Großprojekte, bei denen gigantische Summen in den Sand gesetzt wurden
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Die größten Fehlinvestitionen aller Zeiten
Die folgenden Bauprojekte in aller Welt haben Milliarden verschlungen, doch richtig genutzt werden sie heute nicht mehr. Seien es WM-Stadien, Olympiaparks oder sogar ganze Städte, die Gebäude stehen nun zum Teil verlassen und verfallen da. Klicken Sie sich hier durch die größten Fehlinvestitionen der Welt ...
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Hambantota Port, Sri Lanka, Kosten: € 930 Millionen
Der Hafen von Hambantota sollte Sri Lanka neue Handelsmöglichkeiten eröffnen, doch selbst mehr als zehn Jahre nach dem Bau, der eine Dollar-Milliarde (930 Mio. Euro) gekostet hat, tut sich nicht viel. Das Gebiet um Hambantota sollte bereits 2002 unter dem damaligen Premierminister Ranil Wickremesinghe erschlossen werden. Allerdings wurde die Idee wieder auf Eis gelegt, da das Projekt die Machbarkeitsstudien nicht bestand.
Hambantota Port, Sri Lanka, Kosten: € 930 Millionen
Trotzdem wurde im Januar 2008 mit dem Bau des Hafens begonnen, für den rund 85 Prozent der Projektmittel von der chinesischen Regierung bereitgestellt wurden. Im November 2010 wurde er offiziell eröffnet. Obwohl jedes Jahr Zehntausende von Schiffen am Hafen vorbeifahren, machten 2018 nur 300 davon tatsächlich fest.
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Hambantota Port, Sri Lanka, Kosten: € 930 Millionen
Kritiker werfen der chinesischen Regierung vor, den Kredit nur gewährt zu haben, um mehr Einfluss über das ohnehin hoch verschuldete Land zu bekommen. Im Dezember 2017 wurde der Hafen – zusammen mit 6.000 Hektar Land drumherum – für 99 Jahre an die Chinesen verpachtet. Obwohl dadurch die eine Milliarde US-Dollar an Schulden abbezahlt werden kann, steckt Sri Lanka weiter in finanziellen Schwierigkeiten. Andere chinesische Darlehen müssen ebenfalls getilgt werden.
Russki-Brücke, Wladiwostok, Russland, Kosten: € 1 Milliarde
Diese Brücke in Ostrussland wird von Kritikern als „Brücke ins Nirgendwo“ verspottet. Die Russki-Brücke überquert den östlichen Bosporus und verbindet die Stadt Wladiwostok mit der Insel Russki, auf der nur knapp über 5.300 Menschen leben.
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Russki-Brücke, Wladiwostok, Russland, Kosten: € 1 Milliarde
Die längste Schrägseilbrücke der Welt mit einer Spannweite von 1.104 Metern wurde 2012 speziell für einen zweitägigen Wirtschaftsgipfel der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (APEC) gebaut. Der Preis? Stolze eine Milliarden Euro. Dabei ist die Russki-Brücke viel zu groß und nicht ausgelastet. Sie könnte eigentlich von 50.000 Autos pro Tag befahren werden, aber diese Zahl ist weit entfernt vom tatsächlichen Verkehrsaufkommen.
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Russki-Brücke, Wladiwostok, Russland, Kosten: € 1 Milliarde
Kritiker sehen in der Brücke eine reine Machtdemonstration der russischen Regierung. Insgesamt soll der Kreml rund 16,5 Milliarden Euro in die Vorbereitungen des Gipfeltreffens 2012 gesteckt haben. Doch der Nutzen scheint nicht lange angehalten zu haben. Russki sollte eigentlich zu einem Urlaubsort entwickelt werden, allerdings hat die Insel nicht gerade viel zu bieten.
Flughafen Ciudad Real, Spanien, Kosten: € 1,1 Milliarden
Der 2009 eröffnete Flughafen Ciudad Real gilt als eine der größten Investitionspannen Spaniens. 1,1 Milliarden Euro hat der Bau verschlungen, dabei liegt der Airport weit entfernt von Spaniens Touristenzielen. Ein solcher Flughafen hätte nie gebaut werden dürfen.
