht schon einmal gehört. Dahinter steckt die Anweisung an die Crew, die Flugzeugtüren in die manuelle Position zu bringen. Steht die Tür noch auf automatisch, wenn sie vom Bodenpersonal geöffnet wird, bläst sich die Notrutsche von selbst auf.
Für die Kabinenreinigung ist auf vielen Flügen wenig Zeit
Viele Kurzstreckenflieger hatten vor der Corona-Krise am Flughafen eine Standzeit von nur etwa 30 Minuten. Bedenkt man, dass in dieser kurzen Zeit die Passagiere aus- und einsteigen, Sicherheitschecks durchgeführt und das Flugzeug neu beladen werden muss, bleibt nur wenig Zeit für die Reinigung der Kabine. Dabei muss jeder Handgriff sitzen, denn Fehler und Verzögerungen sind nicht eingeplant. Viele Airlines haben in der Corona-Krise ihre Reinigungsmaßnahmen aber erheblich hochgefahren.
Fasttailwind/Shutterstock
Flugzeuge können von alleine fliegen und landen
Ein Flugzeug ist so programmiert, dass der Autopilot einen kompletten Flug inklusive Landung und Halt auf der Landebahn durchführen könnte. Doch in der Regel starten und landen die Piloten die Maschine manuell. Der Autopilot kann die Piloten allerdings nicht ganz ersetzen, da er Notsituationen nicht lösen kann. Dafür braucht es noch immer eine erfahrene Crew.
Be Yourself Stock Photos/Shutterstock
Flugzeugfenster haben mehrere Schichten
Flugzeugfenster bestehen aus mehreren Schichten. Die Außenscheibe besteht aus Glas, auf die ein Luftspalt folgt, dann kommt eine weitere Glasscheibe in der Mitte (mit einem kleinen Loch) und eine weitere Schicht, die in der Regel aus Plastik besteht. Das Loch ist ein wichtiges Sicherheitsmerkmal, das dafür sorgt, dass der Kabinendruck bis zur Außenscheibe konstant bleibt. Wird die äußere Scheibe beschädigt, hält die mittlere Scheibe dem Druck trotz des kleinen Lochs stand.
Flugzeuge hinterlassen Eisstreifen
Die weißen Streifen am Himmel werden Kondensstreifen genannt und hinter ihnen steckt pure Wissenschaft. Beim Fliegen gelangen heiße Abgase in die Atmosphäre, die in der Höhe viel kälter und dünner ist als die Emissionen des Flugzeugs. Dadurch gefriert der Wasserdampf und es entstehen Eisstreifen am Himmel.
Matej Kastelic/Shutterstock
Plätze tauschen ist OK, solange es die gleiche Preisklasse ist
Den Platz zu tauschen ist in Ordnung, solange der Preis der gleiche ist. Von der Economy Class in die Business oder First Class umzuziehen, ist allerdings nicht erlaubt. Reist neben Ihnen eine Familie mit Kindern auf dem Schoß, sollten Sie sich vielleicht nicht über die gesamte Reihe ausbreiten. Oh, und vor dem Platzwechsel die Crew zu fragen, schadet auch nicht.
Atstock Productions/Shutterstock
Wenn sich der Luftdruck verändert, knacken die Ohren
Eine schnelle Veränderung des Luftdrucks (bei Start und Landung) wirkt sich auf den Druck im Mittelohr aus und kann ziemlich schmerzhaft sein. Die Eustachi-Röhre, die das Mittelohr mit dem Rachen verbindet, gleicht normalerweise den Druck von selbst aus, hat jedoch Schwierigkeiten, schnell genug zu reagieren. Mehrmals zu gähnen, Kaugummi zu kauen oder Wasser zu trinken hilft. Eine andere bewährte Taktik besteht darin, die Nase abzuklemmen und sanft durch den Mund zu pusten.