Flughafen Ciudad Real, Spanien, Kosten: € 1,1 Milliarden
Die Investoren waren von den überoptimistischen Fluggastprognosen überzeugt – der Flughafen kann bis zu zehn Millionen Passagiere pro Jahr abfertigen. Allerdings wurden nur einige Tausend im ersten Betriebsjahr tatsächlich gezählt. Die Fluggesellschaften zogen sich schnell zurück, der Eigentümer ging in Konkurs und der Flughafen stellte 2012 den Betrieb ein.
Flughafen Ciudad Real, Spanien, Kosten: € 1,1 Milliarden
Im Juli 2015 hieß es, dass der Milliarden-Flughafen für nur 10.000 Euro an eine Gruppe britischer und asiatischer Investoren verkauft worden sei. Bis jetzt tut sich am Airport allerdings nicht viel und über die weitere Entwicklung des Standorts ist wenig bekannt.
Mayawat-Statuen und -Parks, Uttar Pradesh, Indien, Kosten: € 1,2 Milliarden
Als Regierungschefin der indischen Region Uttar Pradesh veranlasste die Politikerin Mayawati Ende der 90er, Anfang der 2000er den Bau von fünf Parks, in denen sie Hunderte monumentale Statuen für insgesamt 1,2 Milliarden Euro aufstellen ließ. Darunter befanden sich Statuen prominenter Dalit-Politiker, das Ebenbild von Mayawati selbst (links im Bild) sowie Dutzende weiße Elefanten.
Mayawat-Statuen und -Parks, Uttar Pradesh, Indien, Kosten: € 1,2 Milliarden
Das Park- und Statuenprojekt wurde von vielen als obszöne Geldverschwendung in einem Staat angesehen, in dem Millionen von Menschen unter massiver Armut leiden. Mitglieder des Nationalkongresses und der indische Generalbuchprüfer übten heftige Kritik.
Mayawat-Statuen und -Parks, Uttar Pradesh, Indien, Kosten: € 1,2 Milliarden
Im Februar 2019 forderte der Oberste Gerichtshof Mayawati auf, das für die Errichtung der Statuen verwendete öffentliche Geld zurückzuzahlen. In einer späteren Anhörung im April versuchte die ehemalige Regierungschefin von Uttar Pradesh, ihr Projekt zu verteidigen, das der „Wille des Volkes“ gewesen sei. Ob sie das Geld zurückzahlen muss, ist noch unklar. Bis zur Entscheidung werden die Parks aber sicherlich auch weiterhin unter Besucherarmut leiden.
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Ryugyong-Hotel, Pjöngjang, Nordkorea, Kosten: € 1,2 Milliarden
Das Ryugyong-Hotel in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang ist die Investitionsruine schlechthin. Seit Baubeginn 1987 hat der 105-stöckige Wolkenkratzer in Dreiecksform zwei Prozent des gesamten BIP Nordkoreas verschlungen. In einem Land, in dem schätzungsweise 10,5 Millionen Menschen unterernährt sind, demonstriert das Bauwerk, wie verantwortungslos und verschwenderisch mit den Ressourcen des Landes umgegangen wird.
Ryugyong-Hotel, Pjöngjang, Nordkorea, Kosten: € 1,2 Milliarden
Eigentlich sollte das Hotel mit 3.000 Zimmern 2012 eröffnet werden, wegen Finanzierungs- und Materialproblemen ist es allerdings bis heute nicht fertiggestellt. Zu den Problemen zählte neben Stromausfällen auch die schlechte Qualität von Baustoffen.
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Ryugyong-Hotel, Pjöngjang, Nordkorea, Kosten: € 1,2 Milliarden
Im März 2019 wurde berichtet, dass es neue Pläne zur Fertigstellung des Gebäudes gebe. Auch wurden Entwürfe von zwei segelförmigen Wolkenkratzern in der Nachbarschaft im Staatsfernsehen ausgestrahlt, die an das Hotel Burj Al Arab in Dubai erinnern. Da die Fassade des Ryugyong-Hotel jedoch jahrelang der Witterung ausgesetzt war und dementsprechend in einem schlechten Zustand ist, dürfte das eine große Herausforderung werden. Hinzu kommt, dass die Fertigstellung des Baus schätzungsweise weitere 1,9 Milliarden Euro verschlingen dürfte.
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Olympiastadion, Montreal, Kanada, Kosten: € 1,3 Milliarden
Das Olympiastadion von Montreal gilt als eine der schlimmsten Bauruinen der Welt. Da während des Baus ein Problem auf das nächste folgte, war das Stadion nicht einmal rechtzeitig fertig für die Spiele 1976. 2006 wurden die Baukosten des Stadions auf 1,47 Milliarden kanadische Dollar geschätzt, was einem Gegenwert von heute 1,3 Milliarden Euro entspricht.
Olympiastadion, Montreal, Kanada, Kosten: € 1,3 Milliarden
Die Arbeiten wurden bis 1987 fortgesetzt, als das Dach endgültig fertiggestellt war. Doch selbst das erfüllte seinen Zweck nicht: Die Struktur wurde mehrmals beschädigt und ein Teil stürzte 1999 ein. Das Stadion wurde im Laufe der Zeit immer wieder verpachtet, doch seit 2004 wird es nicht mehr durchgehend genutzt. Berichten zufolge wären die Kosten für den Rückbau höher als das Stadion für den gelegentlichen Gebrauch stehen zu lassen.
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Olympiastadion, Montreal, Kanada, Kosten: € 1,3 Milliarden
Derzeit arbeitet eine deutsche Stadionbaufirma mit der Régie des Installations Olympiques (RIO) an neuen Plänen für das Dach. Dabei sollen die ursprünglichen Gebäudeentwürfe von Architekt Robert Taillibert berücksichtigt und das Budget von 174 Millionen Euro eingehalten werden. Das Dach soll 2024 ausgetauscht werden.
Flughafen Mirabel, Montreal, Kanada, Kosten: € 1,7 Milliarden
Eine weitere Bauruine in Montreal ist der Flughafen Mirabel, der 1975 als potenzieller Ersatz für den Flughafen Dorval eröffnet wurde. Die Kosten beliefen sich damals auf 500 Millionen kanadische Dollar, was einem heutigen Wert von 1,7 Milliarden Euro entspricht. Zwar war der Airport zum Zeitpunkt der Eröffnung der größte der Welt, doch traten sehr schnell große Probleme auf.
Flughafen Mirabel, Montreal, Kanada, Kosten: € 1,7 Milliarden
Zunächst einmal befindet sich der Flughafen Mirabel ungünstigerweise 42 Kilometer von Montreal entfernt, worunter die Passagierzahlen litten. Die Fluggesellschaften verlegten ihren Stützpunkt nach Toronto und als der Flughafen Dorval (heute Trudeau) Anfang der 2000er-Jahre erweitert wurde, wurden die Flüge von und nach Mirabel eingestellt.
Flughafen Mirabel, Montreal, Kanada, Kosten: € 1,7 Milliarden
Das Terminalgebäude wurde inzwischen abgerissen, obwohl weiterhin Frachtflüge durchgeführt werden. Das verlassene Gelände wird gerne als Filmset genutzt. So wurde zum Beispiel der apokalyptische Zombie-Film „Warm Bodies“ (2013) hier gedreht.
WM-Stadien, Brasilien, Kosten: € 3,3 Milliarden
Im Sportbereich werden nur zu gerne Milliarden für Bauprojekte verschwendet. Brasilien kann davon nur ein Lied singen. Für die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 wurden insgesamt 3,3 Milliarden Euro für zwölf Stadien ausgegeben.
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WM-Stadien, Brasilien, Kosten: € 3,3 Milliarden
Nicht einmal zehn Jahre sind seit der WM vergangen, doch heute stehen die meisten Stadien leer, werden nur selten genutzt oder wurden gedankenlos umfunktioniert. So dient das Estádio Nacional (im Bild) in der Hauptstadt Brasília derzeit als Busdepot. Andere WM-Stadien sind in Korruptionsskandale verwickelt oder haben mit Finanzierungsproblemen zu kämpfen.