Roberta Canu/Shutterstock
24-Stunden-Flüge könnten bald Realität werden
Der derzeit längste Nonstop-Linienflug der Welt ist die Verbindung zwischen Singapur und New York mit Singapore Airlines (derzeit eingeschränkt) in 18 Stunden und 45 Minuten. Luftfahrtexperten gehen davon aus, dass sogar 24-Stunden-Flüge bald Wirklichkeit sein werden. Die australische Airline Qantas absolvierte Ende 2019 den längsten Nonstop-Testflug aller Zeiten: In 19 Stunden und 16 Minuten von New York nach Sydney.
Die Flugzeugtoilette wird nicht in der Luft entleert
Die von Erfinder James Kemper patentierte Vakuumtoilette enthält eine geringe Menge Reinigungsflüssigkeit (Wasser würde das Flugzeug zu schwer machen), die mit dem Inhalt der Toilette in einen 900-Liter-Tank gesogen wird. Während des Fluges kann dieser nicht versehentlich geöffnet werden, da der Riegel dafür nur von außen zu öffnen ist. Der Inhalt des Tanks wird nach der Landung vom Bodenpersonal abgesaugt.
Andrew Makedonski/Shutterstock
Decke und Kissen erfüllen auch einen Sicherheitszweck
Nicht nur Sicherheitsgurte und Sauerstoffmasken dienen der Sicherheit an Bord eines Flugzeugs, auch in den Details steckt ein Sicherheitsgedanke. Selbst Kissen und Decken sind feuersicher und selbstlöschend konzipiert. Am Boden leiten Lichter die Passagiere zum Ausgang, sollte es zu einem Brand kommen.
Mehr: Die spektakulärsten Zugreisen der Welt für wenig Geld
Matej Kastelic/Shutterstock
Flüge werden aus Kostengründen regelmäßig überbucht
Bis zur Corona-Krise galt: Flüge werden regelmäßig überbucht, damit die Airlines günstige Flugpreise anbieten können. Die Fluggesellschaften gehen davon aus, dass viele Passagiere nicht zum Flug erscheinen. Damit ist die Überbuchung eine einfache Möglichkeit, zusätzlichen Gewinn zu erzielen. Nicht ausgelastete Flüge sind zudem nicht besonders umweltfreundlich. Ist der Flug wirklich überbucht (mehr Passagiere als Sitzplätze), kann die Airline ihren Kunden Anreize bieten, auf einen anderen Flug umzubuchen.
Mehr: Die furchterregendsten Landebahnen der Welt
Ruben M Ramos/Shutterstock
Für mögliche Todesfälle sind Leichensäcke an Bord
Kommt es zu einem medizinischen Notfall an Bord, wird das Flugzeug sofort umgeleitet. Wenn ein Passagier jedoch auf einem Flug stirbt, wird der Körper in der Regel bedeckt und zu einem freien Sitzplatz gebracht. Ist der Flug aber ausgebucht, wird der Verstorbene in einem Leichensack in der hinteren Kombüse abgelegt. Ein perfektes System gibt es nicht, da ein Flugzeug keinen vorgesehenen Raum für Tote hat.
Arseniy Shemyakin Photo/Shutterstock
Flugbegleiter müssen gute Schwimmer sein
Es geht nicht nur darum, Getränke zu servieren: Wer Flugbegleiter werden will, muss sich mit Sicherheit auskennen, in Notsituationen einen kühlen Kopf bewahren und gut schwimmen können. Für manche Airlines ist dies sogar ein Einstellungskriterium (z.B. Ryanair) und in Großbritannien muss jeder angehende Flugbegleiter ein achtwöchiges Schwimmtraining absolvieren. Manche Airlines bezahlen das Training nur dann, wenn die Bewerbung erfolgreich war.
Mit einem Passagier auf der Toilette kann die Maschine nicht starten
Rechtlich gesehen kann ein Flugzeug nicht starten, wenn sich ein Passagier auf der Toilette befindet. Start und Landung sind die beiden gefährlichsten Momente beim Fliegen. Kommt es zu einer Notlandung oder herrschen heftige Turbulenzen, könnten sich Passagiere auf der Toilette verletzen oder darin eingeschlossen werden.