Rodrigo Soldon/Flickr/CC BY-ND 2.0
WM-Stadien, Brasilien, Kosten: € 3,3 Milliarden
Hinzu kommt, dass die Wartung der verlassenen Stadien mit Steuergeldern bezahlt wird. Laut einem Bericht der brasilianischen Zeitung „O Globo“ wurden allein im Jahr 2018 rund 93 Millionen Euro an öffentlichen Geldern für die Instandhaltung der zwölf Stadien ausgegeben. In einem verzweifelten Versuch, das Maracanã-Stadion (im Bild) in Rio de Janeiro weiter zu nutzen, wurde es nun in einen Veranstaltungsort für Konzerte umfunktioniert. Ob das von Dauer ist, ist allerdings unklar.
Maginot-Linie, Frankreich, Kosten: € 3,4 Milliarden
Die Maginot-Linie war ein Verteidigungssystem entlang der französischen Grenze zu Italien, der Schweiz, Deutschland und Luxemburg, das in den 1930er-Jahren für drei Milliarden Francs gebaut wurde. Das entspricht einem stattlichen Gegenwert von heute 3,4 Milliarden Euro. Benannt nach Kriegsminister André Maginot, sollten die zahlreichen Befestigungsanlagen und Bunker den Einmarsch deutscher Truppen im Zweiten Weltkrieg verhindern.
Maginot-Linie, Frankreich, Kosten: € 3,4 Milliarden
Doch das System versagte – und der Begriff Maginot-Linie wurde zu einem Synonym für ineffektive Verteidigungssysteme. Im Ardennenwald war die Anlage viel zu schwach gebaut und die französischen Soldaten hielten das Gelände für zu uneben, als dass deutsche Truppen eine Invasion wagen könnten. Sie hatten allerdings Unrecht: Im Mai 1940 fielen die Nazis durch das Gebiet in Frankreich ein.
Maginot-Linie, Frankreich, Kosten: € 3,4 Milliarden
Die Maginot-Linie hatte trotz all ihrer Mängel einen gewissen Nutzen für die Soldaten, obwohl sie den hohen Preis wohl eher nicht wert war. Wie hier abgebildet, wurden die unterirdischen Tunnel unter den Befestigungsanlagen als Schulungs- und Aufenthaltsräume genutzt. Es gab Essbereiche und ein richtiges Belüftungssystem.
Parlamentspalast, Bukarest, Rumänien, Kosten: € 3,6 Milliarden
Der Parlamentspalast in der rumänischen Hauptstadt Bukarest war das Lieblingsprojekt von Diktator Nicolae Ceaușescu. Das gigantische Gebäude erstreckt sich über eine Fläche von etwa 280.000 Quadratmetern und ist damit nach dem Pentagon das zweitgrößte Verwaltungsgebäude der Welt. Für das völlig unnötige Projekt, dessen Bau 1984 begann, wurden ganze Stadtteile abgerissen.
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Parlamentspalast, Bukarest, Rumänien, Kosten: € 3,6 Milliarden
Tausende von Arbeitern verloren beim Bau des Gebäudes ihr Leben. Nach dem Sturz und der Hinrichtung von Ceaușescu 1989 wurden die Arbeiten dennoch fortgesetzt und der Parlamentspalast schließlich 1997 zu einer Gesamtsumme von 3,6 Milliarden Euro fertiggestellt. Heute werden nur 30 Prozent des Gebäudes genutzt und allein die Heizkosten belaufen sich angeblich auf 5,6 Millionen Euro pro Jahr.
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Parlamentspalast, Bukarest, Rumänien, Kosten: € 3,6 Milliarden
Das gigantische Gebäude verbirgt viel mehr als man denken mag. Darunter befindet sich ein Netz aus Geheimtunneln, die breit genug sind, dass Autos darin fahren können (so geschehen für die britische TV-Show „Top Gear“). Ceaușescu hatte die Tunnel im Falle einer Revolution als Fluchtweg zum Flughafen nutzen wollen.
Naypyidaw, Myanmar, Kosten: € 3,7 Milliarden
In nur zehn Jahren errichtete die Militärdiktatur von Myanmar eine ganz neue Hauptstadt, deren Bau angeblich 3,7 Milliarden Euro gekostet hat. 2012 war das Prestigeprojekt des damaligen Staatsoberhauptes Than Shwe abgeschlossen. Die Hauptstadt wurde vermutlich auf Anraten eines Astrologen von der Küstenstadt Yangon ins Landesinnere verlegt, da dieser vor einer US-Invasion über die See gewarnt hatte.
Naypyidaw, Myanmar, Kosten: € 3,7 Milliarden
Myanmars „Geisterhauptstadt“ besteht aus breiten Straßen, palastartigen Villen, riesigen öffentlichen Gebäuden und hat sogar einen Safaripark. Das einzige, was fehlt, sind die Einwohner. Offiziellen Angaben zufolge leben eine Million Menschen in Naypyidaw, dabei dürfte die korrekte Anzahl gleich Null sein – eine fürchterliche Geldverschwendung.
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Naypyidaw, Myanmar, Kosten: € 3,7 Milliarden
Die skurrile Stadt ist in verschiedene Zonen unterteilt: Wohnzonen, Hotelzonen, Ministeriumszonen und Einkaufszonen zum Beispiel. Trotz der enormen Kosten und der aufwändigen Planung von Naypyidaw ist die Stadt größtenteils ein Ort für die Regierung. Infrastruktur und Ressourcen werden viel zu wenig genutzt.
Olympiagelände, Athen, Griechenland, Kosten: € 10,6 Milliarden
Das Olympiagelände in Athen war eine solche finanzielle Katastrophe, dass es die gesamte griechische Wirtschaft mit in den Ruin stürzte, die sich bis heute nicht richtig erholt hat. Wie viele zweckgebundene Austragungsorte von Sportveranstaltungen wurde die Anlage nicht auf lange Sicht gebaut.
Olympiagelände, Athen, Griechenland, Kosten: € 10,6 Milliarden
Unterstützt durch EU-Gelder befand sich die griechische Regierung im Kaufrausch, als sie die Olympischen Spiele 2004 in Athen vorbereitete. Die Endsumme, die für die Spiele ausgeben wurde, wird sehr unterschiedlich angegeben. Doch selbst relativ moderate Schätzungen belaufen sich auf neun Milliarden Euro, was einem heutigen Wert von etwa 10,6 Milliarden Euro entspricht.
Olympiagelände, Athen, Griechenland, Kosten: € 10,6 Milliarden
Heute steht ein Großteil der Gebäude leer und das Gelände liegt brach, während Griechenland noch immer seine Schulden zurückzahlt. Der Staat hatte keinen wirklichen Plan dafür, was nach den Spielen mit der Anlage geschehen sollte, und so ist sie nun dem Verfall überlassen. Die Schwimmhalle wirkt heute ziemlich marode und ist mit Schutt und Graffiti übersät.
Olympiagelände, Peking, China, Kosten: € 44 Milliarden
An der Spitze unserer Auflistung der teuersten Bauruinen steht das Gelände für die Olympischen Spiele 2008 in Peking. Unglaubliche 40 Milliarden US-Dollar, was heute 44 Milliarden Euro wären, wurden für die Sportanlage ausgegeben. Heute ist das Gelände ein einziges Chaos. Im Volleyballstadion (im Bild) rotten Holzlatten vor sich hin, die Schwimmbecken sind schon lange ausgetrocknet und Olympia-Maskottchen liegen im Gebüsch verstreut.
Olympiagelände, Peking, China, Kosten: € 44 Milliarden
Trotz dieser gruseligen Szenen ist aber noch nicht alles verloren. Die beiden Hauptaustragungsorte der Spiele in Peking, das „Vogelnest“-Stadion und die Schwimmsporthalle, sind beliebte Touristenattraktionen, die bei den Olympischen und Paralympischen Winterspielen 2022 wiederbelebt werden sollen.
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Olympiagelände, Peking, China, Kosten: € 44 Milliarden
Doch die verlassenen und zum Großteil verfallenen Gebäude sorgen bei vielen Menschen für Unmut. Um Platz für die Spiele zu schaffen, wurden im Vorfeld schätzungsweise zwei Millionen Bewohner aus ihren Häusern vertrieben, viele von ihnen mit Gewalt. Die Tatsache, dass das Olympiagelände nur kurz genutzt und dann dem Verfall überlassen wurde, ist für die Vertriebenen nur schwer zu ertragen.
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