Die Bordtoilette sollte alle 30 Minuten gereinigt werden
Es gibt zwar kein Gesetz dafür, aber im Durchschnitt wird die Bordtoilette alle 30 Minuten von einem Flugbegleiter auf genügend Toilettenpapier, Funktionalität und Sicherheit überprüft. Die Reinigungsflüssigkeit, die in der Toilette zu sehen ist, dient auch als Raumduft. Es ist jedoch nicht üblich, Flugzeugtoiletten ausgiebig zu putzen.
Blitzeinschläge kommen vor, werden aber oft nicht bemerkt
Wenn ein Blitz in eine fliegende Maschine einschlägt, dann häufig an den äußersten Stellen, wie der Spitze des Bugs, von wo aus der Strom durch das Metall zum Heck strömt und wieder austritt. Hin und wieder kommt es zu oberflächlichen Schäden von außen oder an der Elektronik. Doch normalerweise verrät nichts, dass die Maschine überhaupt von einem Blitz getroffen wurde. Passagiere bemerken mitunter gar nichts.
stockphoto mania/Shutterstock
Vergessenes Gepäck wird versteigert
Es ist die absolute Katastrophe: Sie sind gelandet, aber Ihr Koffer ist nirgendwo bei der Gepäckausgabe zu sehen. In der Regel taucht beim Umsteigen verloren gegangenes Gepäck innerhalb weniger Tage wieder auf und wird dem Besitzer zugestellt. Ist der Koffer aber wirklich verschwunden und unauffindbar, erhält der Betroffene eine Entschädigung von der Airline. Aber was passiert mit dem Gepäck, das nie abgeholt wird? Es gibt tatsächlich so etwas wie eine Versteigerung für zurückgelassenes Gepäck, von der sich Schnäppchenjäger das große Los erhoffen.
Mehr: Von diesen Airports sollten Sie gehört haben
Billigairlines sind genauso sicher wie andere Fluggesellschaften
Der Preis für ein Flugticket hat absolut nichts mit der Sicherheit eines Flugzeugs zu tun. Passagiere, die sich für eine Billig-Option entscheiden, müssen zwar mit Abstrichen beim Komfort rechnen, aber nicht bei der Sicherheit. Flugzeuge von Billigairlines müssen genauso die Luftfahrtvorschriften und -standards einhalten wie ihre teureren Konkurrenten.
Have a nice day Photo/Shutterstock
Kabinenluft kann krank machen
Die Auswirkungen von Kabinenluft auf die Gesundheit ist umstritten. Zwar ist das Einatmen von Kabinenluft den meisten Fluggesellschaften zufolge unbedenklich, doch legen viele Studien gewisse Risiken nahe. Die Luft an Bord eines Fugzeugs wird von den Turbinen abgezapft, komprimiert und in die Kabine zurückgepumpt. Immer wieder werden Chemikalien aus den Abgasen in der Luft nachgewiesen, die als gesundheitsschädlich gelten. Zuverlässige klinische Studien fehlen bislang allerdings.
Jaromir Chalabala/Shutterstock
An Europas größtem Flughafen kommt es zu einer Notlandung pro Woche
Notlandungen kommen häufiger vor als man denkt. An Europas größtem Flughafen London-Heathrow kam es vor der Corona-Krise laut der britischen Luftfahrtbehörde CAA durchschnittlich zu einer pro Woche. Gründe für eine Notlandung können schlechtes Wetter oder aber ein kranker Passagier sein. Kommt es bei Ihnen an Bord zu einer Notsituation, vertrauen Sie darauf, dass Sie in sicheren Händen sind und Ihnen gesagt wird, was zu tun ist.
Lesen Sie jetzt: Diese verlassenen Fughäfen begrüßen keine Gäste mehr